Carrauntoohil, 1040m
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Tja, was soll ich noch hinzufügen über diesen Winter bzw. Frühling? Es wurde eigentlich schon alles gesagt in den entspr. Tourenberichten oder Foren ...
Für mich persönlich sprechen jedenfalls die Fakten eine deutliche Sprache: von den 7 geplanten Touren (ab Januar) konnten gerade mal 2 in der ursprünglich vorgesehenen Form durchgeführt werden; der Rest fiel dem Wasser bzw. Schneefall zum Opfer ...
Wir verliessen deshalb fluchtartig die Schweiz ... Nein, natürlich hatten wir bereits längst unseren Familien-Kurz-Urlaub in Irland geplant. Als wir die ersten Pfingstwetter-Prognosen für die Schweiz sahen, haben wir uns dann eingeredet, dass es in Irland eigentlich nur besser sein kann ... ;-)
17.5.: Anreise
So flogen wir also nach Dublin und nahmen unseren Mietwagen in Empfang. Auf der Fahrt in den Süden besuchten wir auf halbem Wege den interessanten Rock of Cashel, ein Kalkstein-Burgberg, welcher 65m über der Stadt Cashel thront. Der nächste Besuch galt dem nicht weit entfernten Cahir Castle.
Das Wetter war ziemlich "unterschiedlich": während wir bei Sonnenschein in Dublin abfuhren, gab's unterwegs teilweise leichter Regen, beim Rock of Cashel Sonnenschein & Graupelschauer, beim Cahir Castle Sonnenschein und schliesslich ein veritables Gewitter bei unserer Ankunft in Killarney ... ;-)
Hier quartierten wir uns für 3 Nächte in einem sehr schönen B&B ein. Die herzensgute Gastgeberin zeigte uns sofort unsere Zimmer, bewirtete uns mit Tee und Gebäck und informierte uns über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Killarney & Umgebung.
Den Abschluss des ersten Tages bildete ein feines Nachtessen, wobei ich das erste Guinness kaum erwarten konnte ... ;-)
18.5.: Carrauntoohil, höchster Berg Irland's
Vor dem Abflug hatte ich nochmals sämtliche verfügbare Wetterkarten studiert und kam zum Schluss, dass der Samstagmorgen ganz gut passen müsste, alternativ auch der Montagmorgen. Am Freitag-Abend konsultierten wir das lokale Reisebüro nochmals für Wetterprognosen aus erster Hand. Morgen Samstag? Ganz schlecht, es wird regnen ...
Was nun? Sollen wir oder sollen wir nicht? Schliesslich entschieden wir uns für einen Versuch und somit gegen ein erstes verlockendes Frühstück in unserem herrlichen B&B ... Die erste kleine Hürde war die Verpflegung bzw. Getränke, denn wir wollten anderntags nach 7 Uhr aufbrechen. Aber für Eileen war bereits am Vorabend klar: sie wird uns Sandwiches, Bananen & Tee bereithalten - wow!
So fuhren wir gut ausgerüstet ca. 7.20 Uhr mit unserem PW ab und erreichten nach etwa einer halben Stunde den Ausgangspunkt; Cronin's Yard (nicht ohne "Hindernisse"; ausgangs Killarney sprang eine Herde Rehe auf die Strasse ... Zudem wurde die Strasse zum Schluss immer schmaler, was mit unserem grossen Auto nicht ganz trivial war - aber um diese Uhrzeit muss man nicht mit Gegenverkehr rechnen ...).
Wir waren die ersten, der kleine Parkplatz noch leer und das Gitter, welches zu einem grosszügigen Parkplatz führt, war noch zugesperrt. Diese Szenerie sollte bei unserer Rückkehr ganz anders aussehen ...
Wir warfen den Parkplatz-Obolus (EUR 2.--) in den dafür vorgesehenen Kasten und waren um 8 Uhr startklar. Bei frischen Temperaturen, jedoch vielversprechendem Wetter nahmen wir die Wanderung in Angriff. Zunächst vorbei an einer blökenden Schafherde, welche uns erwartungsfroh anblickte. Sanft ansteigend auf einem Schotterweg wanderten wir den gelb leuchtenden Ginster entlang, welcher überall zu sehen ist.
Während uns neugierig ein Reh beobachtete, näherten wir uns bereits der ersten von 2 neu errichteten Brücken (beide erstellt am 13.6.2011); "Patie O'Shea Bridge", welche über den "An Caol Dubh" führt. Kurz darauf folgte die zweite Brücke ("Angela Kenny Bridge"), welche über den grösseren "An Geadach" führt.
