Barrhörner (3610) - Über die Topalihütte zur Turtmannhütte
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Allgemeines:
Diese Tour im Wallis war eigentlich noch etwas umfangreicher geplant - sowohl die Anzahl der Teilnehmer, als auch die der Gipfel betreffend: mit einer ähnlichen Gruppe wie im Vorjahr im Ortlergebiet wollten wir in diesem Jahr eine Tour im Turtmanntal machen: Aufstieg über die Topalihütte, Übergang zur Turtmannhütte mit den beiden Barrhörnern, dann zum Brunegghorn und am Schluss über die Tracuithütte zum Bishorn. Leider mussten drei der Teilnehmer absagen, so dass Jörg, Sven und ich zu dritt unterwegs waren. Zudem wurde das Wetter am vierten Tag schlechter, so dass der Übergang zur Tracuit-Hütte und die Besteigung des Bishorns ausfallen mussten.
An den ersten drei Tagen hatten wir aber herrliches Wetter und die Tour war trotzdem ein tolles Erlebnis.
Den Bericht habe ich in zwei Teile aufgeteilt:
Anfahrt:
Ich holte Jörg um 5:00 Uhr in Ludwigsburg ab und wir fuhren mit meinen Auto (auf dessen letzter großer Fahrt) nach Tübingen. Dort holten wir Sven ab.
Sonntags morgens kamen wir ohne großen Verkehr zügig voran und waren um kurz nach 10:00 Uhr an der Autoverladung in Kandersteg. Gegen 11:00 Uhr parkten wir am Bahnhof in Turtmann. Dieser liegt etwa einen Kilometer vom Ortszentrum auf der nördlichen Seite des Rhonetals.
Am Bahnhof kauften wir uns Zugtickets nach St. Niklaus. Jede Stunde fährt ein Zug nach Visp und von dort ins Mattertal. Die Verbindung klappte gut und ohne Verzögerung. Während des 20-minütigen Aufenthalts in Visp versorgten wir uns noch ausreichend mit Schweizer Franken (ganz wichtig!). Gegen 12:45 Uhr kamen wir in St. Niklaus an.
Tourenbeschreibung:
1. Tag:
Vom Bahnhof St. Niklaus, der auf gut 1100 Metern Höhe liegt, folgten wir der Ausschilderung des Topali-Hüttenwegs. Man geht erst etwa 20 Minuten entlang der Bahnlinie weiter, bevor der Weg zur Hütte etwa auf halben Weg nach Schwidernu dann an einem Bachlauf nach Westen abzweigt. Bei fast 30 Grad im Schatten war der Aufstieg zunächst ziemlich mühsam. Nach etwa 100 Höhenmetern stößt man auf einen künstlich angelegten Bewässerungsgraben, den man für etwa 20 Minuten entlang geht. Dann steigt der Weg wieder steiler an und führt durch den Wald, bis man auf gut 1600 Metern Höhe einen Aussichtspunkt erreicht, wo wir eine erste Rast machten. Von hier aus ist auch die Topalihütte sichtbar. Sie thront scheinbar unerreichbar auf dem Endpunkt des Disulgrats. Kurze Zeit später querten wir den Bachlauf des Blattbachs auf einer Eisenbrücke. Es folgte ein weiteres Stück im Wald, danach querten wir erneut den Bach - diesmal auf den Schneeresten von Lawinenabgängen während des Winters. Nach Passieren einer Alm - dem Unnerbächji - machten wir eine zweite Rast. Immer noch fehlten etwa 600 Höhenmeter. 350 davon überwanden wir im nun folgenden Steilstück. Dann gelangten wir auf eine Hochfläche. Von hier aus gingen wir in südwestlicher Richtung über Geröllgelände zur Hütte.
Nach gut fünf Stunden Aufstieg genossen wir die Stimmung am Spätnachmittag und die gute Aussicht auf die Mischabelgruppe von der Terasse der Hütte. Trotz bestem Wetter war die Hütte nur zu etwa einem Drittel belegt.
2. Tag:
Wir starteten um kurz vor 8:00 Uhr in südlicher Richtung. Nach etwa 30 Minuten zweigt der Weg zum Schöllijoch nach rechts ab. Wir gingen den weiß-blau-weiß markierten Weg durch den Kessel unterhalb des Distulhorns in südwestlicher Richtung über Geröll und leichtes Blockgelände hinauf. Auf einem steilen Schneefeld stiegen wir hinauf zu P3020. Etwa 100 Meter später erreichten wir einen zweiten, kleineren Kessel, den wir ohne großen Höhenverlust durchquerten. Nach einem kurzen Steiltück gelangten wir auf den flachen Schölligletscher, den wir bis zum Einstieg des Klettersteigs hinaufstiegen. Der Klettersteig zum Schöllijoch ist mit sehr vielen Leitern und Drahtseilen gesichert, so dass wir auf eine zusätzliche Absicherung per Seil oder Klettersteigset verzichteten.
