Auf der Suche nach der Steinlaus
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Während die Steinlaus (Petrophaga Lorioti) wissenschaftlich gut belegt ist (siehe hier) und ihre oft zerstörerische Tätigkeit in Youtube breit dokumentiert wird, fehlt sie bislang in HIKR völlig.
Für Berggänger vergleichsweise belanglose Biester wie Steinbock oder Mungg werden immer wieder abgelichtet, aber die Steinlaus, die doch unsere Bergwelt formt und gestaltet wie kein anderes Lebewesen, glänzt durch völlige Abwesenheit. Einer der Gründe dafür dürfte ihre Eigenheit sein, sich bei Lichteinfall sofort in Stein zu verwandeln (spontane Petrifikation), wodurch sie im anstehenden Fels weder ausgemacht noch fotografiert werden kann. Auch ihre Ausscheidung wird umgehend zum Koprolith, was die DNA-Analyse deutlich erschwert.
Immerhin zeigt sich das Wirken der Steinlaus überall in den Bergen. Angefressene Felswände, angehäufte Ausscheidungen - gemeinhin als Schutthalden bezeichnet - und Löcher wie das Martinsloch oder der Gotthardtunnel sind Zeugen ihrer Verfressenheit.
Gemäss einer bisher nicht widerlegten Vermutung sind auch die rutschenden Hänge in Braunwald oder am Sarnersee dem Steinlaus-Frass zu verdanken.
Statt Milliarden in irgendwelche abgehobene geisteswissenschaftliche Projekte zu verbuttern, müsste der Nationalfonds endlich ein sparten-übergreifendes Studienprogramm zur Steinlaus finanzieren. Besonders der Materialfonds müsste, bei den heutigen Preisen für Hochprozentiges, reichlich dotiert sein.
Also: Steinläuse habe ich trotz intensiver Recherche keine gesehen. Doch ihre Spuren sind allgegenwärtig, wenn man einmal das Sensorium dafür entwickelt hat.
Dafür habe ich am Spitzmantel mW. eine HIKR-Erstbegehung gemacht.
Dafür habe ich am Spitzmantel mW. eine HIKR-Erstbegehung gemacht.
Von Oberterzen zum Heusee und von dort Direktanstieg in südlicher Richtung zum Weg zur Zigerfurgglen. Dann auf dem oberen Weg in die Senke zwischen Spitz- und Breitmantel und auf den vordersten und höchsten Kopf des Spitzmantels. Ausser einer kurzen luftigen Stelle ist das recht einfach (T4). Doch der Spitzmantel besteht aus mehreren Köpfen, und die meisten sind alles andere als leicht zugänglich. Ich bin dann noch auf den zweithöchsten gestiegen. Dafür benutzte ich eine Verschneidung in der Nordwestflanke. Da muss man den Stein doch schon richtig gut festhalten, sonst kommts nicht gut (ZS).
An sich wollte ich ursprünglich auf den Gulmen, aber da es gestern schon "etwas mehr sein durfte", liess ichs bleiben, bestieg vor dem Abstieg noch den Breitmantel (T3) und kehrte dann zur Zigerfurgglen zurück. Der Weg von dort zum Maschgenkamm ist noch nicht geräumt und eher lästig. Der Rest via das Grätchen (Stelligrat) war wieder ein Vergnügen - und das Bier in der Beiz 'Molser Alp' sowieso.
Tourengänger:
PStraub

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)