Nach der nächsten Kuppe erblickten wir erstmals die "Devils Ladder"; die viel zitierte Teufelsleiter. Sie sieht tatsächlich imposant aus und je näher man kommt, desto steiler und bedrohlicher wirkt sie.
Und dann riss der Vorhang auf, erstmals sahen wir unser Ziel, den formschönen Carrauntoohil. Wenige Minuten später sahen wir den Gipfel wolkenlos, sogar das Gipfelkreuz war von blossem Auge zu erkennen!
Noch waren wir jedoch weit entfernt vom Gipfel; der Anmarsch von Cronin’s Yard bis zur Devils Ladder zieht sich ziemlich. Als wir den See Lough Callee erreichten, machten wir eine kurze Pause. Danach galt es ein grösseres Sumpfgebiet zu durchwaten, ehe wir zur Teufelsleiter gelangten.
Trotz der ergiebigen Regenfälle am Vorabend hielten sich die Wassermassen in Grenzen: zwar kam ein Bach das Couloir hinunter, jedoch kein eigentlicher Wasserfall. Wie schon bei anderen Berichten vermerkt: bei guter Sicht, wenig bis kein Wasser und einigermassen trockenen Verhältnissen ist die Teufelsleiter für den gewohnten Berggänger überhaupt kein Problem.
Aber auch ich möchte erwähnten, dass diese Passage keineswegs unterschätzt werden soll: es ist i.d.R. feucht und rutschig, zudem liegt jede Menge loses Geröll und Gestein herum. Spätestens wenn andere Leute unterwegs sind (was bei unserem Abstieg der Fall war), können sehr schnell Steine losgetreten werden.
Wir waren jedoch alleine auf weiter Flur und genossen die Kraxelei. Rückblicke lohnen sich, denn bald eröffnen sich Weitblicke auf die Seen und das Tal.
Je weiter wir stiegen, desto mehr frischte der Wind auf. Das Couloir schien eine richtiggehende Sogwirkung zu haben. Kurz vor dem Ausstieg fühlte sich das Ganze als Sturm an; es blies uns beinahe aus der Teufelsleiter …
Als wir auf dem Sattel standen, war’s auch gleich wieder beinahe windstill. Nun war’s nicht mehr weit, allerdings zogen jetzt immer mehr Wolken auf und es war gar zu befürchten, dass es bald zu regnen beginnen würde.
Die Gipfel-Aussicht hatte ich in Gedanken bereits gestrichen; es ging jetzt nur noch um die Frage, ob wir überhaupt den Gipfel erreichen würden … Die Befürchtungen waren jedoch umsonst. Zwar hüllten uns bald die Wolken ein, jedoch erreichten wir ohne weitere Probleme den Gipfel – Carrauntoohil (1038.6m); höchster Berg Irland’s!
Leider (wie befürchtet) ohne Aussicht, dazu war’s windig und ziemlich frisch; quasi „Ben Nevis-Wetter“ … ;-) Beinahe zeitgleich erreichte ein einheimischer Bergläufer den Gipfel – lediglich mit einer dünnen Windjacke und Trinkflasche ausgerüstet. Ein weiterer Irländer gesellte sich dazu; beide verliessen jedoch den Gipfel nach 2-3 Minuten wieder. So genossen wir für ca. 15 Min. die Gipfelruhe im windgeschützten Mauerwerk, welches dafür vorgesehen ist.
Dann begaben auch wir uns wieder an den Abstieg. Weitere Berggänger kamen uns entgegen. Ich machte mir den Spass daraus zu fragen, wo sie jeweils her wären. Es stellte sich heraus, dass fast alles Einheimische waren (Killarney, Cork, etc.). Es scheint also, als ob der Berg an Wochenenden wie diesem oft besucht wird.
Am Anfang zählte ich noch die Leute, welche im Aufstieg waren; bald gab ich jedoch auf – denn als wir wieder in der Teufelsleiter waren, kamen uns ganze Scharen entgegen; letztlich waren's insgesamt wohl an die 40 – 50 Leute.
Während die Leute beinahe in Einerkolonnen auf der (in Aufstiegsrichtung) rechten Seite aufstiegen, suchte ich mir den Abstiegsweg auf der anderen Seite, um allfällig herunterpurzelnden Steinen auszuweichen.
