Zum Chli Aubrig auf Iglusuche ;)
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Anti-Burnout-Tour II
Zwei Wochen wegen Überarbeitung krankgeschrieben zu werden, ist für mich eine neue Erfahrung... Ich muss meinem Arzt wirklich dankbar sein, es war dringend nötig, aber ein komisches Gefühl ist es schon, quasi Zwangsferien zu machen, während alle anderen schaffen müssen. Aber wie bei jeder anderen Krankheit auch muss man hier wohl a) das tun, was Besserung verschafft, und b) aktiv vorbeugen, dass es nicht wiederkommt.
In meinem Fall heisst das: Wandern gehen. Im Winter eben mit Schneeschuhen. Dann wird der Kopf mal wieder frei, das Gedankenkarussell bleibt stehen, man kriegt einen klaren Blick für das Wesentliche, sieht vielleicht, was alles falsch gelaufen ist und kann sich mit Vitamin D und Endorphinen vollpumpen lassen, gratis per Sonnenlicht.
Da Tricky vor einigen Tagen so schön von seiner Iglutour berichtet hat, wollte ich mir das Bauwerk heute mal aus der Nähe ansehen. Dass das Wetter so bombastisch schön werden würde, hat man bei MeteoSchweiz mal wieder nicht geahnt, ich hatte mich für eine kalte, schattige Wanderung gerüstet und wurde angenehmst "enttäuscht". Der Schnee blieb aber trotz Sonne schön pulvrig-griffig (tolle Kombination!) und es war ein absoluter Hochgenuss, in der Stille und Einsamkeit auf den Chli Aubrig zu stiefeln. Wie üblich waren die Wegweiser-Zeiten ziemlich üppig, ich bin in Euthal am Schilderbaum losgelaufen und für mich haben sie mit Schneeschuhen und auf teils unverspurten Wegen in der einen Richtung genau gepasst (2:45h für den Aufstieg, wie angekündigt, 1:30h für den Abstieg). Es empfiehlt sich hier, rechts vom Beck loszulaufen und nicht links vom Eubach, dann kommt man schnell auf den gespurten Weg über flache Wiesen/Äcker ins Tal.
Was mich bei Sagenweid erst ziemlich irritiert hat: Der Weg, der rechts über die Brücke und dann nach oben in den Wald führt (mit Wegweiser "Chli Aubrig"), ist bis Vorder Chrummflue gesperrt (Schild am Wegweiser und mit Klebeband durchgestrichene Wegziele auf den gelben Pfeilen). Da kein Grund angegeben war, die rosa Pfeile keine Ziele angaben und ich nicht auf den Gipfel verzichten wollte, hab ich die Sperrung ignoriert und immer schön nach Tierkindern, Lawinen- und Steinschlaggefahr etc. Ausschau gehalten ("mal schauen, wann es nicht mehr weitergeht"), aber nichts gefunden, was die Sperrung rechtfertigt. Weiss es hier jemand?
Jedenfalls war der Weg einfach traumhaft schön. Verlaufen kann man sich dank der Ski-Aufstiegsspuren eigentlich nicht ;) und es war märchenhaft still und menschenleer.
Bei der Kehre nach P.1332 wollte ich zuerst den Skispuren folgen, die gradeaus Richtung Gipfel führten, sah dann auf der Karte aber, dass der Weg über einen Grat hochführt. Ich mag Gratwege. Allerdings scheint mir dieser wenig interessant, rückblickend wäre die alternative Route (in der Kehre nach NO abzweigen) besser gewesen. Der fast waagrechte Zustieg zum Grat führt einen steilen Hang entlang und wirkt auch nicht so stabil gegen Tauwetter.
Bei der Wildegg sah ich dann zum ersten Mal seit Euthal einen Menschen -- auf dem Gipfel stand ein Skifahrer, der aber auf einer anderen Route abfuhr. Wenig später stand ich dann selber oben und genoss dank tiefliegender Nebelschicht einen fantastischen, glasklaren Rundumblick auf die herrlichen Berge in der Umgebung. Rigi, Mythen und Pilatus waren ebenfalls über dem Dunst. Z'Vieri auf dem Gipfel mit so einem Blick -- einfach toll!
