Treffauer (2304 m) - Überschreitung mit Tuxegg
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Bevor der Inn nach langer Reise nahe Rosenheim die Alpen verlässt, spielen die Kalkalpen mit dem Kaisergebirge noch einen richtig starken Trumpf aus: zwei Kalkstöcke erheben sich weit aus dem tiefen Inntal heraus. Der Zahme Kaiser im Norden zieht als steil abfallender Plateaustock den gemäßigten Wanderer an, während sich der Wilde Kaiser im Süden als zackige Kalkkette präsentiert, die von allen Himmelsrichtungen aus ein wunderbarer Anblick ist. So schwierig, wie es im Tal scheint, sind die meisten der Gipfel dort aber nicht zu erreichen - dies gilt auch für den Treffauer, den dritthöchsten Berg des Kaisergebirges. Durch Kombination mit dem Tuxegg ergibt sich eine wunderschöne Rundtour, die gerade recht ist für sonnige Herbsttage, an denen man in Anbetracht des nahenden Winters nochmal so richtig Sonne tanken möchte.
Start am Jagerwirt oberhalb von Scheffau. Auf breiter Schotterstraße geht's hinauf zur Wegscheid-Niederalm, einem hässlichen, neumodischen Funktionsbauwerk. Weiter auf schönem Steig bis zu einer Verzweigung nach einer Bachquerung. Dort leitet nach rechts ein Steig hinauf zur Wegscheid-Hochalm und weiter, bis der Adlerweg erreicht wird. Ihm folgt man nach links, verlässt ihn aber bald wieder nach rechts, um durch schönen Wald hinauf zum Wasserfall zu steigen, der sich am Eingang des Schneekars befindet. Hier gibt's bei ausreichender Wasserführung Gelegenheit zu einer kalten Dusche.
Der Steig leitet hinauf zum Schneekar und führt am eigentlichen Beginn des Kars nach rechts in die Westflanke des Treffauers. Nach einer Querung über den Abbrüchen (kurz versichert) werden gutmütige Grasschrofen erreicht, über die der Steig nach oben führt. Etwas rechts ausweichend wird ein Rücken erreicht, dem man ein Stück bergauf folgt; schließlich erreicht der Steig den Nordwestgrat des Treffauers und leitet auf ihm oder wenige Meter unterhalb auf der Südostseite hinüber zum bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz (mit -buch). Der Gipfel macht durchaus was her: als dritthöchste Berg des Kaisergebirges bietet der Treffauer eine phantastische Rundumsicht. Besonders gut weiß die nahe Ellmauer Halt zu überzeugen - sie überragt den Treffauer um vierzig Meter.
Natürlich könnte man auf dem Anstiegsweg wieder absteigen, doch sollte man sich das zwei Mal überlegen, denn nun kommt der schönste Teil der Tour. Rechts unterhalb des Grats quert der Steig stets aussichtsreich die Schrofenflanke in südlicher Richtung. Links um einen Vorgipfel plattig herum und dann steht man am Gipfelkörper des Tuxeggs, der an einer engen, scharf eingeschnittenen Scharte ansetzt. Aus der Scharte könnte man nach links zur Gruttenhütte absteigen, der spätere Abstiegsweg leitet nach rechts hinunter. Aber bevor man absteigt, sollte man sich den Abstecher zum Gipfel nicht entgehen lassen. Ein roter Pfeil weist die Richtung: steil bergauf! Zunächst ein paar Meter in einem Kamin, dann - mit Unterstützung einiger Krampen - rechts davon hinauf (mit Versicherungen II). Die letzten Meter wieder durch Schutt hinauf zum Gipfelkreuz (mit -buch). Zwar fehlt am Tuxegg die umfassende Aussicht nach Norden, aber der Blick ins Tal und über die Kitzbüheler Alpen in die Hohen Tauern ist fast noch ein klein wenig besser als vom Treffauer.
