Lämmerenhorn 2806m / Steghorn 3146m (nach Lämmernhüttenzustieg)
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Lämmerenhorn 2862m Steghorn 3146m mit Hüttenzustieg
Für Skitouren ist zur Zeit die Schneedecke nicht in allen Regionen gleich optimal, was allerseits bekannt ist. Auf der Suche nach einer optimalen Lösung entscheiden wir uns, das wären Patrizia, Harald und ich, das Lämmerengebiet mit einem Besuch zu beehren. Und so kommt es, dass wir uns für drei Tag in der Lämmerenhütte einquartieren.
Mit dem Plan im Hinterkopf nach dem Hüttenzustieg eine erste Skitour zu unternehmen machen wir uns also auf den Weg.
Hüttenzustieg |
Im Leukerbad P.1424 (Talstation der Gemmibahn) besteigen wir die Gondel und überwinden die ersten gut 900 Höhenmeter auf eine äusserst bequemer Art.
Auf dem Gemmipass P.2314 angekommen, verbinden wir dann endlich unsere Latten mit den Füssen. Von der Gemmi fahren wir erstmal westwärts, auf den Jägerboden P.2272 hinab. Hier werden die Felle angeklebt.
Über eine erste 10m hohe unschwierige Stufe, erreichen wir den Lämmerenboden, gehen über diesen hinweg bis an dessen Westrand P.2315 (dem Sommerweg folgend). Nun verlassen wir den hier nach Norden abdrehenden Sommerweg. Als alternativer Zustieg zur Hütte ist dieser im Moment zu unsicher.
Weiterhin westwärts, steigt man nun über eine ca. 30° steile Stufe hoch und trifft so auf eine schräge Rampe. In südwestlicher Richtung folgt man der leicht ausgesetzten Rampe bis auf die Ebene hinauf über die man schliesslich in wenigen Minuten die im Nordwesten gelegene Lämmernhütte P.2501 erreicht.
Auf der Hütte angekommen Checken wir erstmal ein, besprechen wohin des weiteren Weges, und deponieren unser Material welches wir für den weiteren Weg nicht benötigen. Unsere nächsten zwei Ziel sind das Lämmerenhorn 2806m und das Steghorn 3146m. Von der Lämmerenhütte eine ideale Halbtagestour.
Aufstieg zum Lämmerenhorn / Steghorn |
Bei bestem Wetter machen wir uns also auf den Weg.
Lämmerenhorn:
Von der Hütte, die Felle bereits montiert, gehen wir unterhalb der südlichen Ausläufer des Lämmerenhorns, leicht an Höhe verlierend westwärts zum Graben der vom Wildstrubelgletscher hinunter zieht, drehen nach Norden ab und dem Gletscher entgegen.
Wir halten uns möglichst rechts und können so einen unnötigen Höhenverlust vermeiden. Vor der Gletscherzunge biegen in Richtung Steghorngletscher ab. Im flachen, leicht coupierten Gelände westlich des Lämmerenhorns, gewinnen wir in der wärmenden Sonne langsam aber stetig an Höhe.
Auf ca. 2700m Höhe machen wir einen weiten Rechtsbogen und erreichen so von Norden her kommen den Gipfel des Lämmerenhorn P.2806m.
Nach einer kurzen Pause begeben wir uns auf den weiteren Weg. Das Steghorn lacht uns an und lädt regelrecht zu einer Besteigung ein.
Steghorn:
Vom Gipfel fahren wir einige Meter westwärts ab um nun wieder nach Norden abzudrehen. So können wir in dem auch hier recht flachen Gelände direkt zum Steghorngletscher hinauf fellen. Laut Karte des Jahres 2006 trifft man auf ca. 2800m auf den Gletscher. Auf Grund des erstaunlich vielen Schnees bekommt man aber davon gar nichts mit. Über den harmlosen und sehr flachen Gletscher gehts weiter.
