Kilimanjaro (Machame Route) und Safari
28.9.2012
Aufstieg vom Machame Gate zum Machame Camp
Heute beginnt unser Trekking auf den Gipfel des Kilimajaro. Unsere Ausrüstung haben wir bereits gestern Abend gepackt, so dass wir uns heute Morgen bis zur Abfahrt um 9 Uhr voll auf das gute Frühstück in der Meru Simba Lodge konzentrieren können. Der Minibus ist natürlich pünktlich, und nach dem Einladen der Gepäckstücke geht es schon los.
Wir fahren ca. 1-3/4 Stunden, zuerst durch die weite Ebene zwischen Mount Meru und Kilimanjaro und dann langsam an den Ausläufern des mächtigen Bergmassivs nach oben, bis auf knapp 1800 Meter. Beim Machame Gate steigen wir aus und erledigen die üblichen Formalitäten. Es gilt zuerst alle Daten des Reisepasses handschriftlich in ein großes Buch einzutragen. Danach kümmern wir uns in aller Ruhe um die ersten Leckereien in unserem Lunchpaket. Viele von uns erledigen zuerst das Stück gebratenes Huhn; im Magen kann es keine sichtbaren Fettflecken mehr machen.
Unsere Träger haben noch etwas Zeit, bevor die anstrengende Arbeit beginnt
Nach etwa einer Stunde sind die Gepäckstücke unter den Trägern aufgeteilt und wir können langsam losgehen. Im Bereich des Gates werden wir noch von einer Reisegruppe von Chinesen fotografiert, und während dessen geraten die vollends aus dem Häuschen, als sie erfahren, dass wir bis ganz nach oben gehen werden. Da bleibt es nicht aus, dass sie mit uns zusammen fotografiert werden möchten. (Jetzt können sie zu Hause erzählen, dass sie echte Bergsteiger gesehen haben.)
Schöner Baumfarn
Der breite Weg führt uns zunächst flach hinein in den Regenwald und wie es nach einer Stunde scheint, geht es am ersten Tag vor allem darum Strecke und Höhe zu machen; auf dass der Regenwald bald durchschritten sei. In der Tat sehen wir nichts wirklich spektakuläres, zumindest nichts, was wir nicht sowieso erwartet hätten. Die Landschaft ist durch und durch grün, der Himmel ist bei 100 Blicken nach oben 98 Mal unsichtbar, der Boden ist braun, die Stämme und Wurzeln sowieso. Das Ganze ist bisweilen angereichert mit Blümchen aller Farben. Blümchen deshalb, weil die Blüten alle eher sehr klein als nur klein sind. Was es jedoch immer wieder gibt sind sehr schöne Einzelpflanzen von stattlicher Größe wie Baumfarne, die das Auge des Beobachters erfreuen. Auch größere Lichtungen treffen wir an, die einen etwas weiteren Ausblick ins dichte Grün bieten.
Nein, es ist nicht die Jane
Die Wegbeschaffenheit ist gepflegt und es geht sich gut und einfach. Steile Strecken fehlen völlig. Man kann sich so, zwischen flachem und wenig steilem Gelände, voll auf seinen Gehrhythmus konzentrieren, so dass man nicht zu sehr in der feuchten Wärme schwitzt und sich gut akklimatisiert. Die Aufstiegszeit beträgt heute ca. vier Stunden. Am Ende der Strecke haben wir es tatsächlich geschafft auf ca. 3000 Metern Höhe die obere Regenwaldgrenze zu erreichen. Der Wald lichtet sich und vor uns taucht ein erstes Gebäude auf.
Wir erreichen das Machame Camp
Messerscharf geschlossen habe sicher nicht nur ich, dass wir hier hineingehen und alle unsere Passnummer (die wir am Ende der Tour im Schlaf hersagen können) ins Buch eintragen. Und so kommt es auch. Hinter dem Gebäude weitet sich das Gelände etwas und wir erkennen unser erstes Nachtlager, da schon einige Zelte anderer Gruppen stehen. Am oberen Ende des zerstreuten Zeltplatzes liegt auf einer kleinen Anhöhe unser Lager, das von unseren fleißigen und freundlichen Helfern bereits aufgebaut ist. Jedes sucht sich eins der Zwei-Mann-Zelte aus, und beginnt sofort mit der Inneneinrichtung.
Unser erstes Nachtlager in Zelten
Die Zelte sind von guter Qualität, jedoch tritt bei vielen gleich ein anderer Ausrüstungsmangel zu Tage. Das eine oder andere Schuhwerk, das in den Alpen bei unzähligen Touren schon nicht mehr wegzudenken ist, erweist sich hier als schlechte Wahl. Gemeint sind die Crocs, die sich in den letzten Jahren in Wanderer-kreisen einen riesigen Fankreis erschlossen haben. Auch ich trage sie gerne. Weich und warm schmeicheln sie dem müden Fuß. Mit einem warmen Socken darunter, kann man durch die Wiese, durch den Schnee und ist auch in der Hütte immer gut angezogen. Nur nicht am Kilimanjaro! Der Boden ist staubtrocken und äußerst feinsandig. Bei jedem noch so vorsichtigem Schritt steigt eine rote Staubwolke auf. Nach vier Schritten hat man den ersten Sand im Schuh und nach weiteren vier ist auch der Socken schon halb gefüllt.
Das geht wenn überhaupt also nur ohne Socken. Und wenn man das versucht, muss man eigentlich die Füße abstauben, wenn man das Zelt betritt. Wir stellen also am gleichen Abend noch um auf Bergstiefel. Wer diese den ganzen Tag an den Beinen hat, wir wohl auch noch die dreizehn Meter bis zum Gemeinschaftszelt damit schaffen!
Das Abendessen schlägt alle Erwartungen bei weitem. Wir bekommen ein Menü serviert. Es besteht zuerst aus leckerer Suppe, danach bekommen wir Fisch mit frittierten Kartoffelstücken, wie sie besser nicht schmecken könnten; dazu Salat und eine herrlich würzige Soße von der ich nicht genug bekommen kann. Zum Schluss für jeden noch zwei Minibananen. So kann es weitergehen!
Unsere beiden Köche zaubern uns ein tolles Menü in ihrem kleinen Kochzelt
29.9.2012
Aufstieg zum Shira Camp
In der ersten Nacht hatten wir deutlichen Frost. Dafür war der Morgen dann glasklar
Die Nacht war kalt und es ist jetzt 6.30 Uhr! Als ich die Zeltplane zur Seite schiebe ist diese hart gefroren. Wir hatten zumindest leichten Frost. Die Sonne ist gerade aufgegangen und streicht schon in der Umgebung unseres Lagers an den Büschen entlang und verbreitet ein angenehmes und warmes Licht. Auf den Gräsern beginnt sie ihre Schmelzarbeit und macht aus den weißen Büscheln wieder schöne gelb leuchtende Pflanzen, die mit der Morgennässe jetzt ganz besonders reizvoll aussehen.
Nach dem Ausräumen der Zelte dürfen wir uns um 7 Uhr an den gedeckten Tisch setzen und uns mit den nötigen Brennstoffen für den heutigen Anstieg zu versorgen. Brennstoffe gibt es reichlich; Toast mit Spiegelei, wer es würzig mag. Porridge für die eher weniger würzig veranlagten. Dazu noch allerlei Kleinigkeiten drum herum.
8 Uhr Abmarsch. Wir haben heute vier Stunden reine Wanderzeit vor uns. Unsere nächste Schlafhöhe wird auf 3800 Meter liegen. Das hört sich nicht all zu schwierig an. Wir werden sehen. Überwiegend geht es eher flach nach oben, und was sehr schön ist gegenüber gestern; wir haben viel Sonne, da wir den Regenwald hinter uns gelassen haben. Wir bewegen uns zuerst in der Krummholzzone. Wobei die Krummhölzer hier durchaus auch mal fünf Meter hoch sind. Wir gehen langsam, denn alle wissen, dass es auch hier auf gut 3000 Meter schon wichtig ist mit ruhigem Puls zu gehen.
Wir durchwandern heute die Strauchzone oberhalb des Regenwalds
Wir durchqueren eine kleine Region in der sehr viele Findlinge liegen geblieben sind. Hier schlängelt sich der Weg hindurch und macht das Gehen sehr abwechslungsreich. Der Weg ist durchweg einfach und wir können uns mit Muse auf die Landschaft oder auch auf die Gespräche mit anderen Teilnehmern konzentrieren.
Im Laufe des Vormittags verdichtet sich die Wolkendecke unter uns, bis sie schließlich vollkommen geschlossen ist. Vereinzelt steigen Wolken am Berg hinauf und sorgen dort für Nebelzonen, die aber noch weit genug von uns entfernt sind. Über uns ziehen bisweilen nun auch immer mal wieder Wolken durch, die dem Sonnenlicht etwas den Weg versperren. Es bleibt aber angenehm.
Am Morgen haben wir zuerst klare Sicht bis nach unten. Schnell formiert sich aber ein dichter Wolkenteppich.
Wir kommen an die eine oder andere kleine Felsbarriere, die bisweilen den wirklich zarten Einsatz einer einzelnen Hand verträgt wenn man etwas unsicher ist. Alles in allem liegt dies aber weit unter den Erwartungen, die uns hier und da infiltriert wurden. In einer kurzen Essenspause nutze ich die Gelegenheit in der Gegend umher zu streunen und ein paar Pflanzen zu fotografieren. Klein und trocken ist diese Welt, aber auch unglaublich schön.
In dieser Höhenlage (ca. 3500m) treffen wir auf eine schöne Blumenwelt
Während wir weitergehen kommen wir nun auch in die Nebelzone. Der Weg bleibt gut gehbar, wird im letzten Teil unseres heutigen Abschnitts aber etwas schmaler, da er sich an einer etwas felsigen Flanke nach oben zieht.
Tatsächlich erreichen wir nach etwa vier Stunden reiner Gehzeit das vom Nebel eingehüllte Shira Camp auf 3800 Meter. Wir durchschreiten die riesige Hochfläche, die gerade relativ locker besiedelt ist. Unsere flotten Jungs sind gerade fertig mit den Zelten (was für ein Luxus!); so können wir gleich mit dem Bereiten der Nachtlager beginnen. Nach ein paar Momenten der Ruhe bekommen wir eine ordentliche Verpflegung.
Ankunft im Shira-Camp
Nach dem Essen macht sich so eine gewisse Mittagsmüdigkeit breit. Aber wir haben uns verabredet noch einen Akklimatisierungspaziergang zu unternehmen. Wir erheben uns also in der notgedrungenen Gelassenheit und versuchen unsere Beine wieder in Bewegung zu versetzen, was wider Erwarten doch gelingt. Der Weg ist glücklicherweise so was von flach, dass man kaum einen Höhenunterschied ausmachen kann. Insgesamt legen wir auf unserem etwa zweistündigen Spaziergang sicher 50 bis 100 Höhenmeter zurück. So was gibt es wohl an kaum einem anderen Berg. Wir spazieren zum Shira Camp 2, das tatsächlich 40 Meter höher liegt. Gleich zu beginn besichtigen wir eine kleine Lavahöhle mit schönen Gesteinsformationen, die früher als Lagerplatz gedient hat. Über das Shira Camp 2 treibt der Nebel aber noch etwas dichter und schneller und so sehen wir nur ein paar geschlossene Zelte und eine Wetterstation. Dazwischen gehen ein paar Tauben spazieren, picken im Dreck und das wars dann auch schon.
Nachmittagsspaziergang auf dem Shira-Plateau
Ich nutze den Rückweg zum Plaudern und eh man es sich versieht waren wir auch schon wieder zurück. Im Gemeinschaftszelt wartet ein warmes Getränk und eine riesige Schale Popcorn. Als diese leer ist, mache ich mir Gedanken, ob ich jetzt noch etwas zum Abendessen brauche. Aber kaum war ich fertig mit denken war mir schon klar; da geht noch was!