Oben auf dem Schöllijoch zeigten sich die beiden Barrhörner fast schneefrei und deutlich weniger abweisend als von der Ostseite. Zunächst gingen wir die Geröllflanke zum Innern Barrhorn (3583m) hinauf. Der Gipfel war nach etwa 45 weiteren Minuten und 4h nach dem Start von der Topalihütte erreicht. Nach einer Essenspause stiegen wir in die Scharte zwischen Innerem und Üssern Barrhorn hinunter und wieder hinauf zum Üssern Barrhorn (3610m). Dort trafen wir zwei Belgier, die am nächsten Tag ebenfalls auf das Brunegghorn steigen wollten.
Von dort machten wir uns auf den Abstieg, zunächst zurück bis in die Scharte. Dann querten wir ein großes Schneefeld in Richtung auf den Abstiegsweg, der sich unterhalb der Barrörner auf einer Moräne parallel zum unteren Teil des Brunegg-Gletschers zieht, allerdings stellt diese nicht (mehr) die nördliche Begrenzung des Gletschers dar. Zwischen dieser Begrenzung - einem Felsriegel - und der Moräne befindet sich noch ein etwa 50m tiefes Tälchen, das als Zustiegsweg zum Brunegg-Gletscher beim Aufstieg zum Brunegghorn genutzt wird.
Der Abschluss der Moräne befindet sich auf etwa 2700m und ist mit einem riesigen Steinmann markiert. 200 Höhenmeter tiefer sieht man von dort die Turtmannhütte. Wenig unterhalb zweigt der blau-weiss-blau markierte Hüttenweg zur Tracuithütte nach links ab. Dann passiert man noch einen Einschnitt an der Felswand rechts vom Abstiegsweg, das "Gässi". Wenig später erreichten wir die Hütte, etwa zweieinhalb Stunden haben wir vom Abstieg vom Üssern Barrhorn benötigt.
Anschlusstour und Rückfahrt:
Am nächsten Tag auf das Brunegghorn.
Diese Tour im Wallis war eigentlich noch etwas umfangreicher geplant - sowohl die Anzahl der Teilnehmer, als auch die der Gipfel betreffend: mit einer ähnlichen Gruppe wie im Vorjahr im Ortlergebiet wollten wir in diesem Jahr eine Tour im Turtmanntal machen: Aufstieg über die Topalihütte, Übergang zur Turtmannhütte mit den beiden Barrhörnern, dann zum Brunegghorn und am Schluss über die Tracuithütte zum Bishorn. Leider mussten drei der Teilnehmer absagen, so dass Jörg, Sven und ich zu dritt unterwegs waren. Zudem wurde das Wetter am vierten Tag schlechter, so dass der Übergang zur Tracuit-Hütte und die Besteigung des Bishorns ausfallen mussten.
An den ersten drei Tagen hatten wir aber herrliches Wetter und die Tour war trotzdem ein tolles Erlebnis.
Den Bericht habe ich in zwei Teile aufgeteilt:
- Teil 1: St. Niklaus - Topalihütte - Barrhörner - Turtmannhütte
- Teil 2: Turtmannhütte - Brunegghorn - Turtmannhütte - Gruben
Anfahrt:
Ich holte Jörg um 5:00 Uhr in Ludwigsburg ab und wir fuhren mit meinen Auto (auf dessen letzter großer Fahrt) nach Tübingen. Dort holten wir Sven ab.
Sonntags morgens kamen wir ohne großen Verkehr zügig voran und waren um kurz nach 10:00 Uhr an der Autoverladung in Kandersteg. Gegen 11:00 Uhr parkten wir am Bahnhof in Turtmann. Dieser liegt etwa einen Kilometer vom Ortszentrum auf der nördlichen Seite des Rhonetals.
Am Bahnhof kauften wir uns Zugtickets nach St. Niklaus. Jede Stunde fährt ein Zug nach Visp und von dort ins Mattertal. Die Verbindung klappte gut und ohne Verzögerung. Während des 20-minütigen Aufenthalts in Visp versorgten wir uns noch ausreichend mit Schweizer Franken (ganz wichtig!). Gegen 12:45 Uhr kamen wir in St. Niklaus an.
