von der Capanna Alpe Bardughè zum Pizzo di Vogorno - und über Rienza nach Vogorno
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Der Vollmond geht eben unter, das Licht bereits die morgendliche Aussicht ermöglichend, vier Adler hoch über der Hütte kreisend, der Holzofen angefeuert und Kaffee zur Genüge: ein herrlicher Morgen - und Start zum „Gipfelsturm“ - beschert uns dieser Tag!
Wir verabschieden uns während des einfachen Frühstückes von Anton - und machen uns, am „Badzimmer“ der Capanna Alpe Bardughè vorbei, auf den Weg; gut markiert und zu begehen, hinauf in die Westflanke unseres heutigen Gipfelzieles.
Bei eher kühlen Temperaturen - doch die Sonne bereits am Gegenhang des Lago di Vogorno einstrahlend sehend - machen wir uns auf den gut ausgebauten, nie schwierigen Weg.
Selten einmal ist eine nur geringfügig „anspruchsvolle" Felsstufe zu überwinden - schönes Gehgelände treffen wir bis zum Sattel hinauf an; wo uns die Sonne ein erstes, zwar nur kurzes, Mal erreicht. Denn sogleich wendet sich der Bergweg wieder in die schattige Westflanke; in welcher wir - leider nur selten - einfachstes Kraxelgelände vorfinden; am „alpinsten“ zeichnet sich, nach der problemlosen Begehung der Rampe, der Übergang in die Mulde zwischen W- und SW-Grat liegend, aus. Auch diese leicht ansteigende Traverse bietet keine Schwierigkeiten - so erreichen wir schnell den besonnten Südhang des Pizzo di Vogorno, hier von einer wenig anhänglichen Schafherde erwartet. In Kürze stehen wir auf dem Gipfel; dieser bietet eine fantastische Aussicht - diese bewundern und geniessen wir an einem etwas windgeschützteren Platz ausgiebig; ebenso die Verpflegungspause.
Nach der ausgiebigen Panorama-Rundschau steigen wir auf dem grasigen Südhang ab bis zum „Wendepunkt“ auf 2300 Metern, wo der Weg von der eher sanften, grasigen Südflanke in die nun etwas steilere und felsigere SE-Flanke hinunterführt. Diese beinhaltet eine kurze, doch etwas steilere Felspassage, welche bestens mit einzelnen Eisenbügeln gesichert ist - und beinahe höhere Anforderungen stellt als der gesamte Aufstieg … Problemlos ist jedoch auch diese Passage zu bewältigen, bevor es anschliessend mit einigen zusätzlichen Höhenmetern verbunden, den grossen Geröllkessel unterhalb der sehr steilen Felsabbrüche der SE-Flanke des Pizzo di Vogorno zu traversieren gilt.
Angenehm gelangen wir danach zu P. 2063, wo wir uns zu einer weiteren Rast niederlassen; hier läge die Capanna Borgna in Reichweite - doch wir steigen im gelegentlich felsdurchsetzten, jedoch meist herbstlich verfärbten, Grashang ab nach Crapía.
An diesem schönen Alpgebäude ist der beginnende Verfall erkenntlich - weiter unten, auf Alpe Lócia, scheint eine ganze Alpsiedlung dem Untergang geweiht L.
Erst länger weiter auf Alpgelände (?), dann im Wald, hinabsteigend, erreichen wir Rienza; hier sind deutliche Anzeichen der Wiederbesiedlung auszumachen - wir staunen ob der Schaffenskraft, und v.a. ob der langen, beschwerlichen Wege, welche die heutigen Bewohner auf sich zu nehmen haben …
Mal flacher, dann wieder steiler, mal übers offene Gebiet, mal im hübschen Wald, steigen wir anschliessend ab nach Mosciöi, und weiter zur einen bewunderns- und sehenswerten Treppenpassage im steilen, eigentlich unwegsamen Gelände: was hier die Erbauer an kunstvollem Werk errichtet haben, um zu den weit oben gelegenen Pflanz- und wohl auch Wohnplätzen zu gelangen, ist beinahe unvorstellbar!
Die teilweise meterbreite Treppenanlage besticht nicht nur seitens des baulichen Aufwandes - sondern auch mit enormen Tief- und Ausblicken ins Val della Porta.
Bei P. 646 erreichen wir eine ausserordentlich hübsche Zwischenstufe: hier vereinigen sich zwei, manchmal bestimmt sehr wilde, Bäche in sehr malerischen Wasserbecken - wir verweilen hier kurz und nehmen die berührende Stimmung der wilden Täler und Wasser in uns auf.
Im sanften Auf und Ab im letzten waldigen Abschnitt erreichen wir die Kappelle auf Colletta, und steigen ein weiteres Mal auf bestens angelegtem, mit Steinen ausgelegten, Weg ab zum Aussenbezirk von Vogorno, welches wir schliesslich auf bekannten Weg erreichen - und wo wir auf der Terrasse des unserem Parkplatz naheliegenden Restaurants unseren Durst stillen.
Die Route der gesamten Überschreitung:
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