Es wird sicher wieder kalt!
30.9.2012
Über den Lawa Tower zum Barranco Camp
Ein eiskalter und klarer Morgen
Der Morgen ist saukalt und glasklar. Als aus dem Zelt komme sehe ich im froststarren Morgen hinüber zum Mount Meru, der unglaublich nah und plastisch erscheint. Nach ein paar Fotos ziehe ich mich zurück ins Frühstückszelt um etwas Warmes zu trinken. Schon gegen Ende des Frühstücks machen unsere Jungs das Zelt an den Seiten auf, weil die Sonne schon wunderbar drauf scheint. Gleich kommt drinnen noch bessere Laune auf.
Wir steigen heute hinauf auf 4600 Meter zum Lava Tower. Ich suche im hinauf wandern immer wieder die Bergflanke ab, kann aber keinen markanten Punkt erkennen, der unser Ziel sein könnte. Der Weg geht ganz flach und stetig hinauf. Das Gelände ist so einfach und flach, dass sehr viele Wegspuren nebeneinander existieren und von den Wanderern auch gleichberechtigt benutzt werden.
Beste Sicht zum Mount Meru
Wir lassen die Zone mit dichterem Pflanzenbewuchs hinter uns. Jetzt sehen wir nur noch Sand, Geröll, und erstarrte Lava; dazwischen einzelne kleine Sträucher von bis zu 40 cm Höhe, die aber kaum noch Farbbeiträge in der Landschaft liefern können. Weiter oben werden die Pflanzen noch seltener. Dafür bekommen wir es aber wieder mit der Bewölkung zu tun.
Aus dem Nebel auf die Wolkendecke fotografiert
Eigentlich spielt sich das nun ab wie am Vortag. Zuerst wird es unten dicht. Dann brechen die ersten Wolken nach oben aus, und am Ende steht man mittendrin in dichter Nebelsuppe. Die Sicht mag nun 50 Meter betragen. Aber ohne entsprechende Landmarken wie große Felsen oder Bäume oder andere markante Dinge, kann man die Entfernung sehr schwierig schätzen. So gehen wir also durch die Suppe nach oben, bis wir vor uns ganz plötzlich doch einen riesigen Felsklotz erscheinen sehen. Dies wird sicher der Lava Tower sein.
Der Lava-Tower taucht auf
Und so ist es. Er bildet einen kleinen Pass zwischen Kilimanjaro und sich selbst. An der höchsten Stelle machen wir eine kleine Vesperpause. Krähen und Mäuse sind schon da, und warten auf herunterfallende Leckereien. Und es fallen welche. Wir beobachten die Vierstreifenmaus, die sich zwar scheu gibt, mit ein paar kleinen Häppchen aber schon etwas zu locken ist. Insgesamt ist es hier oben bei recht dichtem Nebel, Kälte und leichtem Wind eigentlich nur ungastlich. Es steht ein größeres Zelt hier oben in einer windschattigen Ecke. Darin sitzen einige gut gelaunte Tansanier und kochen (oder sind gerade fertig damit). Auf jeden Fall genießen sie die Abwärme des Prozesses, lachen zu uns raus und palavern vernehmlich.
Der Abstieg vom Lava Tower ist etwas steiler als der Aufstieg dorthin. Trotzdem sind die Wanderwege in unseren Alpen fast ausnahmslos ernsthaftere Aufgaben, als wir sie hier antreffen. Im weiteren Verlauf wird die Route etwas nasser. Wir müssen eine kurze Zone mit kleinen Bächlein begehen, die wegen des flankierenden Eises ein wenig Vorsicht beim Gehen verlangen. Das Gelände ist aber nie so steil, dass etwas ernsthaftes passieren könnte. Die eine oder andere Stelle mit einem Handgriff an den Fels und jedermann kann es gut bewältigen.
So steil wie es hier aussieht war der Abstieg nun doch nicht
Als wir dann weiter in ein Tal absteigen in Richtung Barranco Camp tut es uns gut, dass wir wieder Pflanzen um uns herum sehen. Auch die Vogelwelt wird sogleich wieder zahlreicher und beschränkt sich nicht mehr auf einzelne Krähenvögel. Als wir am Camp ankommen ist es immer noch etwas neblig und feucht. Durch den Höhenunterschied von ca. 600 Meter empfinde ich es jedoch als deutlich wärmer; Nein, nur weniger kalt!
Erste Vegetation beim Abstieg vom 4600 Meter hohen Lava-Tower
Ein kleiner glücklicher Augenblick für den Fotografen; der Himmel wird ein paar wenige Minuten klar in Richtung Kilimanjarogipfel und auch auf die morgen bevorstehende Great Barranco Wall haben wir einen Ausblick. Diese liegt Respekt einflößend am anderen Talende und würde von jedem Wanderer als ungangbar eingestuft werden, wenn nicht schon aus einem Kilometer Entfernung die Trittspur der Kilimanjarowanderer zu sehen wäre. Trotz allem bin ich gespannt, vor allem auch wegen der teils abenteuerlichen Beschreibungen im Internet (jetzt kommt meine auch noch dazu; puuuh!)
Die kleine Welt um unser Camp ist vogelreich; auch am Boden sieht man immer wieder was um einen Stein herum flitzen. Ich halte mich an die Vögel, weil die weniger aufgeregt agieren, ja fast schon posieren.
Ein Sperling?
1.10.2012
Über die Barranco Wall und zum Barafu Camp
Die abweisende Seite des Kilimanjaro
Fast überflüssig zu schreiben; die Nacht war kalt und klar. Trotzdem – ich habe mit noch kälteren Nächten gerechnet. Aber natürlich ist es, wenn man am Morgen in die klare Kälte hinaustritt (gefühlt) sehr kalt. Das wird besser, wenn das erste Heißgetränk am richtigen Platz ist.
Wir haben bis zur Great Barranco Wall ein paar Minuten Zeit um uns warm zu laufen. Dann geht es auch schon in die steile Wand hinein und nach oben. Mein Gefühl sagt mir, dass ich nicht der einzige bin, der hier mit Freude bei der Sache ist. Zwar bin ich alles andere als der Klettertyp, aber ich habe heute mal das Gefühl bei einer Bergtour zu sein und nicht bei einer Weitwanderung, das macht mir viel Spaß.
Die schwierigeren Stellen in der Barranco Wall
Die erstarrte Lava ist so griffig, dass man nicht abrutschen kann, wenn kein loses Material drauf liegt. Wenn man also schaut, wo man hintritt, ist man hier aller bestens aufgehoben. Das Gelände ist steil und der Weg, der sich hier hinaufzieht ist es auch. Trotzdem gibt es jederzeit kleine flache und auch breite Stellen, sodass man zur Seite gehen kann, wenn die schnellen Burschen mit den Zelten und der Kücheneinrichtung auf dem Kopf kommen. Wir sind beeindruckt; haben wir doch eigentlich auch schon kein Trödeltempo drauf!
Die Lava ist super griffig
An den schwierigsten Stellen stehen ganz lieb unsere Guides und schauen, ob nicht doch ein Schäfchen aus dem Gleichgewicht kommt. Und in der Tat ist das keine dumme Idee. Denn auf 4200 Meter kann es schon mal sein, dass jemand schlecht geschlafen hat, oder leicht mit den Auswirkungen der Höhe zu kämpfen hat und es keinem erzählt. Wer sich nicht gesund fühlt, kann hier schon ganz schön leiden; meinen Puls spüre ich hier zum ersten Mal merklich während dem Gehen.
Wir ersteigen die gut 200 Höhenmeter im morgendlichen Schatten der noch niedrig stehenden Sonne. Oben ist erst einmal ein kleines flaches und sonniges Plateau, das sich bestens für ein Fotoshooting und für eine Pause eignet. Nach ein paar Minuten geht es weiter.
Da kommen ein paar Wolken auf uns zu
Der Weg hält sich nun immer in etwa auf der gleichen Höhe oder fällt leicht und sanft ab. So kommen wir unmerklich wieder bis auf 3950 Meter hinunter. Und langsam laufen wir auf eine Wolken- und Nebelwand zu. Im nächsten kleinen Taleinschnitt sind wir endgültig im nässenden Nebel angekommen. Das Klima wird nass-kalt. Wir erreichen das Karanga Camp bei wirklich sehr unangenehmen Bedingungen, der Wind ist nun deutlich aufgefrischt.
Hier werden wir unsere Mittagspause machen. Allerdings ohne Zelt und Sitzplatz
Hier ist nun unser Pausenplatz für das Mittagessen (im Freien). Wir essen eine Kleinigkeit im Stehen und schauen alle in die gleiche Richtung – gut geraten – in die Richtung in die der Wind bläst. Das ist weder kommunikativ noch gemütlich. Zum Glück ist die Pause aufs Nötigste beschränkt und schnell geht es weiter. Es geht nun ohne Umschweife oder Serpentinen schnurstracks den Berg hoch. Der große Vorteil ist auch, dass bei Gehen der Wind von hinten kommt. Mit der Zeit ist meine Hose bis zu den Kniekehlen nass vom Nebel und dem leichten Nieselregen, der uns von hinten verwöhnt. Hätte ich es geahnt, dann hätte ich die festere Hose angezogen; aber so gibt es jetzt halt "Waden on the Rocks".
Die Kommunikation erlahmt, angesichts der Wetterlage
Nach etwa einer absolut sprachlosen Aufstiegsstunde wie in Trance, wird der Nebel nach und nach trockener. Und wenig später scheint auch die Sicht ein wenig besser zu werden. Das hebt meine Stimmung gleich um ein paar Stufen an. In der Tat; nach weiteren fünf Minuten sehe ich plötzlich wieder ein paar Nebelgespenster, die weiter entfernt vor mir gehen. Und wenig später wird der Vorhang wieder aufgezogen und wir schreiten hinaus, einem herrlich blauen Himmel entgegen!
Was für ein schöner Moment!
Schön, wieder nach draußen in die Sonne zu kommen
Wir schauen auf eine Anhöhe vor uns, die eigentlich bescheiden niedrig aussieht. Aber wir sind 4400 Meter hoch und die optischen Verhältnisse hier sind vollkommen andere als in unseren Alpen. Es ist viel weiter und höher wie gedacht. Aber ich sehe das erste (Klo)-Häuschen auf der Höhe, so ist mir klar, dass irgendwo dort oben Feierabend ist für heute. Aus meiner geschätzten halben Stunde wird aber eine Ganze. Und als wir oben sind, ist unser Lager noch einiges hinter dem kleinen Häuschen.
Unsere Zelte stehen fast, in wenigen Minuten können wir Lager beziehen.
Unser höchster Schlafplatz, das Barafu-Camp auf ca. 4600 Meter Höhe
Abendessen gibt es heute etwas früher. Wir sind auf 18 Uhr einbestellt. Es gibt fetten Eintopf! Wahrscheinlich werden wir den heute Nacht brauchen um unsere Gipfeletappe zu überstehen. Mit sanften und freundlichen Worten werden wir heute ins Bettchen geschickt. Wecken ist um 23 Uhr. Unsere Marschtabelle sagt: 1000 Meter Aufstieg, 3000 Meter Abstieg. Wir sind "vorgewarnt".
2.10.2012
Nachtwanderung auf den Uhuru Peak und langer Abstieg
Abmarsch um Mitternacht, mit ein paar Keksen im Bauch
Pünktlich um 23 Uhr werden wir geweckt. Es gibt wieder Tee und Kaffee und ein paar Kekse mehr, als am Mount Meru. Und sogar zwei verschiedene Geschmacksrichtungen – wow! Ich schau, dass ich mir ein paar von den Dingern reinschiebe und stopfe meine Taschen voll mit unserer Not-Schokolade. Punkt Mitternacht stehen wir vor dem Zelt. Noch fünf Minuten bis alle alles so haben, wie es sein muss. Nun geht's los und obwohl die Guides langsam angehen, ist es uns allen doch etwas zu schnell. Der Kreislauf liegt noch im Schlafsack und schafft es nun auch nicht, so schnell zu uns zu kommen um seinen Dienst zu tun.