Letztlich meisterten wir jedoch auch den teilweise rutschigen Abstieg problemlos und erreichten wieder das Sumpfgelände am Fusse der Teufelsleiter.
Der Rest ist schnell erzählt: bei nur mehr wenig Sonne, dafür viel Wind ging's wieder an den beiden Seen vorbei, über den Fluss und hinunter zu den eingangs erwähnten Brücken. Nach dem Überqueren der letzten Brücke hielten wir nochmals eine ausgiebige Rast. Danach waren's nur noch wenige Minuten bis zu unserem Ausgangspunkt, Cronin's Yard.
Und hier bot sich uns ein ganz anderes Bild als noch morgens um 8 Uhr: an die 40 Autos waren parkiert; vor und neben dem Haus, weitere Autos auf dem inzwischen geöffneten Parkplatz ...
Kaum hatten wir im Auto Platz genommen, fielen erste Regentropfen auf die Windschutzscheibe - perfekter hätte es für uns also nicht aufgehen können; kein einziger Regentropfen auf der ganzen Tour.
Zurück in Killarney holten wir die Damen von der Shoppingtour ab und begaben uns alle noch zum Muckross House, um selbiges zu besuchen - absolut lohnenswert!
19./20.5.: diverse Besichtigungen
Bei schönstem Wetter durften wir anderntags den berühmten Ring of Kerry besichtigen bzw. abfahren (inkl. Abstecher auf Valentia Island). Die (v.a. landschaftlich) beeindruckende Halbinsel gilt als eine der Top5-Destinationen in Irland – nicht zu Unrecht! Es sind viele Busse und Cars unterwegs; wir genossen den Vorteil des Mietwagens; nämlich an den Stellen anzuhalten, wo es uns gefiel ;-)
Am späteren Nachmittag genossen wir noch eine Kutschenfahrt vom Muckross House zum Torc Waterfall, einem bekannten Wasserfall. Am Montag ging’s dann bei Nieselregen und kalten Temperaturen wieder Richtung Norden, nachdem wir uns in Killarney noch die St. Mary's Cathedral angesehen hatten. In der Nähe des Shannon Airports besuchten wir das Bunratty Castle, „Irlands Bilderbuch-Burg“. Ans Schloss angegliedert ist ein ganzes Dorf, sozusagen „Ballenberg“-ähnlich …
Weiter nördlich folgte nochmals ein grosses Highlight: Besuch der Moher Cliffs, „Irlands Naturdenkmal Nr. 1“. Die auf 8km steil abfallenden Klippen sind wahrlich beeindruckend. Da auch das Wetter mitspielte, war dieses Naturschauspiel ein echter Leckerbissen!
Nun folgte noch die Fahrt nach Galway, wo wir die schöne Hafenstadt besichtigten und die letzte Nacht verbrachten. Anderntags ging’s wieder nach Dublin zum Flughafen. Für eine Dublin-Besichtigung reichte es diesmal nicht – allerdings durfte ich vor einigen Jahren die Stadt schon mal ausgiebig erkundigen.
Fazit:
Ein herrlicher Kurz-Urlaub, welcher für jedes Familien-Mitglied etwas bereithielt: interessante Schloss-Besichtigungen, Shopping-Touren, Reit-Ausflug, etc. – und ganz nebenbei auch noch eine schöne Wanderung … ;-)))
Bemerkungen:
Auch wenn mir kürzlich eine irische Mitarbeiterin gesagt hat, dass es in Irland keine Berge gäbe, sondern nur Hügel: dem widerspreche ich ganz klar; der Carrauntoohil ist für mich kein Hügel, sondern ein schöner Berg, dessen Besteigung durchaus als anspruchsvolle Bergwanderung eingestuft werden kann.
Wie schon Sputnik in seinem Bericht erwähnt hat: es gibt unterschiedliche Höhenangaben für den höchsten Berg Irland's. In einem Buchgeschäft fand ich ein Bergsteigerbuch, wo die Höhe mit 1038.6m angegeben war.
Heute nochmals mit einer Lumix TZ25 unterwegs. Bei den Fotos ist von der Uhrzeit 1 Std. abzuziehen; dazu scheint die Kamera eine Macke zu haben, indem sie plötzlich andere Daten und Uhrzeiten festhält …
Zeiten (inkl. Pausen):
Cronin’s Yard (08.00) – Carrauntoohil (10.45): ca. 2 ¾ Std.