Wieder zurück an der Scharte geht's durch die schluchtartige Rinne steil bergab; bald endet die Rinne und durch Schrofen wird etwas links haltend eine weitere Rinne erreicht, die sich zu einer Schlucht zusammen zieht. Hier ist ein Helm sehr angenehm. Der Steig leitet unter einem Klemmblock durch (Seil; Achtung, ein solide wirkender Tritt ist locker!) und verlässt bald darauf die Rinne nach links. Über eine freigeschnittene Latschengasse quert der Steig in südöstlicher Richtung und passiert dabei zwei markante Felstürme - was für eine Felsarena! Bald darauf wird ein Rücken erreicht, hinter dem der Steig durch eine Rinne wieder bergab leitet. Die Rinne wird mehr und mehr zu einer Latschengasse und über das lose Blockwerk freuen sich die Knie wie der Arbeitstätige auf den Montagmorgen. Endlich wird die Gasse nach links verlassen und durch Latschen geht es - eine Geröllzunge querend - zu einem großen, markanten Geröllfeld, dem man allerdings nur ein paar Meter bergab folgt. Dann wieder rechts in die Latschen und unterhalb der Südwände in den Wald, bis der Steig auf den gut frequentierten Adlerweg trifft. Auf ihm nach rechts zurück zur Wegverzweigung und von dort auf bekanntem Weg über die Wegscheid-Almen zurück zum Parkplatz.
Schwierigkeiten:
Über Westflanke und Nordwestgrat zum Treffauer: T3+, I (kaum technische Schwierigkeiten, aber teilweise etwas ausgesetzt).
Abstieg über Tuxegg: T4, I (etwas anspruchsvoller als der Aufstiegsweg; nicht zu unterschätzende Steinschlaggefahr).
Optionaler Gipfelabstecher zum Tuxegg: T5-, II (mit wenigen Krampen versichert, aber steil und ausgesetzt; naturbelassen III).
Fazit:
Eine phantastische 5*-Rundtour im Reich der hellen Kalkfelsen. Nicht nur die eindrucksvolle Aussicht auf den Gipfelhöhen macht die Tour zum bleibenden Erlebnis, sondern auch die spektakuläre Landschaft auf dem Abstiegsweg, auf dem sich tiefe Schluchten, senkrechte Felstürme und aussichtsreiche Querungen die Klinke in die Hand geben. Helm nicht vergessen!
Mit auf Tour: Kireko.
Kategorien: Kaisergebirge, 5*-Tour, 2300er, T5.
Start am Jagerwirt oberhalb von Scheffau. Auf breiter Schotterstraße geht's hinauf zur Wegscheid-Niederalm, einem hässlichen, neumodischen Funktionsbauwerk. Weiter auf schönem Steig bis zu einer Verzweigung nach einer Bachquerung. Dort leitet nach rechts ein Steig hinauf zur Wegscheid-Hochalm und weiter, bis der Adlerweg erreicht wird. Ihm folgt man nach links, verlässt ihn aber bald wieder nach rechts, um durch schönen Wald hinauf zum Wasserfall zu steigen, der sich am Eingang des Schneekars befindet. Hier gibt's bei ausreichender Wasserführung Gelegenheit zu einer kalten Dusche.
Der Steig leitet hinauf zum Schneekar und führt am eigentlichen Beginn des Kars nach rechts in die Westflanke des Treffauers. Nach einer Querung über den Abbrüchen (kurz versichert) werden gutmütige Grasschrofen erreicht, über die der Steig nach oben führt. Etwas rechts ausweichend wird ein Rücken erreicht, dem man ein Stück bergauf folgt; schließlich erreicht der Steig den Nordwestgrat des Treffauers und leitet auf ihm oder wenige Meter unterhalb auf der Südostseite hinüber zum bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz (mit -buch). Der Gipfel macht durchaus was her: als dritthöchste Berg des Kaisergebirges bietet der Treffauer eine phantastische Rundumsicht. Besonders gut weiß die nahe Ellmauer Halt zu überzeugen - sie überragt den Treffauer um vierzig Meter.