OK, dann laufen wir heut Nacht mit dem "Notstromaggregat" bis der Kreislauf in die Höhe kommt um uns zu unterstützen. Ich bin etwa nach einer Stunde so weit, dass ich die Landschaft in der hellen Nacht erfassen und auch genießen kann. Die Augen sind schon länger soweit, dass sie sich vollständig akklimatisiert haben und mein Kreislauf ist nun auch angesprungen. Es ist fast Vollmond und es ist nicht so kalt, wie ich vermutet hatte, aber die Nacht ist ja noch jung um ein Uhr. Die Aufstiegsroute verläuft an einer Geländekante an der sich die Spur immer rechts hochzieht. Wir können also kaum einmal nach links hinaus schauen. Nach rechts jedoch können wir einen Taleinschnitt erkennen, der auf der anderen Seite von einer Gletscher- und Felsflanke begrenzt wird. Die Ausblicke nach rechts sind sehr schön!
Der Kreislauf ist noch nicht angesprungen. Wir müssen trotzdem los.
Einige unserer Gruppe haben die Stirnlampe eingeschaltet, ich schätze es ist etwa ein gutes Drittel. Bei unserer ersten Pause haben wir die Möglichkeit zurück zu schauen. Wenn bei den uns folgenden Gruppen auch nur ein Drittel die Lampen anhaben, dann rollt da ganz schön was auf den Berg zu! Wir sehen eine feine Lichterkette, die immer wieder größere Unterbrechungen hat. Es mögen so zehn Gruppen sein, die da noch kommen. Das könnten sicher 100 Leute sein, die das Unternehmen heute angehen.
Einer unserer Gruppe tritt plötzlich rechts heraus; er fühlt sich nicht wohl und möchte umkehren. Wir sind etwas bestürzt und machen eine kleine Beratungspause. Unsere Guides haben das sehr routiniert im Griff. Da wird etwas pausiert, gegessen, getrunken, und gefragt wie und wo was fehlt. Das Ganze ist im Dunkeln nicht genau auszumachen. Einer der Guides geht nun mit dem Patienten am Ende der Gruppe. So hat er jederzeit die Autorität über das Tempo der "Patientengruppe" und sie können autark pausieren, wenn dies notwendig ist.
Wir gehen langsam weiter. Trotzdem ist es ordentlich anstrengend! Ich öffne die erste Schokoladentafel und fange an vorsorglich die Stücke zu brechen. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass die Schokolade gefroren ist, so hart muss ich zulangen. Wir essen jetzt alle 10 Minuten ein bis zwei Stückchen und unterbrechen dies nur um mal einen Müsliriegel zur Abwechslung zu nehmen. So einen Hungerast wie am Mount Meru werde ich nie mehr bekommen, das habe ich mir geschworen!
Der Aufstieg zieht sich in die Länge. Wir machen eine zweite Pause; ich ziehe meine kleinen Handschuhe aus und hole die Winterhandschuhe aus dem Rucksack. Wir machen die dritte Pause und ich finde es bereits sehr kalt. Ich ziehe meine Regenüberhose an und packe mich zusätzlich mit einem Unterziehpulli aus Fleece ein. Auch beim Weitergehen bin ich in meiner Montur meilenweit vom Schwitzen entfernt. Jetzt habe ich keine weiteren Sachen mehr im Rucksack, die mir noch helfen könnten. Schneller gehen kann ich nicht sonst bekomme ich sicher bald einen Kollaps.
Kurz Pause in der Nacht. Ich ziehe jedes mal ein weiteres Stück aus dem Rucksack, denn es wird kälter und kälter
Schon seit geraumer Zeit leuchtet über uns im Mondschein der höchste und großräumig vergletscherte Punkt auf den wir zuhalten Es ist der Rebmann Gletscher. Näher kommen tut dieser leider ausgesprochen langsam (das liegt wohl an uns). So marschieren wir weiter und weiter und ich schaue immer häufiger nach oben auf den faszinierend hell strahlenden Eispanzer. Die Aufstiegsroute ist technisch einfach. Selbst ohne Beleuchtung kann man hier im Mondschein-Schummerlicht sicher hinaufsteigen. Je weiter wir nach oben kommen, desto steiler wird der Bergpfad. Sandige Passagen wechseln mit eher felsig geprägten und immer bleibt es einfaches Gehgelände.
Endlich beginnt im Osten der Himmel eine helle Tönung anzunehmen. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern und es wird hell. Der Blick nach oben verrät uns, dass es auch nicht mehr allzu weit bis zum Kraterrand sein kann. Allerdings ist das letzte Wegstück bis dorthin, dem Stella Point, auch das steilste Stück der ganzen Strecke. Noch sehe ich die Sonne nicht. Das Streulicht am Osthimmel beleuchtet den Boden aber schon so, dass man die Steine eindeutig differenzieren kann und man Farbunterschiede beginnt zu erkennen. Noch jemand aus unserer Gruppe muss jetzt plötzlich eine Pause einlegen, weil sich Unwohlsein einstellt. Sie ist sehr bleich, kann nach ein paar Minuten verschnaufen aber langsam weitergehen.
Wenige Minuten später erreichen wir endlich mit dem Stella Point den Kraterrand des Kilimanjaro. Gleich neben dem Schild auf dem die Glückwünsche stehen, übergibt sich eine unserer Gruppe. Ihr hat das Tempo zu sehr auf den Magen geschlagen, der nun rebelliert und alles von sich gibt. Die Arme ist vollkommen blass, erholt sich Gott sei Dank aber schnell, als sie erst einmal leer ist.
Alles angezogen. Trotzdem ist es sehr kalt!
Trotz der Unannehmlichkeiten sind wir alle erst einmal glücklich hier oben, haben jetzt aber noch einmal 150 Höhenmeter vor uns. Unser erster Patient ist übrigens zeitgleich mit uns am Kraterrand eingetroffen. Daraus lernen wir, dass das Tempo am Berg das allerwichtigste ist. Wer sich nicht nach seinen Bedürfnissen am Berg richtet, bekommt sehr schnell ein elementares Problem.
Als die Sonne aufgeht, werden wir von Euphorie überfallen!
Mit dem Weitergehen kommt nun auch die Sonne über den Horizont und taucht die schwarze Lava in ein intensives Orange, wie ich es nie zuvor gesehen habe. Hinter dem Stella Point gibt sich der Weg als Parkpromenade. Wenig Steigung, dafür eine Wegbreite von 3 bis 5 Meter. Trotzdem ist mir der Weg hier oben steil genug. Ich habe ausreichend gegessen, ich gehe so langsam wie möglich, und trotzdem merke ich, dass mein Kreislauf nun nach mehr Sauerstoff verlangt. Es geht gerade noch – aber mehr muss es auch nicht mehr sein. So kann man das in einem Satz zusammenfassen. Unsere Gruppe hat sich seit dem Stella Point von der Wurmformation befreit. Wir gehen nun als lose Haufenwolke weiter. So kann jetzt jeder während der letzten dreiviertel Stunde sein Tempo frei wählen.
Das Licht ist für wenige Augenblicke unbeschreiblich!
Wäre nicht die atemberaubende Szenerie, und die nur noch kurze Strecke bis zum Gipfel; ich weiß nicht ob ich nicht gesagt hätte, dass ich jetzt genug von der Höhe habe. Ich schlurfe langsam die Promenade nach oben und staune, was ich zu sehen bekomme. Die Gletscher leuchten, der Sand leuchtet, der Himmel leuchtet, und es ist natürlich immer noch sehr kalt. Es kommen uns schon Wanderer entgegen, die vom Gipfel zurückkehren. Diese leuchten nicht. Eher scheinen sie alle aus dem Reich der "Untoten" zu kommen. OK nicht alle, aber die allermeisten sind dermaßen blass, dass ich sie normalerweise sofort in die Klinik begleitet hätte.
Die Super-Lightshow!
Wahrscheinlich bin ich in einer Stunde auch so blass, wenn ich es nicht jetzt schon bin. Aber ich sehe es ja nicht und gehe weiter nach oben, solange es mir noch passabel geht. So kommen wir alle in der notwendigen Langsamkeit am Gipfel an. Es gibt das übliche Trara, und die Fotos und so. Absolut sagenhaft ist die Größe des äußeren Kraters und die Weite der Gipfelregion. Es mögen ca. 2 Kilometer Durchmesser sein schätze ich.
Auf dem höchsten Punkt. Uhuru Peak (5892m)
Wir verweilen sicher länger als eine halbe Stunde. All zu lange möchte ich hier oben aber nicht mehr bleiben. Mein Kreislauf ist zwar stabil, aber er ist dies nur auf dem alleruntersten noch erträglichen Niveau. Ich mache mich langsam auf, den Rückweg zum Stella Point anzutreten. Als wir dort ankommen ist es bereits so warm, dass ich mehrere Schichten der Kleidung ablegen kann. Und nach dem Stella Point wird auch mein Befinden wieder wie es sein soll. Offensichtlich bin ich gerade so mit der Akklimatisation zurecht gekommen. Ich glaube nicht, dass ich weitere 200 Höhenmeter bewältigt hätte.
Asche, Gletscher, Wolken und Himmel
Ab dem Stella Point sehen wir hinab auf unsere Aufstiegsroute, die wir erst jetzt im Tageslicht sehen können. Ging unsere Route im Aufstieg noch in eher felsigem bis sandigem Gelände nach oben, so ist unsere parallel verlaufende Abstiegsroute ein riesiger Sandkasten. Die Wegspur zieht sich über viele hundert Meter in einem tiefen und weichen Sandbett bergab, so dass wir zügig und heftig staubend in Richtung Barafu Camp absteigen.
Der Mawenzi begleitet unseren Abstieg
Schon im Blickfeld des Camps, es wären noch 20 Minuten gewesen sitzt plötzlich eine Inderin auf der Wegspur und bewegt sich nicht mehr vorwärts. Sie ist wahrscheinlich aus Erschöpfung gestolpert, und saß da nun und hat auf bessere Tage gewartet. Da diese nicht in Sicht waren, haben wir die Dame aufgelesen und sie zu zweit, einer links einer rechts, über die schwierigsten Stellen bestimmt 100 Höhenmeter nach unten geschleppt.
Da ich ja nun auch nicht mehr der Frischeste war, habe ich die Dame noch an einen dritten unserer Gruppe übergeben, der den Rest bis in flacheres Gelände bewerkstelligte. Nach kurzer Diskussion im Flachen sind dann wohl deren Lebensgeister wieder soweit erwacht, dass sie sich die letzten Meter auf ebenem Weg bis ins Lager selbst zutraute.
Gleich sind wir wieder am Barafu Camp
Im Lager hatten wir dann erst einmal die 10 Stunden Gehzeit voll. Wir haben uns auf Geheiß etwas in unser Zelt verzogen, da das Mittagessen noch nicht ganz fertig war. Ein kurzes Schläfchen und dann eine kernige Suppe macht aus einem müden Krieger wieder einen starken. Und tatsächlich war ich nach zwei Stunden Pause und reichlich Essen wieder gut beisammen. Es stehen nun 4 weitere Stunden Gehzeit an, bei der wir noch gut 1500 Höhenmeter absteigen müssen.
