Mönch + Jungfrau inklusive Übernachtung Berglihütte
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Zwei der bekanntesten Berge der Schweiz, Mönch und Jungfrau, lockten uns an diesen zwei heissen Septembertagen ins Berner Oberland. Ein Klassiker, der mit der Variante "Übernachten in der Berglihütte" unvergesslich bleibt!
Mönch
In aller Herrgottsfrühe sind wir heute mit dem Auto von der Zentralschweiz ins Berner Oberland, genauer gesagt nach Lauterbrunnen, gedüst. Noch leicht verschlafen, gerade mal ein Gipfeli und einen Kaffee im Magen, konnte ich mir kaum vorstellen, vielleicht in wenigen Stunden auf dem Mönch zu stehen. Doch genau so sollte es sein. Herrliches Wetter sollte uns die kommenden zwei Tage begleiten, im Tal waren Temperaturen um die 30°C zu erwarten. Auf dem Jungfraujoch war es um 9.15 Uhr noch nicht ganz so warm. Rasch machten wir uns auf den Weg Richtung Mönchjochshütte. Kurz davor zweigten wir ab, um an den Einstieg zum SO-Grat zu gelangen. Hier schossen wir ein paar erste Fotos, seilten uns an und kletterten die ersten paar Meter am Grat. Dieser ist klettertechnisch nicht besonders schwierig, hat aber im oberen Teil (besonders vor dem Gipfel) doch einige schmale Passagen, bei welchen Schwindelfreiheit ein absolutes Muss ist. Begleitet von reichlich anderen Bergsteigern, näherten wir uns langsam der magischen 4000er Grenze. Für mich das erste mal in diesem Jahr! Endlich auf dem Gipfel angekommen, mussten wir unseren Sitzplatz doch etwas suchen, da dieser nicht allzu geräumig ist. Der Abstieg folgte auf dem selben Weg.
Berglihütte
Wieder am Einstieg angekommen, machten wir uns auf zum oberen Mönchsjoch. Von hier wanderten wir am langen Seil über das Ewigschneefeld. Die Sonne brannte immer heisser und heisser und vom sich anbahnenden Herbst war gar nichts zu spüren! Wir wollten zuerst versuchen, die Berglihütte via unteres Mönchsjoch zu erreichen. Ein grosser, offener Bergschrund machte uns hier allerdings einen Strich durch die Rechnung oder besser gesagt: So ganz sicher wirkten die Schneebrücken hier nicht. Deshalb querten wir am Schrund entlang, bis wir diesen endlich einigermassen sicher überqueren konnten und gelangten so steil zum Sattel zwischen P.3544 und P. 3579. Diese Variante ist möglich, besser wäre allerdings westlich des P. 3680 auf die Krete zu gelangen, was wir am Folgetag in die Tat umsetzten. Der Abstieg zur Berglihütte ist von vielen Spalten geprägt und man muss gut aufpassen. Nach dem diese überquert sind, sollte man möglichst den Felsgrat oberhalb der Hütte anpeilen. Hier machten wir das Stockdepot und genossen noch einmal die kurzweilige, einfache Kletterei (1. - 2. Grad) zum Abschluss des Tourentages. In wenigen Minuten gelangten wir zur Hütte.
Diese ist ein Juwel. Oder vielleicht eher ein Rauchquarz. Denn nachdem wir eingefeuert hatten, verging bestimmt eine glatte Stunde, bis wir die Hütte wieder ohne Luftanhalten und Augenreiben betreten konnten. Vielleicht war das Holz feucht, vielleicht haben wir einen Fehler gemacht, ich weiss es nicht. Jedenfalls wurden wir auch am kommenden Tag auf der Jungfrau auf unseren prägnanten Geschmack angesprochen. Und auch der rauchige Duft der Spiegelreflexkamera lässt mich die Tour bis zum heutigen Tage immer wieder neu aufleben. ;-) Das Znacht war dann trotzdem köstlich, die umliegenden Berge im Abendlicht ein Augenschmaus und die Nacht in der Hütte erholsamer als in allen anderen SAC Hütte in denen ich bisher war. Man findet auch noch viel altes Material, Bücher um die Jahrhundertwende usw. Am besten selber erkunden!
