Durch die große Wolfsschlucht auf den Schildenstein (1.613 m) / Blauberge
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Nach der langen wetterbedingten bergsteigerischen Durststrecke im Frühjahr haben wir am 20. Juli 2013 endlich mal wieder Zeit für eine tolle Familien-Bergtour gehabt. Immerhin unsere zweite Bergtour dieses Jahr, wobei die erste an Pfingsten noch von einem Schneesturm auf 1.800 m Höhe geprägt war.
Angesichts der Hitze haben wir uns eine Tour mit vorwiegend nordseitigem Anstieg ausgesucht und die Wahl fiel auf die Blauberge südlich des Tegernsees mit der wildromantischen Wolfsschlucht und dem Schildenstein als Gipfelziel.
Also morgens mit dem Auto via Tegernsee nach Kreuth und Wildbad Kreuth. Am Parkplatz Wildbad Kreuth noch 1-2 km weiterfahren und dann links auf den Wanderparkplatz (Tagesgebühr 3.- EUR passend – Automat wechselt nicht) auf 805 m Höhe. Vom Ostrand des Parkplatzes zuerst ein Stück Richtung Wildbad Kreuth, vorbei an der Abzweigung „Schildenstein über Gaisalm/Königsalm“. Kurz vor der Felsweissach an einer Gabelung rechts halten Richtung Siebenhütten. Dass der Weg Richtung Halserspitze und Schildenstein ab hier mit einem schwarzen Punkt markiert ist, sollte man ernst nehmen, und auch die Gehzeit zum Schildenstein ist mit 3,5 h gut geschätzt.
Zunächst geht es aber auf einem sehr schönen und gemütlichen Weg kaum ansteigend entlang der Felsweissach Richtung Siebenhütten (836 m), welches man nach ca. 30 Minuten erreicht, viel zu früh für die erste Brotzeit :-). Also weiter hinein in die Wolfsschlucht, die jetzt immer wildromatischer und schöner wird. Der Weg wird immer enger und quert im Flußbett immer öfter die Rinnsale der Felsweissach, ist aber immer noch sehr einfach zu gehen und steigt kaum an. Gleichzeitig nähert man sich den Nordabstürzen der Blauberge, und kann sich immer noch nicht vorstellen, daß hier ein Weg durchführt. Interessant ist dabei der historische Wegweiser zur kleinen und großen Wolfsschlucht, den man unterwegs passiert und der auch dank Hinweisschild nicht zu übersehen ist. Nach ca. 1 h ab dem Parkplatz ist an einem kleinen Wasserfall das Ende des Wanderweges erreicht und der Steig beginnt mit dem obligatorischen Alpenvereinsschild „Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich“. Bis hierher waren es ab Parkplatz nur ca. 200 Höhenmeter.
Für uns Eltern haben wir eine einfache Selbstsicherung mitgenommen, für unsere Tochter zusätzlich eine Reepschnur. Wichtig für uns waren aber v.a. die Helme, da die Schlucht insgesamt steinschlaggefährdet ist, auch wenn das Geröll eher feinkörnig ist. Wenn man zuschaut, wie unsicher einige Erwachsene an den Kraxelpassagen sind und trotzdem ohne jede Sicherung unterwegs sind, kann man immer wieder nur den Kopf schütteln.
Gleich zu Anfang geht es ohne Drahtseil an den Felsen zur Rechten des Wasserfalles hoch (I), dann folgt nach rechts eine erste Drahtseil-versicherte Stelle (max. I). Der Weg wechselt jetzt immer wieder zwischen felsigen Schrofen und Wald- oder Wiesenweg, ist aber sehr steil und teilweise etwas ausgesetzt. Die Tiefblicke hinunter zur Felsweissach sind atemberaubend. Die
8 - 10 weiteren kurzen Kraxelpassagen, die ohne Drahseil max. Schwierigkeitsgrad II- wären (fast alle I), sind größtenteils mit Drahtseil gesichert, aber nicht vollständig, zudem sind die Sicherungen nicht immer vertrauenerweckend (an 2 Stellen Felshaken mit altem Seilstück und eingehängtem Drahtseil – eher abenteuerlich), man sollte also schon trittsicher sein.
Andererseits: extrem ausgesetzt und ungemütlich ist es nirgends, der Weg ist schon toll angelegt. Kurz vor dem Ende noch eine erst felsige, dann sandige Passage mit lockerem Drahtseil, eigentlich ganz einfach, wenn man sich traut, sich am Hang in ein lockeres Drahseil zu hängen, aber da waren ein paar Leute, die von oben kamen, etwas unsicher und wir mußten eine Weile warten, weshalb wir die Stelle „Hillary-Step“ nannten. Nach dieser Stelle noch eine letzte kurze Felspassage, dann befindet man sich wieder in Wald- und Wiesengelände und kurz darauf am Blaubergkamm (gut 2,5 h ab Parkplatz).