Ich denke nicht daran, dass es noch so weit nach unten ist. Der Abstieg erfolgt in loser Marschordnung. Die Gruppe zieht sich sehr weit auseinander. Wir marschieren schnell in dem fast flachen Gelände, unsere Träger haben die Zelte und die Küche auch schon abgebaut und machen sich einen Spaß daraus in Richtung Tal zu rennen (wir hätten und mit der Last nach 100 Meter die Beine gebrochen und das Nasenbein dazu!) Wir nutzen die Zeit zum Plaudern. Bei unserem Aufstieg heute Nacht wurde hingegen nur das elementarste gesprochen. So vergeht die Zeit zügig und man merkt kaum, wie man vorankommt.
Wir erreichen zuerst die Zone der kleinen Pflanzen, damit auch gleich mal wieder die Nebelzone. Es geht durch fast leere Landschaft kaum merklich nach unten. Irgendwann erscheint das erste Bäumchen und so geht es wieder los mit der Vegetation und die Rückkehr in die Welt, wo die anderen Menschen leben. Beim Millennium Camp auf 3800 Meter gibt es eine Pause im Nebel auf einer einfachen Holzbank. Der Nebel ist nicht mehr so kalt, er lässt schon erahnen, dass hier heute schon Sonne war.
Schön, wieder in "grüne Gebiete" zu kommen
Weiter geht es nach unten. Der Weg wird immer rauer. Er ist zwar breit, aber immer wieder geht es über blanken Fels, so dass man auch mal 50 cm nach unten steigen muss. Wir sehen vor uns ein Blechdach im Regenwald aufblitzen. So ist eine Marke sichtbar, bis zu der wir gehen müssen. Nach weiteren 30 Minuten sehen wir ständig fleißige Träger, die ihre leeren Wasserbehälter nach oben tragen, um sie voll wieder nach unten zu schleppen. Unsereins hätte eine Wasserleitung gebaut. Das Wasser fließt ja leicht bergab. Mit der Leitung wären aber viele Träger arbeitslos. Wir denken noch viel darüber nach und reden viel darüber.
Wir kommen schließlich in unserem Lager an. Es sieht fast aus wie ein europäischer Campingplatz. Der Weg führt geradewegs durch ein fast flaches und dicht mit Wald bestandenes Gelände, in den Lichtungen links und rechts des Weges stehen die Zelte der vielen Gruppen. Heute Abend wird uns warmes Wasser zum Waschen präsentiert. Welch ein Luxus, wir nehmen das gerne an. Zum Abendessen gibt es Wein aus einem 5-Liter-Karton, der schmeckt mehr als ordentlich.
3.10.2012
Auslaufen!
Wir haben für heute noch 1400 Höhenmeter Abstieg vor uns. Das machen wir jetzt doch mit links, nach den fast 3000 von gestern, welche wir zusammen mit dem Aufstieg in 14 Stunden bewältigt haben. Unsere Träger sind alle in allerbester Laune. Geht es doch heute für viele nach Hause zur Familie, oder zumindest nach unten wo fließend Wasser und etwas Ruhe, eventuell ein oder zwei freie Tage warten. Mir tun die Fußgelenke weh, wenn ich sehe, wie die Jungs an mit vorbei rasen mit ihren Billigturnschuhen und den 4mm-Sohlen. Ich habe zu Hause nicht gezögert, meine schweren Bergstiefel mit auf die Reise zu nehmen und die leichten dort zu lassen. Es war eine gute Entscheidung.
Blick zurück. Der Gipfel ist nun schon wieder 3000 Meter über uns
Wir steigen in zügigem Tempo durch die Regenwaldzone und bleiben nur stehen, um die schönen Blumen am Wegesrand abzulichten. Die Zeit vergeht wie im Flug; lediglich die letzten zwei bis drei Kilometer erscheinen mir etwas lang, weil der Weg dort bisweilen fast schon eben ist und man hinter jeder Biegung schon auf das Gate stoßen könnte. Aber es lässt eben am Schluss doch noch etwas auf sich warten.
Die Blumen im Regenwald sind klein, aber schön
Doch dann, kaum 200 Meter vor uns taucht es dann auf. Ein Transparent über den Weg gespannt. Händler die einem die passenden "Souvenirs zum Gipfelsieg" unter die Nase halten. Es wird einem alles angeboten, was man brauchen könnte in den nächsten 50 Jahren. Wir haben nun erst einmal wieder die Aufgabe, und in dem Buch einzutragen. Also Reisepass zücken für alle. Hurra, ich kann die Nummer jetzt auswendig. Aber das Ausstelldatum und das Verfallsdatum des Dokuments habe ich mir dummerweise nicht eingeprägt.
Das Gate ist wie ein Marktplatz. Es gibt fast alles zu kaufen, es gibt Toiletten, es gibt Schuhputzservice. Die Gepäckstücke werden gesammelt und auf die Busse verteilt. Leute waschen sich und andere sitzen in der Sonne, unterhalten sich und warten eventuell auf einen Job. Wir haben eine Stunde Pause, bis sich alle ins Buch eingetragen haben und der Bus mit dem Gepäck abfahrbereit steht. Schön wars!
Ein hoch geschätzter Moment
Eine halbe Stunde haben wir Transferzeit bis zum Firmensitz der Firma KAT (Kilimanjaro Active Tours) in Moshi. Dort wird uns ein Abschiedsfest ausgerichtet. Es gibt ein sehr leckeres Mittagessen, dazu leidlich gekühltes Bier und ein Schattenplatz unter einem Partyzelt. Als wir alle wohlig satt sind und das zweite Bier getrunken haben, geht es an die Verleihung der Gipfelurkunden. Jeder wird einzeln aufgerufen, und jedem wird ein kurzes Liedchen gesungen. Alles ist sehr reizend und auch die Tansanier scheinen ihre Freude daran zu haben (obwohl die das ja wohl ständig machen). Vielleicht denken sie insgeheim aber auch. Gott, oder Allah sei Dank, dass es die verrückten Europäer gibt. Wir tragen denen ihren Krempel auf den doofen Berg. So können wir mit dem verdienten Geld unsere Familien ernähren.
Noch ein hoch geschätzter Moment
Wie auch immer, ich denke es war gut so für alle. Die Stimmung ist ausgelassen und ich kann KAT gerne jedem Aspiranten wärmstens ans Herz legen. Alles war perfekt organisiert. Insbesondere das Essen hat unsere Erwartungen bei weitem mehr als erfüllt. Einzig die Getränke waren für uns nicht optimal. Afrikanischer Schwarztee ist sehr stark für die Nachtruhe. Kaffee (nur „instant“, komisch an einem Berg der rundum mit Kaffee bepflanzt ist) ist für die Nacht auch nicht perfekt. Wasser wäre ok, ist aber am Berg nicht so schmackhaft, dass man es pur trinken möchte. Wer es mag nimmt sich sein Pulver oder einen Kräutertee mit!
Wir haben nach der Party noch einmal 1-1/2 Stunden Transfer zum Hotel. Dort machen wir zuerst einen Ausrüstungscheck und packen alle unsere Sachen um für die Safari, die morgen beginnen wird. Der Abend ist getränketechnisch vorprogrammiert. Wir bleiben bei den prima Biersorten, schwenken aber im Laufe des Abends von der Sorte Kilimajaro um auf die Sorten Serengeti und Safari – quasi als Einstimmung.
4.10. bis 8.10.2012
Kontrastprogramm Safari
Kein Zebra gleicht dem anderen
Heute beginnt unsere 5-tägige Safari. Wir werden insgesamt drei Nationalparks besuchen. Zuerst fahren wir zum Tarangire Nationalpark. Er liegt in einer weiten Ebene gut 100 Kilometer südwestlich von Arusha und ist über die A 104 erreichbar. Wenn man sich am Ende der Trockenzeit dem Park nähert so wie wir, fragt man sich, wie hier wohl überhaupt ein Tier leben oder überleben kann. Es sieht absolut trostlos aus, es gibt zuerst keinerlei Hinweise auf Wasser. Am Entrance Gate gibt es zunächst einmal eine Pause mit den üblichen Formalitäten. Wir nutzen diese, um umher zu gehen und dem Shop einen Besuch abzustatten.
Auffallend ist, dass sich hier schon sehr viele Tiere tummeln. Besonders auffällig der Dreifarbenglanzstar, der hier überall aufgeregt umher läuft. Es gibt aber auch Affen und Reptilien auf den ersten schnellen Blick zu sehen. Wir fahren nun mit dem ab nun geöffneten Dach in den Park hinein, und sehr schnell sehen wir auch die ersten Großtiere in der wüsten Landschaft stehen und umherstreifen. Je weiter wir hineinfahren, desto zahlreicher werden die Tiere. Elefanten, Zebras, Giraffen, Gazellen und andere "typische Afrikaner".
Familienausflug
Ich glaub ich steh im Zoo!
Ich bin einigermaßen erstaunt, fast schon befremdet, wie viele Tiere wir hier plötzlich sehen. Ich stelle mir vor, dass tausende hierher getrieben und eingesperrt werden, um sie den zahlungsfähigen Touristen zu präsentieren. Als wir einige Zeit durch den Park gefahren sind, bemerken wir, dass das Herz des Parks wohl ein kleiner Fluss mit seinen kleineren Zuflüssen bildet, der nach Norden fließt und sich schließlich in den Lake Burungi ergießt (wenn dann dort noch was übrig ist). Unser Fahrer erklärt, dass der riesige Tierreichtum hier nur in der Trockenzeit vorhanden ist. Die Tiere würden aus der ganzen Umgebung kommen, weil hier bis ganz zum Ende der Trockenzeit noch Wasserreste zu finden sind. In der Regenzeit würde man hier kaum einmal ein Tier sehen.
Zu Mittag versammeln wir uns an einem schönen Aussichtspunkt oberhalb einer Flussbiegung. Unser Fahrer warnt uns vor den Affen, die auf unsere Lunchpakete scharf seien. Wir gehen mit unseren Paketen zu den Tischen und stellen in der Tat fest, dass alles voll von Affen ist. Diese sitzen in mindestens 15 Metern Entfernung von uns, und scheinen sich nicht für uns zu interessieren. Keine 90 Sekunden später wissen wir, dass wir veräppelt wurden.
Klein aber frech!
Der erste Blitzangriff war der Beste! Erst scheint der Affe unbeteiligt umher zu schlendern. In 10 Metern Entfernung dann ein rechter Winkel und in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und einem Riesensatz steht er auf unserem Tisch und krallt sich das erste Paket. Einer unsere Gruppe verpasst dem frechen Lümmel geistesgegenwärtig gleich einen Fausthieb – damit hat er nicht gerechnet! Er lässt das Paket los und türmt. Die ganze Attacke dauert keine zwei Sekunden. und das ist auch der Trick dabei.
Drei Minuten später passiert das gleiche nebenan, bei einem Tisch mit einem Koreanischen Pärchen. Dort war der Affe erfolgreich und hat gleich ein ganzes Fresspaket ergaunert. Für die Koreaner bedeutet dies heute FDH-Diät! Der freche Affe sitzt in dreißig Meter Entfernung im Gebüsch und räumt die Kiste leer. Was ihm nicht gefällt wirft er einfach über die Schulter, wo schon andere lauern. In 5 Sekunden ist die Kiste leer. Noch ein paar Streitereien im Gebüsch, dann sind die Fronten auch dort geklärt. Nichts außer dem leeren Karton bleibt übrig.
Wir sind fürs Erste gewarnt. Nicht alles was friedlich aussieht ist auch so.
Wir genießen die Ausblicke aus dem Jeep noch den ganzen Nachmittag und verlassen den Park erst, als die Sonne schon deutlich in Richtung Horizont gefallen ist. Am Ende muss es schnell gehen und unser Fahrer braust mit Vollgas durch die dämmernde Wüste. Es war wohl so, dass er noch bei letztem Tageslicht das Hotel erreichen wollte, weil er die Straße (so sagen die Tansanier dazu) dorthin kennt.