Jungfrau
Am Donnerstag starteten wir um halb vier Richtung Jungfrau. Wenn man in der Berglihütte übernachtet, muss man doch mit einem zusätzlichen Zeitaufwand von ca. 1.5h rechnen, dieser lohnt sich aber allemal! Wir stiegen, einigen Spuren im Schnee folgend, zum P. 3561 auf (ebenfalls viele Spalten) und umgingen den P. 3680. Hier trafen wir auf andere Trittspuren und stiegen zur Mönchjochshütte ab. Bis zum Jungfraujoch folgt man wieder dem präparierten Weg, verlässt diesen dann kurz vor der Station und steigt zum Jungfraufirn ab. Die einzigen waren wir auch heute nicht. Der Einstieg zum kurzen Felsgrat auf der Normalroute liegt unterhalb des P. 3506. Die Kletterei befindet sich etwa im 2. Grad und ist nicht ganz so ausgesetzt wie am Mönch. Es folgte der Aufstieg zum Rottalsattel. Hier bekam ich langsam Kopfschmerzen und hatte etwas mehr zu kämpfen als noch am vorigen Tage. Die Pause legt man besser vor dem Rottalsattel ein, welcher nicht allzu breit ist. Viele Bergführer mit Kunden waren heute an der Jungfrau unterwegs. Naja, eigentlich trafen wir nur Bergführer und keine andere selbstständige Seilschaft. Der finale Gipfelaufstieg war dann immer wieder von Wartezeiten aufgrund sich kreuzender Seilschaften im Auf- und Abstieg unterbrochen. Hier wären ebenfalls viele Sicherungsstangen vorhanden (wie am Mönch), wir stiegen allerdings am kurzen Seil auf. Um 9.30 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft: Die Jungfrau war bestiegen, ein Traum wahr geworden! Der Abstieg erfolgt zuerst auf dem selben Route, dann direkt über den Gletscher zurück zum Jungfraufirn (Man spart doch reichlich Zeit). Hier muss allerdings abgeseilt und eine Spalte überwunden werden, jedoch ist alles bestens eingerichtet. Das letzte Stück zurück zum Joch war dann nochmals eine sehr schweisstreibende Angelegenheit.
Die Verhältnisse waren grundsätzlich auf der ganzen Tour sehr gut, an der Jungfrau hatte es teils ein wenig Blankeis. Im Abstieg zur Berglihütte war teils gepresster Pulverschnee vorzufinden, obwohl sonnenausgesetzt, was uns doch ein wenig überraschte. Diesen Klassiker, vor allem mit Übernachtung in der Berglihütte, kann ich nur weiterempfehlen. Merci Alex, für die tolle Tourenidee
Anmerkung von xaendi: Danke Matthias für die gemeinsame Tour und den Bericht. Das waren wieder mal 2 Tage, die mir besonders in Erinnerung bleiben werden. Die Berglihütte ist ein absolutes Juwel, das ich jedem (rauchtoleranten) Bergsteiger empfehlen kann.
Mönch
In aller Herrgottsfrühe sind wir heute mit dem Auto von der Zentralschweiz ins Berner Oberland, genauer gesagt nach Lauterbrunnen, gedüst. Noch leicht verschlafen, gerade mal ein Gipfeli und einen Kaffee im Magen, konnte ich mir kaum vorstellen, vielleicht in wenigen Stunden auf dem Mönch zu stehen. Doch genau so sollte es sein. Herrliches Wetter sollte uns die kommenden zwei Tage begleiten, im Tal waren Temperaturen um die 30°C zu erwarten. Auf dem Jungfraujoch war es um 9.15 Uhr noch nicht ganz so warm. Rasch machten wir uns auf den Weg Richtung Mönchjochshütte. Kurz davor zweigten wir ab, um an den Einstieg zum SO-Grat zu gelangen. Hier schossen wir ein paar erste Fotos, seilten uns an und kletterten die ersten paar Meter am Grat. Dieser ist klettertechnisch nicht besonders schwierig, hat aber im oberen Teil (besonders vor dem Gipfel) doch einige schmale Passagen, bei welchen Schwindelfreiheit ein absolutes Muss ist. Begleitet von reichlich anderen Bergsteigern, näherten wir uns langsam der magischen 4000er Grenze. Für mich das erste mal in diesem Jahr! Endlich auf dem Gipfel angekommen, mussten wir unseren Sitzplatz doch etwas suchen, da dieser nicht allzu geräumig ist. Der Abstieg folgte auf dem selben Weg.
