Lorenzhorn 3048m - Fanellhorn 3123m


Publiziert von Robertb , 8. August 2013 um 22:47.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum: 5 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:Kapelle Zervreila, Guraletschsee, Senke zw Wissgrätli und Fanellhorn, Fanelllücke, Fanellgletscher, Lorenzhorn, Fanellhorn, Fanellgrätli, Guraletschsee, Kapelle Zervreila

Nach dem gestern eingeschalteten 'Ruhetag' zog es mich heute wieder auf einen Gipfel. Abwechslungsreich, landschaftlich schön, im näheren Umkreis des Lugnez muss er sein. So entschied ich mich fürs Lorenzhorn.

Um der Hitze des Sommers zu entfliehen entschied ich mich frühzeitig loszugehen. Den gut markierten Weg von der Kapelle Zervreila P1984 bis zum Guraletschsee hatte ich ja bereits einige Tage zuvor unter die Füsse genommen – jänu – man kann nich alles haben. Aufsteigen in der Morgenfrische macht Spass, noch nicht so heiss aber trotzdem nur im T-Shirt und dies morgens vor 7 Uhr auf 2500m.
Nach dem Guraletschsee ging es weglos vorbei an P2469 und P2565 Richtung Sattel zwischen Wissgr
ätli und Fanellhorn zu P2794. Dort empfing mich ein recht ruppiger Südwestwind, so zog ich mir rasch den Windstopper über. Nun in leichter Kraxelei dem Nordwestgrat des Fanellhorns entlang (dieser Felssporn wird im Winter nördlich umgangen) zu den Seeli bei P2874. Ich entschied ich mich zur Fanellücke weiter zu gehen und so etwas windgeschützt und auf der 'Sonnenseite' das Rotgrätli zu passieren. In angenehmen Auf- und Ab in einer herrlichen Landschaft mit vielen 'Seelis' macht es Spass. Den Fanellgletscher erreichte ich auf ca 2800 MüM. Der Gletscher ist im oberen Teil noch gut eingeschneit, nur vereinzelt kommt das Eis zum Vorschein. Trotzdem entschied ich mich die Steigeisen anzuziehen, denn im steileren Gipfelbereich sind einige apere Stellen sichtbar. Wie auf Gletscher üblich plätschert es hier, gurgelt es da. Da Frage ich mich immer wieder, wenn das mit der Gletscherschmelze so weitergeht wird es bald keine Gletscher mehr geben.

Kurze Zeit später habe ich bereits die Höhe des Rotgrätlilücke erreicht, nun noch der Gipfelhang und bereits heisst es Steigeisen ausziehen und noch den Gipfelgrat bis zum Steinmännli des Lorenzhorn P3044 überqueren.
Eine traumhafte Aussicht belohnte mich. Im Süden sieht man prächtig ins Hinterrheintal und auf die San Bernardino Route mit dem sich dahinschlängelnden Motorfahrzeugverkehr. Ein grandioses Wolkenspiel fasziniert mich, mal in dicke Wolken gehüllt, dann wieder völlig wolkenlos. Nach einer Pause machte ich mich wieder auf den Rückweg. Bei den vielen Seeli's P 2778 südlich des Fanellhorn fragte ich mich was ich mit dem restlichen Tag noch anfangen soll. Es war noch nicht mal Mittag. Kurz gesagt, ich hatte noch zuviel Tag. Spontan beschloss ich das Fanellhorn südlich zu umgehen und von Osten her diesen Gipfel zu besteigen. Recht mühsam gestaltete sich die endlose Blocksteinwüste. Doch schon bald war es geschafft und ich stand zwischen den verschiedenen, grossen Steinmannli's auf dem Fanellhorn P3123. Nun hatte ich genügend Zeit
die Aussicht zu geniessen und mir die Route meiner letzten Skitour aufs Fanellhorn nochmals anzusehen. Hmm, was, hier soll ich runtergefahren sein? Damals fuhr ich durch ein Coloir auf der Westseite runter. Ob ich es wieder tun würde? Ich weiss nicht.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen machte ich mich auf dem Berg-Wanderweg, zum Fanellgrätli P2712 (auf der Karte P2710) und weiter vorbei am Guraletschsee zur Kapelle Zervreila.


Fazit: Landschaftlich imposante und sehr abwechslungsreiche Tour, vom Wanderweg zum Guraletschsee, weglosem Gebiet über Alpweiden, leichter Kraxelei auf dem Grat zwischen Wissgrätli und Fanellhorn, leichter Gletscheraufstieg über den Fanellgletscher. Wer noch nicht genug hat, kann dem kecken, überhängenden Felshörnchen (WS) auf dem Lorenzhorn noch einen Besuch abstatten.

Besonders beeindruckt haben mich die vielen Bergseen mit den noch schwimmenden Eisschollen und Schneeresten. Kurz gesagt, ich hätte nie gedacht, dass dies alles so auf kleinem Raum angetroffen werden kann.


Tourengänger: Robertb


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