Über diese Straße sollen wir zu unserer Tented Lodge kommen. Diese liegt nicht "gleich an der Hauptstraße" wir fahren so sicher über 20 Minuten
Die sogenannte Straße lässt in uns eher die Idee aufkommen, dass es sich um eine Touristenentführungsszene in einem amerikanischen Spielfilm handelt, als dass wir hier ein chices Hotel ansteuern würden. Keine Ahnung, wie man das Hotel anfahren kann, wenn Regenzeit ist. Das mindeste sind dann wohl Schneeketten oder andere geeignete Hilfsmittel um dorthin zu kommen.
Aber es kommt dann doch so wie geplant, es war keine Entführung; es kam doch das chice Hotel. Rhotia Valley Tented Lodge ist mein absoluter Favorit. Zwar nicht unsere Preisklasse, aber eingebettet in ein Gesamtreisepaket erfährt man den Preis ja erst einmal nicht sondern nur, wenn man sich hinterher darum bemüht. Wir verbringen einen tollen Abend und eine herrliche Nacht. Laut Eigenauskunft werden die Gewinne aus dem Hotelbetrieb in das angegliederte Kinderheim investiert. Wenn das alles so stimmt, dann macht das genießen des Luxus noch mehr Spaß.
Die Lodge empfängt uns mit kolonialer Gastlichkeit. Wir sind freudig überrascht, denken aber doch gleich an die Verhältnisse draußen vor den Toren dieser "Insel"
Am nächsten Morgen steht die lange Fahrt bis in den Serengeti-Nationalpark an. Die Straße ist für dortige Verhältnisse erst einmal sehr gut. Der erste Halt ist am Gate zum Ngorongoro Nationalpark. Nach den halbstündigen Formalitäten geht es weiter. Die Straße ist ab nun nicht mehr asphaltiert, aber da heute von Süden dichte feuchte Bewölkung am Berg anliegt, staubt es auch nicht.
Es geht immer höher hinauf und der Nebel wir immer dichter und nasser. Schließlich endet die Steigung in etwa auf 2300 Meter Höhe. Nach einer Weile wird der Nebel heller und wir sehen die ersten sonnigen Inseln im Nebel auftauchen.
Plötzlich fahren wir hinaus in die Sonne. Wir umrunden in unserem Jeep die Südseite des Ngorongoro-Kraters. Am westlichsten Punkt führt die Straße ganz dicht an den Kraterrand, wo es eine herrliche Aussicht gibt. Drunten, ein flacher See und eine riesige Weite mit trockenen Wiesen. Am Südende des Kraters sehen wir wie eine riesige Nebelwalze, die über den Kraterrand schwappt und sich im nach unten fallen auflöst.
Die Wolken fallen in den warmen Ngorongoro-Krater und lösen sich dabei auf
Wir verweilen einige Minuten zum Fotografieren und fahren dann weiter in Richtung Serengeti. Die Fahrt ist lang und die Straße wird ab jetzt von Minute zu Minute schlechter. Vom Kraterrand, der etwa 2200 Meter hoch liegt fällt die Straße langsam ab bis auf etwa 1700 Meter. Mit jedem Meter den es bergab geht wird es trockener und heißer. Als wir die Berge und Hügel hinter uns gelassen haben kommen wir in eine Ebene die im wahrsten Sinne bis zum Horizont reicht. Und dieser Horizont ist hier weit weg! Nicht nur, dass das Land hier vollkommen platt und trocken ist, es ragt auch keine Pflanze mehr als kniehoch in den Himmel hinein. Das Wort Serengeti ist abgeleitet aus der Massai-Sprache und bedeutet „das endlose Land“. Recht haben sie!
Der etwas kurvenreichere Teil der Südserengeti
Unsere Fahrgeschwindigkeit mag so um die 60 km/h liegen. Seit gut einer Stunde kam keine nennenswerte Kurve mehr. In der Weite verstreut gibt es zwei auffällige Tierarten. Die Thomsongazelle ist die eine, die andere kenne ich nicht mit Namen, dürfte aber auch eine Gazelle oder etwas ähnliches sein. Falls es noch weitere Tiere gab, so waren diese entweder so klein, oder so grau, oder aber beides, sodass wir sie vom fahrenden Auto nicht sehen konnten. Endlich erscheint ein kleiner Hügel in der Ferne – die Straße hält ohne einen Schlenker direkt darauf zu. Wir kommen zum Naabi Hill, hier werden wir eine Pause einlegen.
Der Naabi Hill ist ein schöner Aussichtsplatz von dem man weit ins flache Land blicken kann. Es gibt jede Menge Vögel, welche die Nähe zu den Lunchpaketen suchen. Zumeist sitzen sie unter den Bänken und Tischen und warten auf ihr persönliches "dropdownmenü". Es ist halbschattig unter den Bäumen und wie es aussieht, macht jeder Serengetibesucher seine Mittagspause hier. Es gibt eine schöne Aussicht, die über einen kleinen Rundweg erschlossen wird. Dies sollte man auf keinen Fall versäumen, weil es außer ihr auch wunderschöne Reptilien zu sehen gibt, die nicht wegen der Aussicht auf den höchsten Felsen sitzen.
Der Dreifarbenglanzstar
Oben auf dem Naabi Hill angekommen, haben wir das Glück auf eine farbenprächtige Agame zu stoßen, von der ich unzählige Bilder mache. Auch andere Kleinreptilien finden sich hier oben in den Felsen in großer Zahl. Die meisten können ihre Artgenossen nicht leiden, zumindest nicht die, welche auf den guten Sonnenplätzen Platz genommen haben. So gibt es immer wieder mal Zoff und des öfteren einen "strategischen Standortwechsel".
Eine Agame
Wir fahren weiter; sicher noch eine Stunde vergeht im Geradeaus-Modus, bis wir den wirklich sehenswerten Teil der Serengeti erreichen. Aber es lohnt sich, den weiten Weg hier her zu machen. Wir sehen alle namhaften Tiere, die man landläufig mit Afrika in Verbindung bringt. Und natürlich auch noch weitere.
Löwenfamilie döst und hechelt in der Nachmittagssonne
Wir übernachten heute im Ikoma Tented Camp. Dies liegt in unmittelbarer Nähe der Nationalparkgrenze. Bevor dies aber soweit ist, bringen uns die beiden Fahrer zu einem anderen Zeltcamp, das sehr provisorisch daher kommt. Dort schaut das Personal verdutzt, weil keine Reisegruppe gebucht war. Nach einem kühlen Getränk und ein paar Minuten im Sessel, schwirrt auch der Camp-Manager herbei, der mit den Fahrern die Sachlage klärt. Offensichtlich gab es ein Kommunikationsproblem zwischen den Büros, die die Buchungen tätigten.
Sonnenuntergang über Afrika. Wie im Film!
Wir bestiegen dann also nochmals unsere Jeeps und kommen nach einer weiteren halben Stunde bei unserem eigentlichen Buschcamp an. Ikoma Tented Camp ist ein sehr weitläufiges Gelände. Weil dies so ist, wird man bei Dunkelheit von bewaffnetem Personal begleitet, wenn man zum Restaurant geht oder dieses verlassen will. Am Schlüssel hat man auch eine Trillerpfeife, die man kräftig blasen soll, wenn man einem Wildtier begegnet. Von den beiden Sheriffs, die wir zu Gesicht bekommen, ist einer ganz traditionell mit Pfeil und Bogen bewaffnet, der andere hat ein altertümliches Maschinengewehr mit einem schmucken Rundmagazin. Beide haben aber auch eine sehr leistungsstarke Taschenlampe, mit der man fast bis Timbuktu leuchten kann (alle Achtung, was ist meine Stirnlampe für ein Spielzeug denke ich).
Wir wissen nicht, wie viele Tiere er schon erlegen musste, um seine Touristen sicher ins Bett zu bringen.
Unsere begleiteten Gänge in der Nacht verliefen ruhig. Einzig eine große Fledermaus umkreiste uns. Sie hat sich einer fotografischen Dokumentation aber erfolgreich entzogen.
In der Nacht schrecke ich plötzlich hoch. Ein Geräusch hat mich geweckt. Bei den Tented Lodges ist es so, dass in der Regel eine feste Wand die Badinstallation trägt. Darüber ist ein mehr oder minder festes Dach. Die verbleibenden drei Seiten sind mit Zeltstoff umspannt. So schläft man einerseits im Haus, aber doch irgendwie im Zelt. Ich finde das sehr angenehm.
Sehr schön gestaltete Bad-Ecke
Damit es in der Nacht nicht so warm wird, haben wir unsere Zeltfenster immer weit aufgesperrt, einzig die Moskitonetze am Fenster bilden so eine Barriere nach draußen. So hatten wir in allen Tented Lodges immer ein angenehmes Schlafklima. Ich sitze im Bett und starre durch die Moskitonetze nach draußen in die pechschwarze Nacht. Das streifen sicherlich mehrere größere Tiere um unsere Hütte. Es raschelt hier es knickt ein Ast dort. Aber ich sehe nichts in der Nacht. Nach einigen Minuten der Nachtbeobachtung lege ich mich wieder nieder und lausche dem Treiben da draußen. Nach einer knappen halben Stunde ist plötzlich wieder Ruhe. Ich nehme an, dass eine Gruppe von Tieren vorbeigezogen ist. In der Tat treffen wir beim Gang zum Frühstück auf einige frische Haufen (hier: eher große Kugeln). Es wurde bei der morgendlichen Erörterung zu Tisch allgemein auf Giraffen getippt. Wir nehmen es wohlwollend zur Kenntnis ohne uns an der Entscheidungsfindung zu beteiligen.
Wir haben heute eine ganztägige Serengetikreuzfahrt auf dem Programm. Gleich zu Beginn – wir waren gerade einmal fünf Minuten gefahren, bekommen wir mit einem Hyänenfrühstück, ein echtes Wildnis-Highlight präsentiert. Und gleich wird uns bewusst, wie nah unser "Hotel" von letzter Nacht in der tierreichen Wildnis liegt; eigentlich mittendrin! Es war wohl ein Wasserbüffel oder ähnliches, der in der Nacht von Löwen oder anderen Großräubern gerissen wurde. Jetzt machen sich Tüpfelhyänen gerade mal 30 Meter neben der Straße über die Reste her. Bereit steht auch schon ein Geier, der mit der noch gebotenen Rückhaltung auf seinen Zeitpunkt wartet.
Auch während der Mahlzeit immer ein Auge in Richtung "Feind"
Die Serengeti hat uns ihren gesamten Tierreichtum gezeigt, nur das Nashorn bleibt bisher unsichtbar. Wir hielten auch intensiv Ausschau nach einem Leoparden, die tagsüber immer in den Bäumen ruhen. Wir mussten uns aber mit einem Stück Leopardenschwanz begnügen. Diesen sahen wir eine ganze Weile in einem dicht belaubten Baum hin und her baumeln. Leider gab es aber keine weitere Show an diesem Nachmittag. Wir fuhren dann weiter um weitere Tiere zu beobachten.
Unsere zweite Nacht in Ikoma Tented Camp war angenehm und ruhig. Nach dem Frühstück verzögert sich der Beginn unserer Fahrt allerdings etwas, weil einer der beiden Jeeps ein Problem mit dem Kühler hat. Der Hotelmonteur wird zu Rate gezogen. Nach einer halben Stunde, die wir im Hotelshop, in der Sonne und rund um den Jeep verbringen, werden wir zum Einsteigen gewunken. Wir erfahren, dass das Problem nicht ernsthaft ist, aber auch nicht behoben.
Wir Touren nochmals durch die tierreiche Landschaft und verlassen dann die Serengeti wieder über die gleiche endlos lange und staubige Straße. Was nun kommt ist eigentlich ein Spielfilmklassiker. Der vollbesetzte Jeep fängt mitten in der Wüste an zu kochen und bleibt schließlich mit einer fetten Dampfwolke über der Motorhaube am Straßenrand liegen. – Da war es wieder, unser Problem von heute Morgen. Gleich sind auch ein paar bunt gekleidete Einheimische da und wollen etwas von ihrem Schmuck an uns verkaufen. Derweil kümmern sich unsere Fahrer um den defekten Kühler.
