Überschreitung Täschhorn - Dom - Lenzspitze - Nadelhorn
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Nachdem wir gestern über den Rotgrat auf den Alphubel und über den Nordgrat ins Mischabeljochbiwak gelangt sind, starten wir gegen 3:30 Uhr unsere Tour. Da wir gestern schon früh im Biwak angekommen sind und auch die Höhe gut vertrugen, konnten wir diese erholt und gestärkt in Angriff nehmen.
Täschhorn (4491m):
Vor einer halben Stunde noch im Schlaf, gings gleich über Geröll in den bröckeligen Fels. Tief unten funkelten die Lichter von Saas-Fee. Die Schwierigkeit des Täschhorns liegt wohl, vor allem im dunkeln, in der Wegfindung und dem losen Gestein. Rolf führte uns jedoch zielsicher dem Gipfel entgegen. Im weiteren Aufstieg kam uns dann eine Zweierseilschaft entgegen, die die Besteigung abgebrochen hatten. Irgendwo im oberen Drittel erreichten wir dann den messerscharfen Firngrat, der aber keine Spur aufwies. Andere Seilschaften hatten hier den Weg durch die Flanke gewählt. Rolf hingegen bevorzugte den Firngrat, welchen wir seitwärts in gutem Trittschnee passierten. Danach gings weiterhin im losen Fels, kletternd (max. III), dem Gipfel des Täschhorns entgegen. Diesen erreichten wir dann nach gut 2h. Da wir bis jetzt gut vorangekommen waren, war klar, dass wir die Überschreitung zum Dom in Angriff nehmen würden.
Überschreitung Täschhorn (4491m) - Dom (4545m):
Da es hier oben, nicht zu letzt wegen des Windes, doch merklich kühler geworden war, legten wir erst mal eine weitere Schicht nach, bevor wir den Weg Richtung Domjoch in Angriff nahmen. Auf dieser Seite des Täschhorns ist das Gestein abwärts geschichtet und drum plattig, dafür nicht brüchig. Aber ich weiss jetzt trotzdem nicht was mir lieber ist... Im Abstieg nun, hielten wir uns immer möglichst nahe am Grat. In den heiklen Passagen jeweils links und rechts davon, wobei Rolf sich jeweils für die schwierigere Seite entschied;-) Und so erreichten wir bald einmal das Domjoch und uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Hier wechselt die Gesteinsstruktur wieder von plattig zu brüchig, was vor allem für den Vorsteiger von Bedeutung ist. Dank des trockenen schneefreien Fels, klettern wir ab hier ohne Steigeisen dem Gipfel entgegen. Vor allem in oberen Teil zum Dom nimmt die Steilheit und Schwierigkeit nochmals zu, bei weiterhin brüchigem Fels. Und dann ist der grosse Moment gekommen, nach 5.5h stehen wir auf dem Dom. Und abrupt ist die grandiose Einsamkeit der letzten Stunden beendet, den von der Domhütte aus sind schon diverse Seilschaften aufgestiegen, oder noch im Aufstieg. Es ist nun 9:30 und es stellt sich die Frage wie weiter. Um bereits abzusteigen ist es noch viel zu früh, zu mal wir gestern schon weitere Möglichkeiten durchgesprochen haben. Für mich ist schnell klar ich will weiter bis in die Mischabelhütte und dabei noch die Lenzspitze und das Nadelhorn überschreiten.
