Val Bavona – Besuch des mystischen Corte d‘Auenn
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Vor zwei Jahren erschien das wertvolle, instruktive und umfassende Buch von Giuseppe Brenna: „Alpi di Val Bavona“ (leider nur in Italienisch). Im Kapitel 10.1 wird der Aufstieg nach Corte d’Auenn behandelt. Schon lange hegte ich den Wunsch, diesen verlassenen Ort zu besuchen. Mit tatkräftiger Unterstützung von jimmy und Lukas wurde es von Erfolg gekrönt.
Bei schönem und warmem Frühsommerwetter starten wir in Foroglio 684m, schlendern durchs typische Tessiner-Dörfchen, jetzt noch ohne Touristen. Nach einem Schwenk nach NNW über die Brücke zum Gedenkstein des Wegemachers, welcher von einem herunterstürzenden Steinbrocken so unglücklich eingeklemmt wurde, dass er daran elendiglich sterben musste. Nun steigen wir beim Bildstock nach links hoch und queren den Ri di Nassa über die obere Brücke zurück, wo wir beim zweiten Bildstock ganz nahe seiner linken Seite senkrecht hinauf stechen.
So erreichen wir entlang der Rippe auf einem angenehmen, jedoch nicht markierten Weg die hübschen Häuser von Vald 960m (T3-), welche Jahr für Jahr besser ausgebaut werden. Ein Bijou mit fliessend Wasser. Hier könnten wir nach links einem gut erkennbaren Weg über den Passo della Sandela nach Puntid ins Val Calneggia wechseln.
Wir wählen den ob den Häusern ansteigenden Pfad Richtung Semacorte 1119m (T3-). Nach vielen Kehren erreichen wir auch diese ebenfalls gut unterhaltene Alp. Auf der andern Seite des Val Bavona sind der Oglie- und Foioi-Graben gut einzusehen, überragt von der Kette Pizzo dei Foioi – Cresta del Piatto – Rosso – Pizzo d’Oglie – Pizzo Malora.
Corte d’Auenn 1463m (T4)…..
In Semacorte suchen wir nach dem Weg unterhalb den Häusern (Beim Rückweg finden wir ihn
20 m oberhalb des südlichsten Hauses) und kämpfen uns entlang des schwarzen Wasserschlauches zum ersten Felsriegel auf 1140m hinauf. Dieselbigem entlang bis ganz links hinaus nach dem Motto: „Immer schön de Wände nach“! Der Schlauch entschwindet senkrecht über der Felswand. Wir weiter nach links. Nach dem Umkurven der Felswand erscheint zuerst die "Pforte" zur Alpe d'Auenn, gleich dahinter eine etwa 5 m hohe Treppenanlage nach rechts hoch. So erreichen wir auf etwa 1200m einen locker bewaldeten und steilen Rücken, auf dem wir uns auf knappen Wegspuren und unendlich viel Laub hinaufkämpfen. Etwas rechts ausholend umgehen wir eine Geröllhalde und erreichen auf 1340m einen auf der LK nicht erkennbaren Felsriegel, der durch eine steile und etwa 5m hohe Rinne nach links hoch überwunden werden kann (unten herum geht's leichter aber uneleganter). Oben angelangt geht’s durch jungen Laubwald in Kehren auf schwer erkennbarem Weg leicht links haltend direkt unterhalb des Corte auf etwa 1400m. Die riesigen Steinbrocken rechts liegen lassend können wir relativ einfach über die steile „Hauswiese“ links herum zu den Häusern aufsteigen.
…..und seine Geschichte
Das verborgene Auenn war während dem II. Weltkrieg ein wichtiger Umschlagplatz für Schmuggler. Noch heute macht diese einst stolze Alp den Eindruck Leute zu beherbergen, welche unerkannt sein wollen. Was auf der LK schwach erkennbar ist: Der ganze anschliessende Hang ist quasi eine „natürliche Festung“. Trotzdem ist es möglich, 500m (!) horizontal über dem Talboden in der orographisch linken Flanke des Val Calneggia bis zu den Crosa-Seen zu traversieren (T6). Unglaublich, dass die Schmuggler dies geschafft haben. Mir graut bei dem Gedanken….
Doch nicht nur die Schmuggler, sondern auch die Waldarbeiter haben in diesem schwierigen Gelände geholzt und die Stämme mittels „Filo da sbalzo“ (Draht-Rutschen) nach Puntid hinunter sausen lassen. Am Feierabend sollen sie selber mittels Astgabel, Strick und Knüppel als Sitz hinunter gerutscht sein, ein Stoff-Fetzen zum Bremsen….
