Die Hohgwächte ist ein toller Berg, der bedingt durch die Nähe des Dom viel zu wenig beachtet wird und ein Schattendasein führt, das dieser Berg eigentlich nicht verdient hat. Stünde dieser Berg anderswo, wäre er möglicherweise recht überlaufen. So aber ist er selbst bei vielen Einheimischen recht unbekannt. Trotzdem ein idealer Eingehberg bevor man größere Touren, z.B. auf den Dom macht.
Die Hohgwächte sieht zwar einfach aus, ist aber trotz allem kein Wanderberg und ohne Einsatz der Hände und ohne Steigeisen praktisch nicht zu machen. Der Aufstieg zum Gipfel führt ab 3000 Meter nur noch über wegloses Blockgelände, eine kleinere Felspassage, nur auf dem obersten Teil gibt es eine Eiskappe, die stark im Schrumpfen begriffen ist und den eigentlichen Gipfel bereits freigegeben hat. Man kann den Gipfel nicht erreichen, ohne eine Schlüsselstelle zu passieren. Am Einfachsten geht es über P3256. Dieser Felsgipfel erfordert im oberen Bereich etwas Kletterei, die aber noch gut zu machen ist und maximal den II. Grad erreichen dürfte. Danach geht es weiter über Blockgelände. Diese Blöcke haben sich aber noch längst nicht verfestigt, daher muss man schauen wo man hintritt. Auch größere Blöcke können mal wackeln oder ein Stück rutschen.
Ich ging also morgends in Randa los, erst zur Domhütte, dann ein Stück höher, dann nach Norden über Blockgelände zu den beiden Mini-Seen, aus denen die Domhütte ihr Wasser bezieht. Über ein steiles Schneefeld, für das ich die Steigeisen brauchte in ein Couloir, das es zu erklettern galt. Die ganze Sache war etwas heikel, aber da es sich auf der Nordseite befand wenigstens noch komplett gefroren, so dass sich die Steinschlggefahr in Grenzen hielt. Jedenfalls wesentlich schwieriger, als der Weg über P3256, den ich auf dem Rückweg wählte, da er mir sicherer erschien. Nach dem Couloir kommt man hinter P3256 heraus und hat nur noch Blockgelände (und später den Eisschild) vor sich. Dies war dann kein Problem mehr und entsprechend gut zu machen. Auf dem Gipfel hat man eine wunderbare Sicht auf den Dom und den Nadelgrat. Schon deswegen dürfte sich die Besteigung lohnen. Zurück ging ich wie schon erwähnt über P3256 und nächtigte in der Domhütte, da die Zeit für einen Abstieg nach Randa inzwischen zu knapp war. Den Weg durch das Couloir hinter den Seen kann ich keinesfalls empfehlen, da man bedingt durch Blockgelände und den steinschlaggefährdeten Aufstieg etwa eine Stunde Zeit verliert. Insgesamt eine schöne und lohnenswerte Tour, die aber mehr als nur Wanderkenntnisse erfordert.
Tour im Alleingang
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