Winterland, Wunderland - auf Neuschnee zum Hinterfallenchopf 1532m
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Meteo Schweiz verspricht für heute ein kurzes, kräftiges Zwischenhoch, was der klare Morgenhimmel bereits bestätigt. Also eine Tour ohne lange Fahrzeiten.
Auf der Passhöhe Schwägalp verlassen wir das Postauto. Aus dem erhofften Aufwärmkaffee wird nichts, das Gasthaus hat noch geschlossen. Mit klammen Fingern und kalten Füssen machen wir uns für die Tour bereit. Vom ersten Meter an ist Spuren angesagt. Wir befinden uns in einer Wildruhezone und müssen uns an die vorgeschriebenen Wege halten. Die alten Spuren sind nach den Schneefällen nicht mehr sichtbar, aber die Wanderwegmarkierungen und ab und zu ein Blick aufs GPS weisen uns den Weg hinauf zu P.1322 und durch den Wald hinunter zum Chrätzerenpass P.1269. Bald vergessen wir in der zauberhaften Winterlandschaft unsere kalten Glieder. In den verschneiten Radspuren eines Traktors wandern wir durch den Chräzerenwald zur Alp Horn. Der dazugehörige Gipfel ist ab hier leider tabu, kann aber ab Pfingstboden bestiegen werden. Der weitere Aufstieg von Horn zum Pfingstboden ist einfach fantastisch. Im Schnee funkeln Millionen Eiskristalle im Sonnenschein. Bei näherem Betrachten meint man einen Teppich aus kunstvollen St. Gallerspitzen zu sehen. Auch die Aussicht lässt nichts zu wünschen übrig, Säntis, Mattstock, Gulmen, Goggeien, Lütispitz und Stockberg zeigen ihre schönen, wilden Flanken und in den Churfirsten zeugen Schneefahnen von starkem Wind.
Auf dem Pfingstboden rasten wir bei der nahen Alphütte. Die Sonne hat uns aufgewärmt und Jacke und Handschuhe verschwinden im Rucksack. Beim Abstieg zur Alp Ellbogen büssen wir die vorhin gewonnenen Höhenmeter gleich wieder ein. Der dann folgende steilere Aufstieg zum Hinterfallenchopf P.1531 erfolgt auf dem Sommerweg.
Für den Abstieg wählen wir die Route über Ober Scherlet - Ji - P.1351 - Hinder Chlosteralp, immer im offenen Gelände mit herrlicher Bergsicht. Über Pulverschneehänge, später in stollenbildenden Nassschnee übergehend, steigen wir an den Höfen von Gössigen und Brugg vorbei, durchqueren auf dem Wanderweg ein Tobel und von Risi ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel Ennetbühl.
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