Was wir nun zu sehen bekommen hat aber noch keiner von uns in einem Spielfilm gesehen. Nachdem der Kühler so weit abgekühlt war, dass man sich ihm nähern konnte, zücken unsere Fahrer aus der Lunchbox ein paar Teebeutel und werfen diese in den Kühler hinein. Mit einem Lächeln und dem Blick der Wissenden, kommen dann noch einige Liter unseres kostbaren Trinkwassers darüber und schwubs ist der Schraubverschluss wieder zu.
Bisher wussten wir nicht, dass der Teebeutel in den mobilen Werkstattkoffer gehört
Man trommelt uns wieder zusammen und die Fahrt kann weitergehen. Unser Fahrer teilt uns mit, dass der Tee feine Risse im Kühler verstopft und in der Tat schaffen wir die anstehenden Höhenmeter bis hinauf zum Ngorongoro-Krater zwar in langsamer aber stetiger Fahrt, ohne dass der Motor einen Schwächeanfall erleidet.
Blick in den Ngorongoro-Krater aus Nordwesten
Heute nun fahren wir über einen steilen Weg hinunter in den Ngorongoro-Krater. Es ist ein Einbruchkrater und er entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrach. Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 Meter Seehöhe, die Seitenwände sind zwischen 400 und 600 Meter hoch, so dass die Kraterkante auf etwa 2300 Meter liegt. Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer. Insgesamt hat der Krater eine Fläche von 26.400 Hektar. Er beheimatet rund 25.000 Tiere, darunter die höchste Raubtierdichte Afrikas. Besonders groß ist die Zahl an Zebras, Büffeln, Gnus, Elenantilopen sowie Grant-Gazellen und Thomson-Gazellen. Sie werden gejagt von Löwen, Fleckenhyänen und Leoparden.
Von dem möchte ich keinen Fußtritt bekommen!
Im Bereich des zentralen Sees und der anderen kleineren Seen sahen wir auch eine große Vielfalt an Sing-, Raubvögeln und anderen Vögeln. Daneben gibt es im Krater unter anderem Elefanten und, ungewöhnlicher Weise Flusspferde, die in dem kleinen See im Ostteil des Kraters genügend Wassertiefe zum Leben vorfinden. Es existieren noch zwischen zehn und 15 Exemplare der bedrohten Spitzmaulnashörner, deren Population in den 1960er Jahren noch über hundert Tiere betrug. Die großen Tierwanderungen in der Serengeti führen auch durch den Ngorongoro-Krater.
Ein Kronenkranich
Zwei der seltenen Nashörner haben wir auch entdecken können. Sie waren allerdings sehr weit von uns entfernt. Nur durch das Fernglas konnten wir uns ein ordentliches Bild von diesen beeindruckenden Tieren machen.
Blick in den Ngorongoro-Krater aus Südosten
Am späten Nachmittag verlassen wir den Krater über einen Fahrweg in östliche Richtung und umfahren danach die Ostseite des Kraters, bis wir wieder auf der "Hauptstraße" am Südrand sind. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu unserem letzten Nachtquartier, der Endoro Lodge. Diese ist sicherlich die luxuriöseste Unterkunft, in der wir je genächtigt haben. Wir genießen den Luxus sehr, obwohl deutlich weniger auch noch mehr als genug gewesen wäre!
Einfache aber klassische Behausung für Einheimische
Gehobene klassische Behausung für Touristen
Nach dem Frühstück wird uns ein sehr herzlicher Abschied in der Endoro Lodge bereitet. Es geht nun wieder zurück nach Arusha. Auf dem Rückweg machen wir einen mehrstündigen Besuch im Lake-Manyara-Nationalpark.
Im Westen wird der Park durch die hohen Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs begrenzt. Der Manyara-See nimmt den östlichen Teil des Parks ein. Rund um den See gibt es einen sehr tierreichen Grundwasserwald, den wir in den nächsten Stunden mit dem Jeep durchstreifen. Der Lake-Manyara-Nationalpark besitzt mutmaßlich die größte Biomasse-Dichte (Gewicht pro Gebiet) an Säugetieren weltweit. Daran haben die Elefanten mit 6 Exemplaren pro Quadratkilometer und Afrikanische Büffel mit einer Anzahl von 18 Stück pro km² den größten Anteil. Eigentümlicherweise haben wir diese Büffel nicht gesehen. Aber viele verschiedene Affenarten in sehr großer Anzahl haben uns die Zeit im Fluge vergehen lassen. Ebenso sind Zebras, Flusspferde und Giraffen häufig zu sehen.
Der See ist extrem flach. Seine Ausdehnung ändert sich mit dem Wechsel zwischen Regenzeit und Trockenzeit stark. Jetzt in der Trockenzeit ist das Wasser zum Teil so weit entfernt von der Regenzeituferlinie, dass wir es nicht sehen. Auf dem riesigen Strand sehen wir Giraffen wandern. Unser Fahrer erzählt uns, dass die Tiere den längeren Weg über den trockenen Strand wählen, weil Sie bei ihren Wanderungen so sicher sind vor Raubtieren.
Mit dem Fernglas sehen wir am anderen Ufer des Sees eine große Anzahl an Flamingos. Leider sind wir heute wohl nicht am richtigen Ort um diese schönen Tiere zu beobachten. Wir müssen uns mit einem rosaroten Hitzeflimmern begnügen.
Ein letzter Gruß vom höchsten freistehenden Berg der Welt
Die weitere Rückfahrt zu unserer Lodge wird im dicht besiedelten Gebiet um Arusha noch einmal recht interessant. Wir erleben Arusha während der Hauptverkehrszeit am Nachmittag, was uns zwar etwas Zeit kostet (wie überall in der Rush Hour) aber es gibt auch viel zu sehen, was sonst allzu schnell vorbei gerauscht wäre.
Der Rest ist schnell erzählt. Wir verbringen noch einen schönen Abend in der Meru Simba Lodge, den wir mit allen Tansanischen Biersorten begehen. Am nächsten Tag packen wir gemütlich zusammen, denn wir haben noch einige Stunden bis zu unserem Abflug. Die letzten Stunden verbringen wir lesend vor unseren Hütten. Und der letzte Tag wäre nicht ein Tag in Afrika, wenn nicht noch eine Rasselbande von etwa 15 Affen bei uns vorbeigeschaut hätte. Die ziehen übermütig miteinander spielend und tobend durch den Hotelgarten und sagen uns noch einmal eindringlich: Lass bloß nichts vor deiner Hütte stehen. Wir spielen mit allem was lose herumliegt und verschleppen auch einzelne Schuhe. Und sei der Bergstiefel noch so verschwitzt!
Lieber Joe,
danke für diese schöne Reise!
Du musst wieder mit uns rechnen...
Aufstieg vom Machame Gate zum Machame Camp
Heute beginnt unser Trekking auf den Gipfel des Kilimajaro. Unsere Ausrüstung haben wir bereits gestern Abend gepackt, so dass wir uns heute Morgen bis zur Abfahrt um 9 Uhr voll auf das gute Frühstück in der Meru Simba Lodge konzentrieren können. Der Minibus ist natürlich pünktlich, und nach dem Einladen der Gepäckstücke geht es schon los.
Wir fahren ca. 1-3/4 Stunden, zuerst durch die weite Ebene zwischen Mount Meru und Kilimanjaro und dann langsam an den Ausläufern des mächtigen Bergmassivs nach oben, bis auf knapp 1800 Meter. Beim Machame Gate steigen wir aus und erledigen die üblichen Formalitäten. Es gilt zuerst alle Daten des Reisepasses handschriftlich in ein großes Buch einzutragen. Danach kümmern wir uns in aller Ruhe um die ersten Leckereien in unserem Lunchpaket. Viele von uns erledigen zuerst das Stück gebratenes Huhn; im Magen kann es keine sichtbaren Fettflecken mehr machen.
Unsere Träger haben noch etwas Zeit, bevor die anstrengende Arbeit beginnt
Nach etwa einer Stunde sind die Gepäckstücke unter den Trägern aufgeteilt und wir können langsam losgehen. Im Bereich des Gates werden wir noch von einer Reisegruppe von Chinesen fotografiert, und während dessen geraten die vollends aus dem Häuschen, als sie erfahren, dass wir bis ganz nach oben gehen werden. Da bleibt es nicht aus, dass sie mit uns zusammen fotografiert werden möchten. (Jetzt können sie zu Hause erzählen, dass sie echte Bergsteiger gesehen haben.)
Schöner Baumfarn
Der breite Weg führt uns zunächst flach hinein in den Regenwald und wie es nach einer Stunde scheint, geht es am ersten Tag vor allem darum Strecke und Höhe zu machen; auf dass der Regenwald bald durchschritten sei. In der Tat sehen wir nichts wirklich spektakuläres, zumindest nichts, was wir nicht sowieso erwartet hätten. Die Landschaft ist durch und durch grün, der Himmel ist bei 100 Blicken nach oben 98 Mal unsichtbar, der Boden ist braun, die Stämme und Wurzeln sowieso. Das Ganze ist bisweilen angereichert mit Blümchen aller Farben. Blümchen deshalb, weil die Blüten alle eher sehr klein als nur klein sind. Was es jedoch immer wieder gibt sind sehr schöne Einzelpflanzen von stattlicher Größe wie Baumfarne, die das Auge des Beobachters erfreuen. Auch größere Lichtungen treffen wir an, die einen etwas weiteren Ausblick ins dichte Grün bieten.
Nein, es ist nicht die Jane
Die Wegbeschaffenheit ist gepflegt und es geht sich gut und einfach. Steile Strecken fehlen völlig. Man kann sich so, zwischen flachem und wenig steilem Gelände, voll auf seinen Gehrhythmus konzentrieren, so dass man nicht zu sehr in der feuchten Wärme schwitzt und sich gut akklimatisiert. Die Aufstiegszeit beträgt heute ca. vier Stunden. Am Ende der Strecke haben wir es tatsächlich geschafft auf ca. 3000 Metern Höhe die obere Regenwaldgrenze zu erreichen. Der Wald lichtet sich und vor uns taucht ein erstes Gebäude auf.
Wir erreichen das Machame Camp
Messerscharf geschlossen habe sicher nicht nur ich, dass wir hier hineingehen und alle unsere Passnummer (die wir am Ende der Tour im Schlaf hersagen können) ins Buch eintragen. Und so kommt es auch. Hinter dem Gebäude weitet sich das Gelände etwas und wir erkennen unser erstes Nachtlager, da schon einige Zelte anderer Gruppen stehen. Am oberen Ende des zerstreuten Zeltplatzes liegt auf einer kleinen Anhöhe unser Lager, das von unseren fleißigen und freundlichen Helfern bereits aufgebaut ist. Jedes sucht sich eins der Zwei-Mann-Zelte aus, und beginnt sofort mit der Inneneinrichtung.
Unser erstes Nachtlager in Zelten
Die Zelte sind von guter Qualität, jedoch tritt bei vielen gleich ein anderer Ausrüstungsmangel zu Tage. Das eine oder andere Schuhwerk, das in den Alpen bei unzähligen Touren schon nicht mehr wegzudenken ist, erweist sich hier als schlechte Wahl. Gemeint sind die Crocs, die sich in den letzten Jahren in Wanderer-kreisen einen riesigen Fankreis erschlossen haben. Auch ich trage sie gerne. Weich und warm schmeicheln sie dem müden Fuß. Mit einem warmen Socken darunter, kann man durch die Wiese, durch den Schnee und ist auch in der Hütte immer gut angezogen. Nur nicht am Kilimanjaro! Der Boden ist staubtrocken und äußerst feinsandig. Bei jedem noch so vorsichtigem Schritt steigt eine rote Staubwolke auf. Nach vier Schritten hat man den ersten Sand im Schuh und nach weiteren vier ist auch der Socken schon halb gefüllt.
