Simmeflue und Gafertschinggen

Welches mag wohl der auf Hikr am besten dokumentierte Gipfel sein? Uetliberg vielleicht, oder Säntis, oder Rigi? Im Berner Oberland ist das Sunnighorn sicher ein heisser Kandidat, denn der Kraxelweg durch die Südflanke ist seit einigen Jahren sehr beliebt und wird auch im Winter gelegentlich begangen. Von winterlichen Verhältnissen kann man heute allerdings nicht reden, denn auch in der Nordseite, über die der Schlussaufstieg verläuft, liegt nur minimal Schnee. So bietet sich die Simmeflue für eine weihnachtliche Halbtagestour an.

Aufstieg ab Bahnhof Wimmis über den Felsenweg aufs Sunnighorn. Keinerlei Probleme, aber man muss wie üblich aufpassen auf Steine, welche weiter oben von Gämsen losgetreten werden. Dann auf dem Wanderweg Richtung Chrindi, mit dem obligaten Abstecher zum Hinterhorn. Weiter zum Grathüttli bei den Hürleni, auf deren Westgipfel und runter nach Chrindi.

Für den Weiterweg zum Stockhorn reicht die Zeit nicht, ausserdem ist fraglich, ob die Bahn überhaupt fahren würde, denn es ist Föhnsturm angesagt. Also statt dessen über Unters Heiti und P. 1149 nach Stuel, kurz der Forststrasse entlang bis zur Kehre ob P. 855 und weglos durch steilen Wald queren bis zum Einstieg in den Weg zur Ruine Gafertschinggen (mit kleinem Steinmann markiert). Die Wegspur ist gut zu erkennen, das Gelände ist aber zum Teil recht exponiert. Bald ist die kleine Ruine erreicht, bei der man nur mutmassen kann, was hier einst stand. Am ehesten wohl eine Fluchtburg.

Danach auf dem gleichen Weg vorsichtig zurück bis an den Fuss der Wand und dann querfeldein nach Latterbach und zum Bahnhof Oey-Diemtigen. Dort fällt mir auf, dass am Fuss der auffälligen Grasfläche in der Mitte der Latterbachflue (etwa beim "ch" dieses Wortes auf der LK) neuerdings eine Schweizer Fahne angebracht ist. Der Zugang sieht happig aus, dies ist sicher auch mal eine Erkundung wert. Aber nicht heute ;-)

Schöne Weihnachten allerseits!