Man kann sich gut vorstellen, daß die schattige Schlucht bei Nässe schwieriger zu begehen ist, bei uns war es trocken. Auf keinen Fall sollte man die Steilheit und die konditionellen Anforderungen unterschätzen, da hier ab Einstieg am Wasserfall doch knapp 500 Höhenmeter zu überwinden sind bis zum Kamm.
In der Schlucht entlang des Weges immer wieder tolle Bergblumen: Türkenbund, Teufelskralle, Bergstorchschnabel, etc., man merkte, wie spät das Frühjahr 2013 in den Bergen dran war.
Oben am Kamm dann ein Wegweiser nach links zur Halserspitze und Blaubergalm, nach rechts zum Schildenstein und zur Königsalm. Angesichts der noch 1,5 h zur Königsalm als nächster Einkehr im Westen und unserer Lust auf ein schönes Mittagessen haben wir uns für den Abstecher zur Blaubergalm (1.540 m) entschieden. Also erstmal nach links (Osten) ca. 20 Minuten und 50-80 Meter aufwärts zu der sehr urigen Alm. Kurz nach der Abzweigung an einem alten Schlagbaum vorbei über die Grenze nach Österreich.
Die Blaubergalm ist wirklich toll: es gibt leckere Suppen und mehr sowie selbstgebrannten Marillen- oder Birnenschnaps, Käse und Würste zum Mitnehmen, zudem einen herrlichen Blick nach Süden, und der Guffert (http://www.hikr.org/tour/post38979.html) ist mit seiner Nordwand zum Greifen nahe. Neben der Alm ist ein kleines Gipfelkreuz und über der Alm eine Murmeltierkolonie. Zum Leidwesen unserer Tochter ließ sich kein Murmeltier blicken.
Gut gestärkt liefen wir dann zurück zur Abzweigung und weiter immer etwas auf und ab zum Schildenstein. An dessen Fuß ist eine Abzweigung und in ca. 15 Minuten stiegen wir durch Latschen und zuletzt über harmlose Felsen und Schrofen hinauf zum Gipfelkreuz (1.613 m) mit herrlicher Rundumsicht (Roß- und Buchstein, Hirschberg, Leonhardstein, Guffert, Blaubergkamm, Karwendel, ein Eck vom Achensee, Seekarspitze, und und und …). Bis herher haben wir incl. Abstecher zur Blaubergalm und Pause ca. 5 Stunden gebraucht.
Nach dem Gipfelabstecher wieder hinab und weiter entlang des Blaubergkammes zunächst leicht ansteigend nach Westen, dann hinab zu einer Abzweigung: nach rechts direkt nach Wildbad Kreuth (2,5 Stunden) oder geradeaus weiter zur schon gut sichtbaren Königsalm (erbaut von König Max I, 1.115 m). Wir kehrten dort für eine weitere kurze Pause ein. Danach auf schönem Pfad weiter Richtung Wildbad Kreuth (Wegweiser). Der Abstecher zur Königsalm lohnt sich, muß aber nach der Alm wieder mit einem kleinen „Gegenanstieg“ bezahlt werden. Nach ca. 20 Minuten vorbei an der nicht für Wanderer bewirtschafteten Gaisalm und dann in Serpentinen auf wunderschönem Wanderweg durch den Wald immer nord-ostwärts zurück zum Parkplatz oder zunächst noch auf ein Fußbad in der Felsweissach.
Wir waren mit all den Umwegen und Pausen ca. 8 Stunden unterwegs, allerdings eher gemütlich, man kann die Runde netto sicher in 5,5 Stunden schaffen. Unsere konditionell fitte Tochter hat die Runde sehr gut geschafft und hüpfte auch am Ende noch freudig auf dem Waldweg entlang.
Fazit: Insgesamt eine landschaftlich wunderschöne und sehr lohnende abwechslungsreiche Tour mit wenigen Leuten. Uns begegneten nach dem Einstieg in den Steig durch die Wolfsschlucht insgesamt max. noch 20 andere Bergsteiger, die meisten an der oben geschilderten sandigen Passage. Also kein Vergleich z. B. mit den überlaufenen Bergen am Spitzingsee. Die Tour darf man allerdings wegen der anspruchsvollen Wolfsschlucht und der Länge und deshalb erforderlichen Kondition auf keinen Fall unterschätzen. Mit allen Gegenanstiegen waren das sicher ca. 1.000 Höhenmeter auf gut 15 km Länge.
