Schofwisspitz (1987 m) via Mutteli
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Die Gipfel zwischen Lütispitz und Lauchwis-Sattel zählen zu den einsameren Ecken des Alpsteins. Das mag daran liegen, dass auf keinen einzigen dieser Gipfel ein markierter Wanderweg führt. Im Gegensatz zu seinen Nachbarn ist jedoch zumindest der Schafwisspitz - mit 1987 m zusammen mit dem Lütispitz inmerhin der höchste Gipfel zwischen Stein SG und dem Lauchwissattel- sehr einfach über Weideland zu erreichen, im Winter bietet er eine rassige und beliebte Skiabfahrt.
Während die südwestexponierten Flanken im St. Galler und Churer Rheintal bereits bis in die Gipfellagen schneefrei sind, liegen im Alpstein -bekannt als eines der niederschlagsreichsten Gebiete der gesamten Schweiz- noch immer beträchtliche Schneemengen. Langsam zieht sich der Schnee jedoch in höhere Lagen zurück bzw. hat sich in tragenden Firn umgewandelt, so dass auch inmitten des "Schönsten Gebirges der Welt" die (Alpin-)Wandersaison nun endlich voll lanciert werden kann.
Start in
Unterwasser, Post um kurz nach 8 Uhr. Nach gemütlichem Einlaufen auf der (leider asphaltierten) Fahrstrasse nach Laui, wo ich bei P. 1069 den Abzweig Richtung Oberlaui-Gräppelensee nehme. Bei P. 1219 verlasse ich die Fahrstrasse und steige zunächst weglos die gut gestuften Weidehänge der Alp Altstofel hinauf, bis ich auf einer Höhe von ca. 1400 m auf die Wegspur zur Alp Mutteli (1564 m) stosse. An der noch ringsum von Schnee umgebenen Alp Mutteli hüllt mich der Nebel ein, so dass der weitere Aufstieg mehr nach Gefühl denn nach Geländeorientierung erfolgt.
Der Aufstieg über die steile Grasmulde nordwestlich der Alp Mutteli ist zu dieser Jahreszeit etwas anspruchsvoller als im Sommer: Entweder man nutzt die noch durchgehende Schneerinne entlang den Kletterwänden der Mutteliwand, was aber eine längere Querung auf (Lawinen-)Schnee bedingt und allenfalls im Ausstieg etwas heikel sein könnte, oder man steigt über eine der beiden Schrofenrippen zum unteren Ende des Weiderückens der Alp Schofwis auf. Die Grasplanggen zwischen den Felsen sind hingegen tunlichst zu meiden, sind sie durch die noch plattgedrückten Halme und den lehmigen Untergrund doch äusserst rutschig und haltlos! Ich halte mich an die südliche der beiden ausgeprägten Schrofenrippen, diese ist weniger steil und besser gestuft als die nördliche, die letzten Meter muss ich jedoch steil über Schnee aufsteigen (Übergang Gras/Schnee je nach Schrund mehr oder weniger mühsam bzw. heikel). Die Kraxelei über die Felsen und Grasbänder dazwischen ist dank gut gestuftem Gelände sehr leicht und wenig exponiert, allein die Steilheit verlangt jedoch unbedingte Trittsicherheit (T4+).
Oben geht´s im dichten Nebel über die schönen, blumengeschmückten Weiden -eine weitere, steilere Stufe überwindend- zu den Hütten der Alp Schofwis (T3). Da ich keine 10 m weit sehen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als einfach geradeaus den steilen Schneehang hinaufzustapfen, bis irgendwann der Gipfelweidezaun und das Gipfelkreuz auftauchen. Hier geht es nicht mehr weiter nach oben, also muss dies der höchste Punkt sein - ringsum ist noch immer alles weiss-grau. Während meiner Gipfelrast reisst dann jedoch plötzlich die Wolkendecke auf und gibt die wilden Gipfel östlich des Schafwisspitz frei - über den Wolken reicht die Sicht nun über die Churfirsten bis weit in die Glarner Hochalpen, das spektakuläre Wechselspiel zwischen Nebelschwaden und gestochen scharfen Ausblicken über den Wolken ist fantastisch!
