Hochschober Nordflanke
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Steil im Osten
Was für ein Tag am Hochschober! Der letzte Tag mit gutem Wetter stand bevor, und nach einem gemütlichen Tag auf der Piste und zwei super Touren die Tage zuvor stand mir der Sinn nach etwas langem. Eigentlich hatte ich mich schon mit dem Glockner angefreundet, die guten Bedingungen zogen die letzten Tage schon sehr viele auf Österreichs höchsten. Nach etwas überlegen fiel meine Wahl dann aber auf den Hochschober mit Direktabfahrt durch die mittlerweile teilweise ausgeaperte Nordwand. Zwar ist die Tour hier ein Klassiker aber ausserhalb des Tales hat sicher der Glockner den klingenderen Namen. Was eigentlich schade ist, denn die Schobergruppe wartet mit sehr vielen Möglichkeiten, von gemütlich bis sehr wild auf. Auch hat es überall Hütten (mit Gasheizung im Winterraum) und Biwakschachteln, sodass man sich gut etwas länger im Gebiet aufhalten kann. Der grösste Vorteil ist aber die relative Unbekanntheit im Schatten der Glocknergruppe. So findet man jetzt auch noch nach Tagen bester Bedingungen mit feinem gesetzten Pulver noch genug Platz zur Selbstverwirklichung.
Um kurz nach 7 gings los und zuerst hiess es Ski tragen von Oberlesach für 2km. Im Nachhinein hätte man auch bis dahin fahren können, bis dort war die Strasse geräumt. Der Weg bis zu den Lesachalmhütten zieht sich recht, immerhin sind es 5,6km. Dafür entschädigt der Ausblick auf den Ganot, ein unglaublicher Koloss mit einer vielleicht möglichen Rinne (siehe Foto). Hat man die Hütten einmal hinter sich gelassen, gelangt man nach einer kurzen Steilstufe durch eine Schlucht in das zunächst flache Ralftal. Spätestens jetzt baut sich langsam aber sicher der Hochschober mit seinen perfekten Nordhängen und der steilen Nordwand auf. Über Moränenrücken geht es unter den letzten Hang. Und was für ein perfekter Hang das ist: Nordseitig, breit, bis 35° und vor allem lang! Laut Karte befindet man sich auf dem Schoberkees, das wohl immer noch existiert. Mir wäre von einem Gletscher nichts aufgefallen. Auf jeden Fall war wohl vor 2 Jahrzehnten die gesamte Nordwand vergletschert, jetzt schauen recht viel Felsen raus und für die Abfahrt direkt vom Gifelkreuz bräuchte es noch sehr viel mehr Schnee. Bei dem perfekten Pulver macht die Nordflanke aber definitiv Lust auf mehr!
Nach unzähligen Spitzkehren ist der Sattel zwischen Klein und Hochschober erreicht und es gibt das erste Mal Sonne. Eine Querung auf der Südseite führt unter den letzten Hang vor dem Gipfel, hier wechselte ich lieber auf Steigeisen. Leider empfing mich am Gipfel ein brutaler, kalter Wind, sodass ich der wunderschönen Aussicht schnell den Rücken zukehren musste. Nach ausgiebiger Pausean einer windgeschützen Stelle unterhalb des Gipfels hiess es hinein ins Vergnügen. Feinster gesetzter Pulver bei 40° oder etwas mehr liessen keine Wünsche offen. Wunderbar am Schober bei diesen Bedingungen Spuren hinterlassen zu können …
Und so ging es dann auch weiter bis zum Wald. Nur das letzte Stück bis zu den Hütten war arg zerfahren. Nach dem kurzen Gegenanstieg und einem kleinen Spaziergang kam ich ziemlich genau 6h später wieder am Auto an.
Glücklich war ich vor allem, dass es mich auf den Hochschober und nicht auf den Glockner gezogen hat. Diese Skitour bietet einfach alles: Einen langen Zustieg, steile Hänge und als Bonbon noch die Abfahrt durch die Nordflanke. Hätte man sich am Glockner wieder am Grat auf den Füssen gestanden, so habe ich heute den ganzen Tag keine andere Person gesehen.
Vor ca. 15 Jahren ging ich hier das erste Mal auf eine Skitour und war sehr stolz auf dem Figerhorn und dem Bösen Weibl zu stehen, immer mit Blick in die wilde Schobergruppe. Besser geht es fast nicht mehr!
Eine kleine Wegbeschreibung: Parken am Parkplatz in Oberlesach (1440m) oder die Strasse Richtung Lesachalmhütten noch für 2km mit dem Auto folgen. Bis zur Lesachalmhütte sind es laut Tafel 5,6km, man muss einen Gegenanstieg von ca. 80hm überwinden. Hinter der Hütte über einen Bach und dann entweder direkt durch die Klamm oder über eine Steilstufe links von ihr ins Ralftal. Der weitere Aufstieg eher am rechten Talrand, dann auf dem Moränenrücken. Betritt man laut Karte den Schoberkees, so hält man sich wohl am besten an die linken Begrenzungsfelsen und steigt über den steilen weiten Hang bis in die Lücke zwischen Klein- und Hochschober. Von hier weiter Richtung Felsen, welche man Südseitig umgeht und noch etwas quert, bevor es die letzten Höhenmeter südseitig wieder zum Grat zurück und über diesen unschwierig zum Gipfel geht.
Steigeisen und Pickel waren heute nicht zwingend, ich habe mich oben mit etwas wohler gefühlt, auch weil ich ganz allein war. Die Einfahrt in der Wand ist dann vom Sattel direkt unterhalb des Gipfels.
