Höchhand, Tössstock & andere ...
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Für den Sonntag war schönes Wetter angesagt und ich wollte mich unbedingt wieder mal draussen betätigen und dies möglichst an der Sonne. Was jedoch unternehmen? Skifahren? – zu viele Leute. Skitour? – zu wenig Schnee oder zu heikle Verhältnisse. In der Nähe und somit in niederen Lagen wandern? – Risiko, dass man in der Nebelsuppe steckenbleibt …
Nicht ganz einfach also. Ein trauriger Anruf am Vorabend bewog mich dann, kein grösseres Unternehmen anzugehen. Ich entschied mich deshalb für das Tösstal in der Hoffnung, dass die prognostizierte Nebelgrenze nicht über 1000m liegt. Bereits am Bahnhof Wetzikon hatte man freie Sicht auf den Bachtel und ich war guter Dinge, dass dies ein schöner Tag werden sollte.
Am Bahnhof Wald stieg ich aus und schritt zügig bergan. Im Rückblick sah ich, wie die ersten Sonnenstrahlen den Bachtel erleuchteten. Vorbei an der Höhenklinik erreichte ich bald Chrinnen, wo bereits einige Autos parkiert waren. Trotzdem war ich weiterhin alleine unterwegs. Nach gut 1 Std. gelangte ich zur Farneralp, wo ich mir eine Pause gönnte und von der liebenswürdigen Margrit begrüsst wurde.
Einen ersten Gipfel gönnte ich mir mit dem Guntliberg (1224m). Der eher unscheinbare Hügel wartet mit einem stattlichen Gipfelkreuz auf. Ein kurzer Abstieg mit anschliessender, etwas rutschiger Querung. Aufstieg zum Schwarzenberg (1293m) und ein erneuter, kurzer Abstieg. Nun folgte der Aufstieg auf teilweise hart gefrorenem Schnee zur Höchhand (1314m).
Während des ganzen Aufstiegs gab es immer wieder mal schöne Ausblicke zum Alpstein sowie den Glarner Alpen und in die Zentralschweiz. Eine kurze Rast war auch auf der Höchhand angesagt, da das Panorama trotz Bäumen sehr schön war.
Auf guter, meist tragender Schneedecke ging’s bergab in Richtung Schwämi (1087m). Kurz davor (auf dem Fahrweg) gab’s Blankeis und man musste etwas vorsichtig gehen … Von der Schwämi weglos zum Tössstock (1154m) hinauf, was wieder problemlos war.
Nun wurde es etwas abenteuerlich: erst mal fand ich keinen Weg, welcher nach P.1154 angeblich direkt zur Tössscheidi hinunter führen soll. Ich schlug mich durch’s Dickicht – die allgemeine Richtung stimmte. Bei P.1051 traf ich dann wieder auf den Forstweg. Gleich hier müsste es dann weiter gehen mit dem Direktabstieg. Irgendwie (war’s der Baumstamm links, der rote Pfeil rechts?) liess ich mich nach rechts leiten, wo man sich (bei den aktuellen Verhältnissen) schnell mal im T4-Gelände befindet …
Es war definitiv der dümmste Gedanke des Tages, trotzdem hier den Abstieg zu versuchen (nicht nachmachen!). Ein Pickel wäre jetzt sehr hilfreich gewesen … Irgendwie schaffte ich es dann trotzdem, die Steilstufe rechts (von oben gesehen) der Nagelfluhwand runterzukommen. Nun war klar, dass ich so schnell als möglich wieder den Bach queren musste, um auf die andere Seite zu gelangen.
