Schneeschuhtour rund ums Horn "mit Hund"
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Hüttstett; Horn mit Hund. Die erste Schneeschuhtour im Winter 12/13
Jahreszeit gemäss befinden wir uns immer noch im Herbst. In diesen Tagen hat sich allerdings der Winter ein erstes mal gemeldet. Abends zuvor hatte ich noch meine Zweifel, dass am nächsten Morgen eine annehmbare Schneedecke liegt. So liess ich es bei einer wagen Idee zu einer Schneeschuhtour sein.
Am nächsten Morgen, welche Überraschung! Bereits bei uns lag eine 20cm dicke Schneedecke. Mich, der den Schnee liebt, hält da natürlich nichts mehr. Zu einer Skitour würds nicht reichen für Schneeschuhe aber alle mal. Also setzte ich meine wage Idee in die Tat um. Da ich meine ausgesuchte Region bestens kenne, benötige ich auch nicht wirklich Planungszeit. Packen und los heisst das Motto.
Mit dem Auto geht es erstmal auf den Brünigpass. Immer wieder ein idealer Ausgangspunkt für die verschiedensten Wanderungen und Touren, vor allem im Winter.
Aufstieg |
Ich starte also auf dem Brünig, bei der „Schwingerkurve“ P.988. Hier findet man meistens genügend Platz um das Fahrzeug zu deponieren.
Die ersten ca. 50m Meter legt man auf der Passstrasse bis man einen Weg erreicht, der an der SBB-Bahnlinie nordwärts zum Naturfreundehaus. Hier montiere ich meine Schneeschuhe.
Nun folge ich der Strasse die nordostwärts, die langsam ansteigend durch den verschneiten Wald hoch führt. Schon bald ist das Unghüri P.985 erreicht.
Hier wird das Gelände zum ersten mal etwas steiler, bleibt aber unschwierig. Entweder folgt man weiter der Strasse und macht eine Zusatzschlaufe, dafür mässig steil oder man steigt kurz nach dem Unghüri direkt über eine steile Grasstufe hoch und kürzt etwas ab. (Meine Variante) Oberhalb dieser Grasstufe legt sich das Gelände etwas zurück und wird flacher um wenig später wieder an Steilheit zuzunehmen. Über eine offen Weide, rechts und links von Wald flankiert erreicht man schliesslich Biel P.1134.
Achtung: Nimmt man kurz nach Unghüri die Abkürzung sollte man nicht zu weit links über die Grasflanke hoch gehen da hier Schneerutschgefahr besteht.
Bei Biel trifft man wieder auf eine Fahrstrasse der man folgt (rechtshaltend und aufwärts), was das vorwärtskommen einfach macht. Schnell gewinnt man an Höhe und erreicht schon bald Chatz P.1190. Ab hier wird es wieder flach, was Zeit zum verschnaufen gibt.
Nun durchquert man die offenen Weiden der Schwendi. Kurz vor Ende der Fahrstrasse biege ich nach rechts ab und folge dem Sommerwanderweg bis zum P.1297 Feldmooswald. (wieder eine etwas steilere Passage)
Bei P.1297 trifft man auf eine weitere Strasse, der ich weiter in nordöstlicher Richtung bis zu P.1398 folge. Hier mache ich die erste länger Pause, trinke und esse etwas um meine Batterien für den nächsten steileren Teil aufzuladen.
Von P.1398 führt nun der Weg am Waldrand (Sommerwanderweg) bis zum Schildboden hoch. Hinnweis: In älteren Karten holt man zu den Alphütten Feldmoos aus und quert unter dem Bannwald zum Schildboden zurück. Das ist nicht mehr korrekt!
Nach dem ich den etwas steileren Grashang zum Schildboden hinter mich gebracht habe, gehe ich über den flachen Schildboden bis zur Schildhütte P.1581. Hier lasse ich mir einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt Schild nicht entgehen. Auf der Rückseite der Schildhütte führt der Weg in den Wald. (einfach zu finden und unschwierig)
Zurück bei der Hütte, peile ich als nächstes Ziel die ebenfalls nordöstlich liegende Alp Hüttstett an. Sehr abwechslungsreich führt mich der Weg durch den Bärschluechtwald P.1605, östlich am Horn vorbei, durch Herbrig bis nach Hüttstett P.1662.
Die Steilheit bleibt moderat, so dass man die tief verschneite und winterliche Landschaft richtig geniessen kann.