Eigentlich will ich von der Alp Schofwis über den Kessel unterhalb des Schwarzchopfs absteigen. Die steile Flanke unterhalb der Natursteinmauer, welche das Weidegebiet der Alp Schofwis abschliesst, ist jedoch noch schneegefüllt und da es just in diesem Moment wieder komplett "zugemacht" hat, nehme ich von diesem Plan wieder Abstand. Beim Gedanken, in völligem Blindflug hier in der steilen, felsdurchsetzten Flanke ins Bodenlose abzusteigen, ist mir irgendwie nicht so ganz wohl…
Somit steige ich in etwa auf meiner Aufstiegroute zur Alp Mutteli ab, wobei ich nun nicht über die Schrofenrippe, sondern etwas weiter südlich durch die steilen, aber gut gestuften Felsen und anschliessend mitten durch die Nadelgehölze absteige (T4-T5).
Da sich das Wetter nun wieder von seiner besseren Seite zeigt und die Sonne von einem blauen Himmel lacht, will ich die Tour noch ein klein wenig ausbauen und steige von Mutteli nicht direkt zur Alp Altstofel ab, sondern quere via Hälegg zur Alp Schrenit (1646 m) hinüber. Der Wanderweg quert derzeit noch einige Schneefelder und Lawinenzüge, da der Schnee jedoch gut trittig ist, stellen diese Querungen trotz des abschüssigen Geländes unterhalb der Hälegg kein Problem dar. Auf Schrenit treffe ich den netten Alphirt mit seinem verspielten Border Collie an, es ergibt sich ein interessanter Schwatz - bis in einem Monat sollen die Schafe auf die Alp gebracht werden. Aktuell muss allerdings erst einmal der Hütteneingang vom Schnee freigeschaufelt werden…
Ich steige anschliessend noch einige Meter hinauf und quere unter die Wände der Stosswand, von wo ich durch eine grosse Schneerinne rechts haltend bis fast hinunter zur Alp Trosen (1327 m) abrutschen kann, unterbrochen wird die rasante Firnabfahrt auf den Bergschuhen nur durch eine kurze Gehölz- und Schrattenkalkzone auf ca. 1500 m.
Von der Alp Trosen, die grosse Wegschlaufe zu P. 1220 abkürzend, zu den blühenden Wiesen rund um das Alpli und abschliessend auf der wenig erbaulichen Asphaltstrasse bis hinunter nach Unterwasser (906 m)
Während die südwestexponierten Flanken im St. Galler und Churer Rheintal bereits bis in die Gipfellagen schneefrei sind, liegen im Alpstein -bekannt als eines der niederschlagsreichsten Gebiete der gesamten Schweiz- noch immer beträchtliche Schneemengen. Langsam zieht sich der Schnee jedoch in höhere Lagen zurück bzw. hat sich in tragenden Firn umgewandelt, so dass auch inmitten des "Schönsten Gebirges der Welt" die (Alpin-)Wandersaison nun endlich voll lanciert werden kann.
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Der Aufstieg über die steile Grasmulde nordwestlich der Alp Mutteli ist zu dieser Jahreszeit etwas anspruchsvoller als im Sommer: Entweder man nutzt die noch durchgehende Schneerinne entlang den Kletterwänden der Mutteliwand, was aber eine längere Querung auf (Lawinen-)Schnee bedingt und allenfalls im Ausstieg etwas heikel sein könnte, oder man steigt über eine der beiden Schrofenrippen zum unteren Ende des Weiderückens der Alp Schofwis auf. Die Grasplanggen zwischen den Felsen sind hingegen tunlichst zu meiden, sind sie durch die noch plattgedrückten Halme und den lehmigen Untergrund doch äusserst rutschig und haltlos! Ich halte mich an die südliche der beiden ausgeprägten Schrofenrippen, diese ist weniger steil und besser gestuft als die nördliche, die letzten Meter muss ich jedoch steil über Schnee aufsteigen (Übergang Gras/Schnee je nach Schrund mehr oder weniger mühsam bzw. heikel). Die Kraxelei über die Felsen und Grasbänder dazwischen ist dank gut gestuftem Gelände sehr leicht und wenig exponiert, allein die Steilheit verlangt jedoch unbedingte Trittsicherheit (T4+).