Carrauntoohil (11.00) – Cronin’s Yard (14.20): ca. 2 ¼ Std.
Für mich persönlich sprechen jedenfalls die Fakten eine deutliche Sprache: von den 7 geplanten Touren (ab Januar) konnten gerade mal 2 in der ursprünglich vorgesehenen Form durchgeführt werden; der Rest fiel dem Wasser bzw. Schneefall zum Opfer ...
Wir verliessen deshalb fluchtartig die Schweiz ... Nein, natürlich hatten wir bereits längst unseren Familien-Kurz-Urlaub in Irland geplant. Als wir die ersten Pfingstwetter-Prognosen für die Schweiz sahen, haben wir uns dann eingeredet, dass es in Irland eigentlich nur besser sein kann ... ;-)
17.5.: Anreise
So flogen wir also nach Dublin und nahmen unseren Mietwagen in Empfang. Auf der Fahrt in den Süden besuchten wir auf halbem Wege den interessanten Rock of Cashel, ein Kalkstein-Burgberg, welcher 65m über der Stadt Cashel thront. Der nächste Besuch galt dem nicht weit entfernten Cahir Castle.
Das Wetter war ziemlich "unterschiedlich": während wir bei Sonnenschein in Dublin abfuhren, gab's unterwegs teilweise leichter Regen, beim Rock of Cashel Sonnenschein & Graupelschauer, beim Cahir Castle Sonnenschein und schliesslich ein veritables Gewitter bei unserer Ankunft in Killarney ... ;-)
Hier quartierten wir uns für 3 Nächte in einem sehr schönen B&B ein. Die herzensgute Gastgeberin zeigte uns sofort unsere Zimmer, bewirtete uns mit Tee und Gebäck und informierte uns über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Killarney & Umgebung.
Den Abschluss des ersten Tages bildete ein feines Nachtessen, wobei ich das erste Guinness kaum erwarten konnte ... ;-)
18.5.: Carrauntoohil, höchster Berg Irland's
Vor dem Abflug hatte ich nochmals sämtliche verfügbare Wetterkarten studiert und kam zum Schluss, dass der Samstagmorgen ganz gut passen müsste, alternativ auch der Montagmorgen. Am Freitag-Abend konsultierten wir das lokale Reisebüro nochmals für Wetterprognosen aus erster Hand. Morgen Samstag? Ganz schlecht, es wird regnen ...
Was nun? Sollen wir oder sollen wir nicht? Schliesslich entschieden wir uns für einen Versuch und somit gegen ein erstes verlockendes Frühstück in unserem herrlichen B&B ... Die erste kleine Hürde war die Verpflegung bzw. Getränke, denn wir wollten anderntags nach 7 Uhr aufbrechen. Aber für Eileen war bereits am Vorabend klar: sie wird uns Sandwiches, Bananen & Tee bereithalten - wow!
So fuhren wir gut ausgerüstet ca. 7.20 Uhr mit unserem PW ab und erreichten nach etwa einer halben Stunde den Ausgangspunkt; Cronin's Yard (nicht ohne "Hindernisse"; ausgangs Killarney sprang eine Herde Rehe auf die Strasse ... Zudem wurde die Strasse zum Schluss immer schmaler, was mit unserem grossen Auto nicht ganz trivial war - aber um diese Uhrzeit muss man nicht mit Gegenverkehr rechnen ...).
Wir waren die ersten, der kleine Parkplatz noch leer und das Gitter, welches zu einem grosszügigen Parkplatz führt, war noch zugesperrt. Diese Szenerie sollte bei unserer Rückkehr ganz anders aussehen ...
Wir warfen den Parkplatz-Obolus (EUR 2.--) in den dafür vorgesehenen Kasten und waren um 8 Uhr startklar. Bei frischen Temperaturen, jedoch vielversprechendem Wetter nahmen wir die Wanderung in Angriff. Zunächst vorbei an einer blökenden Schafherde, welche uns erwartungsfroh anblickte. Sanft ansteigend auf einem Schotterweg wanderten wir den gelb leuchtenden Ginster entlang, welcher überall zu sehen ist.
Während uns neugierig ein Reh beobachtete, näherten wir uns bereits der ersten von 2 neu errichteten Brücken (beide erstellt am 13.6.2011); "Patie O'Shea Bridge", welche über den "An Caol Dubh" führt. Kurz darauf folgte die zweite Brücke ("Angela Kenny Bridge"), welche über den grösseren "An Geadach" führt.
