Schauenberg & Co.


Publiziert von Linard03 , 22. Juni 2013 um 23:03.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:16 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-TG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 590 m
Abstieg: 650 m
Strecke:Neubrunn (Turbenthal) - Ensberg - Chabishaupt - Seelmatten - Huggenberg - Schauenberg - Schnurrberg - Turbenthal
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Turbenthal, Neubrunn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Turbenthal

Bald ist schon wieder Ende Juni und noch keine einzige (Sommer-) Bergtour in Sicht ... Na ja, dieses Jahr ist wohl alles etwas anders. Heute war das primäre Ziel, dem Zürcher Kantonalmusikfest in Winterthur einen Besuch abzustatten. Wäre ja optimal zu verbinden mit einer Vormittagstour im nahen Tösstal ;-)

Die anvisierten Ziele waren heute für einmal sekundär. Nach einer intensiven Indien-Reise mit viel Sitzen und wenig bis keiner Bewegung wollte ich einfach hinaus in die Natur. In indischen Grossstädten ist man 24 Std. dem Lärm, Staub & Hitze ausgeliefert - nie ist man allein oder kann die Ruhe geniessen (mal abgesehen vom Hotelzimmer ...). Wie haben wir's doch schön bei uns! Raus in den Wald, schon ist man allein und hört den Bach rauschen, die Vögel zwitschern - unbeschreiblich schön!
Wohl selten habe ich die Natur so in mir aufgesaugt wie heute. Ich reise zwar gerne ins Ausland, noch lieber kehre ich jedoch zurück und lerne wieder schätzen, was wir haben.

Nun zur eigentlichen Tour, welche derjenigen von Sputnik ziemlich ähnelt: per Zug (bis Turbenthal) und Bus (fährt nur spärlich) erreichte ich das kleine Dorf Neubrunn. Noch war nichts zu sehen vom angekündigten schönen Sommertag. Im Gegenteil; kurz nach 8 Uhr sah es mehr nach Regen denn nach Schönwetter aus ...

Aber als ich schliesslich Neubrunn verliess, entdeckte ich erste Sonnenstrahlen - kommt sicher gut! Zunächst wollte ich mir die Direkt-Route auf den Ensberg ansehen, welche Sputnik gewählt hatte. Als jedoch bereits der Feldweg teilweise erheblichen Matsch aufwies, verwarf ich diese Variante wieder; mir war heute nicht nach Schlammschlacht (was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: ich sollte trotzdem noch reichlich in Genuss von Morast kommen ...)

Ich steuerte somit wieder dem eigentlichen Wanderweg zu; der kleine Umweg steckte ich locker weg ... Doch auch der Normalweg hat's in sich; steil und kompromisslos führt er ca. 150Hm hinauf. Ich kam jedenfalls ganz ordentlich ins Schnaufen; lag vielleicht auch daran, dass ich mich von der Indien-Reise her noch ganz schlapp und müde fühlte.

Jedenfalls war ich froh, als ich die Krete auf einer Höhe von ca. 800m erreichte. Natürlich befand ich mich nun etwas zu weit östlich, doch auch die nun folgende Zusatzschleife störte mich nicht im Geringsten. Nach wenigen Minuten erreichte ich 2 Aussichts-Bänkli, welche sich am Fusse des Ensberg befinden. Weglos geht's wenige Meter in den Wald hinein und nochmals ein paar Höhenmeter hinauf - dann war der höchste Punkt des Ensberg (861m) erreicht, welcher erst noch mit einem Stein markiert ist.

Aussicht gab's hier jedoch keine, weshalb ich mich umgehend wieder zu den Bänkli hinunter begab. Hier fand ich nämlich reichlich Aussicht, bis zu den Churfirsten, welche sich jedoch im Dunst befanden.
 Zurück ging's auf gleicher Strecke bis zu einer grösseren Lichtung, danach Richtung Chabishaupt, dem nächsten Ziel. Dieses ist nicht zu verfehlen; einfach immer auf der Krete bleiben. Vorbei am Hof Bäärlischwand, via P.849 und P.809 zu P.806.