Tourenbeschreibung:
1. Tag:
Vom Bahnhof St. Niklaus, der auf gut 1100 Metern Höhe liegt, folgten wir der Ausschilderung des Topali-Hüttenwegs. Man geht erst etwa 20 Minuten entlang der Bahnlinie weiter, bevor der Weg zur Hütte etwa auf halben Weg nach Schwidernu dann an einem Bachlauf nach Westen abzweigt. Bei fast 30 Grad im Schatten war der Aufstieg zunächst ziemlich mühsam. Nach etwa 100 Höhenmetern stößt man auf einen künstlich angelegten Bewässerungsgraben, den man für etwa 20 Minuten entlang geht. Dann steigt der Weg wieder steiler an und führt durch den Wald, bis man auf gut 1600 Metern Höhe einen Aussichtspunkt erreicht, wo wir eine erste Rast machten. Von hier aus ist auch die Topalihütte sichtbar. Sie thront scheinbar unerreichbar auf dem Endpunkt des Disulgrats. Kurze Zeit später querten wir den Bachlauf des Blattbachs auf einer Eisenbrücke. Es folgte ein weiteres Stück im Wald, danach querten wir erneut den Bach - diesmal auf den Schneeresten von Lawinenabgängen während des Winters. Nach Passieren einer Alm - dem Unnerbächji - machten wir eine zweite Rast. Immer noch fehlten etwa 600 Höhenmeter. 350 davon überwanden wir im nun folgenden Steilstück. Dann gelangten wir auf eine Hochfläche. Von hier aus gingen wir in südwestlicher Richtung über Geröllgelände zur Hütte.
Nach gut fünf Stunden Aufstieg genossen wir die Stimmung am Spätnachmittag und die gute Aussicht auf die Mischabelgruppe von der Terasse der Hütte. Trotz bestem Wetter war die Hütte nur zu etwa einem Drittel belegt.
2. Tag:
Wir starteten um kurz vor 8:00 Uhr in südlicher Richtung. Nach etwa 30 Minuten zweigt der Weg zum Schöllijoch nach rechts ab. Wir gingen den weiß-blau-weiß markierten Weg durch den Kessel unterhalb des Distulhorns in südwestlicher Richtung über Geröll und leichtes Blockgelände hinauf. Auf einem steilen Schneefeld stiegen wir hinauf zu P3020. Etwa 100 Meter später erreichten wir einen zweiten, kleineren Kessel, den wir ohne großen Höhenverlust durchquerten. Nach einem kurzen Steiltück gelangten wir auf den flachen Schölligletscher, den wir bis zum Einstieg des Klettersteigs hinaufstiegen. Der Klettersteig zum Schöllijoch ist mit sehr vielen Leitern und Drahtseilen gesichert, so dass wir auf eine zusätzliche Absicherung per Seil oder Klettersteigset verzichteten.
Oben auf dem Schöllijoch zeigten sich die beiden Barrhörner fast schneefrei und deutlich weniger abweisend als von der Ostseite. Zunächst gingen wir die Geröllflanke zum Innern Barrhorn (3583m) hinauf. Der Gipfel war nach etwa 45 weiteren Minuten und 4h nach dem Start von der Topalihütte erreicht. Nach einer Essenspause stiegen wir in die Scharte zwischen Innerem und Üssern Barrhorn hinunter und wieder hinauf zum Üssern Barrhorn (3610m). Dort trafen wir zwei Belgier, die am nächsten Tag ebenfalls auf das Brunegghorn steigen wollten.
Von dort machten wir uns auf den Abstieg, zunächst zurück bis in die Scharte. Dann querten wir ein großes Schneefeld in Richtung auf den Abstiegsweg, der sich unterhalb der Barrörner auf einer Moräne parallel zum unteren Teil des Brunegg-Gletschers zieht, allerdings stellt diese nicht (mehr) die nördliche Begrenzung des Gletschers dar. Zwischen dieser Begrenzung - einem Felsriegel - und der Moräne befindet sich noch ein etwa 50m tiefes Tälchen, das als Zustiegsweg zum Brunegg-Gletscher beim Aufstieg zum Brunegghorn genutzt wird.
Der Abschluss der Moräne befindet sich auf etwa 2700m und ist mit einem riesigen Steinmann markiert. 200 Höhenmeter tiefer sieht man von dort die Turtmannhütte. Wenig unterhalb zweigt der blau-weiss-blau markierte Hüttenweg zur Tracuithütte nach links ab. Dann passiert man noch einen Einschnitt an der Felswand rechts vom Abstiegsweg, das "Gässi". Wenig später erreichten wir die Hütte, etwa zweieinhalb Stunden haben wir vom Abstieg vom Üssern Barrhorn benötigt.
Anschlusstour und Rückfahrt:
Am nächsten Tag auf das Brunegghorn.
Tourengänger:
DonPico
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