einfach reizvoll: das Looherehürli - zum zweiten, zu fünft
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Sonnig und warm, endlich wieder - bei besten Wetterverhältnissen starten wir oberhalb von Weissenburgberg, wo wir uns beim zentralen Parkplatz getroffen haben, unsere in meinem privaten Tourenprogramm ausgeschriebene Tour, welche wir vor gut drei Jahren erstmals ähnlich durchgeführt haben und uns damals ausgesprochen gefallen hat.
Über Stigimaad laufen wir auf dem Strässchen hoch bis zu P. 1129; dort zweigen wir in nordwestlicher Richtung auf ruppigem und sehr steilem Bergweg in den Wald ab.
Nach einigen Kehren im schattigen Wald erreichen wir unterhalb Flüeberg wieder offenes, noch nicht bestossenes Alpgelände und die Sonne. Ein schöner Blick zur Schwidenegg und zu Teilen der Gantrisch-Kette eröffnet sich uns hier.
Nun geniessen wir erst das friedliche Wandern über die sanft ansteigen Kuppe über Unders und Obers Chäli, bevor wir wieder in den Wald eintauchen und auf wieder steileren Abschnitten schliesslich die letzten Wiesenflächen und das Geröllfeld unter dem sehr beeindruckenden Felsaufbau des Looherehürlis erreichen. Einige Schneefelder und umgestürzte Baumgruppen haben wir passiert; auf dem Sattel Oberi Loohere (1810 m.ü.M.) gewinnen wir die Sicht zur Niesenkette - und staunen ob der steilen, mächtigen Ost-Wand des Felszahns.
Danach geht es am Fuss der Nordwand auf guter Spur hoch bis zum Einstieg ins Couloir, welches schneefrei und trocken ist und mit einem Drahtseil ausgestattet ist. „Anregend“ geht es hier gut gestuft hoch - nicht alle Griffe sind stabil; es gilt sie doch vorher auf festen Sitz zu prüfen. Nur kurz dauert die Kraxelei in der mit teils luftigen Tiefblicken aufwartenden Rinne; danach steigen wir auf einer Spur im Schrofengelände die letzten Meter auf - wenige Felsabschnitte können noch „eingebaut“ werden - zum fantastischen Rundblick bietenden Gipfelkreuz des Looherehürlis.
Jenen bewundern wir ausgiebig, beachten auch die mäandrierende Simme im Talboden, unternehmen den kurzen Abstecher zum Felsloch - und huldigen der heute aussergewöhnlichen Mittags-„Verpflegung“: nebst den üblichen Imbissen können wir von unserem Huttwiler Club-Kameraden mit hinauf getragenen Gewürztraminer und verschiedenen Alpkäse kosten, als Dessert „winkt“ Ursulas Schoggi-Kuchen „Beate“; oberlecker!
Hatten wir beim Besuch vor drei Jahren noch Reste des „Heiratsantrags-Tisches“ vorgefunden, ist nun nichts mehr davon auszumachen - die Witterung wird für dessen „Entsorgung“ verantwortlich gewesen sein …
Nach 1½ h machen wir uns auf zum Abstieg durchs Couloir und setzen unsere Tour ab dem Sattel am Fuss des Felszahnes fort bis zur Alphütte Oberi Loohere und zum Pass Oberi Loohere (1769 m.ü.M.). Nun gilt es nordseitig ein grösseres Restschneefeld zu queren, um auf den Rücken zum Wildenstein und der Abzweigung zur Alp Wildestei zu gelangen. Diese steuern wir wieder auf der sonnigen und somit trockenen Südseite an. Nach einem sanften Anstieg wird der Schlussanstieg zur Stockeflue schuttig-steil. Auf den letzten Metern wandern wir auf dem beachtlich blumigen, wenig breiten Wiesengrat zum höchsten Punkt hoch - Anemonen, Enziane und Flueblüemli erfreuen uns.
Auf relativ direktem Weg queren wir hinüber zum Stockeflue-Nordgipfel, nicht ohne die kurze Kraxelstelle zu überwinden. Kurz hinab in den Sattel, wo eine Gruppe Älpler am Hagen ist, und hinauf zum Wildenstein (P. 1938). Die heranziehende Wetterstörung bringt im Südwesten viele Wolken - doch der Blick zum Stockhorn, zum noch eisbedeckten Oberstockesee und zu den Ausläufern der Kette des Gantrisch mit Chatz u Mus ist immer noch bewundernswert.
Auf dem Gratrücken steigen wir nun ab bis zur vorher genommenen Abzweigung zur Alp Wildestei - und auf selbem Weg zurück zur Alp Oberi Loohere.
Ab hier geht es nun anstrengend steil durch den Wald einige Hundert Höhenmeter hinunter, bis wir bei Ufem Grüe, bei P. 1198, auf eine Gruppe herrschaftlicher Bäume stossen: besonders der riesige Bergahorn hat es uns angetan - wir verneigen uns vor der Schaffenskraft der Natur. Bald gelangen wir, teilweise weglos abkürzend, zurück zu P. 1129, und auf die Fahrstrasse, welcher wir bis zum Ausgangspunkt oberhalb Weissenburgberg folgen.
In Erlenbach, auf der Terrasse des Gasthofes bei der Talstation der Stockhorn-Bahn, begiessen wir unsere erfreuliche Tour; für heute trennen sich unsere Wege - ein nächstes Ziel (vis-à-vis) ist bereits eingeplant …
Unterwegs mit Jumbo
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