Der Jochberg ist als Klassiker der Münchner Hausberge hinlänglich bekannt; bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen über diesen familienfreundlichen Wandergipfel. Aber auch für Radler ist der aussichtsreiche Berg attraktiv. Die meisten von ihnen strampeln aus der Jachenau herauf. Wer allerdings mit der Bahn anreisen möchte, um danach ordentlich in die Pedale steigen zu können, der wählt am besten die Route von Kochel über die Kotalm. Mit einem Höhenunterschied von fast 1000 Metern lohnt sich die Anreise dann auch wenigstens...
Vom Bahnhof geht es mit dem Radl auf der Hauptstraße (B11) in den Ort und weiter in Richtung Kesselberg bis zu einem Firmengelände. Nach links durch den Firmenparkplatz bis zum hinteren Ende; dort beginnt eine Schotterstraße (Jochberg und Sonnenspitz ausgeschildert). Auf ihr die ersten Meter recht steil bergan, dann beginnt ein kurzes Erholungsstück, bevor die Piste wieder aufsteilt und in vielen Kehren steil und ohne Verschnaufpausen durch den Wald bergauf leitet. Man bleibt immer auf dem Sträßchen und irgendwann legt sich die Steigung doch kurz (!) zurück, bevor eine Verzweigung erreicht wird. Um die Kotalm zu erreichen, muss man den rechten Ast wählen, der äußerst unbarmherzig aufsteilt - "sakradi", ist das steil! Danach wird's wieder etwas flacher und man gelangt an den Waldrand, wo ein alter Forstweg einmündet. Hier ist das Radldepot erreicht.
Auf dem Fahrweg in Richtung Kotalm geht's noch ein Stück weiter über die Lichtung, bis an beschilderter Stelle - noch vor der Alm - nach rechts der Wanderweg zum Jochberg abzweigt. Durch feuchten Wald aufwärts, bis man die Weidefläche der Jocheralm erreicht und über den matschigen Steig durch die Weide hinüber zur Alm wandert (im Sommer Einkehrmöglichkeit).
An der Alm nach rechts auf den Wanderweg, der den Hang ansteigend in westlicher Richtung quert und auf den Anstieg von der Kesselberghöhe trifft. Auf ihm nach rechts hinauf zum Gipfel - eine aussichtsreiche Loge zwischen Karwendel und Oberland mit Tiefblick auf Walchen- und Kochelsee!
Natürlich kann man auf dem Anstiegsweg zurück wandern. Viel schöner ist es aber, dem Kamm auf schwachen Trittspuren (ab und zu verblasste Markierungen) in nordöstlicher Richtung zu folgen. An einem Latschengebüsch geht's problemlos vorbei, bald darauf wird der Waldrand erreicht. Ein Weidezaun (Stacheldraht!) stellt die klettertechnische Schlüsselstelle der Tour dar. Auf nun gut erkennbaren Spuren (einige alte Markierungen) geht's durch Wald am Kamm abwärts, später wird ein Abschnitt auf der Nordseite umgangen. Nach kurzer Zeit geht's wieder auf den Rücken, der abflacht und in nördlicher Richtung wenig markant hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Jochberg und Graseck leitet. Dort wird der alte Forstweg erreicht, auf dem es noch ein paar Meter nach rechts zurück zum Radldepot geht. Der Rest der Tour ist schnell beschrieben und noch schneller absolviert: Mit dem Radl geht's in rasanter Fahrt wieder zurück nach Kochel.
Schwierigkeiten:
Mit dem Radl zum Radldepot: L (sehr steil; alternativ zu Fuß T1).
Via Jocheralm zum Jochberg: T2.
Abstieg über Nordostrücken: T3 (nur kurze Stücke, teils recht steile Hänge).
Fazit:
Eine lohnende, kurze 3*-Bike&Hike-Tour auf einen schönen Aussichtsgipfel. Der Abstieg über den Nordostkamm ist weglos, aber gut zu finden und ein angenehmer Kontrast zum überlaufenen Gipfelanstieg ab der Jocheralm.
Wer ganz vernarrt in sein Radl ist, kann von der Kotalm etwas bergab in Richtung Jachenau fahren, um dann auf dem Versorgungsweg hinauf zur Jocheralm zu radeln.
Kategorien: Bayerische Voralpen, bike and hike, 3*-Tour, Bus und Bahn, Deutschlandticket, 1500er, T2.
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