Was ich dann genau zum richtigen Zeitpunkt machte – kurz darauf erreichte ich eine kleine Jagdhütte. Gleich dahinter erblickte ich dann auch wieder den richtigen Pfad. Aber auch auf diesem Pfad blieb der Abstieg eine Herausforderung: steil, matschig, rutschig und teilweise sogar eisig. Ganz perfid war das nasse Laub, welches mit einer dünnen Eisschicht überzogen war. Die Stelle, welche dann mit Eisenketten versehen war, empfand ich längst nicht mehr so kritisch, wie es weiter oben war …
Letztlich erreichte ich ohne Zwischenfall die Tössscheidi (796m). Auch diese hatte es in sich: der Uferweg war mit Blankeis überzogen, sodass Schlittschuhe von Vorteil gewesen wären …Der Aufstieg zur Sennhütte und weiter nach Tierhag (1140m) war dann wieder problemlos. Ich spielte eigentlich mit dem Gedanken, nochmals einen Stopp im Rest. Tierhag einzulegen. Als ich jedoch die zahlreichen Autos sowie die vollbesetzte Sonnenterrasse sah, liess ich das Restaurant gleich links (bzw. rechts) liegen und marschierte weiter.
Unter verdutzten Blicken einiger Spaziergänger stieg ich weglos den Grashang hinauf, welcher mich auf den Grat zum Hinter Warten (1196m) brachte. (Der ganze Gratweg Hinter Warten / Warten ist derzeit wegen Holzarbeiten gesperrt. An diesem Sonntag war hier jedoch niemand am arbeiten). Der Grat war mehrheitlich trocken und somit gut begehbar.
Ungewollt scheuchte ich vier Rehe auf, welche via Forstweg einen Bogen um mich machten. Wenige Minuten später erreichte ich schliesslich den letzten Gipfel des Tages und gleichzeitig den letzten Gipfel des Kanton Zürich-Projektes: Warten (1203m). Dieser Gipfel steht stellvertretend für viele in diesem Zürich-Projekt; irgendwo im Wald, ohne Aussicht, ohne Gipfelmarkierung.
Angesichts dieser Begebenheiten machte ich mich auch sogleich wieder an den Abstieg. Das Weglein führt direkt hinunter zur Stralegg (1054m). Ab hier befindet man sich wieder auf der allgemeinen „Autobahn“. D.h. auch wenn der Pfad durch den Wald nochmals steil, matschig und rutschig ist, kann man sich nirgends verlaufen.
Nochmals eine kurze „Abfahrt“ auf der Eisbahn bis zum breiten Fahrweg bei Chleger, dann geht’s der Strasse entlang bis nach Orüti (724m). Hier zweigt der Wanderweg nach links ab über den Bach. Und hier geschah es dann doch noch, was ich auf der ganzen Tour vermeiden konnte: der Pfad bis und über die Brücke war spiegelglatt, mit Blankeis überzogen. Bevor ich überhaupt daran denken konnte, vorsichtig zu gehen, landete ich auch schon unsanft auf dem Rücken …
Ein paar nicht ganz druckreife Ausdrücke später stand ich wieder und gelangte unter grossen Mühen ans „andere Ufer“. Auch der Weiterweg zum Skilift Steg war weitgehend mit Eis überzogen. Diesbezüglicher Höhepunkt war dann jedoch der grosse Parkplatz; eine ziemliche Herausforderung, ohne Sturz über das grosse Eisfeld zu kommen …
Die Strecke zieht sich dann noch bis zum Bahnhof Steg, welchen ich dank insgesamt zügigem Abstieg punktgenau erreichte – 4 Min. vor Zugsabfahrt.
Fazit:
Eine schöne, anstrengende Tour in herrlicher Umgebung! Ein Traumtag wie sonst im "goldenen Oktober"; keine Wolke, super-Fernsicht!
Verhältnisse:
Tiefer Morast, rutschiges Laub, guter Trittschnee, Blankeis – gestern war alles anzutreffen …
Schwierigkeit:
die Bewertung T4 gab ich aufgrund der Verhältnisse im Abstieg vom Tössstock zur Tössscheidi (inkl. dem unkonventionellen Abstieg bei P.1051). Ansonsten T2.