Berglihütte
Wieder am Einstieg angekommen, machten wir uns auf zum oberen Mönchsjoch. Von hier wanderten wir am langen Seil über das Ewigschneefeld. Die Sonne brannte immer heisser und heisser und vom sich anbahnenden Herbst war gar nichts zu spüren! Wir wollten zuerst versuchen, die Berglihütte via unteres Mönchsjoch zu erreichen. Ein grosser, offener Bergschrund machte uns hier allerdings einen Strich durch die Rechnung oder besser gesagt: So ganz sicher wirkten die Schneebrücken hier nicht. Deshalb querten wir am Schrund entlang, bis wir diesen endlich einigermassen sicher überqueren konnten und gelangten so steil zum Sattel zwischen P.3544 und P. 3579. Diese Variante ist möglich, besser wäre allerdings westlich des P. 3680 auf die Krete zu gelangen, was wir am Folgetag in die Tat umsetzten. Der Abstieg zur Berglihütte ist von vielen Spalten geprägt und man muss gut aufpassen. Nach dem diese überquert sind, sollte man möglichst den Felsgrat oberhalb der Hütte anpeilen. Hier machten wir das Stockdepot und genossen noch einmal die kurzweilige, einfache Kletterei (1. - 2. Grad) zum Abschluss des Tourentages. In wenigen Minuten gelangten wir zur Hütte.
Diese ist ein Juwel. Oder vielleicht eher ein Rauchquarz. Denn nachdem wir eingefeuert hatten, verging bestimmt eine glatte Stunde, bis wir die Hütte wieder ohne Luftanhalten und Augenreiben betreten konnten. Vielleicht war das Holz feucht, vielleicht haben wir einen Fehler gemacht, ich weiss es nicht. Jedenfalls wurden wir auch am kommenden Tag auf der Jungfrau auf unseren prägnanten Geschmack angesprochen. Und auch der rauchige Duft der Spiegelreflexkamera lässt mich die Tour bis zum heutigen Tage immer wieder neu aufleben. ;-) Das Znacht war dann trotzdem köstlich, die umliegenden Berge im Abendlicht ein Augenschmaus und die Nacht in der Hütte erholsamer als in allen anderen SAC Hütte in denen ich bisher war. Man findet auch noch viel altes Material, Bücher um die Jahrhundertwende usw. Am besten selber erkunden!
Jungfrau
Am Donnerstag starteten wir um halb vier Richtung Jungfrau. Wenn man in der Berglihütte übernachtet, muss man doch mit einem zusätzlichen Zeitaufwand von ca. 1.5h rechnen, dieser lohnt sich aber allemal! Wir stiegen, einigen Spuren im Schnee folgend, zum P. 3561 auf (ebenfalls viele Spalten) und umgingen den P. 3680. Hier trafen wir auf andere Trittspuren und stiegen zur Mönchjochshütte ab. Bis zum Jungfraujoch folgt man wieder dem präparierten Weg, verlässt diesen dann kurz vor der Station und steigt zum Jungfraufirn ab. Die einzigen waren wir auch heute nicht. Der Einstieg zum kurzen Felsgrat auf der Normalroute liegt unterhalb des P. 3506. Die Kletterei befindet sich etwa im 2. Grad und ist nicht ganz so ausgesetzt wie am Mönch. Es folgte der Aufstieg zum Rottalsattel. Hier bekam ich langsam Kopfschmerzen und hatte etwas mehr zu kämpfen als noch am vorigen Tage. Die Pause legt man besser vor dem Rottalsattel ein, welcher nicht allzu breit ist. Viele Bergführer mit Kunden waren heute an der Jungfrau unterwegs. Naja, eigentlich trafen wir nur Bergführer und keine andere selbstständige Seilschaft. Der finale Gipfelaufstieg war dann immer wieder von Wartezeiten aufgrund sich kreuzender Seilschaften im Auf- und Abstieg unterbrochen. Hier wären ebenfalls viele Sicherungsstangen vorhanden (wie am Mönch), wir stiegen allerdings am kurzen Seil auf. Um 9.30 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft: Die Jungfrau war bestiegen, ein Traum wahr geworden! Der Abstieg erfolgt zuerst auf dem selben Route, dann direkt über den Gletscher zurück zum Jungfraufirn (Man spart doch reichlich Zeit). Hier muss allerdings abgeseilt und eine Spalte überwunden werden, jedoch ist alles bestens eingerichtet. Das letzte Stück zurück zum Joch war dann nochmals eine sehr schweisstreibende Angelegenheit.
Die Verhältnisse waren grundsätzlich auf der ganzen Tour sehr gut, an der Jungfrau hatte es teils ein wenig Blankeis. Im Abstieg zur Berglihütte war teils gepresster Pulverschnee vorzufinden, obwohl sonnenausgesetzt, was uns doch ein wenig überraschte. Diesen Klassiker, vor allem mit Übernachtung in der Berglihütte, kann ich nur weiterempfehlen. Merci Alex, für die tolle Tourenidee
Anmerkung von xaendi: Danke Matthias für die gemeinsame Tour und den Bericht. Das waren wieder mal 2 Tage, die mir besonders in Erinnerung bleiben werden. Die Berglihütte ist ein absolutes Juwel, das ich jedem (rauchtoleranten) Bergsteiger empfehlen kann.
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