Einsames, wildes Valsolda - Wetterflucht in den Süden


Publiziert von 360 Pro , 3. Dezember 2012 um 14:27.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 2 Dezember 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Davesco
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Brè, Paese

Das italiensiche Valsolda liegt hart an der Schweizer Genze und ist mit seiner südseitigen Lage sehr gut geeignet für vorwinterliche Wanderungen, wenn der Schnee sonst schon Überhand genommen hat. Zudem gibt es in diesem wilden Tal, welches zum Teil Naturschutzgebiet ist, unzählige kleinere und grössere Gipfel, welchen man einen Besuch abstatten kann, insbesondere dann, wenn im Norden das Wetter wieder einmal zum Davonlaufen ist. Der Zugang erfolgt am einfachsten von Süden, allerdings bietet sich für ein paar Gipfel im Nordwesten des Valsolda auch die Alpe Bolla oberhalb Lugano als Einstieg an. Genau dies stand heute auf meinem "Menüplan".
 
Mein Ausgangspunkt ist cff logo Davesco, nicht weil das für meine Tour ein idealer Start wäre, sondern da ich in dieser Gegend noch kurz etwas erledigen möchte. Ich gelange schlussendlich auf den Wanderweg zur Alpe Bolla und folge diesem mehr oder weniger bis dorthin. Anschliessend nehme ich den markierten Weg zur Bocchetta di Brumea, wo ich die CH/I Grenze überschreite und entlang dem Weg zur Alpe di Castello wandere. Hier folge ich noch kurze Zeit dem Weg in östlicher Richtung, bevor ich via den Nordgrat zum höchsten Punkt des Monte Spelucco gelange. Dieser überrascht mit einer hübschen Aussicht auf das Valsolda und den Lago di Ceresio (aka den östlichen Arm des Lago di Lugano) und natürlich auch in die umliegenden Hügel und Berge.
 
Nach einer kurzen Verschnaufpause folge ich genau dem Südgrat bergab und gelange ohne grosse Schwierigkeiten (T3, Wegspuren) via Castone del Torè zu einem weiteren kleinen Gipfel, nämlich dem Monte Saletta. Diese Gratwanderung ist ganz hübsch und wer will kann an einigen Stellen sogar kurz Hand an den Fels legen. Nach dem Monte Saletta kehre ich zurück zum markierten Weg bei P. 1171 unmittelbar nördlich davon und folge diesem zur Alpe Boglia und von dort genau in westlicher Richtung zum Zickzackweg hoch und via diesen zum Monte Boglia / resp. zur Colma Regia. 
 
Die Stimmung ist ganz speziell, denn ein paar Wolken verdecken die Sonne, welche sich aber im Luganersee spiegelt und deshalb indirekt trotzdem scheint. Auch der immer wieder schön anzusehende Kontrast der weissen Schneeberge und der braunen Landschaft in den unteren Gefilden vermögen zu entzücken, insbesondere beim Licht der tief stehenden Sonne. Für meinen Abstieg wähle ich heute den Westgrat, welcher allmählich gen Süden dreht und eine aussichtsreiche Alternative zum markierten Weg ist. Bis zum P. 1114 folgt er strikt dem Grat. Zu oberst sind deutliche Wegspuren sichtbar, im Wald hat es dann unzählige, unmissverständliche rote Spraymarkierungen.
 
Ab P. 1114 folge ich wieder mehr oder weniger dem markierten Weg, wobei ich die eine oder andere weite Kehre etwas abkürze. Kurz nach dem Sonnenuntergang komme ich in cff logo Brè, Paese an und da mir bis zur Abfahrt meines Busses noch genügend Zeit verbleibt, statte ich auch dem Monte Brè noch einen kurzen Besuch ab und geniesse die unerhört stimmungsvolle Sonnenuntergangsstimmung.

Tourengänger: 360


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