Kreuzspitze (2185 m) - auf langen Graten vom Kuchelberg zum Friederspitz
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Die Kreuzspitze ist der höchste Berg im Zentrum der Ammergauer Alpen - nur der Danielkamm im Südwesten des Gebirges erhebt sich noch höher. Die teilweise recht brüchigen Grate verleihen der Kreuzspitzgruppe einen alpinen Anstrich, den man sonst in den Ammergauern nicht findet; dem trittsicheren und schwindelfreien Bergfreund bieten sie die Möglichkeit großartiger, aussichtsreicher Überschreitungen in spannendem Ambiente. Im Zentrum des Interesses steht dabei natürlich die Kreuzspitze, die sich als phantastischer Aussichtsberg erweist. Hier vorgestellt ist eine lange Gratwanderung vom Kuchelberg über die Kreuzspitze bis zum Friederspitz, die als ausgedehnte Tagestour, aber auch in zwei unabhängigen Unternehmungen durchgeführt werden kann.
Vom Parkplatz geht's auf gutem Forstweg südwestwärts dahin; nirgends steil und überall entspannt fahrbar. Kurz nach einem kleinen Holzlagerplatz beginnt gegenüber einem Schild der Steig (unbezeichnet), der durch schönen Wald hinauf zur Kuchelberg-Diensthütte leitet. Dort wird freies Gelände erreicht und der Steig führt zur Kammhöhe hinauf. Nach links am zahmen Rücken weiter zum Kuchelbergspitz (Gipfelkreuz und -buch).
Am Kamm oder etwas in die Südseite ausweichend geht's weiter bis zum recht unscheinbaren Kuchelbergkopf, der überschritten wird; am Sattel zwischen Kuchelbergkopf und Kreuzspitze erreicht man den markierten Weg, der über's Kreuzkar herauf kommt. Er weicht etwas in die Nordflanke aus und quert in westlicher Richtung durch Schrofengelände, bis er auf den markierten Normalanstieg vom Ammersattel stößt. Über Schrofen und Fels (eine Stelle I) hinauf zum Gipfelkamm und rechts ein paar Meter hinüber zum großen Gipfelkreuz (mit -buch). Die Aussicht von der Kreuzspitze ist gewaltig, lediglich das bedeutend höhere Wettersteingebirge im Süden verwehrt Blicke in die Stubaier Alpen, bildet dabei aber selbst den größten Blickfang.
Weiter am Kamm und vorbei an einem kleinen Gedenkkreuz; schon kurz unter dem Gipfel erreicht man eine Felsplatte, die etwa zwei Meter senkrecht zu einer Scharte hin abbricht; entweder mit Unterstützung der hier installierten Kette oder frei klettert man ab (II, Schlüsselstelle). Den gut erkennbaren Steigspuren folgend, gelangt man am Grat beziehungsweise auf der Westseite durch Schrofen zur markanten Scharte zwischen Kreuzspitze und Kreuzspitzl. Aus ihr führt die obere Trittspur zu einer Rinne; durch sie bergauf und um einen Vorsprung herum auf die Gipfelabdachung des Kreuzspitzls (bis II-; Steinmänner). Durch begrünte Schrofen in wenigen Minuten ohne Schwierigkeiten zum Gipfel. Am Kreuzspitzl besteht die letzte Möglichkeit, die Tour abzubrechen; ein Abstieg über Neualm- und Ammersattel hätte allerdings einen langen Rückmarsch im Tal zur Folge.
Jetzt beginnt der anspruchsvollere Teil der Tour. Hinüber zur südlichen Erhebung, an der der lange, brüchige Grat zum Friederspitz anschließt (Grenzstein). Auf ihm steil hinunter; meist bleibt man am besten auf Grathöhe, einige Graterhebungen werden günstigerweise auf der Nordseite gratnah durch steile Schrofen umgangen. Bevor ein Steilabbruch den Zugang zu einer tiefen, markanten Gratscharte versperrt, steigt man rechts einer steilen Rinne durch Schrofen etwas ab, um durch Latschen einige Meter nach Westen "zurückzuqueren" und durch felsdurchsetzte Schrofen wieder scharf links den Schuttstrom zu erreichen, der von der Scharte herunter zieht. Über Schutt und Schrofen hinauf zur Scharte und weiter am Grat. Es folgt noch eine längere nordseitige Querung (Steinmänner) auf guten Bändern, dann ist der tiefste Punkt zwischen Kreuzspitzl und Friederspitz erreicht; die Hauptschwierigkeiten sind nun überwunden. Man trachtet danach, bald wieder den Grat zu erreichen (schwache Spuren); am Grat ist eine Latschengasse freigeschnitten. Schließlich über den sanften, begrünten Gipfelhang hinauf zum großen Kreuz am Friederspitz.
