Pazolastock 2740m / Gemsstock-Freeride
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Winterwonderland in Perfektion
Mein geschäftliches Ferienkontigent für das Jahr 2012 beträgt seit heute -1. Das heisst, dass ich irgendwo in diesem Jahr noch einen Tag suchen muss, um das Balance Sheet wieder auf einen grünen Zweig zu bringen oder aber es spielt sowieso keine Rolle mehr, da am 21. Dezember bekanntlich Feierabend für das irdische Volk ist. Vielleicht sollte man gerade deshalb Tage wie heute nutzen, denn wer weiss schon, ob wir in der Zwischenwelt ebenfalls so galaktisch schöne verschneite Berge haben, so unberührte Weiss-Flanken, Sonnenschein, welcher keine einzige Wolke zulässt... Auch wenn ich selbst keine Produkte von Schöffel benutze, so möchte ich Euch doch gerne an deren Werbesport erinnern: "Macht erst mal ohne mich weiter - Ich bin raus". Besser könnte man den heutigen Tag nicht beschreiben.
Das Gebiet rund um Andermatt hält unglaublich viele Juwelen bereit - dank des intensiven Schneefalls der Vortage eröffnen sich nun Kombinationen und Ideen, welche vermutlich nur alle paar Jahre zu realisieren sind. So kreierte ich diverse Tracks am Vorabend in mein GPS-Gerät, um einfach mal loszuziehen und je nach Zeit, Lust und Laune die eine oder andere Idee zu realisieren. Fix war einzig das Warmup am Pazolastock, in dessen jungfräuliche Ostflanke ich heute meine Spuren zeichnen wollte.
Ich dachte, wenn ich den 8.27er in Andermatt richtung Oberalppass nehme, so liegt dann sicher schon eine Spur von einem Earlybird, welche ich zwecks Energiereserve nützen kann und dafür dann in einem anderen Projekt meine eigene Spur legen kann. Weit gefehlt - den gesamten Zug teilte ich lediglich mit einer Führergruppe, welche das selbe Ziel hatten, den Tag jedoch gemütlich nahmen. So war es mir alleine zugetan, die "Touri-Spur" in den Schnee zu legen und ich war froh, dass ich nicht zum ersten Mal an diesem Berg war. Leicht erhöhter Puls hatte ich einzig bei der Eröffnung des Flankenwechsels, wo ich zwar sah, dass der Hang bereits entladen war, aber aufgrund meines Alleinganges dennoch ein paar zweifelhafte Gedanken hatte. Die vorsichtige Rechnung ging dann zum Glück auf und so stand ich nach 1 3/4h auf dem windstillen Gipfel des Pazolastock 2740m. Das Panorama, die Stimmung, die Einladung des weissen Zaubers - es war einfach alles perfekt. So genoss ich bei der Gipfelhütte meinen Lunch, wartete die Führergruppe ab um meine Abfahrtspläne zu besprechen und zog dann los...
Meine zu Hause geplante Variante war vom P. 2685 mehr oder weniger in der direkten Falllinie zu P. 2167 zu cruisen - eine absolut perfekte Wahl, wie es sich während der Fahrt und auch im Nachhinein herausgestellt hatte. Wo im Sommer ein Bach fliesst, liegt nun Powder, wie man es sich nur in Träumen vorstellt. Das Paradis unter den Skiern...
Ich folgte nun meinem Track, welcher mich via Tgatlems zu P. 1870 und dann weiter dem Rein Anteriur nach Tschamut 1645m führte. Im Nachhinein alles andere als optimal. Zwar durfte ich nochmals den einen oder anderen kleineren unverspurten Hang fahren, die Schneeverhältnisse erneut in Top-Qualität, doch spätestens beim Bach unten ging die mühsame, schattige Latscherei los. Im Blickfeld immer meine Uhr, da ich wusste, dass in einer guten haben Stunde mein Zug fährt und ich diesen nicht verpassen sollte. Die Rechnung ging zum Glück auf, sogar eine sonnige Pause beim Bahnhof lag drin, klar besser wäre aber die Variante gewesen, welche die Führergruppe gewählt hatte: Von Tgatlems richtung Milez 1860m und dann alles der Passstrasse entlang bis nach Tschamut.