Das geht wenn überhaupt also nur ohne Socken. Und wenn man das versucht, muss man eigentlich die Füße abstauben, wenn man das Zelt betritt. Wir stellen also am gleichen Abend noch um auf Bergstiefel. Wer diese den ganzen Tag an den Beinen hat, wir wohl auch noch die dreizehn Meter bis zum Gemeinschaftszelt damit schaffen!
Das Abendessen schlägt alle Erwartungen bei weitem. Wir bekommen ein Menü serviert. Es besteht zuerst aus leckerer Suppe, danach bekommen wir Fisch mit frittierten Kartoffelstücken, wie sie besser nicht schmecken könnten; dazu Salat und eine herrlich würzige Soße von der ich nicht genug bekommen kann. Zum Schluss für jeden noch zwei Minibananen. So kann es weitergehen!
Unsere beiden Köche zaubern uns ein tolles Menü in ihrem kleinen Kochzelt
29.9.2012
Aufstieg zum Shira Camp
In der ersten Nacht hatten wir deutlichen Frost. Dafür war der Morgen dann glasklar
Die Nacht war kalt und es ist jetzt 6.30 Uhr! Als ich die Zeltplane zur Seite schiebe ist diese hart gefroren. Wir hatten zumindest leichten Frost. Die Sonne ist gerade aufgegangen und streicht schon in der Umgebung unseres Lagers an den Büschen entlang und verbreitet ein angenehmes und warmes Licht. Auf den Gräsern beginnt sie ihre Schmelzarbeit und macht aus den weißen Büscheln wieder schöne gelb leuchtende Pflanzen, die mit der Morgennässe jetzt ganz besonders reizvoll aussehen.
Nach dem Ausräumen der Zelte dürfen wir uns um 7 Uhr an den gedeckten Tisch setzen und uns mit den nötigen Brennstoffen für den heutigen Anstieg zu versorgen. Brennstoffe gibt es reichlich; Toast mit Spiegelei, wer es würzig mag. Porridge für die eher weniger würzig veranlagten. Dazu noch allerlei Kleinigkeiten drum herum.
8 Uhr Abmarsch. Wir haben heute vier Stunden reine Wanderzeit vor uns. Unsere nächste Schlafhöhe wird auf 3800 Meter liegen. Das hört sich nicht all zu schwierig an. Wir werden sehen. Überwiegend geht es eher flach nach oben, und was sehr schön ist gegenüber gestern; wir haben viel Sonne, da wir den Regenwald hinter uns gelassen haben. Wir bewegen uns zuerst in der Krummholzzone. Wobei die Krummhölzer hier durchaus auch mal fünf Meter hoch sind. Wir gehen langsam, denn alle wissen, dass es auch hier auf gut 3000 Meter schon wichtig ist mit ruhigem Puls zu gehen.
Wir durchwandern heute die Strauchzone oberhalb des Regenwalds
Wir durchqueren eine kleine Region in der sehr viele Findlinge liegen geblieben sind. Hier schlängelt sich der Weg hindurch und macht das Gehen sehr abwechslungsreich. Der Weg ist durchweg einfach und wir können uns mit Muse auf die Landschaft oder auch auf die Gespräche mit anderen Teilnehmern konzentrieren.
Im Laufe des Vormittags verdichtet sich die Wolkendecke unter uns, bis sie schließlich vollkommen geschlossen ist. Vereinzelt steigen Wolken am Berg hinauf und sorgen dort für Nebelzonen, die aber noch weit genug von uns entfernt sind. Über uns ziehen bisweilen nun auch immer mal wieder Wolken durch, die dem Sonnenlicht etwas den Weg versperren. Es bleibt aber angenehm.
Am Morgen haben wir zuerst klare Sicht bis nach unten. Schnell formiert sich aber ein dichter Wolkenteppich.
Wir kommen an die eine oder andere kleine Felsbarriere, die bisweilen den wirklich zarten Einsatz einer einzelnen Hand verträgt wenn man etwas unsicher ist. Alles in allem liegt dies aber weit unter den Erwartungen, die uns hier und da infiltriert wurden. In einer kurzen Essenspause nutze ich die Gelegenheit in der Gegend umher zu streunen und ein paar Pflanzen zu fotografieren. Klein und trocken ist diese Welt, aber auch unglaublich schön.
In dieser Höhenlage (ca. 3500m) treffen wir auf eine schöne Blumenwelt
Während wir weitergehen kommen wir nun auch in die Nebelzone. Der Weg bleibt gut gehbar, wird im letzten Teil unseres heutigen Abschnitts aber etwas schmaler, da er sich an einer etwas felsigen Flanke nach oben zieht.
Tatsächlich erreichen wir nach etwa vier Stunden reiner Gehzeit das vom Nebel eingehüllte Shira Camp auf 3800 Meter. Wir durchschreiten die riesige Hochfläche, die gerade relativ locker besiedelt ist. Unsere flotten Jungs sind gerade fertig mit den Zelten (was für ein Luxus!); so können wir gleich mit dem Bereiten der Nachtlager beginnen. Nach ein paar Momenten der Ruhe bekommen wir eine ordentliche Verpflegung.
Ankunft im Shira-Camp
Nach dem Essen macht sich so eine gewisse Mittagsmüdigkeit breit. Aber wir haben uns verabredet noch einen Akklimatisierungspaziergang zu unternehmen. Wir erheben uns also in der notgedrungenen Gelassenheit und versuchen unsere Beine wieder in Bewegung zu versetzen, was wider Erwarten doch gelingt. Der Weg ist glücklicherweise so was von flach, dass man kaum einen Höhenunterschied ausmachen kann. Insgesamt legen wir auf unserem etwa zweistündigen Spaziergang sicher 50 bis 100 Höhenmeter zurück. So was gibt es wohl an kaum einem anderen Berg. Wir spazieren zum Shira Camp 2, das tatsächlich 40 Meter höher liegt. Gleich zu beginn besichtigen wir eine kleine Lavahöhle mit schönen Gesteinsformationen, die früher als Lagerplatz gedient hat. Über das Shira Camp 2 treibt der Nebel aber noch etwas dichter und schneller und so sehen wir nur ein paar geschlossene Zelte und eine Wetterstation. Dazwischen gehen ein paar Tauben spazieren, picken im Dreck und das wars dann auch schon.
Nachmittagsspaziergang auf dem Shira-Plateau
Ich nutze den Rückweg zum Plaudern und eh man es sich versieht waren wir auch schon wieder zurück. Im Gemeinschaftszelt wartet ein warmes Getränk und eine riesige Schale Popcorn. Als diese leer ist, mache ich mir Gedanken, ob ich jetzt noch etwas zum Abendessen brauche. Aber kaum war ich fertig mit denken war mir schon klar; da geht noch was!
Es wird sicher wieder kalt!
30.9.2012
Über den Lawa Tower zum Barranco Camp
Ein eiskalter und klarer Morgen
Der Morgen ist saukalt und glasklar. Als aus dem Zelt komme sehe ich im froststarren Morgen hinüber zum Mount Meru, der unglaublich nah und plastisch erscheint. Nach ein paar Fotos ziehe ich mich zurück ins Frühstückszelt um etwas Warmes zu trinken. Schon gegen Ende des Frühstücks machen unsere Jungs das Zelt an den Seiten auf, weil die Sonne schon wunderbar drauf scheint. Gleich kommt drinnen noch bessere Laune auf.
Wir steigen heute hinauf auf 4600 Meter zum Lava Tower. Ich suche im hinauf wandern immer wieder die Bergflanke ab, kann aber keinen markanten Punkt erkennen, der unser Ziel sein könnte. Der Weg geht ganz flach und stetig hinauf. Das Gelände ist so einfach und flach, dass sehr viele Wegspuren nebeneinander existieren und von den Wanderern auch gleichberechtigt benutzt werden.
Beste Sicht zum Mount Meru
Wir lassen die Zone mit dichterem Pflanzenbewuchs hinter uns. Jetzt sehen wir nur noch Sand, Geröll, und erstarrte Lava; dazwischen einzelne kleine Sträucher von bis zu 40 cm Höhe, die aber kaum noch Farbbeiträge in der Landschaft liefern können. Weiter oben werden die Pflanzen noch seltener. Dafür bekommen wir es aber wieder mit der Bewölkung zu tun.
Aus dem Nebel auf die Wolkendecke fotografiert
Eigentlich spielt sich das nun ab wie am Vortag. Zuerst wird es unten dicht. Dann brechen die ersten Wolken nach oben aus, und am Ende steht man mittendrin in dichter Nebelsuppe. Die Sicht mag nun 50 Meter betragen. Aber ohne entsprechende Landmarken wie große Felsen oder Bäume oder andere markante Dinge, kann man die Entfernung sehr schwierig schätzen. So gehen wir also durch die Suppe nach oben, bis wir vor uns ganz plötzlich doch einen riesigen Felsklotz erscheinen sehen. Dies wird sicher der Lava Tower sein.
Der Lava-Tower taucht auf
Und so ist es. Er bildet einen kleinen Pass zwischen Kilimanjaro und sich selbst. An der höchsten Stelle machen wir eine kleine Vesperpause. Krähen und Mäuse sind schon da, und warten auf herunterfallende Leckereien. Und es fallen welche. Wir beobachten die Vierstreifenmaus, die sich zwar scheu gibt, mit ein paar kleinen Häppchen aber schon etwas zu locken ist. Insgesamt ist es hier oben bei recht dichtem Nebel, Kälte und leichtem Wind eigentlich nur ungastlich. Es steht ein größeres Zelt hier oben in einer windschattigen Ecke. Darin sitzen einige gut gelaunte Tansanier und kochen (oder sind gerade fertig damit). Auf jeden Fall genießen sie die Abwärme des Prozesses, lachen zu uns raus und palavern vernehmlich.
Der Abstieg vom Lava Tower ist etwas steiler als der Aufstieg dorthin. Trotzdem sind die Wanderwege in unseren Alpen fast ausnahmslos ernsthaftere Aufgaben, als wir sie hier antreffen. Im weiteren Verlauf wird die Route etwas nasser. Wir müssen eine kurze Zone mit kleinen Bächlein begehen, die wegen des flankierenden Eises ein wenig Vorsicht beim Gehen verlangen. Das Gelände ist aber nie so steil, dass etwas ernsthaftes passieren könnte. Die eine oder andere Stelle mit einem Handgriff an den Fels und jedermann kann es gut bewältigen.
So steil wie es hier aussieht war der Abstieg nun doch nicht
Als wir dann weiter in ein Tal absteigen in Richtung Barranco Camp tut es uns gut, dass wir wieder Pflanzen um uns herum sehen. Auch die Vogelwelt wird sogleich wieder zahlreicher und beschränkt sich nicht mehr auf einzelne Krähenvögel. Als wir am Camp ankommen ist es immer noch etwas neblig und feucht. Durch den Höhenunterschied von ca. 600 Meter empfinde ich es jedoch als deutlich wärmer; Nein, nur weniger kalt!
Erste Vegetation beim Abstieg vom 4600 Meter hohen Lava-Tower
Ein kleiner glücklicher Augenblick für den Fotografen; der Himmel wird ein paar wenige Minuten klar in Richtung Kilimanjarogipfel und auch auf die morgen bevorstehende Great Barranco Wall haben wir einen Ausblick. Diese liegt Respekt einflößend am anderen Talende und würde von jedem Wanderer als ungangbar eingestuft werden, wenn nicht schon aus einem Kilometer Entfernung die Trittspur der Kilimanjarowanderer zu sehen wäre. Trotz allem bin ich gespannt, vor allem auch wegen der teils abenteuerlichen Beschreibungen im Internet (jetzt kommt meine auch noch dazu; puuuh!)