Tricky's Iglu musste ich natürlich auch noch besichtigen, man kann es gar nicht übersehen; es steht immer noch und wäre gut bewohnbar (beschlafbar?), die Konturen sind halt etwas weicher geworden ;) Da kriegt man richtig Lust, am Wochenende gleich nochmal für eine Nacht hochzusteigen... "Iglu-Hijacking" quasi. Vielleicht lässt sich das Dach ja doch noch fertigstellen ;)
Beim weiteren Abstieg, nach immerhin zwei menschlichen Begegnungen, nahm ich diesmal bei Trittli den "richtigen" Abzweig den rosa Pfeilen nach rechts runter, nicht ohne vorher die Karte zu konsultieren -- am Ende lande ich noch im falschen Tal... Ziele waren ja keine angeschrieben. Dieser Weg erscheint mir für einen gespurten Schneeschuhweg ziemlich anspruchsvoll, aufwärts sollte man ihn meiner Meinung ohne Steighilfe und ordentliche Greifzacken nicht machen. Es gibt im Wald eine ziemlich steile Stelle, die mir auch im Abstieg etwas Mühe gemacht hat.
Weiter unten dann wieder herrlich verschneite, menschenleere Landschaften. Die Strasse nach Euthal zurück ist mit Schneeschuhen aber wirklich nicht schön zu laufen. Man kann sich ganz gut auf den Seitenwällen fortbewegen, aber schneeschuhgeeignet fand ich ihn absolut nicht.
In Euthal wieder angekommen, hatte ich noch 40min bis zum nächsten Bus und konnte noch den ausgezeichneten Beck mit seinem Jubiläumskuchen (Empfehlung!) ausprobieren...
Eine wunderschöne, im Aufstieg recht anstrengende Tour mit unglaublicher Panoramasicht!
Zwei Wochen wegen Überarbeitung krankgeschrieben zu werden, ist für mich eine neue Erfahrung... Ich muss meinem Arzt wirklich dankbar sein, es war dringend nötig, aber ein komisches Gefühl ist es schon, quasi Zwangsferien zu machen, während alle anderen schaffen müssen. Aber wie bei jeder anderen Krankheit auch muss man hier wohl a) das tun, was Besserung verschafft, und b) aktiv vorbeugen, dass es nicht wiederkommt.
In meinem Fall heisst das: Wandern gehen. Im Winter eben mit Schneeschuhen. Dann wird der Kopf mal wieder frei, das Gedankenkarussell bleibt stehen, man kriegt einen klaren Blick für das Wesentliche, sieht vielleicht, was alles falsch gelaufen ist und kann sich mit Vitamin D und Endorphinen vollpumpen lassen, gratis per Sonnenlicht.
Da Tricky vor einigen Tagen so schön von seiner Iglutour berichtet hat, wollte ich mir das Bauwerk heute mal aus der Nähe ansehen. Dass das Wetter so bombastisch schön werden würde, hat man bei MeteoSchweiz mal wieder nicht geahnt, ich hatte mich für eine kalte, schattige Wanderung gerüstet und wurde angenehmst "enttäuscht". Der Schnee blieb aber trotz Sonne schön pulvrig-griffig (tolle Kombination!) und es war ein absoluter Hochgenuss, in der Stille und Einsamkeit auf den Chli Aubrig zu stiefeln. Wie üblich waren die Wegweiser-Zeiten ziemlich üppig, ich bin in Euthal am Schilderbaum losgelaufen und für mich haben sie mit Schneeschuhen und auf teils unverspurten Wegen in der einen Richtung genau gepasst (2:45h für den Aufstieg, wie angekündigt, 1:30h für den Abstieg). Es empfiehlt sich hier, rechts vom Beck loszulaufen und nicht links vom Eubach, dann kommt man schnell auf den gespurten Weg über flache Wiesen/Äcker ins Tal.
