Fählenschafberg (2104 m) und Gipfelbuchkontrolle Nadlenspitz (2030 m)
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Will man dem Trubel auf den gängigsten Wegen und Plätzen des Alpsteins ein wenig ausweichen, muss man sich an schönen Sommerwochenenden schon in die entlegensten und einsamsten Ecken des "Schönsten Gebirges der Welt" begeben. Ruhe, Einsamkeit und ein unvergleichlich wildes Ambiente findet der Alpinwanderer z.B. auf dem Fählenschafberg, der sich zwischen Meglis- und Fählenalp in steilen Flanken erhebt. Allerdings sind die Zustiege von allen Seiten lang und bei sommerlicher Hitze entsprechend schweisstreibend. Und da im Alpstein oft bereits in den späten Vormittagsstunden die Quellwolken höhere Gipfelziele in dichten Nebel einhüllen, gerät man als öV-Reisender zwangsläufig in einen gewissen Zeitdruck.
Nachdem ich im letzten Sommer auf dem Nadlenspitz ein Gipfelbuch deponiert hatte (click), war ich gespannt, ob und wie es den langen Winter überstanden hat und wie viele Einträge es zwischenzeitlich aufweist.
Start um 8.15 Uhr in Brülisau, Kastenbahn - an diesem schönen Sommertag bin ich nicht der Einzige, den es in den Alpstein zieht. So steige ich inmitten eines ununterbrochenen Wandererstroms das Brüeltobel hinauf. Leider findet just an diesem Tag auch ein grösserer Anlass auf der Sämtiser Alp statt, zu dem etliche Leute per 4x4-Antrieb hinaufgekarrt werden. Zeitweise herrscht ein regelrechter Kolonnenverkehr im Brüeltobel, verbunden mit Lärm, Staub und Gestank. :-(
Mit Verlassen der Wanderautobahnen hinter der Fählenalp (1457 m) wird es schlagartig ruhig. Den Aufstieg über das "Mörderwegli" zum Schafbergsattel (ca. 2070 m) westlich des Westl. Freiheitturms habe ich z.B. hier etwas ausführlicher beschrieben, Schwierigkeit T4. Bei der derzeitigen, üppigen Vegetation ist die Wegspur -insbesondere unmittelbar oberhalb der Schlucht- stellenweise kaum auszumachen, mit etwas Gespür ist die Route dennoch nicht zu verfehlen.
Auf dem aussichtsreichen Kamm des Fählenschafbergs angekommen, sind auch bereits die ersten Quellwolken da - und haben das Hochhus in der gegenüberliegenden Südlichen Alpsteinkette und den Altmann in Nebel eingehüllt. Ich bleibe vorerst verschont und steige über die steilen Grasplanggen zum Felsgrat des Nadlenspitz hinab, der sich auf einer Höhe von knapp 2000 m aus der Südflanke des Fählenschafbergs erhebt. Den Vorgipfel auf Schrofenbändern südlich umgehend zum Nordwestgrat und über diesen ziemlich ausgesetzt, aber unschwierig zum wenig geräumigen Gipfel (T5, eine kurze Passage unterhalb des Gipfelkamins, in der man auf wenig Halt bietenden Gras- und Moostritten vom Grat in die abschüssige Südwestflanke ausweicht T5+). Was für eine grandiose Aussichtskanzel hoch über der Fählenalp! Das Gipfelbuch präsentiert sich dank der wasserdichten Verpackung in tadellosem Zustand, jedoch ist nach dem Besuch von TeamMoomin Ende Oktober 2012 in diesem Jahr bislang lediglich ein einziger Eintrag hinzugekommen!
