Gebrüder Chärpf und wüste Klettereien am Grossen
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Vorne weg: Ich danke dem sensationellen Schuhmacher der Rosenberger Schuhe in Feldkirch! Nachdem mich mein Schuhmacher meines Vertrauens am 2. September kläglich im Stich gelassen hat, musste ich jemanden finden, der bereit war, mir noch am selbern Tag neue Sohlen auf meine Bergfinken zu schnallen. In eben jener Filiale bin ich fündig geworden und dafür alle Daumen hoch, die ich gleichzeitig hochhalten kann!
Also mit den neu besohlten Schuhen gings ins Kärpfgebiet und inspiriert von einer Bergamotte-Tour zwei Tage zuvor, wollte ich mir einige Berge da genauer anschauen. Knapp nach 8 Uhr am Stausee los und während das Glärnischmassiv schon mit gleissender Sonne prahlte, umrundete ich den See und machte mich durchs schattige Niderental gen Süden auf den Weg. Das ist noch nicht sonderlich spektakulär, aber zumindest hat man die Ziele Schwarz schingel und Chli Kärpf konstant vor Augen.
Bei P.1925 geradeaus und P.2014 in Richtung Elm nach Osten abzweigen, die grasige Hochebene erreichen und bei P.2135 direkt nach Süden den Grashang hinauf, bis man vor dem Felsaufschwung auf den Schwarz Tschingel steht. Das war dann auch gleich die erste Kletter-Herausforderung, die ich nicht auslassen konnte. Einige Meter sind recht ausgesetzt, aber die Schwierigkeit hält sich in Grenzen, vor allem ist die Passage sehr kurz.
Vom Tschingel sieht man den gesamten NO-Grat zum chli Kärpf (ausser den allerletzten Teil) und kann sich auf die muntere Block-Kraxelei freuen, die einen im Aufstieg erwartet. Die ganz grossen Brocken umrundet man auf der einen oder anderen Seite, ansonsten ist trotz weglosem Gelände völlig klar, in welche Richtung es geht: Aufwärts. Am Schluss sind von der Kärpfscharte aus einige Stellen mit Seilen gesichert und dann steht man auch schon oben, im Rücken den grossen Bruder und vor einem der Ausgang des Glarnerlandes.
So, hier fingen meine Überlegungen ob der Route auf den Gross Kärpf an und beide von hier sichtbaren Grasbänder (Bild) winden sich auf halber Höhe gegen Südosten, dem "Normalweg" wenn man von der Kärpfscharte aus kommt. Vielleicht kann man bis dahin um den Berg traversieren? Also erste (rote) Route ausprobiert, geht gut, wird immer enger, aber immernoch ok bis zum Punkt, wo die überhängenden Felsen einen zum "Kriechen" am Abgrund zwingen würden. Aber mit Rucksack und anschliessendem Aufrichten auf den 30cm Grasboden, wohl eher nicht. Also zurückgestiegen und zweite Route (blau) probiert. Alles geht gut, bis ich an einem Couloir stehe, das ich durchqueren müsste aber auf dieser Höhe keine Chance sehe. 2-3m unter mir sieht das Ganze viel besser aus, also irgendwie da runter. Nach gut der Hälfte komme ich nicht mehr weiter, suche Tritte und finde keine. Nach einiger Zeit säuern sich linker Arm und das linke Bein so richtig ein, worauf ich das Ganze abbreche und mich wieder nach Oben ziehe. Es pumpt das Blut, das Adrenalin, das Herz und die Gedanken an ganz viel Luft unter mir. Nachdem ich wieder ok bin, umrunde ich die ausgesetzte Kuppe und finde tatsächlich ein wenig weiter unten einen Weg, der mich genau an die Stelle bringt, an die ich vorhin hätte hinunterklettern wollen. Das nennt man wohl Ironie. Auf jeden Fall kann die Flanke so gequert werden und irgendwann stehe ich tatsächlich auf der zwar unmarkierten, aber gut begehbaren Südostroute, welche ich bis zum Gipfel nehme.
Danach gehts gegen Westen hinunter und durch das Kärpftor (P.2645) abwärts. Aber das ist nicht wirklich ein Spass, Schutt, Geröll, Staub, alles furchtbar lose, lassen meine Schritte zu Tal rauschen, mit dem Inhalt meiner Schuhe könnte ich unten eine eigene Kiesgrube eröffnen. Da kommt eine Rutschpartie ein steiles Altschneefeld hinunter gerade recht. Schliesslich gibts Kaffee/Kuchen bei der Leglerhütte und einige Minuten im Liegestuhl an der Sonne. Und wie empfohlen nehme ich auf dem Rückweg zum Stausee die Gratroute über den Sunnenberg und den Matzlengrat. Sehr lohnend der Aussicht wegen.
