"spät kommt er, doch er kommt": Frühlings-Beginn auf Jeizinen - und Hohe Brücke
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Zu dritt, unser langjähriger treuer Bergkamerad Jumbo ist mit von der Partie, machen wir uns auf, endlich dem Frühling in diesem Jahr zu „begegnen“ - sein „Auftritt“ an diesem Wochenende im Wallis ist „königlich“ …
In Gampel, Ober Getwing, beginnt unser erfreuliches Wochenende bereits vielversprechend; die weit ausholende, in Serpentinen den steilen Hang hochführende Strasse zu den viel weiter oben angesiedelten Dörfern kürzen wir, auf dem für den Einstieg angenehmen, Bergweg gerade akkurat schönem Weg ab - und bringen so recht zügig die ersten paar Hundert Höhenmeter hinter uns - immer mit schönem Rück- und Ausblick auf die gegenüberliegende Talseite und entlang des Rotten talauswärts.
Welche Freude ist’s, endlich an der wärmenden Sonne zu Berg zu gehen (auch wenn wir heute „nur“ bergseitige Orte an der Südflanke des Lötschberges „bewandern"! Lange haben wir auf frühlingshafte Verhältnisse gewartet - heute (und morgen) treffen wir sie vollumfänglich an …
Wir schreiten durch lichterfüllten Wald an, später auf (teils weglosen Matten) nach Bratsch; nach einer ersten Einkehr (auf der Terrasse) wandern wir weiter - dabei folgen wir nun nicht mehr dem ausgeschilderten Weg, sondern nehmen die auf der LK nur noch teilweise eingetragene Spur. Sie leitet uns ausgangs Dorf, nachdem wir den Tschingel überquert haben, wiederum sehr aussichtsreich durch offenen Föhrenwald hoch - bis zu weiteren offenen Weideabschnitten.
Inmitten üppiger Krokus-Wiesen erreichen wir nun Jeizinen; wo wir uns beim grossen Parkplatz niederlassen - nebst dem reichlich vorhandenen, über den Abhang verstreuten Abfall, sichten wir jedoch die (eher seltenen) rosa und die tiefblauen-violetten Berg-Anemonen in reichlicher Anzahl - ein Genuss sondergleichen!
Nach einer kurzen Znüni-Rast wandern wir der Strasse entlang - nun gut 900 Meter über dem Talboden - weiter zum Dörfchen Engersch; dabei schreiten wir an der Talstation des Skiliftes (welcher bis hinauf nach Stafel führt) vorbei, und überqueren noch einmal den Tschingel.
In Engersch selbst steige ich kurz hoch zu einer weiteren hübsch renovierten, einfachen Kapelle - wie bereits in Bratsch angetroffen - und staune über die gekonnt investierten Mittel zur Erhaltung dieser kleinen, doch bemerkenswerten kirchlichen Bauwerke.
Kurz nach dem malerischen Dörfchen schreiten wir, von der Strasse abbiegend, etwas oberhalb von ihr, auf etwa gleichbleibender Höhe weiter - nicht bevor wir hier die (abseits des Weges - „gekonnt“ aufgefundenen) weiteren Prachtsexemplare der Berg-Anemonen in vollen Zügen bewundert haben.
Meist den Talboden und die südlich aufragenden Berge vor Augen habend (die Runde vom Fletsch- zum Weiss- [das Bishorn kommt eher bescheiden daher] und Illhorn nimmt uns lange gefangen) wandern wir, nur wenige Meter auf- und abwärts, weiter nach Brentschen.
Hier geniessen wir - im Windschatten eines heute nicht bewohnten, zum Ferienhaus umgebauten, Stadels - die Mittagspause; danach streben wir weiter; ein doch weiter Abstiegsweg steht uns bevor … doch erst bewundern wir die hier die in Massen auftretenden Lerchensporne (und einmal mehr eine sehenswerte alte, bestens in Stand gestellte Kapelle).
Via Rüemetschbodu steigen wir auf dem Wanderweg ab und erreichen P. 1373; weglos kürzen wir nun ab und gelangen auf die Strasse, welche uns unterhalb der brüchigen Felswand bequem zu P. 1303 leitet - hier überqueren wir einen weiteren Wildbach, die Feschilju. Wenig später treffen wir in Wiler ein, wo wir uns einen kurzen Trinkhalt gönnen.
Die Wegmarkierungen sind - wie bereits andere Hikrs festgestellt haben - im Wallis nicht stets von derselben Qualität [wie andernorts ;-)] - doch wir finden den Abstieg …
Lange ohne Markierungen, unterhalb der markanten Sendestation querend, folgen wir der in der LK eingezeichneten Wegspur - nach geraumer Zeit sind sogar Wanderweg-Zeichen auszumachen …
Etwas steiler nun, doch stets gut begehbar, ist der Abstieg über Brunnen und Ober Rotafen zum wohl bemerkenswertesten Punkt unserer heutigen „Reise“.
Die Hohe Brücke ist schlicht sensationell! Nur wenige Angaben sind für mich im Internet auffindbar, wie z.B. hier: http://peter-hug.ch/lexikon/Erschmatt; andernorts schreibt derselbe zusätzlich Folgendes: "Über den Feschelbach bei E. führt eine Bogenbrücke, die sog. Hohe Brücke oder Teufelsbrücke; sie wird 1563 als "neue Brücke" erstmals erwähnt. Am östl. Brückenkopf wurde 1691 eine Kapelle gebaut" … Auf jeden Fall sind wir alle überwältigt von der Konstruktion, von der Brücke, welche den schmalen, tiefen Schlund des Feschelbaches überwindet.
Kaum können wir uns losreissen von diesem ausserordentlichen Höhepunkt unserer (letztlich doch etwas längeren und doch einige Höhenmeter aufweisenden) Tour - dankbar auch um diese Eindrücke, begeben wir uns anschliessend auf die wohl wärmste Etappe unserer heutigen Wanderung: genussvoll, nun den Blick talaufwärts gewandt, steigen wir entlang der Platten (via P. 730) ab mal etwas steiler, dann gemütlich, der beträchtlich steilen Flanke entlang ab zum Talboden des Rotten. So erreichen wir über P. 620 zufrieden und voller toller Eindrücke wieder Ober Getwing.
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