Überschreitung Hausstock (3158m)
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Die Überschreitung des Hausstocks zählt zu den ganz grossen Klassikern im Glarnerland. Eine Vielzahl von Routen führt auf den Gipfel mit seinen zahlreichen Graten. Vergleichsweise einfach lässt er sich nur von Osten und vom Ruchi erreichen. Weit sind die Zustiege aber in allen Fällen, daran ändert auch die Seilbahn Tierfehd - Chalchtrittli nichts. Wer die Hauptschwierigkeiten lieber im Aufstieg anpackt, dem sei ohnehin ein Start ab Walenbrugg (Elm) empfohlen. Der anschliessende Abstieg über den Ruchigrat - eine moderate Alpinwanderung - lässt sich dann sorgenfrei angehen.
Nach dem kürzlichen Wintereinbruch stand das Projekt lange auf der Kippe. Tatsächlich reichte der Schnee bis zum Muttsee runter und auf dem Ostgrat lagen gar bis zu 40cm. Doch dank Steigeisen und Pickel konnten wir die Überschreitung problemlos durchziehen und das edle Weiss verlieh der Tour gar ein spezielles, hochalpines Flair. Auch dank Wetterglück kann ich die Überschreitung deshalb ungeniert als bisherigen Saisonhöhepunkt bezeichnen. Nur den geplanten Aufstieg über das Alpeli haben wir vorsichtshalber aus dem Programm gestrichen.
Aufstieg: Walenbrugg - Panixerpass - Ostgrat (R. 741a, WS/II, 5:00)
Um Punkt 6:00 starten wir beim Parkplatz in Walenbrugg (1297m). Trotz Dunkelheit erkennen wir, dass der Schnee in der Nordflanke von Hausstock und Horen viel weiter runterreicht als erwartet. Vorsichtshalber lassen wir den geplanten Aufstieg übers Alpeli (R. 742) deshalb bleiben. Stattdessen wählen wir den Normalweg via Panixerpass (2404m), der einen geradezu unerhörten Umweg macht. Doch immerhin können auf dem Wanderweg rasch Höhenmeter vernichtet werden, nicht zuletzt dank Pacemaker Mueri.
Vom Pass ziehen wir über ruppiges Gelände in direkter Linie Richtung Ostgrat, scharf an den Horen Gipfeln vorbei. Die Steiltraversen (welche wenig südlich problemlos umgehbar sind) zwingen uns, die Steigeisen bereits vor der Scharte zwischen Hausstock und Horen (P. 2646) zu montieren. Die Scharte markiert den Einstieg in den Ostgrat.
Prinzipiell lässt sich der Ostgrat gut begehen. Die Hauptschwierigkeit bilden zahlreiche Felsriegel, welche mehr oder weniger direkt überstiegen werden (max. gehobene II). Man erliege nicht der Versuchung, aufgrund eines Riegels auf R. 741 (Ostflanke) zu wechseln. Vor Ort ergibt sich immer ein logischer Durchstieg. Ansonsten helfen auch die Sicherungsstangen bei der Orientierung. Man lasse sich nicht durch die Bewertung im neuen Alpinführer verunsichern: WS/III+. Es muss sich um einen Verschreiber handeln. Den Aufstieg über den Ostgrat erachten wir zweifellos als Höhepunkt der Tour. Mit 500Hm ist er aber lang und zeitintensiv, gerade bei den aktuellen Verhältnissen. Aufgrund der Exposition wurde der Schnee rasch faul und verlangte uns konditionell einiges ab.
Umso schöner dann die Ankunft auf dem grosszügigen Gipfelplateau des Hausstock (3158m). Das Rundumpanorama hier oben lässt keine Wünsche übrig, schon gar nicht beim perfekten Wetter wie heute. Es gibt wohl wenige Orte, wo man einen intimeren Blick auf den Tödi geniesst. Auch unsere Abstiegsroute via Ruchi lässt sich sehr schön einsehen.
Abstieg: Drahtseilfurggeli - Ruchi - Muttsee - LSB (R. 746, T5-, 3:15)
Bei aperen Verhältnissen erreicht die Route via Ruchi und Drahtseilfurggeli kaum T5-Niveau. Das ist schön, steht der Hausstock so doch auch (Alpin-)Wanderern offen. Bei den aktuellen Verhältnissen sind Steigeisen und Pickel aber zwingend. So war die NW-Flanke selbst um 12 Uhr noch beinhart geforen. Der Weiterweg über den breiten Rücken zum Chli Ruchi (3039m) bietet dann keine Schwierigkeiten mehr. Das gilt dank Kette auch für Auf- und Abstieg beim "Drahtseilfurggeli" (P. 3001). Schwindelfreiheit und Trittsicherheit hingegen sind Pflicht, gerade im Furggeli unten ist der Grat sehr schmal.