Nach der nächsten Kuppe erblickten wir erstmals die "Devils Ladder"; die viel zitierte Teufelsleiter. Sie sieht tatsächlich imposant aus und je näher man kommt, desto steiler und bedrohlicher wirkt sie.
Und dann riss der Vorhang auf, erstmals sahen wir unser Ziel, den formschönen Carrauntoohil. Wenige Minuten später sahen wir den Gipfel wolkenlos, sogar das Gipfelkreuz war von blossem Auge zu erkennen!
Noch waren wir jedoch weit entfernt vom Gipfel; der Anmarsch von Cronin’s Yard bis zur Devils Ladder zieht sich ziemlich. Als wir den See Lough Callee erreichten, machten wir eine kurze Pause. Danach galt es ein grösseres Sumpfgebiet zu durchwaten, ehe wir zur Teufelsleiter gelangten.
Trotz der ergiebigen Regenfälle am Vorabend hielten sich die Wassermassen in Grenzen: zwar kam ein Bach das Couloir hinunter, jedoch kein eigentlicher Wasserfall. Wie schon bei anderen Berichten vermerkt: bei guter Sicht, wenig bis kein Wasser und einigermassen trockenen Verhältnissen ist die Teufelsleiter für den gewohnten Berggänger überhaupt kein Problem.
Aber auch ich möchte erwähnten, dass diese Passage keineswegs unterschätzt werden soll: es ist i.d.R. feucht und rutschig, zudem liegt jede Menge loses Geröll und Gestein herum. Spätestens wenn andere Leute unterwegs sind (was bei unserem Abstieg der Fall war), können sehr schnell Steine losgetreten werden.
Wir waren jedoch alleine auf weiter Flur und genossen die Kraxelei. Rückblicke lohnen sich, denn bald eröffnen sich Weitblicke auf die Seen und das Tal.
Je weiter wir stiegen, desto mehr frischte der Wind auf. Das Couloir schien eine richtiggehende Sogwirkung zu haben. Kurz vor dem Ausstieg fühlte sich das Ganze als Sturm an; es blies uns beinahe aus der Teufelsleiter …
Als wir auf dem Sattel standen, war’s auch gleich wieder beinahe windstill. Nun war’s nicht mehr weit, allerdings zogen jetzt immer mehr Wolken auf und es war gar zu befürchten, dass es bald zu regnen beginnen würde.
Die Gipfel-Aussicht hatte ich in Gedanken bereits gestrichen; es ging jetzt nur noch um die Frage, ob wir überhaupt den Gipfel erreichen würden … Die Befürchtungen waren jedoch umsonst. Zwar hüllten uns bald die Wolken ein, jedoch erreichten wir ohne weitere Probleme den Gipfel – Carrauntoohil (1038.6m); höchster Berg Irland’s!
Leider (wie befürchtet) ohne Aussicht, dazu war’s windig und ziemlich frisch; quasi „Ben Nevis-Wetter“ … ;-) Beinahe zeitgleich erreichte ein einheimischer Bergläufer den Gipfel – lediglich mit einer dünnen Windjacke und Trinkflasche ausgerüstet. Ein weiterer Irländer gesellte sich dazu; beide verliessen jedoch den Gipfel nach 2-3 Minuten wieder. So genossen wir für ca. 15 Min. die Gipfelruhe im windgeschützten Mauerwerk, welches dafür vorgesehen ist.
Dann begaben auch wir uns wieder an den Abstieg. Weitere Berggänger kamen uns entgegen. Ich machte mir den Spass daraus zu fragen, wo sie jeweils her wären. Es stellte sich heraus, dass fast alles Einheimische waren (Killarney, Cork, etc.). Es scheint also, als ob der Berg an Wochenenden wie diesem oft besucht wird.
Am Anfang zählte ich noch die Leute, welche im Aufstieg waren; bald gab ich jedoch auf – denn als wir wieder in der Teufelsleiter waren, kamen uns ganze Scharen entgegen; letztlich waren's insgesamt wohl an die 40 – 50 Leute.
Während die Leute beinahe in Einerkolonnen auf der (in Aufstiegsrichtung) rechten Seite aufstiegen, suchte ich mir den Abstiegsweg auf der anderen Seite, um allfällig herunterpurzelnden Steinen auszuweichen.
Letztlich meisterten wir jedoch auch den teilweise rutschigen Abstieg problemlos und erreichten wieder das Sumpfgelände am Fusse der Teufelsleiter.