Oben geht´s im dichten Nebel über die schönen, blumengeschmückten Weiden -eine weitere, steilere Stufe überwindend- zu den Hütten der Alp Schofwis (T3). Da ich keine 10 m weit sehen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als einfach geradeaus den steilen Schneehang hinaufzustapfen, bis irgendwann der Gipfelweidezaun und das Gipfelkreuz auftauchen. Hier geht es nicht mehr weiter nach oben, also muss dies der höchste Punkt sein - ringsum ist noch immer alles weiss-grau. Während meiner Gipfelrast reisst dann jedoch plötzlich die Wolkendecke auf und gibt die wilden Gipfel östlich des Schafwisspitz frei - über den Wolken reicht die Sicht nun über die Churfirsten bis weit in die Glarner Hochalpen, das spektakuläre Wechselspiel zwischen Nebelschwaden und gestochen scharfen Ausblicken über den Wolken ist fantastisch!
Eigentlich will ich von der Alp Schofwis über den Kessel unterhalb des Schwarzchopfs absteigen. Die steile Flanke unterhalb der Natursteinmauer, welche das Weidegebiet der Alp Schofwis abschliesst, ist jedoch noch schneegefüllt und da es just in diesem Moment wieder komplett "zugemacht" hat, nehme ich von diesem Plan wieder Abstand. Beim Gedanken, in völligem Blindflug hier in der steilen, felsdurchsetzten Flanke ins Bodenlose abzusteigen, ist mir irgendwie nicht so ganz wohl…
Somit steige ich in etwa auf meiner Aufstiegroute zur Alp Mutteli ab, wobei ich nun nicht über die Schrofenrippe, sondern etwas weiter südlich durch die steilen, aber gut gestuften Felsen und anschliessend mitten durch die Nadelgehölze absteige (T4-T5).
Da sich das Wetter nun wieder von seiner besseren Seite zeigt und die Sonne von einem blauen Himmel lacht, will ich die Tour noch ein klein wenig ausbauen und steige von Mutteli nicht direkt zur Alp Altstofel ab, sondern quere via Hälegg zur Alp Schrenit (1646 m) hinüber. Der Wanderweg quert derzeit noch einige Schneefelder und Lawinenzüge, da der Schnee jedoch gut trittig ist, stellen diese Querungen trotz des abschüssigen Geländes unterhalb der Hälegg kein Problem dar. Auf Schrenit treffe ich den netten Alphirt mit seinem verspielten Border Collie an, es ergibt sich ein interessanter Schwatz - bis in einem Monat sollen die Schafe auf die Alp gebracht werden. Aktuell muss allerdings erst einmal der Hütteneingang vom Schnee freigeschaufelt werden…
Ich steige anschliessend noch einige Meter hinauf und quere unter die Wände der Stosswand, von wo ich durch eine grosse Schneerinne rechts haltend bis fast hinunter zur Alp Trosen (1327 m) abrutschen kann, unterbrochen wird die rasante Firnabfahrt auf den Bergschuhen nur durch eine kurze Gehölz- und Schrattenkalkzone auf ca. 1500 m.
Von der Alp Trosen, die grosse Wegschlaufe zu P. 1220 abkürzend, zu den blühenden Wiesen rund um das Alpli und abschliessend auf der wenig erbaulichen Asphaltstrasse bis hinunter nach Unterwasser (906 m)
Tourengänger:
marmotta

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