Über Stoßwandhütte auf Rauchkopf (1953m) und Praghorn (2143m)
|
||||||||||||||||||||||||||
Es ist schon beachtlich in welchem Gelände sich die Mühe gemacht wird Steige und Hütten anzulegen. Dies gilt auch für den wohl schon eher als verfallen zu bezeichnenden Steig vom Dießbachkraftwerk zur Stoßwandhütte. Etwa 90% der Sicherungen sind mittlerweile hinüber (lockerer Krampen, gerissene Stahlseile) und nur noch an den wirklich wichtigen Stellen zu gebrauchen. Einzige Information zu diesem Steig gibt es hier (http://www.hikr.org/tour/post54166.html) vom Wagemut.
Vom Kraftwerk zurück (Richtung Lofer) auf der Bundesstraße über den Bach und zum nahen Radweg. Auf diesem nun wieder Richtung Kraftwerk, bis eine Brücke sichtbar wird (sehr gut Beschrieben von Wagemut! Danke!). Hier sind nach links zugewachsene Steigspuren zu erkennen, denen wir (heute mit Thomas unterwegs) in den steilen Hang folgen. Ziemlich schnell sind Steinmänner und alte Markierungen zu erkennen, denen auf den ersten Höhenmeter (wegen Erdrutsch und Baumwurf) noch etwas unübersichtlich gefolgt wird, bevor es etwas leichter wird. Steil geht es, immer im linken Bereich des Rücken, nach oben, bevor erste leicht versicherte Stellen in die linke Rinne führen. Durch diese oder wieder rechts davon weiter durch steiles Gelände (immer wieder defekte Sicherungen) nach oben, das immer häufiger leicht bis mittel exponiert wird (mind. T4/I; wer hier bereits Probleme hat sollte besser wieder umkehren). Irgendwann steht man dann vor einer steilen Felswand mit ca. 10 Meter langer Leiter im oberen Teil (Schlüsselstelle, sicher T5/I). Vorsichtig geht es nun durch das gut ausgesetzte Gelände, an den alten Sicherungen, zur Leiter und über diese nach oben. Der Tiefblick ist dabei beachtlich, sieht man doch zwischen den Stufen der Leiter direkt auf die Bundesstraße, gefühlt geht es da mehrere 100 Meter senkrecht nach unten. Danach wird es wieder einfacher, aber es folgen immer wieder anspruchsvollere Stellen, bis endlich die Stoßwandhütte erreicht wird (Der anspruchsvollste Teil der Tour ist damit geschafft). Bis hierher ist alles sehr gut durch alte Markierungen, Steinmänner und Krampen/Sicherungen markiert. Da der Steig aber an einigen Stellen als solcher nicht mehr wirklich zu erkennen ist, ist durchaus etwas Spürsinn gefragt. Trifft man aber über eine Minute auf keine Markierung, dann ist man sicher falsch. Noch zu erwähnen wäre, dass steil für den Steig bis hierher noch eher eine Untertreibung ist!
Nach einer verdienten Pause geht es auf der ankommenden Seite (beim Sch...haus, Steinmann) der Stoßwandhütte weiter nach oben. Nach wenigen Metern sind auch wieder Markierungen und Sicherungen zu sehen. Etwa noch 50 bis 100 Höhenmeter diesen folgen, bis man in das freie Gelände unter dem Rauchkopf gelangt. Ob hier die Markierungen enden oder wir sie einfach nur verloren haben kann ich nicht sagen, aber das Gelände ist nun so offensichtlich, dass es problemlos (T3) weiter nach oben geht. Wir steuern dabei immer leicht rechts (um den deutlich sichtbaren Felsen zu entgehen, die aber auch direkt gemeistert werden können) auf den Grat und ab dort über den Normalweg (Steinmänner) zum nahen und sehr aussichtsreichen Gipfel. Nach Gipfelbuch sind wird der 10te Eintrag in diesem Jahr.
Weiter nun Richtung Praghorn. Dabei einfach den Steinmännern am Grat in den Sattel folgen (von hier geht es auch direkt zum Dießbachstausee runter). Weiter nun Richtung Praghorn durch Latschengassen alten Markierungen und Steinmännern folgen, bis nach etwa 100 Metern der Grat in die rechte Flanke des Praghorn verlassen wird. Hier latschenfrei über das relativ einfache Gelände (T3) unter den Felsen bis in den Südhang des Praghorns und über diesen (T3+) hoch zum schon etwas häufiger besuchten Gipfel (Gipfelbuch eine Woche alt und schon fast so viele Einträge wie der Rauchkopf). Hier ist dann heute für uns Schluss (nicht mehr weiter zum Finsterbachkopf), denn der Aufstieg ist dann doch deutlich zeitintensiver, wie es die Höhenmeter und Strecke vermuten lassen.
Abstieg dann über den Normalweg zum Dießbachstausee. Dafür die Wiesenflanke in Richtung Dießbachstausee runter und dabei ziemlich weit links halten. Nicht ganz 100 Meter absteigen (einzelne Steinmänner), bis einige Steinmänner (unter anderem ein sehr großer) den Abstieg nach links ins Geröll signalisiert. Hier durch das steile Gelände (T4/I) etwas unangenehm abklettern (einzige Schwierigkeit auf dem Normalweg) und im folgenden dem sehr gut mit alten Markierungen und Steinmännern versehenen „Steig“ (als solcher nicht immer zu erkennen) folgen. Dieser quert zuerst das Geröll in eine Rinne auf der linken Seite. Durch diese runter bis in das bewaldete Gelände und durch dieses bis zur Straße am Dießbachstaussee, wo der Steig direkt am höchsten Punkt der Straße endet. Weiter nun über Straße und den Dießbachsteig (zieht sich ziemlich lang mit unangenehmen Gegenanstiegen, bevor er endlich steil ins Tal abfällt) runter ins Tal und über den Radweg zurück zum Auto.
Sehr abenteuerliche Tour die richtig Spaß gemacht hat. Besser komplett bekleidet (lange Hose, Ärmel) machen, da ich 10+x Zecken im Aufstieg mitgenommen habe. Die Biester sind wohl sehr froh, wenn da jedes Monat mal einer vorbei sieht. Einen Abstieg über die Stoßwandhütte würde ich nicht empfehlen, da dieser über fast die komplette Länge vollste Konzentration verlangt und durchgehend extremen Tiefblick bietet.
Geodaten | |||
16906.gpx | Über Stoßwandhütte zum Rauchkopf | ||
16907.gpx | Grat zum Praghorn | ||
16908.gpx | Abstieg über Dießbachstausee |
Kommentare (6)