Der Steghorngipfel tritt schon recht früh ins Blickfeld und gibt die Richtung an. Ein weiter Rechtsbogen führt uns an die Westflanke des Horns. In der Flanke eher etwas rechts haltend, steigen wir zwischen zwei Felsinseln hindurch bis wenige Meter unter den Gipfel hinauf. Die letzten Meter zum Steghorn P.3146 legen wir zu Fuss zurück. Der starke Westwind der letzten Tage hat den Schnee weg geweht und den gerölligen Untergrund hervortreten lassen.
In früh abendlichen Sonne und erstaunlich warmen Temperaturen, können wir in aller Ruhe den tollen Ausblick geniessen.
Abfahrt |
Nach der obligatorischen Fotosession machen wir uns dann an die Abfahrt. In bestem Pulverschnee ziehen wir unser Spuren in die Westflanke des Steghorns und fahren ungefähr der Aufstiegsspur folgen zurück zur Hütte.
Pünktlich zum Nachtessen, genauer beim Eindunkeln treffen wir wieder in der Hütte ein! (Den Tag voll ausgenutzt)
Hinnweis:
Hält man sich möglichst am linken Rand und etwas oberhalb des Gletschers, lässt sich die Strecke in der man die Stöck zum schieben missbrauchen muss, minimieren.
Weiter unten sollte man sich wieder möglichst an die südlichen Ausläufer des Lämmerenhorns halten, um zur Lämmerenhütte hin möglichst wenig an Höhe zu verlieren.
Ein erneutes Anfellen kann allerdings nicht ganz umgangen werden. Unterhalb P.2575 Felle montieren und in wenige Minuten zurück zur Hütte.
Tour mit: Patrizia und Harald
Startpunkt |
Gemmi 2314m (Lämmerenhütte 2501m)
Ziel |
Lämmerenhorn 2806m / Steghorn 3146m
Anforderungen |
WS. Lediglich am Westrand des Lämmerenboden ist eine Steilstufe mit 30° zu überwinden. Die anschliessende etwas geneigte Rampe ist leicht ausgesetzt.
Ansonsten wird nirgends die 30° Marke überschritten. Bei Nebel kann die Orientierung etwas heikel sein, sonst problemlos.
L. Wenn man dasLämmerenhorn und Stegehorn von der Lämmerenhütte aus besteigt.
Hangrichtung |
Südost, Süd-Südwest, West
Lawinengefahr |
In der Steilstufe westlich des Lämmerenbodens kann etwas Vorsicht nicht schaden. Sonst ist die gesamte Tour bei guter Routenwahl sicher.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Zusätzliche Info |
Für die gesamte Tour benötigten wir inkl. Pausen und Hüttenzustieg ca. 6 Stunden.
Fazit |
- Tolle, technisch unschwierige Skitour
- Ab Lämmerenhütte eine ideale Halbtagestour
- Ab Gemmi kurze Tagestour ohne besondere Anforderungen
- Recht flache Skitour
- Klassische Schneeschuhtour
- Auch bei kritischen Lawinenverhältnissen möglich
- Steghorn ein toller Aussichtspunkt
- Ausser bei Nebel leichte Orientierung.
- Gut auch mit Vierbeiner möglich
- Vorsicht: Jagdbanngebiet. Offizielle Skitourenroute nicht verlassen.
Genaue Route |
Gemmi P.2314, Jägerboden, Lämmerenboden, P.2315, Lämmerenhütte P.2501, südlich um die Lämmerenhorn Ausläufer, an die Zunge des Wildstrubelgletschers, Nordwärts in weitem Rechtsbogen auf das Lämmerenhorn, nordwärts zum Steghorngletscher, auf diesem langsam nach Nordosten abdrehen, Westflanke Steghorn, Steghorn P.3146
Zurück auf selbem Weg.
Alternativ |
Wildstrubel
Schneehorn
Rot Totz
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