Saldeiner Spitze (2037m) – ein eigenwilliger Geselle, Aufstieg via Jöchlehütte
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„Sald-ur = Selber einer“, so wurde er im Lechtal genannt, und von eben diesem Sald-ur soll sich dann der Name Saldeiner abgeleitet haben.
„Selber einer“ – einfacher und treffender lässt sich die eigenständige Lage dieses Schrofenkegels nicht beschreiben, denn trotz seiner eher bescheidenen 2037 m Höhe ist er ein recht eindrucksvoller Gipfel und wer ihn von den gegenüberliegenden Höhen der Liegfeistgruppe betrachtet, sieht eine steile Pyramide aus Latschenfeldern, Schuttreissen und Felswändchen, die den Eingang des Schwarzwassertales bewacht.
Geographisch wird der Saldeiner der Rosszahngruppe zugeordnet doch ist seine Sonderstellung nicht zu übersehen.
In den vergangenen Jahren hatte ich schon einige Wanderungen rund um Vorderhornbach unternommen, mich aber wenig um diesen Gipfel gekümmert.
Dann hörte ich von Einheimischen jene Namenserklärung -Sald-ur-, die mich sofort berührte und der Berg wurde interessant.
Darüber hinaus stieß ich auf eine Notiz von der Besteigung der Hochmahdspitze des Hermann von Barth aus dem Jahre 1869. Diese Hochmahdspitze wird allgemein mit der Stallkarspitze, einem Nachbargipfel, gleichgesetzt. Stutzig wurde ich aber, als ich auf einer älteren Karte die Saldeiner Spitze ebenfalls als „Hochmahdspitze“ bezeichnet fand. Sollte hier eine Verwechslung vorliegen?
Jedenfalls wurde die Sache dadurch noch interessanter und so kam die oder der Saldeiner auf meine Wunschliste.
Von einer nicht allzu schwierigen Durchstiegsmöglichkeit der Ostflanke hatte ich auch gehört und was lag näher, diesen Weg zu suchen.
Nun, der Sald-ur hat es mir nicht leicht gemacht, er ließ mich während zwei Jahren gerne an sich herankommen, er gestattete mir sogar an seinen Flanken hinauf-, hinunter-, kreuz- und quer zu krabbeln, aber seinen höchsten Punkt hat er mich nicht betreten lassen. Zumindest nicht sofort, er ist eben „eigen“, ein Berg mit Charakter der umworben und entdeckt, nicht abgehackt werden will.
Er machte es also spannend für mich und wahrscheinlich hat er still gelächelt, als ich seine Ostflanke vom gegenüberliegenden Stanzacher Steinmandl und der Pleisspitze mit dem Fernglas studierte und nach einem gangbaren Weg durch die Latschenfelder ausschaute.
Und einen Tag, bevor ich schließlich den Gipfel betreten durfte, waberte Nebel um seinen Grat und ich beschloss, ihn vorher noch einmal über das Sattele (1696 m) zu umrunden und wirklich, es war, als ob er mir noch andere verborgene Winkel und Ecken seines Reiches zeigen wollte.
Doch genug der Poesie, kommen wir zur Besteigung:
Aufbruch am frühen Morgen von der „Rose“ in Vorderhornbach und auf bekanntem Weg über Brennboden, Tannenwald hinein ins Wiesbachtal, so als wollten wir auf dem Karweg die Grubachspitze besteigen. Unser Ziel aber war die Jöchlehütte an der Ostseite der Saldeiner Spitze. Die große Rinne querend, (Steinmänner) über die gelegentlich der Anstieg auf den Westgrat der Saldeiner erfolgt, erreicht man jenseits eine breite Latschengasse, welche die gesamte Südflanke durchzieht (Der Eingang der Latschengasse ist nicht freigeschnitten, aber leicht zu finden). Durch diese Gasse zur Jöchlehütte. Hinter der Hütte in nordöstlicher Richtung mehr oder weniger dem Latschenrand folgend, sieht man nach ca. 300 Meter links eine Gasse. Erreicht man einen kleinen Bach mit einem Wasserbehälter aus Plastik, ist man zu weit gegangen. Der Abzweig liegt etwa in der Mitte zwischen Hütte und Behälter.
Die Ostflanke wird in etwa 1800 m von einem Felsriegel durchzogen, der das eigentliche „Problem“ darstellt.
Wir hielten uns gegen dessen linken Rand, wo wir den oberen Teil einer etwas verdeckten Rinne erreichten (Steinmann) Die Rinne hoch (ca. 15Hm) und auf einer deutlichen Latschengasse zu einem freien, steilen Platz. Den Latschen ausweichend und immer rechts haltend nach oben bis zum Beginn des Südostgrates. (Trittspuren, gelegentlich abgeschnittene Latschenäste und eine (!) verblasste rote Markierung).
Auf und rechts neben dem Grat bis zum Ostgipfel und in wenigen Schritten hinüber zum schönen, mit einer Pilgermuschel verziertem Kreuz (eine splittrige leicht ausgesetzte Stelle).
Abstieg wie Aufstieg, wobei das Finden der Latschengasse in die Rinne von oben nicht ganz einfach ist.
Der Gipfel wird recht wenig besucht, aber er hat seine Liebhaber wie die Mehrfachnennungen im Gipfelbuch zeigen.
