Schijenflue im Spätsommerwinter
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Der Saisonschluss für Bergwanderer wurde von der Wetterprognose des Schweizer Fernsehens am Samstag Abend gross angekündigt. Ein Glück dass der Sonntag nochmals ein Tag zum Geniessen werden sollte. Also Rucksack gepackt, Route zurechtgelegt, und aufgebrochen zu neuen Zielen. Das Rätikon hatte mir im Oktober schon eine wunderschöne Tour beschert, also konnte ich mit St.Antönien bzw. dem massiven Bollwerk der Schijenflue nicht viel falsch machen. Eine Besteigung wollte ich aber von den aktuellen Schneeverhälnissen auf dem langgezogenen N-S-Gipfelgrat abhängig machen.
Gestartet wurde kurz nach 10 Uhr einen Kilometer unterhalb Partnunstafel. Von hier aus glänzte das Massiv hoch über Partnun bereits in der Morgensonne. Bevor ich das aber geniessen konnte, musste ich mich im Tällibach süd-östlicher Richtung zuerst durch die langen Schatten der Schollberge kämpfen, was kühle Ohren und erste Zweifel ob der Verhältnisse weckte. In dem Moment, wo ich in der Engi aber an die Sonne trat, veränderte sich die Welt und liess mich fast augenblicklich erblinden: Die Plasseggen-Hochebene erstrahlte in reinstem Weiss, der Himmel zeigte sein schönstes Blau (das war vorher auch schon so, aber passte nicht in mein "Schatten"-Schema), der Rahmen um die Ebene bildete (und bildet immer noch die markante Sarotlaspitze) und die gratseitigen Aufstiege von Mittelflue, Stock und Schijenflue zeigten sich angenehm grasig/felsig.
An der Plasseggenhütte vorbei direkt den Graustein angesteuert, der mehr als Übergang zur Mittelflue dient und keine Herausforderung darstellt. Der Aufstieg zur Mittelflue in einer frühlingshaften Wärme, liess schon einmal zur Entledigung von Bekleidungsteilen verleiten, zumal der Hügel auch ordentlich steil war. Grosse Schwierigkeiten gabs dabei nicht, das Gras war trocken und griffig auch an einigen Steilstellen.
Oben angekommen hat man eine herrliche Sicht auf das Tal und die umliegenden Berge, aber der Stock ist doch so nah! Also nichts wie weiter: Ein Blick zur Flanke, Route zurechtgelegt und im Tiefschnee den Tierspuren nach über den Sattel bis es am Aufstieg wieder grün und/oder felsig wird. Auch hier wieder wie schon an der Mittelflue: Trockenes Gras, griffige Felsen, wenig ausgesetzt wenn man nicht gerade direkt am Abgrund geht, aber dafür steil und Handarbeit nötig.
Auf dem Stock gabs erst einmal ein kleines Mittagessen mit Tiefblick nach Partnun und die umliegende Bergwelt. Zum einen völlig winterlich, verschneite Ebenen und weisse Hänge, auf der anderen Seite grüne und komplett schneefreie Täler und Bergrücken. Dazu an der Sonne gemässigte Temperaturen, aber auch das sollte wieder anders werden. Spätsommer und Winter in einem eben.
Ruhepause vorbei, auf zum letzten Gipfel des heutigen Programms: Die Schijenflue. Hier erwarteten mich einige Schneefelder im Aufstieg und ein kleiner Kamin, den man natürlich als Wanderer nicht widerstehen kann. Das Gipfelkreuz (die beiden behelfsmässig miteinander verknoteten Stecken) steht nicht auf dem Gipfel sondern vorne an der Kante, damit man es von unten auch sehen kann. Von hier also konnte man den herrlichen Rundumblick wirklich geniessen. Auf der Grenze zwischen Schweiz und Österreich kann man tief in beide Länder und deren Berge blicken, Weissfluh vs. Hochjoch, Hochwang vs. Zimba, undundund, einfach fantastisch.
Etwas weniger fantastisch gestaltete sich der Abstieg auf der "Normalroute" in Richtung Plasseggenpass. Mehrmals musste ich ein Bein hüfttief aus dem Schnee ziehen und kämpfte bei jedem Einsacken um das Gleichgewicht, aber die Ostseite der Schijenflue ist nicht besonders steil und schon gar nicht ausgesetzt, deshalb alles halb so wild. Beim Zollhäuschen weiter Richtung Norden durch die tief verschneite Ebene, ein echter Wintertraum. Habe ich schon erwähnt, dass ich während der ganzen Tour keine einzige Menschenseele angetroffen habe? Eben: Ein Traum von Wetter, Landschaft und Abgeschiedenheit.
Dann kam der grosse Schatten. Irgendwann verdeckte mir die Flue die Sonne und ab da wurds schlagartig kühler, der Schnee war nicht mehr angetaut sondern puderweich und die Schritte wurden schwerer. Aber immer noch: Die wunderschöne Winterlandschaft war einmalig anzusehen.
Beim Gruobenpass und dem anschliessenden Gruoben, einem kleinen, hügeligen Kessel, wars dann richtig winterlich. Kalt, tiefer Schnee, schattig und Wolken hatten sich am Himmel ebenfalls gebildet, Nach der Durchquerung steht man schon fast oberhalb des Partnunsees, an der Oberfläche schon angefroren, am Ufer konnte man sogar draufstehen. Ab hier war der Weg wieder schneefrei und ich konnte mich meiner Gamaschen entledigen. Der Weg hinunter nach Partnunstafel und zum Ausgangspunkt wurde immer wieder vom Zurückblicken zum Schijenflue-Massig unterbrochen und den Gedanken an die tollen Stunden, die hinter mir lagen.
