Versuch Madrisa (2770m) via Südroute
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ich habe den Gipfel der Gargellner Madrisa zwar nicht erreicht, möchte aber dennoch eine bisher noch nicht dokumentierte Route zur Südflanke aufzeigen und meine Eindrücke vom Gelände in dieser vermutlich nur sehr selten begangenen Flanke schildern.
Der Zustieg durch das mega-einsame Gandatal führt dabei über ausgedehnte Blockfelder, ist aber bei günstiger Linienführung weder besonders schwierig noch mühsam. Die Schuttrinne in der Südwestflanke bietet wiederum kaum Kletterei, aber anspruchsvolles Gehgelände und erfordert bei Schneelage Steigeisen und Pickel.
Von Gargellen/Vergalda geht's zunächst auf asphaltiertem Fahrweg durch das lange Wintertal und weiter auf dem Wanderweg Richtung Schlappiner Joch. Wo an einem Bach die Vegetation rechterhand erstmals signifikant nachlässt, verlasse ich den Wanderweg und folge im Wiesengelände diesem Bach leicht ansteigend bis unter die Felswände der Gandataler Köpfe (P. 2562). Dann Hangquerung über klein- bis mittelkalibriges Blockgelände, wobei ich bald aber wieder etwas absteige, um an einem weiteren Bach den markanten Einschnitt ins Gandatal zu erreichen. Beim Rückweg vermeide ich diese Schleife, indem ich direkt abwechselnd Blockfelder und mittelhohe Sträucher überquere, die sich doch als relativ unkompliziert erweisen (keine Wühlerei!).
Der Einschnitt ins Gandatal ist mit großen Blöcken gefüllt, der Grashang auf der rechten Seite ist aber gut begehbar, wenngleich sich auch hier zunehmend kleinere und größere Blöcke in den Weg stellen. Beim Rückweg erweisen sich die Schneefelder im Talgrund als sinnvollere Variante.
Das Gelände wird aber bald wieder flacher und bietet mehr festen und grasigen Untergrund. Unterhalb des Madrisagipfels quere ich sodann bis zur breiten schuttdurchsetzten Grasflanke unterhalb vom P. 2754. Bis hier T4, man sollte natürlich keine Aversion gegen Blockgelände haben und gerade bei den kleineren Blöcken ist eine gesunde Portion Misstrauen nie verkehrt.
Die breite Flanke geht's zunächst leicht hinauf, dann aber nach rechts in die etwa 10 Meter breite Schuttrinne hinein, die zunächst nur auf ihrer rechten Seite schneegefüllt war. Über anspruchsvolles, rutschiges Gehgelände steige ich weiter auf, einige unangenehme Passagen können aber über das Grasschrofengelände auf der linken Seite umgangen werden. Mit diesen Umgehungen kommt man noch mit einem knappen T5 durch und ggf. kurze Ier-Stellen. Zu beachten ist insbesondere, dass einige grössere Steine locker in der Rinne herumliegen und sich bei unsachgemäßer Behandlung sofort verabschieden.
Irgendwann verengt sich aber die Rinne und der Schneekontakt war jetzt auch nicht mehr zu vermeiden. Mit Pickel, Handschuhen und viel Beinarbeit war diese steile und relativ weiche Firnrinne zwar gangbar, an einer Engstelle auf etwa 2670m, also 100 Meter unterhalb des Gipfels, steilte es aber kurzzeitig noch etwas auf, das war dann für mich ohne Steigeisen nicht mehr vertretbar. Die Neigung kann ich überhaupt nicht einschätzen, über 40 Grad dürften es aber schon gewesen sein. Dieses Hochtourenelement bewerte ich deshalb mit "WS", lasse mich aber gerne korrigieren. Mit irgendeiner eingespurten Gletscherwanderung kann man das jedenfalls nicht vergleichen und ein Abgang wäre äußerst ungünstig, ohne Pickel (und die gute Firnqualität) hätte ich es auf keinen Fall versucht. Der Firn war hier oben locker einen Meter dick, dürfte also noch eine Zeit lang bestehen. Die Randkluft war auch noch deutlich zu schmal, um sich dort irgendwie durchzuwurschteln.
AV- und SAC-Führer fordern übrigends unisono "in Zweidrittelhöhe", an bzw. oberhalb einer Verengung einen Ausstieg aus der Rinne nach rechts in Grasschrofengelände, eine solche Möglichkeit konnte ich aber noch nicht erkennen.
