Fürstein 2040m bei unklarer Wetterprognose ( mit Hund)


Publiziert von Lulubusi , 4. Februar 2013 um 12:50.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 3 Februar 2013
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU   CH-OW   Pilatusgebiet 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Sarnen ins Langis
Unterkunftmöglichkeiten:Im Langis oder im Tal
Kartennummer:LK 1:50000 BL245S Stans / LK 1:25000 BL1189 Sörenberg, BL1169 Schüpfheim

Fürstein 2040m bei unklarerer Wetterprognose „zum dritten mal mit Hund“

 

Bereits Samstagabend und die Wetterprognose für den morgigen Tag war noch immer etwas unzuverlässig.

Die Tendenz verhiess: Morgens noch Schneefall, gegen Mittag aus Westen Wetterbesserung. Bei Westwind ist das bei uns so eine Sache. Häufig wird dann das Wetter besser als vorhergesagt.

 

Trotzdem verabredeten wir uns, Christine und ich, der Prognose entsprechend, erstmal zu einer kleinen Schneeschuhtour. Mit anhaltenden Schneefällen in der Nacht, sah dies zunächst nach dem richtigen Entscheid aus.

Am nächsten Morgen mit dem Blick nach draussen, hatte sich das ganze doch wieder kräftig geändert. Der Schneefall hatte gänzlich aufgehört und durch die Wolken wie den Nebel waren blaue Lücken zu sehen. Noch eine kurzen Blick auf die Webcam bestätigte das bessere Wetter.

 

Also planten wir kurzerhand um! Anstelle von den Schneeschuhen packten wir die Ski ein und fuhren ins Langis hoch.

 

Aufstieg

Auf dem grossen, gebührenpflichtigen Parkplatz im Langis P.1442, deponieren wir unser Auto. Aufgepasst: gross ist der Parkplatz schon! Am Wochenende bei bestem Wetter aber schnell voll!

 

Vom Parkplatz, die Ski bereits montiert, folgen wir erstmal der Passstrasse bis zum Glaubenbergpass P.1543. Unser Weg führt uns nun Westwärts durch lichten Wald, in wenig steilem Gelände hoch zu den Hütten bei Rick P.1694. Ein bereits gelegte Spur erleichtert uns den Aufstieg und wir kommen sehr schnell voran.

 

Von Rick steigen wir der bereits gelegte Spur folgend, man muss sich schliesslich den Aufstieg nicht unbedingt schwerer machen als er ist, über die weiten Weiden zum Rickhubel P.1943 hoch. Ein Zweiergruppe die sich auf der Abfahrt vom Rickhubel befanden, teilten uns kurz mit, dass sie nicht weiter zum Fürstein gegangen seien da die Sicht zu schlecht sei. Wir nehmen das zur Kenntnis wollen uns aber erst auf dem Rickhubel entscheiden.

 

Auf dem ersten Gipfel machen wir unsere erste kurze Verpflegungspause. Während dessen lichtet sich der Nebel etwas und gibt uns einen Blick zum Fürstein frei. Da die Sicht doch nicht so schlecht ist, machen wir uns auf den weiteren Weg. Erstaunlicherweise waren wir heute die ersten, die sich daran machten den Fürstein zu besuchen, was Spurarbeit zur Folge hatte. Selbst unserer Spur folgte lange niemand.

 

Vom Rickhubel wandern wir über den breiten und flachen Kamm der häufig abgeblasen ist, in nordwestlicher Richtung weiter. Folgen erstmal in etwa dem Sommerweg. Drehen dann aber nach gut 500m nach links ab und steuern P.1885 entgegen. An der Gratkannte folgend, Vorsicht Wechten, wursteln wir uns nun durch Bergföhren hindurch zu P.1912.

 

Auf unserem Weg werden wir immer wieder in Nebelschwaden eingehüllt, was mit der Sonne und den wolkenlosen Stellen ein fantastisches Lichtspiel ergibt. Mit den in Schnee eingepackten Föhren fühlt man sich beinahe in eine Märchenwelt versetzt.

