Grenzwertiges Wandern - via Eiserne Hand und grüner Grenze zum Top of BS
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Die aktuellen meteorologischen Kapriolen lassen bekanntlich alpinistisch hochstehende Projekte hinten anstehen. Allerdings hat man so auch die Chance Gipfelziele anzupeilen, die sonst eher ein Mauerblümchen Dasein fristen. Der (Grenz-) Stein des Anstosses für diese Tour war wieder einmal
Omega3. Er hat auf seiner Website die im letzten Dezember gemachte kleine Tour entlang der Eisernen Hand publiziert. Die Eiserne Hand ist ein bei Basel liegendes Landstück auf Schweizer Hoheitsgebiet, welches fingerförmig nach Deutschland hineinragt. Die Landesgrenze ist hier mit vielen historisch interessanten Grenzsteinen bestückt. Da mir seine Wanderung etwas zu kurz war, habe ich sie ein wenig ausgebaut und bin vom Bahnhof Basel aus mehr oder weniger den ganzen nördlichen Teil der Baselstädtischen Landesgrenze abmarschiert und habe dabei natürlich auch St. Chrischona, den höchsten Baselstädter mitgenommen.

Ich starte (natürlich mit über mir geöffnetem Regenschirm) am Bahnhof
Basel SBB und laufe irgendwie - ich kenne mich in Basel überhaupt nicht aus und lasse mich deshalb von optischen Reizen leiten - hinunter zum Rhein und überquere diesen auf der Mittlerbrücke. Das Läckerli-Huus im Cafe Spitz ist leider noch geschlossen (sorry
Henrik, ich konnte mein vorabendliches Versprechen nicht einhalten...). Auf direktem Weg geht es nun an der Messe vorbei zum Badischen Bahnhof. Da ich naiverweise annehme, dass die Perrons von beiden Seiten zugänglich sind und dachte dass ich auch hinten wieder raus kann, mache ich noch eine Zusatzschlaufe zum Gleis 11 und zurück, bevor ich die Strassenunterführung östlich des Bahnhofs nehme und auf die nördliche Seite gelange. Anschliessend wende ich mich links und drehe im Tierpark Lange Erlen eine Runde (und wegen kurzfristiger Orientierungslosigkeit noch eine zusätzliche Runde). Der Tierpark ist ausser von den Tieren vollkommen verlassen und ich treffe auf keine einzige menschliche Seele. Selbst die Tiere verkriechen sich bei diesem Schiffwetter bis auf wenige Ausnahmen (Wasservögel) in ihre Kabäuschen zurück.


Nun geht es dem Fluss (der hier Wiese heisst) entlang auf dem markierten Weg ein paar Kilometer weit Richtung Nordosten nach Riehen Grenze und von dort den Berg hoch zum Bauernhof Maienbühl. Hier hat es eine informative Hinweistafel zu den historischen Facts der diversen Grenzsteine, welche man entlang der Eisernen Hand antrifft. Hier nun beginnt auch die Wanderung exakt der CH/D-Landesgrenze entlang. Zu meiner Linken immer Deutschland und zu meiner Rechten immer die Schweiz. Der Weg wird mir immer von den Grenzsteinen, welche alle paar hundert Meter gesetzt sind, angezeigt. Die Kerben am oberen Ende des Steins zeigen bekanntlich immer zum nächsten Grenzstein. Ganz abgesehen davon finde ich auch durchwegs eine ziemlich gute (wenn auch sehr matschige) Wegspur. Zwischendurch ist die Grenze auch Teil verschiedener markierter Wege.
Die "Eiserne Hand" ist wohl der historisch interessanteste Teil der Grenze. Ausführliche Info darüber habe ich z.B. hier auf der "Basel Insider Website" gefunden. Den beiden auf der Landkarte angeschriebenen "Berge": Herrenwald (P. 480) und dem Maienbühl (P. 477) statte ich auch je einen kurzen Besuch ab, den ersten vom Grenzstein Nr. 68a, den zweiten vom Grenzstein Nr 72. aus. Auch nach der Eisernen Hand folge ich weiter der Landesgrenze: vom Maienbühl runter zum Zollhäuschen und weiter den Berg hoch zum St. Chrischona, wo ich dem (Halb-) Kantonshöhepunkt natürlich auch noch einen Besuch abstatte. Danach wandere ich immer noch der Landesgrenze entlang weiter, hier ist es ein breiter markierter Wanderweg und gleichzeitig Klimaweg. Inzwischen kann ich nach einem Hagelschauer sogar meinen Regenschirm im Rucksack verstauen und ohne Regenjacke weiterlaufen, Wahnsinn!
Auf dem Weg hinunter zum Rhein lohnt sich ein kurzer Abstecher auf s'Hörnli und somit nach Deutschland auf jeden Fall, denn die Aussicht oberhalb des steil abfallenden Felsens zum Rhein und nach Basel mit Umgebung ist beeindruckend. Wieder unten am Rhein überquere ich diesen beim Kraftwerk Birsfelden. Da inzwischen die Sonne sogar scheint (absoluter Wahnsinn!) mache ich bei der Birsmündung eine längere Pause und trockne meine Schuhe und Socken ein wenig, bevor ich weiter dem Rhein flussabwärts folge und vom St. Alban wieder irgendwie hoch zum Bahnhof gelange. Am Schluss sind meine Beine trotz der relativ geringen Anzahl absolvierten Höhenmeter ziemlich müde, denn wie ich zu Hause feststelle, habe ich bei diesem "Spaziergang" doch tatsächlich mehr als 33km abgespult.
Tourengänger:
360

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