Mit chlyner Chelle über ds Chälli

"Traversée peu intéressante à cause de la végétation" schreibt M. Brandt, was ich mit "Traversée très intéressante malgré la végétation" übersetzen würde, und zwar "à cause de la provocation téchnique et le panorama stupéfiant". Entsprechend  passt auch Brandts Bewertung mit F nicht ganz, ich würde sie mit WS oder aufgrund der voralpinen Lage eher mit T6 korrigieren. Auf C2C könnte die Gesamtbeschreibung der Route dann wohl etwa so lauten: "Très jolie petite varappe au coeur des Préalpes fribourgeoises et bernoises à ne pas sous-estimer".

Aufstieg: von Obere Euschels auf dem weiss-blau markierten Bergweg zum Golmly (Brendelpass), 1/2-1h, T3. Auf dem NE-Grat zu einer ersten und zweiten felsig-grasigen Stufe (20m, II) und über diese zu einer dritten Felsstufe (15m, III, Einstieg links, ausgesetzt, oben alter Ring-Hk), die zum 1. Gipfel führt. Über den mit Tannen überwachsenen Grat und zuletzt über eine Felsstufe (5m, II) auf den 2. Gipfel. Weiter auf dem Grat, zwei Felsköpfe aus Schrattenkalk übersteigend (I), zu einem 10m hohen Gratabbruch, der rechts über steiles Gras umgangen werden kann. Wieder dem Grat folgend, der zuletzt wieder felsig und markanter wird, unter den 3. Gipfel (bzw. die Euschelsflue), der knapp links der Gratkante über eine senkrechte Stufe (5m, III) erklettert wird. Nun auf dem zuerst breiten, dann wieder schmaler werdenden N-Grat, Felsen und Tannen rechts oder links ausweichend, auf den 4. Gipfel bzw. das Chällihorn, 1h 15min-2h, T4. Insgesamt 2-3h, T6  (z.T. Pfadspuren), III.

Abstieg: auf dem überwachsenen SW-Grat (z.T. Pfadspuren) hinunter zu P. 1900, wo 2-3 Felsnadeln aus kompaktem Schrattenkalk überklettert werden können (II-III). Weiter über den NW-Rücken auf einem guten Pfad hinunter zurück nach Obere Euschels, 45min-1h, T4.

Ausrüstung: altes Eisgerät und 20m Reepschnur für alle Fälle. Für Seilschaften empfiehlt sich für den 1. und 3. Gipfel ggf. ein 30m Einfachseil und etwas flexibles Sicherungsmaterial.

Besonderes: von Schwarzsee aus kann die Route gut mit einer Überschreitung der Kaiseregg (vorgängig) , oder der Fochsenflue in den Breccaschlund (im Anschluss) kombiniert werden.