Galdhøppigen (2.469 m) - Höchster Berg in Norwegen und ganz Skandinavien
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Skandinavien haben wir - zumindest „mit Wanderabsichten“ - bisher noch nicht bereist.
Doch das soll sich nun ändern.
Wir lassen all unsere Vorurteile (bezüglich hoher Preise, des oft verbesserungsbedürftigen Wetters oder plagender Mückenschwärme) beiseite und begeben uns auf eine „kleine“ Rundreise - in Norwegen, Finnland und Schweden möchten wir in zweieinhalb Wochen einige Gipfel und andere interessante Ziele besuchen. Dabei werden wir an vielen Stellen unglaublich schöne Natur erleben (die Vorurteile bestätigen sich zwischendurch hier und da aber auch ;-).
Unser erstes Berg-Ziel ist der Galdhøppigen, mit 2.469 m höchster Berg in Norwegen und auch in ganz Skandinavien.
14. + 15. + 16.06.2013: Anreise und erste „Erkundungen“
Freitagabend, Samstag und Sonntagmorgen stehen im Zeichen der Anreise. Per Pkw und zwischendurch auch mit der Fähre (Sassnitz - Trelleborg) geht’s unter anderem über Malmö, Göteborg, Oslo und Lillehammer nach Lom.
Von dort fahren wir noch ein Stück weiter bis zur Juvasshytta (1.841 m, erreichbar über eine Mautstraße). Von dieser Hütte aus werden u. a. geführte Touren über den Gletscher Styggebreen auf den Galdhøpiggen angeboten. Wir begnügen uns mit einem etwa zweistündigen Spaziergang über das nahe Geröllplateau, gehen dabei auch am kleinen Bergsee Juvvatnet entlang und beobachten das Treiben am Galdhøpiggen-Sommerskisenter. Bei insgesamt eher schlechtem Wetter sehen wir zwischendurch auch erstmals den höchsten Gipfel Norwegens „live“.
Anschließend geht’s per Pkw noch bis zur Spiterstulen Turisthytte im Visdalen, wo wir uns für die nächsten drei Nächte einquartieren.
17.06.2013: Besteigung Galdhøppigen
Kurz nach 05.00 Uhr - wir starten in Spiterstulen (ca. 1.100 m). Die Route von hier ist zwar deutlich länger als die bereits oben erwähnte Alternative von der Juvasshytta (1.841 m), meidet aber den spaltenreichen Gletscher Styggebreen.
Als erstes gehen wir ein kurzes Stück hinunter zum Fluss Visa und überqueren diesen auf einer schmalen Brücke noch in unmittelbarer Nähe der Gebäude von Spiterstulen. Von nun an folgen wir den in Norwegen üblichen roten „T“-Zeichen, welche den Weg markieren und gern auch mit Steinmännern kombiniert sind. Ab und zu gibt es zusätzlich ein Hinweisschild.
Auf der Spiterstulen gegenüberliegenden Seite des Visdalen steigen wir den Hang hinauf. Bald zweigt der Weg zur Juvasshytta von unserem Pfad ab, und wir lassen die letzten kleinen Bäume und Sträucher hinter uns. Ab etwa 1.600 m treffen wir dann auf größere zusammenhängende Schneefelder, die nur noch hin und wieder von Flächen mit Geröll und Blöcken unterbrochen sind.
Da wir ja relativ früh gestartet sind, haben wir beim Gehen auf der „weißen Pracht“ vorerst kaum Probleme. Zahlreiche alte Spuren zeigen uns den Weg. Östlich der Svellnose erreichen wir dann den Grat. Noch haben wir halbwegs gute Sicht hinunter auf den Styggebreen, aber es ziehen immer mehr Wolken auf.
Über Blockgelände und Schnee steigen wir entlang des Grats weiter westwärts hinauf zur Svellnose (2.272 m). Von nun an geht’s nur noch über Schnee. Nach kurzem Zwischenabstieg stapfen wir hoch auf den Keilhaus topp (2.355 m). Abermals geht’s kurz hinunter in eine Einsattelung, bevor der abschließende Aufstieg über den Piggbreen (Gipfelgletscher) erfolgt. Leider beträgt die Sichtweite jetzt nur noch etwa 20 m und wir können die nächsten „T“-Markierungen nicht mehr erkennen. Da durch Neuschnee auch keine alten Spuren mehr auszumachen sind, ist die Orientierung - vorsichtig formuliert - schwierig.