Der Abstieg vom Friederspitz führt auf markiertem Weg nach Süden in die Wiesenmulde und in östlicher Richtung hinab zur Friederalm. Von dort in zahlreichen, flachen Kehren hinunter, bis die breite Schotterstraße erreicht ist. Auf ihr nach links und immer dem Hauptweg folgend längere Zeit talwärts. Dort, wo nach einem steileren Stück der Bach (links des Wegs) an einer Rastbank erreicht wird, quert man weglos das Bachbett (mehrere Wasseradern, unter Umständen heikel) und erreicht das jenseitige Ufer. Über einen steilen Kieswall in den Wald, der nach Westen gequert wird, bis man auf die Forststraße trifft, auf der die Fahrräder stehen. Zurück zum Radldepot und mit den Rädern wieder hinunter zum Parkplatz. Die Abfahrt ist ein Genuss, sofern es nicht schon dunkel ist.
Schwierigkeiten:
Besuch von Kuchelbergspitz und -kopf: T3, L (Radl).
Weiter zur Kreuzspitze: T3, eine Stelle I.
Übergang zum Kreuzspitzl: T4, eine Stelle II (versichert; sonst meist Gehgelände und etwas Kraxelei bis II-).
Gratübergang zum Friederspitz: T5+, II (mehrmaliges Ausweichen in die steile Nordflanke fordert Trittsicherheit; mehrmals Kraxelei bis II; möglicherweise kann die T5+-Stelle auch umgangen werden).
Abstieg vom Friederspitz via Friederalm zum Radldepot: T2, unten ein Forststraßenhatscher mit "vogelwilder" Bachquerung.
Fazit:
Eine phantastisch aussichtsreiche 5*-Rundtour im Herzen der Ammergauer Alpen. Wer die Ammergauer Berge liebt, sollte diese Tour unbedingt einmal unternommen haben, sofern er den Anforderungen gewachsen ist. Die Brüchigkeit und die steilen Schrofen der Nordseite verlangen den versierten "Allroundbergsteiger". Vorsicht vor Vereisung beim Gipfelanstieg zur Kreuzspitze, sowie beim Gratabschnitt Kreuzspitzl/Friederspitz!
Vom Friederspitz aus könnte man noch kurz dem Frieder einen Besuch abstatten (T2).
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Ammergauer Alpen, bike and hike, 5*-Tour, 2100er, T5.
Vom Parkplatz geht's auf gutem Forstweg südwestwärts dahin; nirgends steil und überall entspannt fahrbar. Kurz nach einem kleinen Holzlagerplatz beginnt gegenüber einem Schild der Steig (unbezeichnet), der durch schönen Wald hinauf zur Kuchelberg-Diensthütte leitet. Dort wird freies Gelände erreicht und der Steig führt zur Kammhöhe hinauf. Nach links am zahmen Rücken weiter zum Kuchelbergspitz (Gipfelkreuz und -buch).
Am Kamm oder etwas in die Südseite ausweichend geht's weiter bis zum recht unscheinbaren Kuchelbergkopf, der überschritten wird; am Sattel zwischen Kuchelbergkopf und Kreuzspitze erreicht man den markierten Weg, der über's Kreuzkar herauf kommt. Er weicht etwas in die Nordflanke aus und quert in westlicher Richtung durch Schrofengelände, bis er auf den markierten Normalanstieg vom Ammersattel stößt. Über Schrofen und Fels (eine Stelle I) hinauf zum Gipfelkamm und rechts ein paar Meter hinüber zum großen Gipfelkreuz (mit -buch). Die Aussicht von der Kreuzspitze ist gewaltig, lediglich das bedeutend höhere Wettersteingebirge im Süden verwehrt Blicke in die Stubaier Alpen, bildet dabei aber selbst den größten Blickfang.