Was für ein Tag am Hochschober! Der letzte Tag mit gutem Wetter stand bevor, und nach einem gemütlichen Tag auf der Piste und zwei super Touren die Tage zuvor stand mir der Sinn nach etwas langem. Eigentlich hatte ich mich schon mit dem Glockner angefreundet, die guten Bedingungen zogen die letzten Tage schon sehr viele auf Österreichs höchsten. Nach etwas überlegen fiel meine Wahl dann aber auf den Hochschober mit Direktabfahrt durch die mittlerweile teilweise ausgeaperte Nordwand. Zwar ist die Tour hier ein Klassiker aber ausserhalb des Tales hat sicher der Glockner den klingenderen Namen. Was eigentlich schade ist, denn die Schobergruppe wartet mit sehr vielen Möglichkeiten, von gemütlich bis sehr wild auf. Auch hat es überall Hütten (mit Gasheizung im Winterraum) und Biwakschachteln, sodass man sich gut etwas länger im Gebiet aufhalten kann. Der grösste Vorteil ist aber die relative Unbekanntheit im Schatten der Glocknergruppe. So findet man jetzt auch noch nach Tagen bester Bedingungen mit feinem gesetzten Pulver noch genug Platz zur Selbstverwirklichung.
Um kurz nach 7 gings los und zuerst hiess es Ski tragen von Oberlesach für 2km. Im Nachhinein hätte man auch bis dahin fahren können, bis dort war die Strasse geräumt. Der Weg bis zu den Lesachalmhütten zieht sich recht, immerhin sind es 5,6km. Dafür entschädigt der Ausblick auf den Ganot, ein unglaublicher Koloss mit einer vielleicht möglichen Rinne (siehe Foto). Hat man die Hütten einmal hinter sich gelassen, gelangt man nach einer kurzen Steilstufe durch eine Schlucht in das zunächst flache Ralftal. Spätestens jetzt baut sich langsam aber sicher der Hochschober mit seinen perfekten Nordhängen und der steilen Nordwand auf. Über Moränenrücken geht es unter den letzten Hang. Und was für ein perfekter Hang das ist: Nordseitig, breit, bis 35° und vor allem lang! Laut Karte befindet man sich auf dem Schoberkees, das wohl immer noch existiert. Mir wäre von einem Gletscher nichts aufgefallen. Auf jeden Fall war wohl vor 2 Jahrzehnten die gesamte Nordwand vergletschert, jetzt schauen recht viel Felsen raus und für die Abfahrt direkt vom Gifelkreuz bräuchte es noch sehr viel mehr Schnee. Bei dem perfekten Pulver macht die Nordflanke aber definitiv Lust auf mehr!
Nach unzähligen Spitzkehren ist der Sattel zwischen Klein und Hochschober erreicht und es gibt das erste Mal Sonne. Eine Querung auf der Südseite führt unter den letzten Hang vor dem Gipfel, hier wechselte ich lieber auf Steigeisen. Leider empfing mich am Gipfel ein brutaler, kalter Wind, sodass ich der wunderschönen Aussicht schnell den Rücken zukehren musste. Nach ausgiebiger Pausean einer windgeschützen Stelle unterhalb des Gipfels hiess es hinein ins Vergnügen. Feinster gesetzter Pulver bei 40° oder etwas mehr liessen keine Wünsche offen. Wunderbar am Schober bei diesen Bedingungen Spuren hinterlassen zu können …
Und so ging es dann auch weiter bis zum Wald. Nur das letzte Stück bis zu den Hütten war arg zerfahren. Nach dem kurzen Gegenanstieg und einem kleinen Spaziergang kam ich ziemlich genau 6h später wieder am Auto an.
Glücklich war ich vor allem, dass es mich auf den Hochschober und nicht auf den Glockner gezogen hat. Diese Skitour bietet einfach alles: Einen langen Zustieg, steile Hänge und als Bonbon noch die Abfahrt durch die Nordflanke. Hätte man sich am Glockner wieder am Grat auf den Füssen gestanden, so habe ich heute den ganzen Tag keine andere Person gesehen.
Vor ca. 15 Jahren ging ich hier das erste Mal auf eine Skitour und war sehr stolz auf dem Figerhorn und dem Bösen Weibl zu stehen, immer mit Blick in die wilde Schobergruppe. Besser geht es fast nicht mehr!
Eine kleine Wegbeschreibung: Parken am Parkplatz in Oberlesach (1440m) oder die Strasse Richtung Lesachalmhütten noch für 2km mit dem Auto folgen. Bis zur Lesachalmhütte sind es laut Tafel 5,6km, man muss einen Gegenanstieg von ca. 80hm überwinden. Hinter der Hütte über einen Bach und dann entweder direkt durch die Klamm oder über eine Steilstufe links von ihr ins Ralftal. Der weitere Aufstieg eher am rechten Talrand, dann auf dem Moränenrücken. Betritt man laut Karte den Schoberkees, so hält man sich wohl am besten an die linken Begrenzungsfelsen und steigt über den steilen weiten Hang bis in die Lücke zwischen Klein- und Hochschober. Von hier weiter Richtung Felsen, welche man Südseitig umgeht und noch etwas quert, bevor es die letzten Höhenmeter südseitig wieder zum Grat zurück und über diesen unschwierig zum Gipfel geht.
Steigeisen und Pickel waren heute nicht zwingend, ich habe mich oben mit etwas wohler gefühlt, auch weil ich ganz allein war. Die Einfahrt in der Wand ist dann vom Sattel direkt unterhalb des Gipfels.
Tourengänger:
orome
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