Der Ruchi (3107m) kann mit drei Minuten Umweg mitgenommen werden. Hier öffnet sich erstmals der Tiefblick auf den Muttsee und eine der Baustellen von Linthal 2015. Nun folgen wir in etwa dem Pfad gemäss LK, welcher noch unter einer Schneedecke liegt. In den endlosen Geröll- und Schuttfeldern ist uns die weiche Unterlage durchaus willkommen. Nach einer Stärkung in der Muttseehütte (2501m) verbleibt der Gwaggel über den Bergwanderweg zur LSB Tierfehd - Chalchtrittli. Wir erwischen gar noch den zweitletzten Kurs um 16:10, denn selbst nach über acht Stunden Marschzeit zeigt Mueri beim Tempo keine Gnade... ;-)
Nach dem kürzlichen Wintereinbruch stand das Projekt lange auf der Kippe. Tatsächlich reichte der Schnee bis zum Muttsee runter und auf dem Ostgrat lagen gar bis zu 40cm. Doch dank Steigeisen und Pickel konnten wir die Überschreitung problemlos durchziehen und das edle Weiss verlieh der Tour gar ein spezielles, hochalpines Flair. Auch dank Wetterglück kann ich die Überschreitung deshalb ungeniert als bisherigen Saisonhöhepunkt bezeichnen. Nur den geplanten Aufstieg über das Alpeli haben wir vorsichtshalber aus dem Programm gestrichen.
Aufstieg: Walenbrugg - Panixerpass - Ostgrat (R. 741a, WS/II, 5:00)
Um Punkt 6:00 starten wir beim Parkplatz in Walenbrugg (1297m). Trotz Dunkelheit erkennen wir, dass der Schnee in der Nordflanke von Hausstock und Horen viel weiter runterreicht als erwartet. Vorsichtshalber lassen wir den geplanten Aufstieg übers Alpeli (R. 742) deshalb bleiben. Stattdessen wählen wir den Normalweg via Panixerpass (2404m), der einen geradezu unerhörten Umweg macht. Doch immerhin können auf dem Wanderweg rasch Höhenmeter vernichtet werden, nicht zuletzt dank Pacemaker Mueri.
Vom Pass ziehen wir über ruppiges Gelände in direkter Linie Richtung Ostgrat, scharf an den Horen Gipfeln vorbei. Die Steiltraversen (welche wenig südlich problemlos umgehbar sind) zwingen uns, die Steigeisen bereits vor der Scharte zwischen Hausstock und Horen (P. 2646) zu montieren. Die Scharte markiert den Einstieg in den Ostgrat.
Prinzipiell lässt sich der Ostgrat gut begehen. Die Hauptschwierigkeit bilden zahlreiche Felsriegel, welche mehr oder weniger direkt überstiegen werden (max. gehobene II). Man erliege nicht der Versuchung, aufgrund eines Riegels auf R. 741 (Ostflanke) zu wechseln. Vor Ort ergibt sich immer ein logischer Durchstieg. Ansonsten helfen auch die Sicherungsstangen bei der Orientierung. Man lasse sich nicht durch die Bewertung im neuen Alpinführer verunsichern: WS/III+. Es muss sich um einen Verschreiber handeln. Den Aufstieg über den Ostgrat erachten wir zweifellos als Höhepunkt der Tour. Mit 500Hm ist er aber lang und zeitintensiv, gerade bei den aktuellen Verhältnissen. Aufgrund der Exposition wurde der Schnee rasch faul und verlangte uns konditionell einiges ab.
Umso schöner dann die Ankunft auf dem grosszügigen Gipfelplateau des Hausstock (3158m). Das Rundumpanorama hier oben lässt keine Wünsche übrig, schon gar nicht beim perfekten Wetter wie heute. Es gibt wohl wenige Orte, wo man einen intimeren Blick auf den Tödi geniesst. Auch unsere Abstiegsroute via Ruchi lässt sich sehr schön einsehen.
Abstieg: Drahtseilfurggeli - Ruchi - Muttsee - LSB (R. 746, T5-, 3:15)
Bei aperen Verhältnissen erreicht die Route via Ruchi und Drahtseilfurggeli kaum T5-Niveau. Das ist schön, steht der Hausstock so doch auch (Alpin-)Wanderern offen. Bei den aktuellen Verhältnissen sind Steigeisen und Pickel aber zwingend. So war die NW-Flanke selbst um 12 Uhr noch beinhart geforen. Der Weiterweg über den breiten Rücken zum Chli Ruchi (3039m) bietet dann keine Schwierigkeiten mehr. Das gilt dank Kette auch für Auf- und Abstieg beim "Drahtseilfurggeli" (P. 3001). Schwindelfreiheit und Trittsicherheit hingegen sind Pflicht, gerade im Furggeli unten ist der Grat sehr schmal.
Der Ruchi (3107m) kann mit drei Minuten Umweg mitgenommen werden. Hier öffnet sich erstmals der Tiefblick auf den Muttsee und eine der Baustellen von Linthal 2015. Nun folgen wir in etwa dem Pfad gemäss LK, welcher noch unter einer Schneedecke liegt. In den endlosen Geröll- und Schuttfeldern ist uns die weiche Unterlage durchaus willkommen. Nach einer Stärkung in der Muttseehütte (2501m) verbleibt der Gwaggel über den Bergwanderweg zur LSB Tierfehd - Chalchtrittli. Wir erwischen gar noch den zweitletzten Kurs um 16:10, denn selbst nach über acht Stunden Marschzeit zeigt Mueri beim Tempo keine Gnade... ;-)
Tourengänger:
Bergamotte,
Mueri
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