Mit dabei, mein unverwüstlicher Bergspezi Gerold.
„Selber einer“ – einfacher und treffender lässt sich die eigenständige Lage dieses Schrofenkegels nicht beschreiben, denn trotz seiner eher bescheidenen 2037 m Höhe ist er ein recht eindrucksvoller Gipfel und wer ihn von den gegenüberliegenden Höhen der Liegfeistgruppe betrachtet, sieht eine steile Pyramide aus Latschenfeldern, Schuttreissen und Felswändchen, die den Eingang des Schwarzwassertales bewacht.
Geographisch wird der Saldeiner der Rosszahngruppe zugeordnet doch ist seine Sonderstellung nicht zu übersehen.
In den vergangenen Jahren hatte ich schon einige Wanderungen rund um Vorderhornbach unternommen, mich aber wenig um diesen Gipfel gekümmert.
Dann hörte ich von Einheimischen jene Namenserklärung -Sald-ur-, die mich sofort berührte und der Berg wurde interessant.
Darüber hinaus stieß ich auf eine Notiz von der Besteigung der Hochmahdspitze des Hermann von Barth aus dem Jahre 1869. Diese Hochmahdspitze wird allgemein mit der Stallkarspitze, einem Nachbargipfel, gleichgesetzt. Stutzig wurde ich aber, als ich auf einer älteren Karte die Saldeiner Spitze ebenfalls als „Hochmahdspitze“ bezeichnet fand. Sollte hier eine Verwechslung vorliegen?
Jedenfalls wurde die Sache dadurch noch interessanter und so kam die oder der Saldeiner auf meine Wunschliste.
Von einer nicht allzu schwierigen Durchstiegsmöglichkeit der Ostflanke hatte ich auch gehört und was lag näher, diesen Weg zu suchen.
Nun, der Sald-ur hat es mir nicht leicht gemacht, er ließ mich während zwei Jahren gerne an sich herankommen, er gestattete mir sogar an seinen Flanken hinauf-, hinunter-, kreuz- und quer zu krabbeln, aber seinen höchsten Punkt hat er mich nicht betreten lassen. Zumindest nicht sofort, er ist eben „eigen“, ein Berg mit Charakter der umworben und entdeckt, nicht abgehackt werden will.
Er machte es also spannend für mich und wahrscheinlich hat er still gelächelt, als ich seine Ostflanke vom gegenüberliegenden Stanzacher Steinmandl und der Pleisspitze mit dem Fernglas studierte und nach einem gangbaren Weg durch die Latschenfelder ausschaute.
Und einen Tag, bevor ich schließlich den Gipfel betreten durfte, waberte Nebel um seinen Grat und ich beschloss, ihn vorher noch einmal über das Sattele (1696 m) zu umrunden und wirklich, es war, als ob er mir noch andere verborgene Winkel und Ecken seines Reiches zeigen wollte.
Doch genug der Poesie, kommen wir zur Besteigung:
Aufbruch am frühen Morgen von der „Rose“ in Vorderhornbach und auf bekanntem Weg über Brennboden, Tannenwald hinein ins Wiesbachtal, so als wollten wir auf dem Karweg die Grubachspitze besteigen. Unser Ziel aber war die Jöchlehütte an der Ostseite der Saldeiner Spitze. Die große Rinne querend, (Steinmänner) über die gelegentlich der Anstieg auf den Westgrat der Saldeiner erfolgt, erreicht man jenseits eine breite Latschengasse, welche die gesamte Südflanke durchzieht (Der Eingang der Latschengasse ist nicht freigeschnitten, aber leicht zu finden). Durch diese Gasse zur Jöchlehütte. Hinter der Hütte in nordöstlicher Richtung mehr oder weniger dem Latschenrand folgend, sieht man nach ca. 300 Meter links eine Gasse. Erreicht man einen kleinen Bach mit einem Wasserbehälter aus Plastik, ist man zu weit gegangen. Der Abzweig liegt etwa in der Mitte zwischen Hütte und Behälter.
Die Ostflanke wird in etwa 1800 m von einem Felsriegel durchzogen, der das eigentliche „Problem“ darstellt.
Wir hielten uns gegen dessen linken Rand, wo wir den oberen Teil einer etwas verdeckten Rinne erreichten (Steinmann) Die Rinne hoch (ca. 15Hm) und auf einer deutlichen Latschengasse zu einem freien, steilen Platz. Den Latschen ausweichend und immer rechts haltend nach oben bis zum Beginn des Südostgrates. (Trittspuren, gelegentlich abgeschnittene Latschenäste und eine (!) verblasste rote Markierung).
Auf und rechts neben dem Grat bis zum Ostgipfel und in wenigen Schritten hinüber zum schönen, mit einer Pilgermuschel verziertem Kreuz (eine splittrige leicht ausgesetzte Stelle).
Abstieg wie Aufstieg, wobei das Finden der Latschengasse in die Rinne von oben nicht ganz einfach ist.
Der Gipfel wird recht wenig besucht, aber er hat seine Liebhaber wie die Mehrfachnennungen im Gipfelbuch zeigen.
Mit dabei, mein unverwüstlicher Bergspezi Gerold.
Tourengänger:
Alban
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