Anmerkung:
tilman hat die Rinne genau drei Jahre zuvor bei geringerer Schneelage und mit anderer Anmarschroute durchstiegen. Hier sein Bericht.
Der Zustieg durch das mega-einsame Gandatal führt dabei über ausgedehnte Blockfelder, ist aber bei günstiger Linienführung weder besonders schwierig noch mühsam. Die Schuttrinne in der Südwestflanke bietet wiederum kaum Kletterei, aber anspruchsvolles Gehgelände und erfordert bei Schneelage Steigeisen und Pickel.
Von Gargellen/Vergalda geht's zunächst auf asphaltiertem Fahrweg durch das lange Wintertal und weiter auf dem Wanderweg Richtung Schlappiner Joch. Wo an einem Bach die Vegetation rechterhand erstmals signifikant nachlässt, verlasse ich den Wanderweg und folge im Wiesengelände diesem Bach leicht ansteigend bis unter die Felswände der Gandataler Köpfe (P. 2562). Dann Hangquerung über klein- bis mittelkalibriges Blockgelände, wobei ich bald aber wieder etwas absteige, um an einem weiteren Bach den markanten Einschnitt ins Gandatal zu erreichen. Beim Rückweg vermeide ich diese Schleife, indem ich direkt abwechselnd Blockfelder und mittelhohe Sträucher überquere, die sich doch als relativ unkompliziert erweisen (keine Wühlerei!).
Der Einschnitt ins Gandatal ist mit großen Blöcken gefüllt, der Grashang auf der rechten Seite ist aber gut begehbar, wenngleich sich auch hier zunehmend kleinere und größere Blöcke in den Weg stellen. Beim Rückweg erweisen sich die Schneefelder im Talgrund als sinnvollere Variante.
Das Gelände wird aber bald wieder flacher und bietet mehr festen und grasigen Untergrund. Unterhalb des Madrisagipfels quere ich sodann bis zur breiten schuttdurchsetzten Grasflanke unterhalb vom P. 2754. Bis hier T4, man sollte natürlich keine Aversion gegen Blockgelände haben und gerade bei den kleineren Blöcken ist eine gesunde Portion Misstrauen nie verkehrt.
Die breite Flanke geht's zunächst leicht hinauf, dann aber nach rechts in die etwa 10 Meter breite Schuttrinne hinein, die zunächst nur auf ihrer rechten Seite schneegefüllt war. Über anspruchsvolles, rutschiges Gehgelände steige ich weiter auf, einige unangenehme Passagen können aber über das Grasschrofengelände auf der linken Seite umgangen werden. Mit diesen Umgehungen kommt man noch mit einem knappen T5 durch und ggf. kurze Ier-Stellen. Zu beachten ist insbesondere, dass einige grössere Steine locker in der Rinne herumliegen und sich bei unsachgemäßer Behandlung sofort verabschieden.
Irgendwann verengt sich aber die Rinne und der Schneekontakt war jetzt auch nicht mehr zu vermeiden. Mit Pickel, Handschuhen und viel Beinarbeit war diese steile und relativ weiche Firnrinne zwar gangbar, an einer Engstelle auf etwa 2670m, also 100 Meter unterhalb des Gipfels, steilte es aber kurzzeitig noch etwas auf, das war dann für mich ohne Steigeisen nicht mehr vertretbar. Die Neigung kann ich überhaupt nicht einschätzen, über 40 Grad dürften es aber schon gewesen sein. Dieses Hochtourenelement bewerte ich deshalb mit "WS", lasse mich aber gerne korrigieren. Mit irgendeiner eingespurten Gletscherwanderung kann man das jedenfalls nicht vergleichen und ein Abgang wäre äußerst ungünstig, ohne Pickel (und die gute Firnqualität) hätte ich es auf keinen Fall versucht. Der Firn war hier oben locker einen Meter dick, dürfte also noch eine Zeit lang bestehen. Die Randkluft war auch noch deutlich zu schmal, um sich dort irgendwie durchzuwurschteln.
AV- und SAC-Führer fordern übrigends unisono "in Zweidrittelhöhe", an bzw. oberhalb einer Verengung einen Ausstieg aus der Rinne nach rechts in Grasschrofengelände, eine solche Möglichkeit konnte ich aber noch nicht erkennen.
Anmerkung:

Tourengänger:
sven86

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (5)