Das letzte Stück schleichen wir deshalb - immer wieder mit dem Blick auf unser GPS-Gerät - durch die grau-weiße Nebel-und-Schnee-Suppe und erreichen so den Gipfel des Galdhøppigen (2.469 m). Die etwas unterhalb des höchsten Punktes gelegene und gemäß anderer Berichte >immer offene< kleine Hütte/Verkaufsstelle finden wir übrigens verschlossen vor. Also machen wir es uns draußen im Schneegestöber „gemütlich“ - wenigstens haben wir aber freie Platzwahl unter allen verfügbaren Steinblöcken, da wir allein am Gipfel sind ;-).
Als sich das Wetter auch nach etwa einer Stunde noch immer nicht entscheidend gebessert hat, steigen wir analog zum Hinweg ab. Dabei treffen wir nun auch auf kleinere Gruppen mit weiteren Berggängern. Da der Schnee jetzt zunehmend weicher wird, gibt es hier und da etwas „tiefere Fußabdrücke“.
Während die höheren Lagen noch in den Wolken bleiben, erleben wir weiter unten einen halbwegs sonnigen Nachmittag. Und als wir dann bei Spiterstulen am rechten Visa-Ufer unser Abendbrot einnehmen, schlendert auf der gegenüberliegenden Flussseite „Rudi“ mit seiner Rentierherde vorbei - das ist doch mal romantisch …
Fazit:
Schöne Tour auf den höchsten Berg Norwegens bei „skandinavischem“ Wetter. Da wir noch vor der Hochsaison unterwegs sind, treffen wir nur auf wenige andere Berggänger. Hinsichtlich der Schwierigkeit gehen die bisherigen HIKR-Berichte etwas auseinander. Wir steigen über viel T3-Terrain, hauptsächlich sind wir allerdings auf Schnee- bzw. Firnflächen unterwegs - deshalb gibt es insgesamt ein „L“.
Zeitlich sollte man quasi einen Tag einplanen, für „netto“ 6 bis 7 Stunden darf man nicht wirklich bummeln. Noch kürzere Angaben sind u. E. „sehr sportlich“ bis „unrealistisch“ - immerhin sind mit den Gegenanstiegen gut 1.500 Höhenmeter zurückzulegen.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Doch das soll sich nun ändern.
Wir lassen all unsere Vorurteile (bezüglich hoher Preise, des oft verbesserungsbedürftigen Wetters oder plagender Mückenschwärme) beiseite und begeben uns auf eine „kleine“ Rundreise - in Norwegen, Finnland und Schweden möchten wir in zweieinhalb Wochen einige Gipfel und andere interessante Ziele besuchen. Dabei werden wir an vielen Stellen unglaublich schöne Natur erleben (die Vorurteile bestätigen sich zwischendurch hier und da aber auch ;-).
Unser erstes Berg-Ziel ist der Galdhøppigen, mit 2.469 m höchster Berg in Norwegen und auch in ganz Skandinavien.
14. + 15. + 16.06.2013: Anreise und erste „Erkundungen“
Freitagabend, Samstag und Sonntagmorgen stehen im Zeichen der Anreise. Per Pkw und zwischendurch auch mit der Fähre (Sassnitz - Trelleborg) geht’s unter anderem über Malmö, Göteborg, Oslo und Lillehammer nach Lom.
Von dort fahren wir noch ein Stück weiter bis zur Juvasshytta (1.841 m, erreichbar über eine Mautstraße). Von dieser Hütte aus werden u. a. geführte Touren über den Gletscher Styggebreen auf den Galdhøpiggen angeboten. Wir begnügen uns mit einem etwa zweistündigen Spaziergang über das nahe Geröllplateau, gehen dabei auch am kleinen Bergsee Juvvatnet entlang und beobachten das Treiben am Galdhøpiggen-Sommerskisenter. Bei insgesamt eher schlechtem Wetter sehen wir zwischendurch auch erstmals den höchsten Gipfel Norwegens „live“.
Anschließend geht’s per Pkw noch bis zur Spiterstulen Turisthytte im Visdalen, wo wir uns für die nächsten drei Nächte einquartieren.
17.06.2013: Besteigung Galdhøppigen
Kurz nach 05.00 Uhr - wir starten in Spiterstulen (ca. 1.100 m). Die Route von hier ist zwar deutlich länger als die bereits oben erwähnte Alternative von der Juvasshytta (1.841 m), meidet aber den spaltenreichen Gletscher Styggebreen.