Besser kann man einen Saisonabschluss fast nicht erleben.
Gestartet wurde kurz nach 10 Uhr einen Kilometer unterhalb Partnunstafel. Von hier aus glänzte das Massiv hoch über Partnun bereits in der Morgensonne. Bevor ich das aber geniessen konnte, musste ich mich im Tällibach süd-östlicher Richtung zuerst durch die langen Schatten der Schollberge kämpfen, was kühle Ohren und erste Zweifel ob der Verhältnisse weckte. In dem Moment, wo ich in der Engi aber an die Sonne trat, veränderte sich die Welt und liess mich fast augenblicklich erblinden: Die Plasseggen-Hochebene erstrahlte in reinstem Weiss, der Himmel zeigte sein schönstes Blau (das war vorher auch schon so, aber passte nicht in mein "Schatten"-Schema), der Rahmen um die Ebene bildete (und bildet immer noch die markante Sarotlaspitze) und die gratseitigen Aufstiege von Mittelflue, Stock und Schijenflue zeigten sich angenehm grasig/felsig.
An der Plasseggenhütte vorbei direkt den Graustein angesteuert, der mehr als Übergang zur Mittelflue dient und keine Herausforderung darstellt. Der Aufstieg zur Mittelflue in einer frühlingshaften Wärme, liess schon einmal zur Entledigung von Bekleidungsteilen verleiten, zumal der Hügel auch ordentlich steil war. Grosse Schwierigkeiten gabs dabei nicht, das Gras war trocken und griffig auch an einigen Steilstellen.
Oben angekommen hat man eine herrliche Sicht auf das Tal und die umliegenden Berge, aber der Stock ist doch so nah! Also nichts wie weiter: Ein Blick zur Flanke, Route zurechtgelegt und im Tiefschnee den Tierspuren nach über den Sattel bis es am Aufstieg wieder grün und/oder felsig wird. Auch hier wieder wie schon an der Mittelflue: Trockenes Gras, griffige Felsen, wenig ausgesetzt wenn man nicht gerade direkt am Abgrund geht, aber dafür steil und Handarbeit nötig.
Auf dem Stock gabs erst einmal ein kleines Mittagessen mit Tiefblick nach Partnun und die umliegende Bergwelt. Zum einen völlig winterlich, verschneite Ebenen und weisse Hänge, auf der anderen Seite grüne und komplett schneefreie Täler und Bergrücken. Dazu an der Sonne gemässigte Temperaturen, aber auch das sollte wieder anders werden. Spätsommer und Winter in einem eben.
Ruhepause vorbei, auf zum letzten Gipfel des heutigen Programms: Die Schijenflue. Hier erwarteten mich einige Schneefelder im Aufstieg und ein kleiner Kamin, den man natürlich als Wanderer nicht widerstehen kann. Das Gipfelkreuz (die beiden behelfsmässig miteinander verknoteten Stecken) steht nicht auf dem Gipfel sondern vorne an der Kante, damit man es von unten auch sehen kann. Von hier also konnte man den herrlichen Rundumblick wirklich geniessen. Auf der Grenze zwischen Schweiz und Österreich kann man tief in beide Länder und deren Berge blicken, Weissfluh vs. Hochjoch, Hochwang vs. Zimba, undundund, einfach fantastisch.
Etwas weniger fantastisch gestaltete sich der Abstieg auf der "Normalroute" in Richtung Plasseggenpass. Mehrmals musste ich ein Bein hüfttief aus dem Schnee ziehen und kämpfte bei jedem Einsacken um das Gleichgewicht, aber die Ostseite der Schijenflue ist nicht besonders steil und schon gar nicht ausgesetzt, deshalb alles halb so wild. Beim Zollhäuschen weiter Richtung Norden durch die tief verschneite Ebene, ein echter Wintertraum. Habe ich schon erwähnt, dass ich während der ganzen Tour keine einzige Menschenseele angetroffen habe? Eben: Ein Traum von Wetter, Landschaft und Abgeschiedenheit.
Dann kam der grosse Schatten. Irgendwann verdeckte mir die Flue die Sonne und ab da wurds schlagartig kühler, der Schnee war nicht mehr angetaut sondern puderweich und die Schritte wurden schwerer. Aber immer noch: Die wunderschöne Winterlandschaft war einmalig anzusehen.
Beim Gruobenpass und dem anschliessenden Gruoben, einem kleinen, hügeligen Kessel, wars dann richtig winterlich. Kalt, tiefer Schnee, schattig und Wolken hatten sich am Himmel ebenfalls gebildet, Nach der Durchquerung steht man schon fast oberhalb des Partnunsees, an der Oberfläche schon angefroren, am Ufer konnte man sogar draufstehen. Ab hier war der Weg wieder schneefrei und ich konnte mich meiner Gamaschen entledigen. Der Weg hinunter nach Partnunstafel und zum Ausgangspunkt wurde immer wieder vom Zurückblicken zum Schijenflue-Massig unterbrochen und den Gedanken an die tollen Stunden, die hinter mir lagen.
Besser kann man einen Saisonabschluss fast nicht erleben.
Tourengänger:
Dimmugljufur
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