Der Corte d’Auenn ist ein mystischer Ort, ein Ort des Staunens.
Bei schönem und warmem Frühsommerwetter starten wir in Foroglio 684m, schlendern durchs typische Tessiner-Dörfchen, jetzt noch ohne Touristen. Nach einem Schwenk nach NNW über die Brücke zum Gedenkstein des Wegemachers, welcher von einem herunterstürzenden Steinbrocken so unglücklich eingeklemmt wurde, dass er daran elendiglich sterben musste. Nun steigen wir beim Bildstock nach links hoch und queren den Ri di Nassa über die obere Brücke zurück, wo wir beim zweiten Bildstock ganz nahe seiner linken Seite senkrecht hinauf stechen.
So erreichen wir entlang der Rippe auf einem angenehmen, jedoch nicht markierten Weg die hübschen Häuser von Vald 960m (T3-), welche Jahr für Jahr besser ausgebaut werden. Ein Bijou mit fliessend Wasser. Hier könnten wir nach links einem gut erkennbaren Weg über den Passo della Sandela nach Puntid ins Val Calneggia wechseln.
Wir wählen den ob den Häusern ansteigenden Pfad Richtung Semacorte 1119m (T3-). Nach vielen Kehren erreichen wir auch diese ebenfalls gut unterhaltene Alp. Auf der andern Seite des Val Bavona sind der Oglie- und Foioi-Graben gut einzusehen, überragt von der Kette Pizzo dei Foioi – Cresta del Piatto – Rosso – Pizzo d’Oglie – Pizzo Malora.
Corte d’Auenn 1463m (T4)…..
In Semacorte suchen wir nach dem Weg unterhalb den Häusern (Beim Rückweg finden wir ihn
20 m oberhalb des südlichsten Hauses) und kämpfen uns entlang des schwarzen Wasserschlauches zum ersten Felsriegel auf 1140m hinauf. Dieselbigem entlang bis ganz links hinaus nach dem Motto: „Immer schön de Wände nach“! Der Schlauch entschwindet senkrecht über der Felswand. Wir weiter nach links. Nach dem Umkurven der Felswand erscheint zuerst die "Pforte" zur Alpe d'Auenn, gleich dahinter eine etwa 5 m hohe Treppenanlage nach rechts hoch. So erreichen wir auf etwa 1200m einen locker bewaldeten und steilen Rücken, auf dem wir uns auf knappen Wegspuren und unendlich viel Laub hinaufkämpfen. Etwas rechts ausholend umgehen wir eine Geröllhalde und erreichen auf 1340m einen auf der LK nicht erkennbaren Felsriegel, der durch eine steile und etwa 5m hohe Rinne nach links hoch überwunden werden kann (unten herum geht's leichter aber uneleganter). Oben angelangt geht’s durch jungen Laubwald in Kehren auf schwer erkennbarem Weg leicht links haltend direkt unterhalb des Corte auf etwa 1400m. Die riesigen Steinbrocken rechts liegen lassend können wir relativ einfach über die steile „Hauswiese“ links herum zu den Häusern aufsteigen.
…..und seine Geschichte
Das verborgene Auenn war während dem II. Weltkrieg ein wichtiger Umschlagplatz für Schmuggler. Noch heute macht diese einst stolze Alp den Eindruck Leute zu beherbergen, welche unerkannt sein wollen. Was auf der LK schwach erkennbar ist: Der ganze anschliessende Hang ist quasi eine „natürliche Festung“. Trotzdem ist es möglich, 500m (!) horizontal über dem Talboden in der orographisch linken Flanke des Val Calneggia bis zu den Crosa-Seen zu traversieren (T6). Unglaublich, dass die Schmuggler dies geschafft haben. Mir graut bei dem Gedanken….
Doch nicht nur die Schmuggler, sondern auch die Waldarbeiter haben in diesem schwierigen Gelände geholzt und die Stämme mittels „Filo da sbalzo“ (Draht-Rutschen) nach Puntid hinunter sausen lassen. Am Feierabend sollen sie selber mittels Astgabel, Strick und Knüppel als Sitz hinunter gerutscht sein, ein Stoff-Fetzen zum Bremsen….
Der Corte d’Auenn ist ein mystischer Ort, ein Ort des Staunens.
Communities: Ticino Selvaggio
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