Höhentour im Schiltgebiet: Wisschamm-Schwarzstöckli-Gufelstock-Siwellen
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Hartnäckiger Bisennebel mit Obergrenze bis 1800 m ist angesagt, also keine Chance für einen Flug. Als Alternative lockt die Möglichkeit, den Nebel von oben zu "geniessen".
Start beim (geschlossenen) Fronalpstockhaus (1332 m), dann in wirklich dickem Nebel Richtung Fronalp Mittler Stafel (1584 m). Wo praktischerweise die Nebel-Obergrenze liegt.
Die Idee war, eine Winter-Besteigung des Fronalpstocks zu versuchen. Darum weder dem Schiltweg entlang, noch dem Sommerweg Richtung Fronalp Ober Stafel. Sobald die Sonne da reinscheint, wird dieser Südhang labil, das wäre zu gefährlich. Aber es gibt eine sichere, wenn auch eher selten gemachte Alternative dazwischen, bei welcher man praktisch bei den Oberstafel-Hütten herauskommt.
Dort den Hang hinauf zum Zelsegg. Sobald der Blick in das "Kamin" frei wurde, war klar, dass aus meinem Plan nichts wird: Die Wächte dort liegt wie ein Deckel über dem Ausstieg und macht ein Passieren unmöglich.
Locker umgeplant: Den Färistock östlich umgehend (darf nur gemacht werden, wenn diese Hänge durch alte Rutsche stabilisiert sind) via oberen Rettungsschlitten und östlich um die Siwellen herum zu P. 2224 und dann hinunter zum Rotärd. Dann hinauf zum Gipfel Nummer 1: Wisschamm (2348 m).
Kurz hinunter und wieder hinauf zu Nummer 2: Schwarzstöckli (2385 m). Es liegt soviel Schnee, dass das praktisch in der Diretissima geht.
Felle runter und möglichst "sparsam" hinunter Richtung Walenfessis. Sparsam, weil jeder gefahrene Meter nicht gegangen werden muss. Und die Distanz Schwarzstöckli-Gufelstock sind doch 2 km Luftlinie - das zieht sich noch.
Am Gufelstock-Nordostgrat stehen stehen überall Gemsen. Da ich die nicht vertreiben will, steige ich via die nördliche Mulde auf. Das ist zwar etwas strenger, aber so viel Zeit muss sein. Die Gemsen warten lange, erst als ich auf gleicher Höhe bin, verziehen sie sich langsam ums nächste Eck.
Auf dem Gufelstock ziehts dann doch etwas, allerdings von Süden - also keine Bise. Sonst war es überraschenderweise fast windstill.
Nach Walenfessis runter liegt noch Pulver. Doch schon bald müssen die Felle zum dritten Mal ran. Der Gegenanstieg zum Plateau westlich des Schwarzstöcklis ist eher weit als streng, und nach einer kurzen Abfahrt und einem weiteren Anstieg bin ich erneut auf dem Wisschamm. Also endgültig die Felle weg und runter zum Rotärd. Den folgenden Anstieg mache ich zu Fuss, das sind keine 30 Hm.
Wieder auf dem Plateau, steht der fast apere Siwellen-Südostgrat vor mir. Also noch einen Abstecher für die Kondition. - Hat sich übrigens gelohnt: Perfekter Pulver und keine Spuren.
Unten, auf der Schilt-Normalroute wars dann ganz anders. Verfahren und mit eisigen Leisen, eher Pflicht denn Kür.
Ab Färistock-Südhang dafür perfekten Sulz, wenn man gezielt die Südhänge anfuhr. Heute hat nicht der frühe, sondern der späte Fisch den dicksten Wurm gekriegt (oder wie immer das heisst).
Auf etwa 1500 m - es ist gut 14 Uhr Sommerzeit - treffe ich einen Kollegen aus Delta-Piloten-Zeiten, der sich noch schnell auf dem Schilt die Füsse vertreten will. Das sind einfach harte Kerle ..
Tourengänger:
PStraub
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