Was mich bei Sagenweid erst ziemlich irritiert hat: Der Weg, der rechts über die Brücke und dann nach oben in den Wald führt (mit Wegweiser "Chli Aubrig"), ist bis Vorder Chrummflue gesperrt (Schild am Wegweiser und mit Klebeband durchgestrichene Wegziele auf den gelben Pfeilen). Da kein Grund angegeben war, die rosa Pfeile keine Ziele angaben und ich nicht auf den Gipfel verzichten wollte, hab ich die Sperrung ignoriert und immer schön nach Tierkindern, Lawinen- und Steinschlaggefahr etc. Ausschau gehalten ("mal schauen, wann es nicht mehr weitergeht"), aber nichts gefunden, was die Sperrung rechtfertigt. Weiss es hier jemand?
Jedenfalls war der Weg einfach traumhaft schön. Verlaufen kann man sich dank der Ski-Aufstiegsspuren eigentlich nicht ;) und es war märchenhaft still und menschenleer.
Bei der Kehre nach P.1332 wollte ich zuerst den Skispuren folgen, die gradeaus Richtung Gipfel führten, sah dann auf der Karte aber, dass der Weg über einen Grat hochführt. Ich mag Gratwege. Allerdings scheint mir dieser wenig interessant, rückblickend wäre die alternative Route (in der Kehre nach NO abzweigen) besser gewesen. Der fast waagrechte Zustieg zum Grat führt einen steilen Hang entlang und wirkt auch nicht so stabil gegen Tauwetter.
Bei der Wildegg sah ich dann zum ersten Mal seit Euthal einen Menschen -- auf dem Gipfel stand ein Skifahrer, der aber auf einer anderen Route abfuhr. Wenig später stand ich dann selber oben und genoss dank tiefliegender Nebelschicht einen fantastischen, glasklaren Rundumblick auf die herrlichen Berge in der Umgebung. Rigi, Mythen und Pilatus waren ebenfalls über dem Dunst. Z'Vieri auf dem Gipfel mit so einem Blick -- einfach toll!
Tricky's Iglu musste ich natürlich auch noch besichtigen, man kann es gar nicht übersehen; es steht immer noch und wäre gut bewohnbar (beschlafbar?), die Konturen sind halt etwas weicher geworden ;) Da kriegt man richtig Lust, am Wochenende gleich nochmal für eine Nacht hochzusteigen... "Iglu-Hijacking" quasi. Vielleicht lässt sich das Dach ja doch noch fertigstellen ;)
Beim weiteren Abstieg, nach immerhin zwei menschlichen Begegnungen, nahm ich diesmal bei Trittli den "richtigen" Abzweig den rosa Pfeilen nach rechts runter, nicht ohne vorher die Karte zu konsultieren -- am Ende lande ich noch im falschen Tal... Ziele waren ja keine angeschrieben. Dieser Weg erscheint mir für einen gespurten Schneeschuhweg ziemlich anspruchsvoll, aufwärts sollte man ihn meiner Meinung ohne Steighilfe und ordentliche Greifzacken nicht machen. Es gibt im Wald eine ziemlich steile Stelle, die mir auch im Abstieg etwas Mühe gemacht hat.
Weiter unten dann wieder herrlich verschneite, menschenleere Landschaften. Die Strasse nach Euthal zurück ist mit Schneeschuhen aber wirklich nicht schön zu laufen. Man kann sich ganz gut auf den Seitenwällen fortbewegen, aber schneeschuhgeeignet fand ich ihn absolut nicht.
In Euthal wieder angekommen, hatte ich noch 40min bis zum nächsten Bus und konnte noch den ausgezeichneten Beck mit seinem Jubiläumskuchen (Empfehlung!) ausprobieren...
Eine wunderschöne, im Aufstieg recht anstrengende Tour mit unglaublicher Panoramasicht!
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