Angesichts der Hitze haben wir uns eine Tour mit vorwiegend nordseitigem Anstieg ausgesucht und die Wahl fiel auf die Blauberge südlich des Tegernsees mit der wildromantischen Wolfsschlucht und dem Schildenstein als Gipfelziel.
Also morgens mit dem Auto via Tegernsee nach Kreuth und Wildbad Kreuth. Am Parkplatz Wildbad Kreuth noch 1-2 km weiterfahren und dann links auf den Wanderparkplatz (Tagesgebühr 3.- EUR passend – Automat wechselt nicht) auf 805 m Höhe. Vom Ostrand des Parkplatzes zuerst ein Stück Richtung Wildbad Kreuth, vorbei an der Abzweigung „Schildenstein über Gaisalm/Königsalm“. Kurz vor der Felsweissach an einer Gabelung rechts halten Richtung Siebenhütten. Dass der Weg Richtung Halserspitze und Schildenstein ab hier mit einem schwarzen Punkt markiert ist, sollte man ernst nehmen, und auch die Gehzeit zum Schildenstein ist mit 3,5 h gut geschätzt.
Zunächst geht es aber auf einem sehr schönen und gemütlichen Weg kaum ansteigend entlang der Felsweissach Richtung Siebenhütten (836 m), welches man nach ca. 30 Minuten erreicht, viel zu früh für die erste Brotzeit :-). Also weiter hinein in die Wolfsschlucht, die jetzt immer wildromatischer und schöner wird. Der Weg wird immer enger und quert im Flußbett immer öfter die Rinnsale der Felsweissach, ist aber immer noch sehr einfach zu gehen und steigt kaum an. Gleichzeitig nähert man sich den Nordabstürzen der Blauberge, und kann sich immer noch nicht vorstellen, daß hier ein Weg durchführt. Interessant ist dabei der historische Wegweiser zur kleinen und großen Wolfsschlucht, den man unterwegs passiert und der auch dank Hinweisschild nicht zu übersehen ist. Nach ca. 1 h ab dem Parkplatz ist an einem kleinen Wasserfall das Ende des Wanderweges erreicht und der Steig beginnt mit dem obligatorischen Alpenvereinsschild „Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich“. Bis hierher waren es ab Parkplatz nur ca. 200 Höhenmeter.
Für uns Eltern haben wir eine einfache Selbstsicherung mitgenommen, für unsere Tochter zusätzlich eine Reepschnur. Wichtig für uns waren aber v.a. die Helme, da die Schlucht insgesamt steinschlaggefährdet ist, auch wenn das Geröll eher feinkörnig ist. Wenn man zuschaut, wie unsicher einige Erwachsene an den Kraxelpassagen sind und trotzdem ohne jede Sicherung unterwegs sind, kann man immer wieder nur den Kopf schütteln.
Gleich zu Anfang geht es ohne Drahtseil an den Felsen zur Rechten des Wasserfalles hoch (I), dann folgt nach rechts eine erste Drahtseil-versicherte Stelle (max. I). Der Weg wechselt jetzt immer wieder zwischen felsigen Schrofen und Wald- oder Wiesenweg, ist aber sehr steil und teilweise etwas ausgesetzt. Die Tiefblicke hinunter zur Felsweissach sind atemberaubend. Die
8 - 10 weiteren kurzen Kraxelpassagen, die ohne Drahseil max. Schwierigkeitsgrad II- wären (fast alle I), sind größtenteils mit Drahtseil gesichert, aber nicht vollständig, zudem sind die Sicherungen nicht immer vertrauenerweckend (an 2 Stellen Felshaken mit altem Seilstück und eingehängtem Drahtseil – eher abenteuerlich), man sollte also schon trittsicher sein.
Andererseits: extrem ausgesetzt und ungemütlich ist es nirgends, der Weg ist schon toll angelegt. Kurz vor dem Ende noch eine erst felsige, dann sandige Passage mit lockerem Drahtseil, eigentlich ganz einfach, wenn man sich traut, sich am Hang in ein lockeres Drahseil zu hängen, aber da waren ein paar Leute, die von oben kamen, etwas unsicher und wir mußten eine Weile warten, weshalb wir die Stelle „Hillary-Step“ nannten. Nach dieser Stelle noch eine letzte kurze Felspassage, dann befindet man sich wieder in Wald- und Wiesengelände und kurz darauf am Blaubergkamm (gut 2,5 h ab Parkplatz).