Aufgrund dieser Marschiererei sowie auch meiner ausgiebigen Gipfelpause lag ich in meinem Zeitplan nun 1 Stunde zurück. Um 13.00 Uhr nochmals eine neue Tour zu starten, bei welcher ich den höchsten Punkt vermutlich zwischen 14.00 und 14.30 Uhr erreicht hätte, dann aber eine mir noch unbekannte, sehr lange Abfahrt bevorstünde, das wollte ich im Alleingang nicht riskieren. Zu zweit hätte ich dieses Projekt alleweil noch umgesetzt, zumal man dann auch den Spuraufwand hätte teilen können.
So fuhr ich also mit der MGB via Oberalppass nach Nätschen 1842m (ich gebe zu, es war nicht einfach, bei der Station Oberalppass im Zug drin zu bleiben, zuweil ich sogar noch überlegt habe, nochmals auf den Pazolastock zu steigen um dann die Westabfahrt zu eröffnen...) - aber safety first. So cruiste ich von Nätschen (Restaurant heute geschlossen) dann über das Freeride-Gelände hinunter nach Andermatt, habe dort für unverschämt teure CHF 40.00 (plus CHF 5.00 Ticketdepot) eine Halbtageskarte für den Gemsstock gelöst und genoss den Nachmittag noch mit 2 phänomenalen, nur wenig verspurten Freeride-Abfahrten durch das Felsental. Eigentlich mag ich den Gemsstock wegen seiner schattigen Lage ja nicht, aber gerade deshalb waren heute die Schneeverhältnisse absolut fantastisch (welche sich nun leider spätestens ab Freitag verändern werden...).
Fazit:
Besser hätte ich es nicht haben können - heute war einfach ein perfekter Tag. Projekt 2 muss sich zwar nochmals gedulden - je nach Schneequalität-Veränderung wieder einige Jahre - dafür aber konnte ich mit der Ostabfahrt vom Pazolastock hinunter in die Ebene von Nurschalas einen Freudenrausch erleben, welchen ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Das Lawinenbulletin war sicherlich zu recht auf "Erheblich". Bei meinen gefahrenen Routen und Varianten gab es jedoch kein einziges Mal auch nur ein Anzeichen einer leicht erhöhten Gefahr. Nicht einmal der Flankenwechsel beim Pazolastock löste einen Anriss oder ein Geräusch aus - dennoch, eine leicht defensive Fahrweise war sicher nicht fehl am Platz. Im Felsental unterhalb des Gemsstocks wurden Steilheiten gefahren, welche einem bei "Erheblich" das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier zählt wohl der Faktor "viel befahren", sodass es auch in diesem Gebiet heute praktisch keine Schneebretter gab.
Tourenzeiten:
Aufstiegszeit Oberalppass - Pazolastock: 1h 45min (inkl. Pausen)
Start: 09.00 Uhr
Pazolastock: 10.45 Uhr bis 11.25 Uhr
Bahnhof Tschamut: 12.40 Uhr (viele Foto- und Verschnaufpausen...)
GPS-Anmerkung:
Ich vergass mein GPS-Gerät in Tschamut auszuschalten, weshalb es nonstop vom Start beim Oberalppass bis hin zum Fussmarsch zum Bahnhof Andermatt aufzeichnete. Da die MGB durch Tunnels fährt, gab es teilweise eine ziemlich chaotische Linienführung. Wer mein Track benützt, der konzentriere sich bitte nur auf den Aufstieg sowie die Abfahrt vom Pazolastock (und dann besser nur bis Tgatlems, ab dort dann wie erwähnt nach Milez ziehen) sowie die Freeride-Abfahrten im Felsental.
SLF: "Erheblich"
Tour im Alleingang.