 

Bei P.1912 beginnt nun der Anstieg über die Ostflanke des Fürstein. Flach beginnend wird sie nach obenhin immer steiler. Die 30° werden aber knapp nicht erreicht.

 

Die Ostflanke wird vom Nordost und vom wenig ausgeprägten Südostgrat begrenzt. Dazwischen liegt eine etwas steiler Mulde. Entweder steigt man direkt durch die Mulde hoch oder man folgt, bei guten Schneeverhältnissen, dem Nordostgrat, was ein etwas flacherer Aufstieg bedeutet.

 

Auf den ersten Metern steigen wir über eine flache Passage, genau zwischen Grat und Mulde hoch. Der Grat und eine kleine Felsnase links in der Flanke, wahrscheinlich wird man diese bei mehr Schnee nicht sehen, dient uns als Anhaltspunkt.

Auf einer Höhe von ca. 2000m biegen wir zum Grat ab und folgen den letzten Meter zum Kreuz auf dem Fürstein P.2040, direkt dem Grat und somit wieder dem Sommerweg.

 

Zur Zeit ist die Ostflanke einfach zu begehen. Diese kann aber teilweise sehr hart werden und für diejenigen die sich dies nicht gewohnte sind oder unsicher werden, können Harscheisen gute Dienste leisten.

 

Auf dem Gipfel können wir sogar die Sonne und etwas von dem fantastischen Aussichtspunkt geniessen.

 

Abfahrt

Bevor der Gipfel von den nächsten Nebelschwaden eingehüllt wurde, nahmen wir den Rückweg in Angriff.

Vom Gipfel P.2040, folgen wir für ca. 50m dem Grat nach Süden bevor wir in die Südostflanke einfahren. Auch diese ist im oberen Teil steiler als im unteren. Sie beginnt knapp unter der 30° Marke und verflacht sich mit jedem Höhenmeter den man abfährt.

 

Einmal mehr bin ich ab dem heutigen Tag erstaunt. Auf der Modetour im Langis, die Scharen von Skitourenfahrern anzieht, trifft man einen unverspurten Hang an! In bestem Neuschnee können wir unsere Spuren durch den Südosthang ziehen.

 

Wir fahren durch die Südostflanke ab und rechts an P.1846 vorbei und dem Sommerweg folgend weiter gegen die Alp Ober Sewen P.1739. Im flachen Gelände haben wir kurz unterhalb P.1846 bereits wieder die Felle montiert, da im tiefen neu Schnee, 50-70cm, kaum ein vorwärtskommen war.

In dem leicht coupierten Gelände kommen wir so schnell voran. Abwärtspassagen fahren wir einfach mit den Fellen ab.

 

Unterhalb Ober Sewen bei der Kapelle bei P.1717 biegen wir leicht nach links ab und folgen für kurze Zeit dem Sommerweg, der unterhalb des Schnabelspitz bis auf den Grat auf dessen Südseit führt.

 

Den Sommerweg verlassen wir ungefähr beim w von Sewenegg (LK 1:25000). Nun teilweise recht steil durch Wald, den besten Weg suchend steigen wir auf den Grat hoch, den wir nördlich des Schnabelspitz erreichen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Felle wieder im Rucksack zu verstauen und sich dem Abfahrtsvergnügen zu widmen.

 

Vom Grat können wir in eine recht schmale und steile Rinne (kurz 35°) in der Nordostflanke hineinschauen. Diese erkoren wir als unser Abfahrtsroute. Erst halten wir uns rechts auf einem kleinen Grätchen um etwa 10m unter dem Grat in die Rinne einzufahren.

Christine fährt vor. Doch nach wenigen Meter auf recht hartem Schnee stoppt sie und macht links umkehrt. Die Rinne ist doch recht stark mit Neuschnee gefüllt in dem man tief einsinkt.

 

Auf Grund der herrschenden Lawinengefahr doch noch mal die Idee überprüfen.

 

Ich bin bereits auf dem Grätchen hinunter gefahren und schaue mich für einen andere Variante um. Viel Möglichkeiten bestehen allerdings nicht. Genau genommen zwei. Wieder hoch oder doch runter. Ich entscheide mich für runter.