Der Tag im Kärpfgebiet wird mir noch eine Weile in Erinnerung bleiben, vielleicht nehme ich beim nächsten Berg wieder eine Route, die im SAC-Führer beschrieben, oder zumindest schon einmal von einem hikr-Kollegen begangen worden ist ;-)
Also mit den neu besohlten Schuhen gings ins Kärpfgebiet und inspiriert von einer Bergamotte-Tour zwei Tage zuvor, wollte ich mir einige Berge da genauer anschauen. Knapp nach 8 Uhr am Stausee los und während das Glärnischmassiv schon mit gleissender Sonne prahlte, umrundete ich den See und machte mich durchs schattige Niderental gen Süden auf den Weg. Das ist noch nicht sonderlich spektakulär, aber zumindest hat man die Ziele Schwarz schingel und Chli Kärpf konstant vor Augen.
Bei P.1925 geradeaus und P.2014 in Richtung Elm nach Osten abzweigen, die grasige Hochebene erreichen und bei P.2135 direkt nach Süden den Grashang hinauf, bis man vor dem Felsaufschwung auf den Schwarz Tschingel steht. Das war dann auch gleich die erste Kletter-Herausforderung, die ich nicht auslassen konnte. Einige Meter sind recht ausgesetzt, aber die Schwierigkeit hält sich in Grenzen, vor allem ist die Passage sehr kurz.
Vom Tschingel sieht man den gesamten NO-Grat zum chli Kärpf (ausser den allerletzten Teil) und kann sich auf die muntere Block-Kraxelei freuen, die einen im Aufstieg erwartet. Die ganz grossen Brocken umrundet man auf der einen oder anderen Seite, ansonsten ist trotz weglosem Gelände völlig klar, in welche Richtung es geht: Aufwärts. Am Schluss sind von der Kärpfscharte aus einige Stellen mit Seilen gesichert und dann steht man auch schon oben, im Rücken den grossen Bruder und vor einem der Ausgang des Glarnerlandes.
So, hier fingen meine Überlegungen ob der Route auf den Gross Kärpf an und beide von hier sichtbaren Grasbänder (Bild) winden sich auf halber Höhe gegen Südosten, dem "Normalweg" wenn man von der Kärpfscharte aus kommt. Vielleicht kann man bis dahin um den Berg traversieren? Also erste (rote) Route ausprobiert, geht gut, wird immer enger, aber immernoch ok bis zum Punkt, wo die überhängenden Felsen einen zum "Kriechen" am Abgrund zwingen würden. Aber mit Rucksack und anschliessendem Aufrichten auf den 30cm Grasboden, wohl eher nicht. Also zurückgestiegen und zweite Route (blau) probiert. Alles geht gut, bis ich an einem Couloir stehe, das ich durchqueren müsste aber auf dieser Höhe keine Chance sehe. 2-3m unter mir sieht das Ganze viel besser aus, also irgendwie da runter. Nach gut der Hälfte komme ich nicht mehr weiter, suche Tritte und finde keine. Nach einiger Zeit säuern sich linker Arm und das linke Bein so richtig ein, worauf ich das Ganze abbreche und mich wieder nach Oben ziehe. Es pumpt das Blut, das Adrenalin, das Herz und die Gedanken an ganz viel Luft unter mir. Nachdem ich wieder ok bin, umrunde ich die ausgesetzte Kuppe und finde tatsächlich ein wenig weiter unten einen Weg, der mich genau an die Stelle bringt, an die ich vorhin hätte hinunterklettern wollen. Das nennt man wohl Ironie. Auf jeden Fall kann die Flanke so gequert werden und irgendwann stehe ich tatsächlich auf der zwar unmarkierten, aber gut begehbaren Südostroute, welche ich bis zum Gipfel nehme.
Danach gehts gegen Westen hinunter und durch das Kärpftor (P.2645) abwärts. Aber das ist nicht wirklich ein Spass, Schutt, Geröll, Staub, alles furchtbar lose, lassen meine Schritte zu Tal rauschen, mit dem Inhalt meiner Schuhe könnte ich unten eine eigene Kiesgrube eröffnen. Da kommt eine Rutschpartie ein steiles Altschneefeld hinunter gerade recht. Schliesslich gibts Kaffee/Kuchen bei der Leglerhütte und einige Minuten im Liegestuhl an der Sonne. Und wie empfohlen nehme ich auf dem Rückweg zum Stausee die Gratroute über den Sunnenberg und den Matzlengrat. Sehr lohnend der Aussicht wegen.
Der Tag im Kärpfgebiet wird mir noch eine Weile in Erinnerung bleiben, vielleicht nehme ich beim nächsten Berg wieder eine Route, die im SAC-Führer beschrieben, oder zumindest schon einmal von einem hikr-Kollegen begangen worden ist ;-)
Tourengänger:
Dimmugljufur
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