Rauti - Wiggis und (so) weiter: Grosse Rautialp-Runde
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Nachdem die Wärme dem Schnee doch recht schnell den Garaus gemacht hat, wollte ich einmal eine komplette Rautialp-Runde in Angriff nehmen.
Start war beim Obersee-Parkplatz, dann den Wald hinauf Richtung Grappli.
Die Niederschläge der letzten Tage müssen recht ausgiebig gewesen sein: Der Weg rund um den Obersee ist über weite Strecken überflutet. Und der Haslensee hat Wasser wie sonst nur im Frühling.
Vor Grappli wählte ich die direktere Variante über das Geisschappel. Auf diese Weise war der Rautispitz, der erste und höchste Gipfel der Runde, schnell erreicht. Dann hinunter zur Furggel und Querung Richtung Höchnase. Den Abstecher zur Höchnase würde ich nie auslassen. Wer das nicht macht, verpasst den eindrücklichsten Tiefblick auf dieser an solchen ohnehin reichen Tour.
Nach dem kurzen Aufstieg zum Wiggis-Gipfel kam die Querung zu den Wiggis-Nebengipfeln. Die vier Wanderer kurz vor (bezw. nach) dem Gipfel waren die einzigen Personen, die mir unterwegs begegnet sind.
Der ersten Grataufschwünge (P. 2260 und P. 2233) liessen sich ohne Probleme oben durch begehen, ich wählte jedoch die Variante durch die Flanke. Zeitlich bietet das keinen Vorteil, man spart nur ein paar Meter Auf- und Abstieg (T5).
Die folgende Passage führt durch eine eindrückliche Plattenflucht hinunter auf ca. 2080 m (T5). An sich wäre oben der Aufstieg via Grat zum vordersten Gratkopf machbar - etwa ein ZS. Wenn es rechts nur nicht mehrere hundert Meter praktisch vertikal hinunter ginge ..
Sobald es geht wieder auf den Grat und hinüber zum Gumenstock (T3 .. T5). In diesen Flanken wachsen Edelweiss gleich tausendfach. Man muss echt aufpassen, nicht darauf zu treten.
Das Gumenstock-Gipfelbuch mit dem "toter Mann gefunden" ist 20jährig und wird, bei gleicher Nutzung, noch weitere 40 Jahre halten.
Die Passage zum Chli Gumen ist geschenkt. Dann wirds scharf: Ein direkter Abstieg über den Grat ist SS-Kletterei, und auch das knappest mögliche Umgehen ist im T6-Bereich.
Und der Wiederaufsteig vom Sattel (ca. 2070 m) ist nicht besser. T6, und rechts eine vertikale 200-Meter-Wand. Wer nicht auf dem Grat bleiben will, kann das allerdings links im T5-Bereich umgehen.
Der Schijengipfel überrascht einmal mehr durch seine Aus- und Weitsicht.
Als Abstiegsvariante habe ich den Nordwestgrat gewählt - immer der Kante zur Rautialp entlang.
Ich hoffte - vergeblich! - in den Schijenlöchern einen Direktabstieg zur Rautialpstrasse zu finden. Den gibt es nicht, was mir eine "Wanderung" durch übelstes Tros via Stich zum Nassberg bescherte.
Zum Glück benutzen die Gemsen diese Passage, sodass das Gelände zumindest streckenweise einigermassen gängig war. Doch ohne Schrammen an Beinen, Knien und Ellenbogen "dank" Einbrechen in Karstlöcher gings dann doch nicht.
Schliesslich erreichte ich den Lachenalp-Wanderweg, womit mir nur noch der kilometerlange Gwaggel zurück zum Parkplatz blieb. Doch das erste Bierchen im Äschen wartete bereits im Kühler auf mich ..
Schöne, lange Grat-Um- und Überschreitung.
Der Abstieg vom Schijen macht keinen Sinn, (etwas) besser wäre, via Chli Schijen zum Stich abzusteigen.
Tourengänger:
PStraub
Communities: T6
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