Überschreitung Lenzspitze (4294m) - Nadelhorn (4327m):
Nach einer Rast auf dem Dom, steigen wir über den Normalweg ab, um diesen dann bald wieder Richtung Lenzjoch zu verlassen. Eine Möglichkeit wäre hier erst nach dem ersten Gendarm zum Lenzjoch hochzusteigen, man erspart sich dann das Abseilen von diesem. Wir haben aber auch diesen überstiegen. Danach geht es wieder im Bereich des dritten Grades hoch zur Lenzspitze. Auch hier ist die grösste Problematik der brüchige Fels. Zwei Stunden später ist auch die Lenzspitze, mit ihrer atemberaubenden Nordwand geschafft. Kurz nach dem Gipfel, auf dem Grat zum Nadelhorn, gilt es noch einen scharfen Firngrat zu passieren. Da dieser guten Trittschnee aufwies, traversierten wir diesen ohne Steigeisen. Zur Sicherheit aber links und rechts von diesem. Erschwerend war höchstens die Zweierseilschaft, die Rolf genau auf diesem Grat überholte und mir somit auch nichts anderes übrig blieb. Der weitere Weg war dann wieder eine Mischung aus Gehgelände und Felskletterei. Zudem galt es mindestens vier Gendarmen zu erklettern, welche aber alle eine Eisenstange hatten, an denen mich Rolf jeweils abseilte. Bei den letzten zwei wähnte ich mich jeweils bereits auf dem Gipfel, ehe ich die Stange sah. Erwähnenswert ist hier vor allem, dass die Felsqualität wieder einiges besser ist als zur Lenzspitze. Und um 13 Uhr, oder noch 9.5h standen wir dann auf dem Nadelhorn, dem vierten und letzten 4000er des heutigen Tages. Nachdem wir auch dieses Panorama genossen hatten gings zuerst im einfachen Fels und später im bereits weicher werdenden Firn hinunter zur Mischabelhütte, wo eine grandiose Tour um 14:15, nach 10h 45min zu Ende ging.
Eigentlich hätte ich gleich noch nach Saas Fee absteigen können, ich entschied mich aber dazu, den Tag hier oben noch ausklingen zu lassen. Für Rolf gings am nächsten morgen bereits wieder aufwärts, auf die nächste Tour...
Fazit:
Etwas vom eindrücklichsten was ich je erlebt habe, und vor kurzem noch für unmöglich gehalten habe!
Tourengänger:
Rolf (Bergführer), Ich
Herzlichen Dank Rolf für ein weiteres grosses Abenteuer auf dem Dach der Schweiz und die super Bilder dazu!
Täschhorn (4491m):
Vor einer halben Stunde noch im Schlaf, gings gleich über Geröll in den bröckeligen Fels. Tief unten funkelten die Lichter von Saas-Fee. Die Schwierigkeit des Täschhorns liegt wohl, vor allem im dunkeln, in der Wegfindung und dem losen Gestein. Rolf führte uns jedoch zielsicher dem Gipfel entgegen. Im weiteren Aufstieg kam uns dann eine Zweierseilschaft entgegen, die die Besteigung abgebrochen hatten. Irgendwo im oberen Drittel erreichten wir dann den messerscharfen Firngrat, der aber keine Spur aufwies. Andere Seilschaften hatten hier den Weg durch die Flanke gewählt. Rolf hingegen bevorzugte den Firngrat, welchen wir seitwärts in gutem Trittschnee passierten. Danach gings weiterhin im losen Fels, kletternd (max. III), dem Gipfel des Täschhorns entgegen. Diesen erreichten wir dann nach gut 2h. Da wir bis jetzt gut vorangekommen waren, war klar, dass wir die Überschreitung zum Dom in Angriff nehmen würden.