Spätestens ab hier traf ich auf tiefsten Morast, was sich für längere Zeit nicht mehr ändern sollte. Die zahlreichen Niederschläge haben deutliche Spuren hinterlassen. Zumindest nicht verbessert wurde dieser Zustand durch die Biker, welche in den entspr. downhills noch tiefere Rillen zurückliessen.

Teils einem Eiertanz gleichend erreichte ich so den Chabishaupt bei P. 815; der eigentlich höchste Punkt befindet sich jedoch ein paar Minuten davon entfernt und einige Meter abseits des Weges auf einem kleinen Hügel, der sich in einer Lichtung befindet.

Nun absteigend (bzw. "schwimmend" oder auf Schlamm "abfahrend" ...) nach Seelmatten hinunter, wo ich erstmals jemandem begegnete. Die stark frequentierte Hauptstrasse überquerend, dann Richtung Schauenberg haltend. Nochmals ein kurzer, ruppiger Anstieg, bereits ist der kleine Ort Huggenberg erreicht.

Von Huggenberg via Tiefenstein und Hüttstall erreicht man P.792, wo sich ein grosser Parkplatz befindet. Man kann also offensichtlich (fast) bis auf den Schauenberg hinauf mit dem Auto fahren ... Ab hier ist denn auch der Weg entsprechend stärker frequentiert. Auf dem Gipfel des Schauenberg (889m) haben sich bereits erste Familien um die Feuerstelle versammelt; die Ruine wird hingegen vorwiegend von Bikern in Beschlag genommen.

Die Aussicht ist sehr schön von hier oben, auch wenn es heute eher etwas dunstig war. Nach wenigen Minuten begebe ich  mich wieder an den Abstieg und wähle bei P.792 die Variante via Schnurrberg. Mitten im Wald ertönen plötzlich schöne Alphornklänge - und siehe da, schon stehe ich vor 2 Alphornspielern, welche spontan ein Ständli spielen; eine schöne und willkommene Überraschung!

Kurz darauf ist auch die Alp Schnurrberg erreicht. Verlockend sah die Gartenbeiz aus und allzu gerne wäre ich hier eingekehrt. Nur hatte ich zu einem bestimmten Zeitpunkt am Bahnhof Winterthur abgemacht, sodass mir die verbleibende Zeit leider keine Einkehr mehr erlaubte ... - nächstes Mal bestimmt!

Steil führt der Wanderweg hinunter; hier wenigstens wieder auf mehrheitlich trockenem Untergrund. Als ich die ersten Häuser von Turbenthal erblickte, ergab ein Kontrollblick auf die Uhr, dass ich es wohl "just in time" schaffen würde. Tatsächlich, ohne Hetze gelangte ich schliesslich zum Bahnhof Turbenthal, knapp 10 Min. vor Abfahrt des Zuges; perfektes Timing!

Fazit:
- schöne Vormittagstour in stiller Umgebung (wobei "still" nicht unbedingt auf den Schauenberg zutrifft, wo man aufgrund der Strassenzufahrt und entspr. Erreichbarkeit wohl selten alleine ist ...)
- meine ZH-Gipfel Nr. 42-44

Tourengänger: Linard03


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T1
T1
9 Apr 07
Hügel bei Winterthur... · MunggaLoch
T2
25 Mai 17
Lauschig im Zürcher Oberland · rkroebl
T2
19 Aug 07
Chabishaupt (823m) · Omega3
T1
9 Nov 12
Schauenberg 889m · chaeppi
T2
11 Sep 18
Chabishaupt 823m · stkatenoqu

Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

TeamMoomin hat gesagt: Jetzt
Gesendet am 7. Juli 2013 um 18:00
neigt sich dein Wanderprojekt mit den ZH Gipfeln ja auch schon dem Ende zu, schöne Wanderungen hast du da gemacht, schon ein neues Projekt ins Auge gefasst?

Lg Oli und Moomin

Linard03 hat gesagt: RE:Jetzt
Gesendet am 9. Juli 2013 um 22:04
Hallo Oli,
ja, es stehen noch 3 Gipfel od. 1 Wanderung aus - jedoch habe ich dafür noch keinen Zeitpunkt festgelegt.
Ein weiteres Projekt dieser Art habe ich bis jetzt noch nicht ins Auge gefasst ...

LG, Richard


Kommentar hinzufügen»