Kurze, alpine Grattour auf Elbas höchsten Punkt + Inselimpressionen

Anfang September verschlug es mich auf Elba. Und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht wenigstens eine Wanderung machen würde. Zugegenermaßen ist die Verlockung schon groß, sich bei 34° an den Strand zu legen, aber bei einem Blick auf die Karte springt mir dieser Grat sofort ins Auge. Die einzigen rote Leitern und der Hinweis "Nur für Geübte" wecken mein Interesse. Nach etwas Überredungskunst ist auch mein Vater bereit, mitzukommen und so starten wir beide pünktlich bei Sonnenaufgang am Parkplatz.

Anfangs wandern wir auf dem Weg Nr. 5 zum Monte Maolo, einem nicht sehr selbstständigen Gipfel. Aber das stört überhaupt nicht, da die Aussicht einfach ein Traum ist! eine recht unberührte Berglandschaft und außenrum überall das Meer. Dazu interessante Flora und Fauna. Was hier alles rumkrabbelt, ist schon echt toll. Nach dem ersten Gipfel zweigen wir bald nach rechts ab, auf den bezeichneten Steig Richtung Le Calanche. Dieser Teil ist nun deutlich interessanter, da alpiner. Man darf hin und wieder Hand anlegen und man trifft auf die ersten Versicherungen. Nötig sind die bei guten Verhältnissen nicht immer. Nur an einer Stelle wird es mal recht steil, deswegen vergebe ich auch ein  WS für diese Stelle. So erreichen wir bald den zweiten Gipfel des Tages, bei dem wir eine ausgiebige Fotorast machen, bevor es weiter zum Monte Capanne geht.  Teils ist der Steig hier nicht gut zu erkennen, dies ist aber kein Problem, da man einfach in Gratnähe bleiben muss, bis man zu dem Sattel Le Filicaie kommt. Von hier geht es über versicherte Platten zum verbauten Gipfel. Riesige Sendemasten, die Bergbahnstation, Kiosk und ein Hubschrauberlandeplatz verschandeln den Gipfel. Der Gipfel ist sogar umzäunt! Uns hält es hier nicht lange, und so steigen wieder zu dem Sattel ab, von wo wir jetzt gleich den Weg Nr. 5 nehmen, der unterhalb des zuvor begangenen Grat entlangführt. Die Vegetation hier lässt fast das Gefühl aufkommen, in den Tropen zu sein, und so genießen wir den Abstieg zum Parkplatz.

Fotos zur Tour bis Nr. 22, anschließend Inselimpressionen, die ich euch auch nicht vorenthalten wollte

Fazit:

Ich kann die Tour jedem empfehlen, der nach Elba kommt! Der Steig ist erstaunlich alpin, bietet fantastische Aussichten und Nahblicke. Einzig der Gipfel des Capanne ist ein Wermutstropfen. Man ist am besten vor der ersten Bahn oben, die aktuell um 9 Uhr fährt. Es bietet sich auch noch der Weiterweg  Richtung Monte di Cote an, wie er auf hikr auch schon beschrieben wurde.

Allgemeines zu Elba

Natürlich gibt es viel Tourismus auf Elba, aber der Andrang ist nicht so groß, wie z.B bei den Touristen-Zentren an der Adria. Man findet hier keine riesigen Bettenburgen, Strandclubs und so unnötige Sachen. Ein großer Teil der Insel hat sich seine Urtümlichkeit behalten. Es gibt viel unberührte Natur und die kleinen Dörfer haben echt Charme. Diese typischen italienischen Gassen mit den kleinen Restaurants, in denen man köstlich essen kann, am besten bei Meeresblick... Besonders angetan hat es mir da Capoliveri. Ein weiterer Vorzug der Insel ist das herrlich klare Wasser, in dem man super Schnorcheln kann. Aber es ist schwierig an den Strand zu kommen! Auf der Inselsüdseite wurde es zugelassen, das große Strandabschnitte von Privatleuten gekauft werden, die keinen Zugang zum Meer erlauben. Das klingt etwas absurd, aber es stellt tatsächlich ein Problem dar, wenn man nicht zu den "großen", gut besuchten  Sandstränden will. Entweder man wandert auf den Felsen am Strand entlang oder schwimmt. Vom Strand Morcone kann man so z.B einen wunderschönen, ruhigen, kleinen Strand erreichen. Am besten ist es aber wohl, wenn man ein Boot mietet. Aber ich will jetzt nicht zu viel schreiben, ich denke die Bilder sagen mehr :-)
Fazit: Elba ist super für Jeden, der gerne draußen ist, egal welche Aktivität ausgeübt wird. Kulturell und unterhaltungsmäßig ist eher wenig geboten, aber wer braucht das hier schon?