Teufelshörner (2361m und 2283m) aus dem Blühnbachtal
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Fast exakt vor einem Jahr habe mir die Tour, zu der ich bis auf wenige Sätze im AV-Führer aber auch rein gar nichts finden konnte, vor Ort bei einer anderen Runde angesehen und seitdem konnte ich es gar nicht abwarten es endlich zu versuchen. Zu meiner Überraschung stellte sich das ganze deutlich einfacher wie erwartet heraus und auch noch selten begangener als gedacht.
Mit dem Rad wie [http://www.hikr.org/tour/post57059.html hier] beschrieben (es muss noch immer der gesperrte Teil umfahren werden) bis wenige Meter unterhalb der Eckberthütte ein angeschriebener Steig zu dieser beginnt. Hier gerade weiter (es geht nun kurz gemächlich auf und ab) bis beim nächsten Abzweiger die Straße nach links hoch gewählt wird. In zahlreichen Serpentinen zieht sich diese gemütlich nach oben, bis nach rechts der Verbundsteig abbiegt. Hier aber noch wenige Meter gerade aus, bis man auf eine kleine Wiesenfläche trifft, wo es nach rechts weggeht (ich „Depp“ bin natürlich zuerst vorbei gefahren, bis ich 70 Hm später gemerkt habe, dass es von der Richtung nicht mehr ganz passen kann). Jetzt noch etwas nach oben, bis zu einer freien Fläche zwischen den zwei Hochspannungsmasten, wo ich mein Raddepot einrichte.
Von hier kann man dann auch bereits den kompletten Aufstieg einsehen und das erste Problem ist gleich der Zustieg durch die Latschen zur ersten Steilstufe. Ich wähle den rechten bewaldeten Rand bis zu den ersten Latschen, wo ich dann nach links in die Rinne absteige, der ich nun bis zur Steilstufe folge (hatte dabei etwas Latschenkontakt, der sich aber vermeiden lässt, wenn man rechtzeitig in die Rinne einsteigt). Die ersten zehn Meter der Steilstufe bricht die Rinne fast senkrecht ab, kann aber relativ einfach (T4+) rechts durch steiles Gras- und „Brösel“gelände (ordentlich Trittsicherheit erforderlich) umgangen werden, bevor unter den Latschen wieder in die Rinne gequert wird. Nun kann man eigentlich immer direkt in der Rinne aufsteigen (einige sehr glatte kurze II, aber eigentlich nie schwerer wie T3+), bis man auf dem Schrofenhang unter dem Steilabbruch des Blühnbachtörl trifft. Von hier weiter gerade hoch (T4-), bis zu dem auffallend roten Fels bzw. der markanten Höhle daneben, wo eine breite Verschneidung beginnt, die sich nach rechts oben zieht. Im Aufstieg folge ich dieser, bis ich unterhalb der zweiten auffälligen Felswand auf einen Steinmann treffe (der einzige Hinweis auf Begehung im Aufstieg). Dort kann über ein schmales und leicht ausgesetztes Band in wenigen Meter auf die gemütlichen Hänge des Blühnbachtörls nach rechts gequert werden. Sobald es das Gelände zulässt gehe ich über die Wiesenhänge und etwas Schrofen zum Grat hoch, wo ich auf den Normalweg zum Kleinen Teufelshorn treffe. Über diesen die letzten Meter hoch zum Gipfel, wobei kurz vor diesem eine kurze leicht ausgesetzte Kletterstelle (T4+/I) wartet.
Weiter nun am Grat zum Großen Teufelshorn, den wenigen Steinmänner folgen. Zuerst eine brüchige Rinne nach unten, bevor es gemütlicher zum nächsten Abbruch nach vorne geht. Hier muss etwas ausgesetzt abgeklettert (I) werden, bevor es durch zwei Rinnen (II) in den Sattel nach unten geht. Die „schwierigen“ Kletterstellen sind nur leicht ausgesetzt und im Führer mit II bewertet. Mir kam die obere aber schon etwas schwerer vor. Insgesamt dürfte das der anspruchsvollste (aber auch sehr kurze) Teil der Tour sein (T5+/II). Nun gemütlich über fast durchgehen Wiesengelände hoch zum Großen Teufelshorn, wobei ich die kleine Steilstufe im schrofigen Teil (I-II) überwinde, was weiter unten wohl noch einfacher gehen dürfte.
Für den Abstieg habe ich dann den laut Führer leichten Weg von der Scharte zwischen den Teufelshörner in die Verschneidung vorgesehen, aber nach wenigen Metern geht alles in mind. T5+ bis T6- über. Ich entscheide mich dann doch für den mir bekannten Weg über das Kleine Teufelshorn (Zeit hat man zu dieser Jahreszeit auch nicht ewig). In die Verschneidung steige ich etwas tiefer ein (Steinmann) und über gut ausgesetzte Schrofengelände, mit einigen Kletterstellen, (T5+/II) geht es wieder in die Verschneidung runter. Von dort wieder bis zum Latschengelände über den Aufstiegsweg. Dort treffe ich in der Rinne auf einen Steig, den ich nun etwas folge, bevor ich wieder weglos direkter Absteige. Dabei immer mal wieder über Steig, bis ich in eine Rinne treffe, der ich aus den Latschen raus folgen kann. Zum Schluss noch mit dem Rad über die Eckberthütte zurück zum Auto.
Eine Tour wie ich sie liebe, mit sehr langem und extrem einsamen Zustieg auf zwei wunderschöne Gipfel am Königssee. Da man über den Normalweg bei einer Tagestour auf die Schiffe angewiesen ist, bietet sich diese Variante besser als Tagestour an, auch wenn schon deutlich länger.

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