Natürlich könnte man auf dem Anstiegsweg wieder absteigen, doch sollte man sich das zwei Mal überlegen, denn nun kommt der schönste Teil der Tour. Rechts unterhalb des Grats quert der Steig stets aussichtsreich die Schrofenflanke in südlicher Richtung. Links um einen Vorgipfel plattig herum und dann steht man am Gipfelkörper des Tuxeggs, der an einer engen, scharf eingeschnittenen Scharte ansetzt. Aus der Scharte könnte man nach links zur Gruttenhütte absteigen, der spätere Abstiegsweg leitet nach rechts hinunter. Aber bevor man absteigt, sollte man sich den Abstecher zum Gipfel nicht entgehen lassen. Ein roter Pfeil weist die Richtung: steil bergauf! Zunächst ein paar Meter in einem Kamin, dann - mit Unterstützung einiger Krampen - rechts davon hinauf (mit Versicherungen II). Die letzten Meter wieder durch Schutt hinauf zum Gipfelkreuz (mit -buch). Zwar fehlt am Tuxegg die umfassende Aussicht nach Norden, aber der Blick ins Tal und über die Kitzbüheler Alpen in die Hohen Tauern ist fast noch ein klein wenig besser als vom Treffauer.
Wieder zurück an der Scharte geht's durch die schluchtartige Rinne steil bergab; bald endet die Rinne und durch Schrofen wird etwas links haltend eine weitere Rinne erreicht, die sich zu einer Schlucht zusammen zieht. Hier ist ein Helm sehr angenehm. Der Steig leitet unter einem Klemmblock durch (Seil; Achtung, ein solide wirkender Tritt ist locker!) und verlässt bald darauf die Rinne nach links. Über eine freigeschnittene Latschengasse quert der Steig in südöstlicher Richtung und passiert dabei zwei markante Felstürme - was für eine Felsarena! Bald darauf wird ein Rücken erreicht, hinter dem der Steig durch eine Rinne wieder bergab leitet. Die Rinne wird mehr und mehr zu einer Latschengasse und über das lose Blockwerk freuen sich die Knie wie der Arbeitstätige auf den Montagmorgen. Endlich wird die Gasse nach links verlassen und durch Latschen geht es - eine Geröllzunge querend - zu einem großen, markanten Geröllfeld, dem man allerdings nur ein paar Meter bergab folgt. Dann wieder rechts in die Latschen und unterhalb der Südwände in den Wald, bis der Steig auf den gut frequentierten Adlerweg trifft. Auf ihm nach rechts zurück zur Wegverzweigung und von dort auf bekanntem Weg über die Wegscheid-Almen zurück zum Parkplatz.
Schwierigkeiten:
Über Westflanke und Nordwestgrat zum Treffauer: T3+, I (kaum technische Schwierigkeiten, aber teilweise etwas ausgesetzt).
Abstieg über Tuxegg: T4, I (etwas anspruchsvoller als der Aufstiegsweg; nicht zu unterschätzende Steinschlaggefahr).
Optionaler Gipfelabstecher zum Tuxegg: T5-, II (mit wenigen Krampen versichert, aber steil und ausgesetzt; naturbelassen III).
Fazit:
Eine phantastische 5*-Rundtour im Reich der hellen Kalkfelsen. Nicht nur die eindrucksvolle Aussicht auf den Gipfelhöhen macht die Tour zum bleibenden Erlebnis, sondern auch die spektakuläre Landschaft auf dem Abstiegsweg, auf dem sich tiefe Schluchten, senkrechte Felstürme und aussichtsreiche Querungen die Klinke in die Hand geben. Helm nicht vergessen!
Mit auf Tour: Kireko.
Kategorien: Kaisergebirge, 5*-Tour, 2300er, T5.
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