Route Nr. 163a & 163c - SAC Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - W. Auf der Maur
Route Nr. 900a & 900c - SAC Zentralschweizer Voralpen und Alpen - Martin Maier
Route Nr. 516 & 516A - SAC Die schönsten Skitouren der CH
Mein geschäftliches Ferienkontigent für das Jahr 2012 beträgt seit heute -1. Das heisst, dass ich irgendwo in diesem Jahr noch einen Tag suchen muss, um das Balance Sheet wieder auf einen grünen Zweig zu bringen oder aber es spielt sowieso keine Rolle mehr, da am 21. Dezember bekanntlich Feierabend für das irdische Volk ist. Vielleicht sollte man gerade deshalb Tage wie heute nutzen, denn wer weiss schon, ob wir in der Zwischenwelt ebenfalls so galaktisch schöne verschneite Berge haben, so unberührte Weiss-Flanken, Sonnenschein, welcher keine einzige Wolke zulässt... Auch wenn ich selbst keine Produkte von Schöffel benutze, so möchte ich Euch doch gerne an deren Werbesport erinnern: "Macht erst mal ohne mich weiter - Ich bin raus". Besser könnte man den heutigen Tag nicht beschreiben.
Das Gebiet rund um Andermatt hält unglaublich viele Juwelen bereit - dank des intensiven Schneefalls der Vortage eröffnen sich nun Kombinationen und Ideen, welche vermutlich nur alle paar Jahre zu realisieren sind. So kreierte ich diverse Tracks am Vorabend in mein GPS-Gerät, um einfach mal loszuziehen und je nach Zeit, Lust und Laune die eine oder andere Idee zu realisieren. Fix war einzig das Warmup am Pazolastock, in dessen jungfräuliche Ostflanke ich heute meine Spuren zeichnen wollte.
Ich dachte, wenn ich den 8.27er in Andermatt richtung Oberalppass nehme, so liegt dann sicher schon eine Spur von einem Earlybird, welche ich zwecks Energiereserve nützen kann und dafür dann in einem anderen Projekt meine eigene Spur legen kann. Weit gefehlt - den gesamten Zug teilte ich lediglich mit einer Führergruppe, welche das selbe Ziel hatten, den Tag jedoch gemütlich nahmen. So war es mir alleine zugetan, die "Touri-Spur" in den Schnee zu legen und ich war froh, dass ich nicht zum ersten Mal an diesem Berg war. Leicht erhöhter Puls hatte ich einzig bei der Eröffnung des Flankenwechsels, wo ich zwar sah, dass der Hang bereits entladen war, aber aufgrund meines Alleinganges dennoch ein paar zweifelhafte Gedanken hatte. Die vorsichtige Rechnung ging dann zum Glück auf und so stand ich nach 1 3/4h auf dem windstillen Gipfel des Pazolastock 2740m. Das Panorama, die Stimmung, die Einladung des weissen Zaubers - es war einfach alles perfekt. So genoss ich bei der Gipfelhütte meinen Lunch, wartete die Führergruppe ab um meine Abfahrtspläne zu besprechen und zog dann los...
Meine zu Hause geplante Variante war vom P. 2685 mehr oder weniger in der direkten Falllinie zu P. 2167 zu cruisen - eine absolut perfekte Wahl, wie es sich während der Fahrt und auch im Nachhinein herausgestellt hatte. Wo im Sommer ein Bach fliesst, liegt nun Powder, wie man es sich nur in Träumen vorstellt. Das Paradis unter den Skiern...
Ich folgte nun meinem Track, welcher mich via Tgatlems zu P. 1870 und dann weiter dem Rein Anteriur nach Tschamut 1645m führte. Im Nachhinein alles andere als optimal. Zwar durfte ich nochmals den einen oder anderen kleineren unverspurten Hang fahren, die Schneeverhältnisse erneut in Top-Qualität, doch spätestens beim Bach unten ging die mühsame, schattige Latscherei los. Im Blickfeld immer meine Uhr, da ich wusste, dass in einer guten haben Stunde mein Zug fährt und ich diesen nicht verpassen sollte. Die Rechnung ging zum Glück auf, sogar eine sonnige Pause beim Bahnhof lag drin, klar besser wäre aber die Variante gewesen, welche die Führergruppe gewählt hatte: Von Tgatlems richtung Milez 1860m und dann alles der Passstrasse entlang bis nach Tschamut.