Wieder zurück in der grasigen Mulde zwischen Nadlenspitz und Fählenschafberg, steige ich nach einer kurzen Querung zunächst entlang der Südabbrüche über einen felsigen Ausläufer des Fählenschafberg-Gipfels und zuletzt in der steilen, aber gut gestuften Grasflanke auf den Gipfelgrat und über diesen leicht ausgesetzt zum höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann und -buch. Sowohl das Gelände rund um den Gipfel des Fählenschafbergs als auch der Gratabschnitt zwischen Fählenschafberg und P. 2094 sind übrigens um diese Jahreszeit stark verkrautet: Man sieht nicht, wohin man tritt und die vielen Brennesseln sind mehr als lästig. Lange Hosen sind für diesen Abschnitt dringend anzuraten - ich bin mal wieder zu faul, das Beinkleid zu wechseln und stolpere laut fluchend durch diesen "Dschungel"…
Zwischenzeitlich ist die Wetterküche auch rund um die Mittlere Alpsteinkette ziemlich aktiv, während meiner Gipfelrast auf dem Fählenschafberg ziehen immer wieder Wolken von der Meglisalp hinauf und hüllen den Grat und die Nordflanke, über die ich absteigen will, zeitweise in dichten Nebel. Für einen kurzen Augenblick erwäge ich sogar eine Alternative zu meinem geplantem Abstieg über die Borsthalden, doch dann lösen sich die Nebelschwaden so schnell auf, wie sie gekommen waren. Die einst als Wanderweg ausgewiesene und markierte Borsthaldenroute vermittelt nach meinem Empfinden mit Abstand den angenehmsten Direktabstieg vom Kamm des Fählenschafbergs. Im oberen Abschnitt finden sich noch immer einige der alten rot-weissen Markierungen, in den steilen, von mehreren Runsen durchzogenen Grashalden verliert sich die anfangs noch deutlich erkennbare Wegspur, doch ist der Abstieg entlang des ersten Rasensporns jenseits der grossen, markanten Runse unproblematisch (T5-). Die Runse überquert man am besten dort, wo sie in einer felsigen Stufe abbricht (Foto). Wegen des hohen Bewuchses ist die Begehung während der Vegetationsperiode zwar etwas mühsam, doch stelle ich mir aus genau diesem Grund den Abstieg über das "Mörderwegli" noch weitaus unangenehmer vor!
Die Stufe, in der die Grasflanken und -sporne der Borsthalden zur darunter liegenden Schutt- und Geröllhalde abfallen, überwindet man wiederum am Besten in der grossen Runse selbst. Nach etwas unangenehmem Abstieg über die Geröllhalde trifft man dann auf einer Höhe von ca. 1700 m auf einen Pfad, über den man in östliche Richtung leicht aufsteigend zum Wanderweg zwischen Bötzel und Spitzigstein gelangt.
Ausmarsch bei nun grosser Hitze über die stark bevölkerte Wanderautobahn via Seealpsee nach Wasserauen.
Nachdem ich im letzten Sommer auf dem Nadlenspitz ein Gipfelbuch deponiert hatte (click), war ich gespannt, ob und wie es den langen Winter überstanden hat und wie viele Einträge es zwischenzeitlich aufweist.
Start um 8.15 Uhr in Brülisau, Kastenbahn - an diesem schönen Sommertag bin ich nicht der Einzige, den es in den Alpstein zieht. So steige ich inmitten eines ununterbrochenen Wandererstroms das Brüeltobel hinauf. Leider findet just an diesem Tag auch ein grösserer Anlass auf der Sämtiser Alp statt, zu dem etliche Leute per 4x4-Antrieb hinaufgekarrt werden. Zeitweise herrscht ein regelrechter Kolonnenverkehr im Brüeltobel, verbunden mit Lärm, Staub und Gestank. :-(
Mit Verlassen der Wanderautobahnen hinter der Fählenalp (1457 m) wird es schlagartig ruhig. Den Aufstieg über das "Mörderwegli" zum Schafbergsattel (ca. 2070 m) westlich des Westl. Freiheitturms habe ich z.B. hier etwas ausführlicher beschrieben, Schwierigkeit T4. Bei der derzeitigen, üppigen Vegetation ist die Wegspur -insbesondere unmittelbar oberhalb der Schlucht- stellenweise kaum auszumachen, mit etwas Gespür ist die Route dennoch nicht zu verfehlen.