Der Rest ist schnell erzählt: bei nur mehr wenig Sonne, dafür viel Wind ging's wieder an den beiden Seen vorbei, über den Fluss und hinunter zu den eingangs erwähnten Brücken. Nach dem Überqueren der letzten Brücke hielten wir nochmals eine ausgiebige Rast. Danach waren's nur noch wenige Minuten bis zu unserem Ausgangspunkt, Cronin's Yard.
Und hier bot sich uns ein ganz anderes Bild als noch morgens um 8 Uhr: an die 40 Autos waren parkiert; vor und neben dem Haus, weitere Autos auf dem inzwischen geöffneten Parkplatz ...
Kaum hatten wir im Auto Platz genommen, fielen erste Regentropfen auf die Windschutzscheibe - perfekter hätte es für uns also nicht aufgehen können; kein einziger Regentropfen auf der ganzen Tour.
Zurück in Killarney holten wir die Damen von der Shoppingtour ab und begaben uns alle noch zum Muckross House, um selbiges zu besuchen - absolut lohnenswert!
19./20.5.: diverse Besichtigungen
Bei schönstem Wetter durften wir anderntags den berühmten Ring of Kerry besichtigen bzw. abfahren (inkl. Abstecher auf Valentia Island). Die (v.a. landschaftlich) beeindruckende Halbinsel gilt als eine der Top5-Destinationen in Irland – nicht zu Unrecht! Es sind viele Busse und Cars unterwegs; wir genossen den Vorteil des Mietwagens; nämlich an den Stellen anzuhalten, wo es uns gefiel ;-)
Am späteren Nachmittag genossen wir noch eine Kutschenfahrt vom Muckross House zum Torc Waterfall, einem bekannten Wasserfall. Am Montag ging’s dann bei Nieselregen und kalten Temperaturen wieder Richtung Norden, nachdem wir uns in Killarney noch die St. Mary's Cathedral angesehen hatten. In der Nähe des Shannon Airports besuchten wir das Bunratty Castle, „Irlands Bilderbuch-Burg“. Ans Schloss angegliedert ist ein ganzes Dorf, sozusagen „Ballenberg“-ähnlich …
Weiter nördlich folgte nochmals ein grosses Highlight: Besuch der Moher Cliffs, „Irlands Naturdenkmal Nr. 1“. Die auf 8km steil abfallenden Klippen sind wahrlich beeindruckend. Da auch das Wetter mitspielte, war dieses Naturschauspiel ein echter Leckerbissen!
Nun folgte noch die Fahrt nach Galway, wo wir die schöne Hafenstadt besichtigten und die letzte Nacht verbrachten. Anderntags ging’s wieder nach Dublin zum Flughafen. Für eine Dublin-Besichtigung reichte es diesmal nicht – allerdings durfte ich vor einigen Jahren die Stadt schon mal ausgiebig erkundigen.
Fazit:
Ein herrlicher Kurz-Urlaub, welcher für jedes Familien-Mitglied etwas bereithielt: interessante Schloss-Besichtigungen, Shopping-Touren, Reit-Ausflug, etc. – und ganz nebenbei auch noch eine schöne Wanderung … ;-)))
Bemerkungen:
Auch wenn mir kürzlich eine irische Mitarbeiterin gesagt hat, dass es in Irland keine Berge gäbe, sondern nur Hügel: dem widerspreche ich ganz klar; der Carrauntoohil ist für mich kein Hügel, sondern ein schöner Berg, dessen Besteigung durchaus als anspruchsvolle Bergwanderung eingestuft werden kann.
Wie schon Sputnik in seinem Bericht erwähnt hat: es gibt unterschiedliche Höhenangaben für den höchsten Berg Irland's. In einem Buchgeschäft fand ich ein Bergsteigerbuch, wo die Höhe mit 1038.6m angegeben war.
Heute nochmals mit einer Lumix TZ25 unterwegs. Bei den Fotos ist von der Uhrzeit 1 Std. abzuziehen; dazu scheint die Kamera eine Macke zu haben, indem sie plötzlich andere Daten und Uhrzeiten festhält …
Zeiten (inkl. Pausen):
Cronin’s Yard (08.00) – Carrauntoohil (10.45): ca. 2 ¾ Std.
Carrauntoohil (11.00) – Cronin’s Yard (14.20): ca. 2 ¼ Std.
Tourengänger:
Linard03
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