Aufgrund dieser Marschiererei sowie auch meiner ausgiebigen Gipfelpause lag ich in meinem Zeitplan nun 1 Stunde zurück. Um 13.00 Uhr nochmals eine neue Tour zu starten, bei welcher ich den höchsten Punkt vermutlich zwischen 14.00 und 14.30 Uhr erreicht hätte, dann aber eine mir noch unbekannte, sehr lange Abfahrt bevorstünde, das wollte ich im Alleingang nicht riskieren. Zu zweit hätte ich dieses Projekt alleweil noch umgesetzt, zumal man dann auch den Spuraufwand hätte teilen können.
So fuhr ich also mit der MGB via Oberalppass nach Nätschen 1842m (ich gebe zu, es war nicht einfach, bei der Station Oberalppass im Zug drin zu bleiben, zuweil ich sogar noch überlegt habe, nochmals auf den Pazolastock zu steigen um dann die Westabfahrt zu eröffnen...) - aber safety first. So cruiste ich von Nätschen (Restaurant heute geschlossen) dann über das Freeride-Gelände hinunter nach Andermatt, habe dort für unverschämt teure CHF 40.00 (plus CHF 5.00 Ticketdepot) eine Halbtageskarte für den Gemsstock gelöst und genoss den Nachmittag noch mit 2 phänomenalen, nur wenig verspurten Freeride-Abfahrten durch das Felsental. Eigentlich mag ich den Gemsstock wegen seiner schattigen Lage ja nicht, aber gerade deshalb waren heute die Schneeverhältnisse absolut fantastisch (welche sich nun leider spätestens ab Freitag verändern werden...).
Fazit:
Besser hätte ich es nicht haben können - heute war einfach ein perfekter Tag. Projekt 2 muss sich zwar nochmals gedulden - je nach Schneequalität-Veränderung wieder einige Jahre - dafür aber konnte ich mit der Ostabfahrt vom Pazolastock hinunter in die Ebene von Nurschalas einen Freudenrausch erleben, welchen ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Das Lawinenbulletin war sicherlich zu recht auf "Erheblich". Bei meinen gefahrenen Routen und Varianten gab es jedoch kein einziges Mal auch nur ein Anzeichen einer leicht erhöhten Gefahr. Nicht einmal der Flankenwechsel beim Pazolastock löste einen Anriss oder ein Geräusch aus - dennoch, eine leicht defensive Fahrweise war sicher nicht fehl am Platz. Im Felsental unterhalb des Gemsstocks wurden Steilheiten gefahren, welche einem bei "Erheblich" das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier zählt wohl der Faktor "viel befahren", sodass es auch in diesem Gebiet heute praktisch keine Schneebretter gab.
Tourenzeiten:
Aufstiegszeit Oberalppass - Pazolastock: 1h 45min (inkl. Pausen)
Start: 09.00 Uhr
Pazolastock: 10.45 Uhr bis 11.25 Uhr
Bahnhof Tschamut: 12.40 Uhr (viele Foto- und Verschnaufpausen...)
GPS-Anmerkung:
Ich vergass mein GPS-Gerät in Tschamut auszuschalten, weshalb es nonstop vom Start beim Oberalppass bis hin zum Fussmarsch zum Bahnhof Andermatt aufzeichnete. Da die MGB durch Tunnels fährt, gab es teilweise eine ziemlich chaotische Linienführung. Wer mein Track benützt, der konzentriere sich bitte nur auf den Aufstieg sowie die Abfahrt vom Pazolastock (und dann besser nur bis Tgatlems, ab dort dann wie erwähnt nach Milez ziehen) sowie die Freeride-Abfahrten im Felsental.
SLF: "Erheblich"
Tour im Alleingang.
Route Nr. 163a & 163c - SAC Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - W. Auf der Maur
Route Nr. 900a & 900c - SAC Zentralschweizer Voralpen und Alpen - Martin Maier
Route Nr. 516 & 516A - SAC Die schönsten Skitouren der CH
Tourengänger:
Bombo
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