Weiter am Kamm und vorbei an einem kleinen Gedenkkreuz; schon kurz unter dem Gipfel erreicht man eine Felsplatte, die etwa zwei Meter senkrecht zu einer Scharte hin abbricht; entweder mit Unterstützung der hier installierten Kette oder frei klettert man ab (II, Schlüsselstelle). Den gut erkennbaren Steigspuren folgend, gelangt man am Grat beziehungsweise auf der Westseite durch Schrofen zur markanten Scharte zwischen Kreuzspitze und Kreuzspitzl. Aus ihr führt die obere Trittspur zu einer Rinne; durch sie bergauf und um einen Vorsprung herum auf die Gipfelabdachung des Kreuzspitzls (bis II-; Steinmänner). Durch begrünte Schrofen in wenigen Minuten ohne Schwierigkeiten zum Gipfel. Am Kreuzspitzl besteht die letzte Möglichkeit, die Tour abzubrechen; ein Abstieg über Neualm- und Ammersattel hätte allerdings einen langen Rückmarsch im Tal zur Folge.
Jetzt beginnt der anspruchsvollere Teil der Tour. Hinüber zur südlichen Erhebung, an der der lange, brüchige Grat zum Friederspitz anschließt (Grenzstein). Auf ihm steil hinunter; meist bleibt man am besten auf Grathöhe, einige Graterhebungen werden günstigerweise auf der Nordseite gratnah durch steile Schrofen umgangen. Bevor ein Steilabbruch den Zugang zu einer tiefen, markanten Gratscharte versperrt, steigt man rechts einer steilen Rinne durch Schrofen etwas ab, um durch Latschen einige Meter nach Westen "zurückzuqueren" und durch felsdurchsetzte Schrofen wieder scharf links den Schuttstrom zu erreichen, der von der Scharte herunter zieht. Über Schutt und Schrofen hinauf zur Scharte und weiter am Grat. Es folgt noch eine längere nordseitige Querung (Steinmänner) auf guten Bändern, dann ist der tiefste Punkt zwischen Kreuzspitzl und Friederspitz erreicht; die Hauptschwierigkeiten sind nun überwunden. Man trachtet danach, bald wieder den Grat zu erreichen (schwache Spuren); am Grat ist eine Latschengasse freigeschnitten. Schließlich über den sanften, begrünten Gipfelhang hinauf zum großen Kreuz am Friederspitz.
Der Abstieg vom Friederspitz führt auf markiertem Weg nach Süden in die Wiesenmulde und in östlicher Richtung hinab zur Friederalm. Von dort in zahlreichen, flachen Kehren hinunter, bis die breite Schotterstraße erreicht ist. Auf ihr nach links und immer dem Hauptweg folgend längere Zeit talwärts. Dort, wo nach einem steileren Stück der Bach (links des Wegs) an einer Rastbank erreicht wird, quert man weglos das Bachbett (mehrere Wasseradern, unter Umständen heikel) und erreicht das jenseitige Ufer. Über einen steilen Kieswall in den Wald, der nach Westen gequert wird, bis man auf die Forststraße trifft, auf der die Fahrräder stehen. Zurück zum Radldepot und mit den Rädern wieder hinunter zum Parkplatz. Die Abfahrt ist ein Genuss, sofern es nicht schon dunkel ist.
Schwierigkeiten:
Besuch von Kuchelbergspitz und -kopf: T3, L (Radl).
Weiter zur Kreuzspitze: T3, eine Stelle I.
Übergang zum Kreuzspitzl: T4, eine Stelle II (versichert; sonst meist Gehgelände und etwas Kraxelei bis II-).
Gratübergang zum Friederspitz: T5+, II (mehrmaliges Ausweichen in die steile Nordflanke fordert Trittsicherheit; mehrmals Kraxelei bis II; möglicherweise kann die T5+-Stelle auch umgangen werden).
Abstieg vom Friederspitz via Friederalm zum Radldepot: T2, unten ein Forststraßenhatscher mit "vogelwilder" Bachquerung.
Fazit:
Eine phantastisch aussichtsreiche 5*-Rundtour im Herzen der Ammergauer Alpen. Wer die Ammergauer Berge liebt, sollte diese Tour unbedingt einmal unternommen haben, sofern er den Anforderungen gewachsen ist. Die Brüchigkeit und die steilen Schrofen der Nordseite verlangen den versierten "Allroundbergsteiger". Vorsicht vor Vereisung beim Gipfelanstieg zur Kreuzspitze, sowie beim Gratabschnitt Kreuzspitzl/Friederspitz!
Vom Friederspitz aus könnte man noch kurz dem Frieder einen Besuch abstatten (T2).
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Ammergauer Alpen, bike and hike, 5*-Tour, 2100er, T5.
Tourengänger:
83_Stefan
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