Durchgangszeiten:
Bhf. Wald (8.25) – Farner (09.40) – Schwarzenberg (10.20) – Höchhand (10.45) – Tössstock (11.20) – Tössscheidi (12.10) – Sennhütte (12.40) - Tierhag (13.00) – Warten (13.25) – Bhf. Steg (14.28)
Diese Tour widme ich meiner lieben Cousine; sie hat uns viel zu früh verlassen
Nicht ganz einfach also. Ein trauriger Anruf am Vorabend bewog mich dann, kein grösseres Unternehmen anzugehen. Ich entschied mich deshalb für das Tösstal in der Hoffnung, dass die prognostizierte Nebelgrenze nicht über 1000m liegt. Bereits am Bahnhof Wetzikon hatte man freie Sicht auf den Bachtel und ich war guter Dinge, dass dies ein schöner Tag werden sollte.
Am Bahnhof Wald stieg ich aus und schritt zügig bergan. Im Rückblick sah ich, wie die ersten Sonnenstrahlen den Bachtel erleuchteten. Vorbei an der Höhenklinik erreichte ich bald Chrinnen, wo bereits einige Autos parkiert waren. Trotzdem war ich weiterhin alleine unterwegs. Nach gut 1 Std. gelangte ich zur Farneralp, wo ich mir eine Pause gönnte und von der liebenswürdigen Margrit begrüsst wurde.
Einen ersten Gipfel gönnte ich mir mit dem Guntliberg (1224m). Der eher unscheinbare Hügel wartet mit einem stattlichen Gipfelkreuz auf. Ein kurzer Abstieg mit anschliessender, etwas rutschiger Querung. Aufstieg zum Schwarzenberg (1293m) und ein erneuter, kurzer Abstieg. Nun folgte der Aufstieg auf teilweise hart gefrorenem Schnee zur Höchhand (1314m).
Während des ganzen Aufstiegs gab es immer wieder mal schöne Ausblicke zum Alpstein sowie den Glarner Alpen und in die Zentralschweiz. Eine kurze Rast war auch auf der Höchhand angesagt, da das Panorama trotz Bäumen sehr schön war.
Auf guter, meist tragender Schneedecke ging’s bergab in Richtung Schwämi (1087m). Kurz davor (auf dem Fahrweg) gab’s Blankeis und man musste etwas vorsichtig gehen … Von der Schwämi weglos zum Tössstock (1154m) hinauf, was wieder problemlos war.
Nun wurde es etwas abenteuerlich: erst mal fand ich keinen Weg, welcher nach P.1154 angeblich direkt zur Tössscheidi hinunter führen soll. Ich schlug mich durch’s Dickicht – die allgemeine Richtung stimmte. Bei P.1051 traf ich dann wieder auf den Forstweg. Gleich hier müsste es dann weiter gehen mit dem Direktabstieg. Irgendwie (war’s der Baumstamm links, der rote Pfeil rechts?) liess ich mich nach rechts leiten, wo man sich (bei den aktuellen Verhältnissen) schnell mal im T4-Gelände befindet …
Es war definitiv der dümmste Gedanke des Tages, trotzdem hier den Abstieg zu versuchen (nicht nachmachen!). Ein Pickel wäre jetzt sehr hilfreich gewesen … Irgendwie schaffte ich es dann trotzdem, die Steilstufe rechts (von oben gesehen) der Nagelfluhwand runterzukommen. Nun war klar, dass ich so schnell als möglich wieder den Bach queren musste, um auf die andere Seite zu gelangen.
Was ich dann genau zum richtigen Zeitpunkt machte – kurz darauf erreichte ich eine kleine Jagdhütte. Gleich dahinter erblickte ich dann auch wieder den richtigen Pfad. Aber auch auf diesem Pfad blieb der Abstieg eine Herausforderung: steil, matschig, rutschig und teilweise sogar eisig. Ganz perfid war das nasse Laub, welches mit einer dünnen Eisschicht überzogen war. Die Stelle, welche dann mit Eisenketten versehen war, empfand ich längst nicht mehr so kritisch, wie es weiter oben war …
Letztlich erreichte ich ohne Zwischenfall die Tössscheidi (796m). Auch diese hatte es in sich: der Uferweg war mit Blankeis überzogen, sodass Schlittschuhe von Vorteil gewesen wären …Der Aufstieg zur Sennhütte und weiter nach Tierhag (1140m) war dann wieder problemlos. Ich spielte eigentlich mit dem Gedanken, nochmals einen Stopp im Rest. Tierhag einzulegen. Als ich jedoch die zahlreichen Autos sowie die vollbesetzte Sonnenterrasse sah, liess ich das Restaurant gleich links (bzw. rechts) liegen und marschierte weiter.