Man kann sich gut vorstellen, daß die schattige Schlucht bei Nässe schwieriger zu begehen ist, bei uns war es trocken. Auf keinen Fall sollte man die Steilheit und die konditionellen Anforderungen unterschätzen, da hier ab Einstieg am Wasserfall doch knapp 500 Höhenmeter zu überwinden sind bis zum Kamm.
In der Schlucht entlang des Weges immer wieder tolle Bergblumen: Türkenbund, Teufelskralle, Bergstorchschnabel, etc., man merkte, wie spät das Frühjahr 2013 in den Bergen dran war.
Oben am Kamm dann ein Wegweiser nach links zur Halserspitze und Blaubergalm, nach rechts zum Schildenstein und zur Königsalm. Angesichts der noch 1,5 h zur Königsalm als nächster Einkehr im Westen und unserer Lust auf ein schönes Mittagessen haben wir uns für den Abstecher zur Blaubergalm (1.540 m) entschieden. Also erstmal nach links (Osten) ca. 20 Minuten und 50-80 Meter aufwärts zu der sehr urigen Alm. Kurz nach der Abzweigung an einem alten Schlagbaum vorbei über die Grenze nach Österreich.
Die Blaubergalm ist wirklich toll: es gibt leckere Suppen und mehr sowie selbstgebrannten Marillen- oder Birnenschnaps, Käse und Würste zum Mitnehmen, zudem einen herrlichen Blick nach Süden, und der Guffert (http://www.hikr.org/tour/post38979.html) ist mit seiner Nordwand zum Greifen nahe. Neben der Alm ist ein kleines Gipfelkreuz und über der Alm eine Murmeltierkolonie. Zum Leidwesen unserer Tochter ließ sich kein Murmeltier blicken.
Gut gestärkt liefen wir dann zurück zur Abzweigung und weiter immer etwas auf und ab zum Schildenstein. An dessen Fuß ist eine Abzweigung und in ca. 15 Minuten stiegen wir durch Latschen und zuletzt über harmlose Felsen und Schrofen hinauf zum Gipfelkreuz (1.613 m) mit herrlicher Rundumsicht (Roß- und Buchstein, Hirschberg, Leonhardstein, Guffert, Blaubergkamm, Karwendel, ein Eck vom Achensee, Seekarspitze, und und und …). Bis herher haben wir incl. Abstecher zur Blaubergalm und Pause ca. 5 Stunden gebraucht.
Nach dem Gipfelabstecher wieder hinab und weiter entlang des Blaubergkammes zunächst leicht ansteigend nach Westen, dann hinab zu einer Abzweigung: nach rechts direkt nach Wildbad Kreuth (2,5 Stunden) oder geradeaus weiter zur schon gut sichtbaren Königsalm (erbaut von König Max I, 1.115 m). Wir kehrten dort für eine weitere kurze Pause ein. Danach auf schönem Pfad weiter Richtung Wildbad Kreuth (Wegweiser). Der Abstecher zur Königsalm lohnt sich, muß aber nach der Alm wieder mit einem kleinen „Gegenanstieg“ bezahlt werden. Nach ca. 20 Minuten vorbei an der nicht für Wanderer bewirtschafteten Gaisalm und dann in Serpentinen auf wunderschönem Wanderweg durch den Wald immer nord-ostwärts zurück zum Parkplatz oder zunächst noch auf ein Fußbad in der Felsweissach.
Wir waren mit all den Umwegen und Pausen ca. 8 Stunden unterwegs, allerdings eher gemütlich, man kann die Runde netto sicher in 5,5 Stunden schaffen. Unsere konditionell fitte Tochter hat die Runde sehr gut geschafft und hüpfte auch am Ende noch freudig auf dem Waldweg entlang.
Fazit: Insgesamt eine landschaftlich wunderschöne und sehr lohnende abwechslungsreiche Tour mit wenigen Leuten. Uns begegneten nach dem Einstieg in den Steig durch die Wolfsschlucht insgesamt max. noch 20 andere Bergsteiger, die meisten an der oben geschilderten sandigen Passage. Also kein Vergleich z. B. mit den überlaufenen Bergen am Spitzingsee. Die Tour darf man allerdings wegen der anspruchsvollen Wolfsschlucht und der Länge und deshalb erforderlichen Kondition auf keinen Fall unterschätzen. Mit allen Gegenanstiegen waren das sicher ca. 1.000 Höhenmeter auf gut 15 km Länge.
Tourengänger:
Ovidam

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