Auf dem aussichtsreichen Kamm des Fählenschafbergs angekommen, sind auch bereits die ersten Quellwolken da - und haben das Hochhus in der gegenüberliegenden Südlichen Alpsteinkette und den Altmann in Nebel eingehüllt. Ich bleibe vorerst verschont und steige über die steilen Grasplanggen zum Felsgrat des Nadlenspitz hinab, der sich auf einer Höhe von knapp 2000 m aus der Südflanke des Fählenschafbergs erhebt. Den Vorgipfel auf Schrofenbändern südlich umgehend zum Nordwestgrat und über diesen ziemlich ausgesetzt, aber unschwierig zum wenig geräumigen Gipfel (T5, eine kurze Passage unterhalb des Gipfelkamins, in der man auf wenig Halt bietenden Gras- und Moostritten vom Grat in die abschüssige Südwestflanke ausweicht T5+). Was für eine grandiose Aussichtskanzel hoch über der Fählenalp! Das Gipfelbuch präsentiert sich dank der wasserdichten Verpackung in tadellosem Zustand, jedoch ist nach dem Besuch von TeamMoomin Ende Oktober 2012 in diesem Jahr bislang lediglich ein einziger Eintrag hinzugekommen!
Wieder zurück in der grasigen Mulde zwischen Nadlenspitz und Fählenschafberg, steige ich nach einer kurzen Querung zunächst entlang der Südabbrüche über einen felsigen Ausläufer des Fählenschafberg-Gipfels und zuletzt in der steilen, aber gut gestuften Grasflanke auf den Gipfelgrat und über diesen leicht ausgesetzt zum höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann und -buch. Sowohl das Gelände rund um den Gipfel des Fählenschafbergs als auch der Gratabschnitt zwischen Fählenschafberg und P. 2094 sind übrigens um diese Jahreszeit stark verkrautet: Man sieht nicht, wohin man tritt und die vielen Brennesseln sind mehr als lästig. Lange Hosen sind für diesen Abschnitt dringend anzuraten - ich bin mal wieder zu faul, das Beinkleid zu wechseln und stolpere laut fluchend durch diesen "Dschungel"…
Zwischenzeitlich ist die Wetterküche auch rund um die Mittlere Alpsteinkette ziemlich aktiv, während meiner Gipfelrast auf dem Fählenschafberg ziehen immer wieder Wolken von der Meglisalp hinauf und hüllen den Grat und die Nordflanke, über die ich absteigen will, zeitweise in dichten Nebel. Für einen kurzen Augenblick erwäge ich sogar eine Alternative zu meinem geplantem Abstieg über die Borsthalden, doch dann lösen sich die Nebelschwaden so schnell auf, wie sie gekommen waren. Die einst als Wanderweg ausgewiesene und markierte Borsthaldenroute vermittelt nach meinem Empfinden mit Abstand den angenehmsten Direktabstieg vom Kamm des Fählenschafbergs. Im oberen Abschnitt finden sich noch immer einige der alten rot-weissen Markierungen, in den steilen, von mehreren Runsen durchzogenen Grashalden verliert sich die anfangs noch deutlich erkennbare Wegspur, doch ist der Abstieg entlang des ersten Rasensporns jenseits der grossen, markanten Runse unproblematisch (T5-). Die Runse überquert man am besten dort, wo sie in einer felsigen Stufe abbricht (Foto). Wegen des hohen Bewuchses ist die Begehung während der Vegetationsperiode zwar etwas mühsam, doch stelle ich mir aus genau diesem Grund den Abstieg über das "Mörderwegli" noch weitaus unangenehmer vor!
Die Stufe, in der die Grasflanken und -sporne der Borsthalden zur darunter liegenden Schutt- und Geröllhalde abfallen, überwindet man wiederum am Besten in der grossen Runse selbst. Nach etwas unangenehmem Abstieg über die Geröllhalde trifft man dann auf einer Höhe von ca. 1700 m auf einen Pfad, über den man in östliche Richtung leicht aufsteigend zum Wanderweg zwischen Bötzel und Spitzigstein gelangt.
Ausmarsch bei nun grosser Hitze über die stark bevölkerte Wanderautobahn via Seealpsee nach Wasserauen.
Tourengänger:
marmotta
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