Unter verdutzten Blicken einiger Spaziergänger stieg ich weglos den Grashang hinauf, welcher mich auf den Grat zum Hinter Warten (1196m) brachte. (Der ganze Gratweg Hinter Warten / Warten ist derzeit wegen Holzarbeiten gesperrt. An diesem Sonntag war hier jedoch niemand am arbeiten). Der Grat war mehrheitlich trocken und somit gut begehbar.
Ungewollt scheuchte ich vier Rehe auf, welche via Forstweg einen Bogen um mich machten. Wenige Minuten später erreichte ich schliesslich den letzten Gipfel des Tages und gleichzeitig den letzten Gipfel des Kanton Zürich-Projektes: Warten (1203m). Dieser Gipfel steht stellvertretend für viele in diesem Zürich-Projekt; irgendwo im Wald, ohne Aussicht, ohne Gipfelmarkierung.
Angesichts dieser Begebenheiten machte ich mich auch sogleich wieder an den Abstieg. Das Weglein führt direkt hinunter zur Stralegg (1054m). Ab hier befindet man sich wieder auf der allgemeinen „Autobahn“. D.h. auch wenn der Pfad durch den Wald nochmals steil, matschig und rutschig ist, kann man sich nirgends verlaufen.
Nochmals eine kurze „Abfahrt“ auf der Eisbahn bis zum breiten Fahrweg bei Chleger, dann geht’s der Strasse entlang bis nach Orüti (724m). Hier zweigt der Wanderweg nach links ab über den Bach. Und hier geschah es dann doch noch, was ich auf der ganzen Tour vermeiden konnte: der Pfad bis und über die Brücke war spiegelglatt, mit Blankeis überzogen. Bevor ich überhaupt daran denken konnte, vorsichtig zu gehen, landete ich auch schon unsanft auf dem Rücken …
Ein paar nicht ganz druckreife Ausdrücke später stand ich wieder und gelangte unter grossen Mühen ans „andere Ufer“. Auch der Weiterweg zum Skilift Steg war weitgehend mit Eis überzogen. Diesbezüglicher Höhepunkt war dann jedoch der grosse Parkplatz; eine ziemliche Herausforderung, ohne Sturz über das grosse Eisfeld zu kommen …
Die Strecke zieht sich dann noch bis zum Bahnhof Steg, welchen ich dank insgesamt zügigem Abstieg punktgenau erreichte – 4 Min. vor Zugsabfahrt.
Fazit:
Eine schöne, anstrengende Tour in herrlicher Umgebung! Ein Traumtag wie sonst im "goldenen Oktober"; keine Wolke, super-Fernsicht!
Verhältnisse:
Tiefer Morast, rutschiges Laub, guter Trittschnee, Blankeis – gestern war alles anzutreffen …
Schwierigkeit:
die Bewertung T4 gab ich aufgrund der Verhältnisse im Abstieg vom Tössstock zur Tössscheidi (inkl. dem unkonventionellen Abstieg bei P.1051). Ansonsten T2.
Durchgangszeiten:
Bhf. Wald (8.25) – Farner (09.40) – Schwarzenberg (10.20) – Höchhand (10.45) – Tössstock (11.20) – Tössscheidi (12.10) – Sennhütte (12.40) - Tierhag (13.00) – Warten (13.25) – Bhf. Steg (14.28)
Diese Tour widme ich meiner lieben Cousine; sie hat uns viel zu früh verlassen
Tourengänger:
Linard03
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