Vor der ersten Hütte der Alp Hüttstett biege ich gleich nach rechts ab und steige zum Sunnentag hoch. Über die weite Grasflanke geht es einfach aufwärts. Das schwierigst oder mühsamste waren heute die Schneeverfrachtung auf Grund des starken Biswindes. Teilweise wühlt man sich durch Hüfthohen Schnee. Der Schnee ist so locker und luftig, dass man selbst mit den Schneeschuhe tief einsinkt.
Zudem spürt man jetzt die Höhe. Bis auf ca. 1500m gleichbleibende Schneedecke von etwa 20-30cm nimmt diese jetzt massiv und schnell zu.
Auf dem Sunnentag dreht man zum ersten mal ab und läuft in eine andere Himmelsrichtung. Süden ist nun die Marschrichtung.
Ich steige über den Sunnentag hoch zum Horn und quere an dessen Südostseite die steilen Hänge die einige mal die 30° Marke massiv überschreiten! Also Vorsicht, Lawinengefahr sehr gut einschätzen.
Südlich des Horns führt der Weg direkt über einen kleinen Grat oberhalb Hornmettlen zu P.1829 und anschliessend wieder einfach hinunter zu P.1812. Hier hat man den höchsten Punkt meiner gewählten Tourenvariante bereits überstiegen. Vor dem Abstieg gönne ich mir noch mal eine Teepause.
Abstieg |
Bei P.1812 folge ich dem Wegweiser Unterhorn und der Strasse die abwärts nach Südwesten führt. Die Hütten der Alp Unterhorn lass ich an meiner recht vorbeiziehen und stapfe schliesslich südwestwärts bis zu P.1659 durch den Schnee. Bei P.1659 dreht man nach Norden ab, um bereits nach wenigen Metern die Strasse auf der man sich bewegt westwärts zu verlassen.
Ein kleine Lichtung (Wald wurde abgeholzt) ist die richtig Stelle. Steil geht es durch den lichten Wald, anschliessend über die Grasflanke in direkter Linie hinunter zum Schildboden.
Keinesfalls darf bereits bei P.1659 zum Schildboden abgestiegen werden auch wenn das offene Gelände sehr reizvoll wäre. Lawinen aus den oberhalb liegenden Felsen reichen hier bis beinahe zum Schildboden hinunter.
Nun trifft man wieder auf die Aufstiegsspur. Dieser folge ich zurück bis zum Brünigpass.
Startpunkt |
Brünigpass (Schwingerkurve) 988m
Ziel |
Hornmettlen 1829m (Horn)
Anforderungen |
Meist bleiben die Schwierigkeiten moderat WT2. Die Hangneigung bleibt in der Regel unter 30°. Augenmerk ist auf Steilhänge in der näheren Umgebung zu richten. Grundkenntnisse in der Beurteilung der Lawinensituation sind nötig.
Die Querung hinter dem Horn ist die Schlüsselstelle! Eine steile Hangtraverse 35-40° „WT5“ ist zu meistern und benötigt gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation.
Hangrichtung |
Alle
Lawinengefahr |
Kurz oberhalb Unghüri steile Grasflanke. Bei Chatz auf die westlich angrenzenden Hänge achten.
Querung zwischen Sunnentag und P.1812 südwestlich des Horn! Kurze aber 35-40° steile Hänge.
Bei P.1659 nicht zu weit links zum Schildboden absteigen, Lawinen aus den oberhalb liegenden Felsen.
Material |
Übliche Schneeschuhausrüstung, LVS, Lawinenschaufel und -Sonde
Zusätzliche Info |
Fazit |
- Tolle etwas länger Schneeschuhtour
- Querung hinterm Horn lässt Alpinfeeling aufkommen
- Sehr abwechslungsreiche Landschaft.
- Tour kann beliebig verlängert oder verkürzt werden
- Bis Feldmoos meist gespurt
- Gesamte Tour eher selten begangen.
- Für Hunde kein Problem (Achtung Wild)
Genaue Route |
Brünig (Schwingerkurve) P.988, Naturfreundehaus, Unghüri P.985, Biel P.1134, Chatz P.1190, Feldmooswald P.1297, P.1328, P.1398, Schildboden, Schildhütte, Schild P.1581, Bärschluecht, Herbrig, Hüttstett P.1662, Sunntentag, Hornmettlen P.1829, P.1812, Unterhornalp, P.1659, Schildboden, P.1398, P.1328, Feldmooswald P.1297, Catz P.1190, Biel P.1134, Unghüri P.985, Naturfreundehaus, Brünig P.988
Alternativ |
Schneeschuhtouren könne beliebig ausgebaut, verkürzt und kombiniert werden.

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