Mittenwalder im Wellness-Stil

Da die Organisatoren die Bahnanreise bevorzugten, entfiel aus Zeitgründen der Aufstieg und wir starteten an der Bergstation - also richtig wellnessmäßig. Die Tage vorher noch katastrophale Wetterprognose hatte sich insofern fundamental geändert, als dieser eine Samstag richtig sonnig und schön wurde. Dafür waren, sobald man von der Nördlichen Linderspitze an den Dunstkreis der Bergbahn verließ, außer uns erstaunlich wenig Leute unterwegs, ich hatte eine Karawane erwartet. So war es natürlich viel schöner.
Eine Beschreibung schenke ich mir, die steht überall herum. Wer trittsicher, schwindelfrei und bergerfahren ist, kommt ohne Klettersteiggeraffel aus, wer noch nicht so recht einschätzen kann, welches Gelände er sich zutrauen kann, hat es besser an. Helm ist ein Muss (alles gute kommt von oben...)!
Am schönsten war es spätnachmittags - die Sonne stand schon tief - am Brunnsteinanger, denn hier bog die Gruppe entschlossen Richtung Bier ab und ich hatte die Hügel ganz für mich allein, der Pleisenkamm in schönster Abendbeleuchtung, im Hintergrund die Nordkette. Die Tiroler Hütte wirkt, als sei sie am Verfallen, die kleine Steinumfriedung liegt voll Müll. Schade, das war immer ein sehr origineller Einkehrschwung.

Übernachtung im Brunnsteinhaus (der Abstieg dahin ist derzeit nicht in besonders gutem Zustand und bietet fast größere Herausforderungen, wenn auch anderer Art, als der Höhenweg) und am nächsten Tag bei Regen auf dem Leiternweg (mittlerweile Hängebrücke statt Leitern) zurück nach Mittenwald. Auf den Zug haben wir im Bahnhofsrestaurant gewartet, da sitzt man richtig nett, und die Weißwürscht sind in Ordnung.