Der Neuschnee ist nicht eingeblasen, die Temperaturen waren am heutigen Tag gleichbleibend kalt, die Rinne ist nicht all zu lange und gegen unten befindet sich eine genügend grosse Auslaufzone.

 

Also los. Auf halbem Weg, kann ich nach links aus der Rinne hinausfahren und stehe so sicher. Christine fährt anschliessend nach und zieht gleich durch bis ans Ende der Rinne. So können wir uns von einem sicheren Punkt aus beobachten, wen wirklich was wäre. Anschliessend fahre ich nach.

 

In dem wieder flachen Gelände fahren wir zurück zu Rick P.1694. Und von da, mit wenigen Abweichungen der Aufstiegsspur folgend zurück zum Glaubenbergpass P.1543 und von da über die Passstrasse zurück zum Auto auf dem Parkplatz im Langis.

 

Hinweis: Unsere Abfahrtsvariante ist nicht die einfachste! Es gibt andere, einfachere und sicherer Möglichkeiten vom Grat hinunter zu fahren.

z.B. Ab P.1717 dem Sommerweg folgen, erst auf der Südseite des Schnabelspitz auf den Grat und von da abfahren.

Tour mit Christine.

 

Startpunkt

Parkplatz Langis 1442m

 

Ziel

Fürstein 2040m

 

Anforderungen

WS. Relativ einfache Skitour mit kurzen Aufstiegen und Abfahrten in mehrheitlich flachem Gelände. Grundsätzlich werden die 30° nicht überschritten und wenn dann nur für wenige Meter.

(WS auf Grund unserer Abfahrtsvariante vom Grat südlich des Schnabelspitz. Sonst WS-.

Orientierung einfach und klar. Tour sehr häufig begangen und daher in der Regel gespurt. Ohne Spur und Nebel wird Orientierung in dem teilweise coupierten Gelände schnell schwierig.

 

Je nach Verhältnissen können Harscheisen gute Dienste leisten.

 

Hangrichtung

Südost bis Nordost

 

Lawinengefahr

Die Direktabfahrten über die div. Ostseiten vom Fürstein liegen knapp unterhalb der 30°Marke können aber auch umgangen werden.

Unsere Abfahrtsvariante (aussergewöhnlich) nördlich des Schnabelspitz ist kurz etwa 35° steil. Kann aber ohne Probleme umgangen werden.

Sonst kaum Lawinengefährlich.

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung

 

Zusätzliche Info

Langis / Glaubenberg

Fazit

 

  • Skitour in toller von Hochmooren geprägten Landschaft.
  • Toller Aussichtsgipfel
  • Im mittleren Teil flache Höhenwanderung
  • Sehr häufig begangen. Daher ist man kaum alleine unterwegs
  • Tour die fast immer möglich ist.
  • Wer den Menschenmassen etwas ausweichen will muss unter der Woche die Tour unternehmen.
  • Für Hundi kein Problem! Aber ACHTUNG: Wildruhehzonen

 

Genaue Route

Parkplatz Langis P.1442, Glaubenberg Pass P.1543, Rick P.1694, Rickhubel P.1943, P.1885, P.1912, Fürstein 2040, Südgrat, Südostflanke, P.1846, Ober Sewen P.1739, P.1717, Grat nördlich Schnabelspitz, Rick P.1694, Glaubenberg Pass P.1543, Langis P.1442

 

Alternativ

Chli Fürstein

Miesenstock

Selispitz


Tourengänger: Lulubusi
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. Februar 2013 um 13:12
welch prächtige Schneeverhältnisse! Und: stimmungsvoll auch bei "schlechten" Wetterbedingungen ...
lg Felix

Lulubusi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Februar 2013 um 13:18
Stimmungsmässig ist es bei leicht nebligem Wetter eigentlich viel spannender.
Der Schnee war an diesem Berg wirklich aussergewöhnlich gut.
Noch nie hatte ich solche Verhältnisse.


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