Überschreitung Täschhorn (4491m) - Dom (4545m):
Da es hier oben, nicht zu letzt wegen des Windes, doch merklich kühler geworden war, legten wir erst mal eine weitere Schicht nach, bevor wir den Weg Richtung Domjoch in Angriff nahmen. Auf dieser Seite des Täschhorns ist das Gestein abwärts geschichtet und drum plattig, dafür nicht brüchig. Aber ich weiss jetzt trotzdem nicht was mir lieber ist... Im Abstieg nun, hielten wir uns immer möglichst nahe am Grat. In den heiklen Passagen jeweils links und rechts davon, wobei Rolf sich jeweils für die schwierigere Seite entschied;-) Und so erreichten wir bald einmal das Domjoch und uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Hier wechselt die Gesteinsstruktur wieder von plattig zu brüchig, was vor allem für den Vorsteiger von Bedeutung ist. Dank des trockenen schneefreien Fels, klettern wir ab hier ohne Steigeisen dem Gipfel entgegen. Vor allem in oberen Teil zum Dom nimmt die Steilheit und Schwierigkeit nochmals zu, bei weiterhin brüchigem Fels. Und dann ist der grosse Moment gekommen, nach 5.5h stehen wir auf dem Dom. Und abrupt ist die grandiose Einsamkeit der letzten Stunden beendet, den von der Domhütte aus sind schon diverse Seilschaften aufgestiegen, oder noch im Aufstieg. Es ist nun 9:30 und es stellt sich die Frage wie weiter. Um bereits abzusteigen ist es noch viel zu früh, zu mal wir gestern schon weitere Möglichkeiten durchgesprochen haben. Für mich ist schnell klar ich will weiter bis in die Mischabelhütte und dabei noch die Lenzspitze und das Nadelhorn überschreiten.
Überschreitung Lenzspitze (4294m) - Nadelhorn (4327m):
Nach einer Rast auf dem Dom, steigen wir über den Normalweg ab, um diesen dann bald wieder Richtung Lenzjoch zu verlassen. Eine Möglichkeit wäre hier erst nach dem ersten Gendarm zum Lenzjoch hochzusteigen, man erspart sich dann das Abseilen von diesem. Wir haben aber auch diesen überstiegen. Danach geht es wieder im Bereich des dritten Grades hoch zur Lenzspitze. Auch hier ist die grösste Problematik der brüchige Fels. Zwei Stunden später ist auch die Lenzspitze, mit ihrer atemberaubenden Nordwand geschafft. Kurz nach dem Gipfel, auf dem Grat zum Nadelhorn, gilt es noch einen scharfen Firngrat zu passieren. Da dieser guten Trittschnee aufwies, traversierten wir diesen ohne Steigeisen. Zur Sicherheit aber links und rechts von diesem. Erschwerend war höchstens die Zweierseilschaft, die Rolf genau auf diesem Grat überholte und mir somit auch nichts anderes übrig blieb. Der weitere Weg war dann wieder eine Mischung aus Gehgelände und Felskletterei. Zudem galt es mindestens vier Gendarmen zu erklettern, welche aber alle eine Eisenstange hatten, an denen mich Rolf jeweils abseilte. Bei den letzten zwei wähnte ich mich jeweils bereits auf dem Gipfel, ehe ich die Stange sah. Erwähnenswert ist hier vor allem, dass die Felsqualität wieder einiges besser ist als zur Lenzspitze. Und um 13 Uhr, oder noch 9.5h standen wir dann auf dem Nadelhorn, dem vierten und letzten 4000er des heutigen Tages. Nachdem wir auch dieses Panorama genossen hatten gings zuerst im einfachen Fels und später im bereits weicher werdenden Firn hinunter zur Mischabelhütte, wo eine grandiose Tour um 14:15, nach 10h 45min zu Ende ging.
Eigentlich hätte ich gleich noch nach Saas Fee absteigen können, ich entschied mich aber dazu, den Tag hier oben noch ausklingen zu lassen. Für Rolf gings am nächsten morgen bereits wieder aufwärts, auf die nächste Tour...
Fazit:
Etwas vom eindrücklichsten was ich je erlebt habe, und vor kurzem noch für unmöglich gehalten habe!
Tourengänger:
Rolf (Bergführer), Ich
Herzlichen Dank Rolf für ein weiteres grosses Abenteuer auf dem Dach der Schweiz und die super Bilder dazu!
Tourengänger:
Merida
Communities: Die 48ig - 4000er der Schweiz
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Kommentare (3)