Als erstes gehen wir ein kurzes Stück hinunter zum Fluss Visa und überqueren diesen auf einer schmalen Brücke noch in unmittelbarer Nähe der Gebäude von Spiterstulen. Von nun an folgen wir den in Norwegen üblichen roten „T“-Zeichen, welche den Weg markieren und gern auch mit Steinmännern kombiniert sind. Ab und zu gibt es zusätzlich ein Hinweisschild.
Auf der Spiterstulen gegenüberliegenden Seite des Visdalen steigen wir den Hang hinauf. Bald zweigt der Weg zur Juvasshytta von unserem Pfad ab, und wir lassen die letzten kleinen Bäume und Sträucher hinter uns. Ab etwa 1.600 m treffen wir dann auf größere zusammenhängende Schneefelder, die nur noch hin und wieder von Flächen mit Geröll und Blöcken unterbrochen sind.
Da wir ja relativ früh gestartet sind, haben wir beim Gehen auf der „weißen Pracht“ vorerst kaum Probleme. Zahlreiche alte Spuren zeigen uns den Weg. Östlich der Svellnose erreichen wir dann den Grat. Noch haben wir halbwegs gute Sicht hinunter auf den Styggebreen, aber es ziehen immer mehr Wolken auf.
Über Blockgelände und Schnee steigen wir entlang des Grats weiter westwärts hinauf zur Svellnose (2.272 m). Von nun an geht’s nur noch über Schnee. Nach kurzem Zwischenabstieg stapfen wir hoch auf den Keilhaus topp (2.355 m). Abermals geht’s kurz hinunter in eine Einsattelung, bevor der abschließende Aufstieg über den Piggbreen (Gipfelgletscher) erfolgt. Leider beträgt die Sichtweite jetzt nur noch etwa 20 m und wir können die nächsten „T“-Markierungen nicht mehr erkennen. Da durch Neuschnee auch keine alten Spuren mehr auszumachen sind, ist die Orientierung - vorsichtig formuliert - schwierig.
Das letzte Stück schleichen wir deshalb - immer wieder mit dem Blick auf unser GPS-Gerät - durch die grau-weiße Nebel-und-Schnee-Suppe und erreichen so den Gipfel des Galdhøppigen (2.469 m). Die etwas unterhalb des höchsten Punktes gelegene und gemäß anderer Berichte >immer offene< kleine Hütte/Verkaufsstelle finden wir übrigens verschlossen vor. Also machen wir es uns draußen im Schneegestöber „gemütlich“ - wenigstens haben wir aber freie Platzwahl unter allen verfügbaren Steinblöcken, da wir allein am Gipfel sind ;-).
Als sich das Wetter auch nach etwa einer Stunde noch immer nicht entscheidend gebessert hat, steigen wir analog zum Hinweg ab. Dabei treffen wir nun auch auf kleinere Gruppen mit weiteren Berggängern. Da der Schnee jetzt zunehmend weicher wird, gibt es hier und da etwas „tiefere Fußabdrücke“.
Während die höheren Lagen noch in den Wolken bleiben, erleben wir weiter unten einen halbwegs sonnigen Nachmittag. Und als wir dann bei Spiterstulen am rechten Visa-Ufer unser Abendbrot einnehmen, schlendert auf der gegenüberliegenden Flussseite „Rudi“ mit seiner Rentierherde vorbei - das ist doch mal romantisch …
Fazit:
Schöne Tour auf den höchsten Berg Norwegens bei „skandinavischem“ Wetter. Da wir noch vor der Hochsaison unterwegs sind, treffen wir nur auf wenige andere Berggänger. Hinsichtlich der Schwierigkeit gehen die bisherigen HIKR-Berichte etwas auseinander. Wir steigen über viel T3-Terrain, hauptsächlich sind wir allerdings auf Schnee- bzw. Firnflächen unterwegs - deshalb gibt es insgesamt ein „L“.
Zeitlich sollte man quasi einen Tag einplanen, für „netto“ 6 bis 7 Stunden darf man nicht wirklich bummeln. Noch kürzere Angaben sind u. E. „sehr sportlich“ bis „unrealistisch“ - immerhin sind mit den Gegenanstiegen gut 1.500 Höhenmeter zurückzulegen.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Tourengänger:
pika8x14

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