Die kleine Welt um unser Camp ist vogelreich; auch am Boden sieht man immer wieder was um einen Stein herum flitzen. Ich halte mich an die Vögel, weil die weniger aufgeregt agieren, ja fast schon posieren.
Ein Sperling?
1.10.2012
Über die Barranco Wall und zum Barafu Camp
Die abweisende Seite des Kilimanjaro
Fast überflüssig zu schreiben; die Nacht war kalt und klar. Trotzdem – ich habe mit noch kälteren Nächten gerechnet. Aber natürlich ist es, wenn man am Morgen in die klare Kälte hinaustritt (gefühlt) sehr kalt. Das wird besser, wenn das erste Heißgetränk am richtigen Platz ist.
Wir haben bis zur Great Barranco Wall ein paar Minuten Zeit um uns warm zu laufen. Dann geht es auch schon in die steile Wand hinein und nach oben. Mein Gefühl sagt mir, dass ich nicht der einzige bin, der hier mit Freude bei der Sache ist. Zwar bin ich alles andere als der Klettertyp, aber ich habe heute mal das Gefühl bei einer Bergtour zu sein und nicht bei einer Weitwanderung, das macht mir viel Spaß.
Die schwierigeren Stellen in der Barranco Wall
Die erstarrte Lava ist so griffig, dass man nicht abrutschen kann, wenn kein loses Material drauf liegt. Wenn man also schaut, wo man hintritt, ist man hier aller bestens aufgehoben. Das Gelände ist steil und der Weg, der sich hier hinaufzieht ist es auch. Trotzdem gibt es jederzeit kleine flache und auch breite Stellen, sodass man zur Seite gehen kann, wenn die schnellen Burschen mit den Zelten und der Kücheneinrichtung auf dem Kopf kommen. Wir sind beeindruckt; haben wir doch eigentlich auch schon kein Trödeltempo drauf!
Die Lava ist super griffig
An den schwierigsten Stellen stehen ganz lieb unsere Guides und schauen, ob nicht doch ein Schäfchen aus dem Gleichgewicht kommt. Und in der Tat ist das keine dumme Idee. Denn auf 4200 Meter kann es schon mal sein, dass jemand schlecht geschlafen hat, oder leicht mit den Auswirkungen der Höhe zu kämpfen hat und es keinem erzählt. Wer sich nicht gesund fühlt, kann hier schon ganz schön leiden; meinen Puls spüre ich hier zum ersten Mal merklich während dem Gehen.
Wir ersteigen die gut 200 Höhenmeter im morgendlichen Schatten der noch niedrig stehenden Sonne. Oben ist erst einmal ein kleines flaches und sonniges Plateau, das sich bestens für ein Fotoshooting und für eine Pause eignet. Nach ein paar Minuten geht es weiter.
Da kommen ein paar Wolken auf uns zu
Der Weg hält sich nun immer in etwa auf der gleichen Höhe oder fällt leicht und sanft ab. So kommen wir unmerklich wieder bis auf 3950 Meter hinunter. Und langsam laufen wir auf eine Wolken- und Nebelwand zu. Im nächsten kleinen Taleinschnitt sind wir endgültig im nässenden Nebel angekommen. Das Klima wird nass-kalt. Wir erreichen das Karanga Camp bei wirklich sehr unangenehmen Bedingungen, der Wind ist nun deutlich aufgefrischt.
Hier werden wir unsere Mittagspause machen. Allerdings ohne Zelt und Sitzplatz
Hier ist nun unser Pausenplatz für das Mittagessen (im Freien). Wir essen eine Kleinigkeit im Stehen und schauen alle in die gleiche Richtung – gut geraten – in die Richtung in die der Wind bläst. Das ist weder kommunikativ noch gemütlich. Zum Glück ist die Pause aufs Nötigste beschränkt und schnell geht es weiter. Es geht nun ohne Umschweife oder Serpentinen schnurstracks den Berg hoch. Der große Vorteil ist auch, dass bei Gehen der Wind von hinten kommt. Mit der Zeit ist meine Hose bis zu den Kniekehlen nass vom Nebel und dem leichten Nieselregen, der uns von hinten verwöhnt. Hätte ich es geahnt, dann hätte ich die festere Hose angezogen; aber so gibt es jetzt halt "Waden on the Rocks".
Die Kommunikation erlahmt, angesichts der Wetterlage
Nach etwa einer absolut sprachlosen Aufstiegsstunde wie in Trance, wird der Nebel nach und nach trockener. Und wenig später scheint auch die Sicht ein wenig besser zu werden. Das hebt meine Stimmung gleich um ein paar Stufen an. In der Tat; nach weiteren fünf Minuten sehe ich plötzlich wieder ein paar Nebelgespenster, die weiter entfernt vor mir gehen. Und wenig später wird der Vorhang wieder aufgezogen und wir schreiten hinaus, einem herrlich blauen Himmel entgegen!
Was für ein schöner Moment!
Schön, wieder nach draußen in die Sonne zu kommen
Wir schauen auf eine Anhöhe vor uns, die eigentlich bescheiden niedrig aussieht. Aber wir sind 4400 Meter hoch und die optischen Verhältnisse hier sind vollkommen andere als in unseren Alpen. Es ist viel weiter und höher wie gedacht. Aber ich sehe das erste (Klo)-Häuschen auf der Höhe, so ist mir klar, dass irgendwo dort oben Feierabend ist für heute. Aus meiner geschätzten halben Stunde wird aber eine Ganze. Und als wir oben sind, ist unser Lager noch einiges hinter dem kleinen Häuschen.
Unsere Zelte stehen fast, in wenigen Minuten können wir Lager beziehen.
Unser höchster Schlafplatz, das Barafu-Camp auf ca. 4600 Meter Höhe
Abendessen gibt es heute etwas früher. Wir sind auf 18 Uhr einbestellt. Es gibt fetten Eintopf! Wahrscheinlich werden wir den heute Nacht brauchen um unsere Gipfeletappe zu überstehen. Mit sanften und freundlichen Worten werden wir heute ins Bettchen geschickt. Wecken ist um 23 Uhr. Unsere Marschtabelle sagt: 1000 Meter Aufstieg, 3000 Meter Abstieg. Wir sind "vorgewarnt".
2.10.2012
Nachtwanderung auf den Uhuru Peak und langer Abstieg
Abmarsch um Mitternacht, mit ein paar Keksen im Bauch
Pünktlich um 23 Uhr werden wir geweckt. Es gibt wieder Tee und Kaffee und ein paar Kekse mehr, als am Mount Meru. Und sogar zwei verschiedene Geschmacksrichtungen – wow! Ich schau, dass ich mir ein paar von den Dingern reinschiebe und stopfe meine Taschen voll mit unserer Not-Schokolade. Punkt Mitternacht stehen wir vor dem Zelt. Noch fünf Minuten bis alle alles so haben, wie es sein muss. Nun geht's los und obwohl die Guides langsam angehen, ist es uns allen doch etwas zu schnell. Der Kreislauf liegt noch im Schlafsack und schafft es nun auch nicht, so schnell zu uns zu kommen um seinen Dienst zu tun.
OK, dann laufen wir heut Nacht mit dem "Notstromaggregat" bis der Kreislauf in die Höhe kommt um uns zu unterstützen. Ich bin etwa nach einer Stunde so weit, dass ich die Landschaft in der hellen Nacht erfassen und auch genießen kann. Die Augen sind schon länger soweit, dass sie sich vollständig akklimatisiert haben und mein Kreislauf ist nun auch angesprungen. Es ist fast Vollmond und es ist nicht so kalt, wie ich vermutet hatte, aber die Nacht ist ja noch jung um ein Uhr. Die Aufstiegsroute verläuft an einer Geländekante an der sich die Spur immer rechts hochzieht. Wir können also kaum einmal nach links hinaus schauen. Nach rechts jedoch können wir einen Taleinschnitt erkennen, der auf der anderen Seite von einer Gletscher- und Felsflanke begrenzt wird. Die Ausblicke nach rechts sind sehr schön!
Der Kreislauf ist noch nicht angesprungen. Wir müssen trotzdem los.
Einige unserer Gruppe haben die Stirnlampe eingeschaltet, ich schätze es ist etwa ein gutes Drittel. Bei unserer ersten Pause haben wir die Möglichkeit zurück zu schauen. Wenn bei den uns folgenden Gruppen auch nur ein Drittel die Lampen anhaben, dann rollt da ganz schön was auf den Berg zu! Wir sehen eine feine Lichterkette, die immer wieder größere Unterbrechungen hat. Es mögen so zehn Gruppen sein, die da noch kommen. Das könnten sicher 100 Leute sein, die das Unternehmen heute angehen.
Einer unserer Gruppe tritt plötzlich rechts heraus; er fühlt sich nicht wohl und möchte umkehren. Wir sind etwas bestürzt und machen eine kleine Beratungspause. Unsere Guides haben das sehr routiniert im Griff. Da wird etwas pausiert, gegessen, getrunken, und gefragt wie und wo was fehlt. Das Ganze ist im Dunkeln nicht genau auszumachen. Einer der Guides geht nun mit dem Patienten am Ende der Gruppe. So hat er jederzeit die Autorität über das Tempo der "Patientengruppe" und sie können autark pausieren, wenn dies notwendig ist.
Wir gehen langsam weiter. Trotzdem ist es ordentlich anstrengend! Ich öffne die erste Schokoladentafel und fange an vorsorglich die Stücke zu brechen. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass die Schokolade gefroren ist, so hart muss ich zulangen. Wir essen jetzt alle 10 Minuten ein bis zwei Stückchen und unterbrechen dies nur um mal einen Müsliriegel zur Abwechslung zu nehmen. So einen Hungerast wie am Mount Meru werde ich nie mehr bekommen, das habe ich mir geschworen!
Der Aufstieg zieht sich in die Länge. Wir machen eine zweite Pause; ich ziehe meine kleinen Handschuhe aus und hole die Winterhandschuhe aus dem Rucksack. Wir machen die dritte Pause und ich finde es bereits sehr kalt. Ich ziehe meine Regenüberhose an und packe mich zusätzlich mit einem Unterziehpulli aus Fleece ein. Auch beim Weitergehen bin ich in meiner Montur meilenweit vom Schwitzen entfernt. Jetzt habe ich keine weiteren Sachen mehr im Rucksack, die mir noch helfen könnten. Schneller gehen kann ich nicht sonst bekomme ich sicher bald einen Kollaps.
Kurz Pause in der Nacht. Ich ziehe jedes mal ein weiteres Stück aus dem Rucksack, denn es wird kälter und kälter
Schon seit geraumer Zeit leuchtet über uns im Mondschein der höchste und großräumig vergletscherte Punkt auf den wir zuhalten Es ist der Rebmann Gletscher. Näher kommen tut dieser leider ausgesprochen langsam (das liegt wohl an uns). So marschieren wir weiter und weiter und ich schaue immer häufiger nach oben auf den faszinierend hell strahlenden Eispanzer. Die Aufstiegsroute ist technisch einfach. Selbst ohne Beleuchtung kann man hier im Mondschein-Schummerlicht sicher hinaufsteigen. Je weiter wir nach oben kommen, desto steiler wird der Bergpfad. Sandige Passagen wechseln mit eher felsig geprägten und immer bleibt es einfaches Gehgelände.
Endlich beginnt im Osten der Himmel eine helle Tönung anzunehmen. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern und es wird hell. Der Blick nach oben verrät uns, dass es auch nicht mehr allzu weit bis zum Kraterrand sein kann. Allerdings ist das letzte Wegstück bis dorthin, dem Stella Point, auch das steilste Stück der ganzen Strecke. Noch sehe ich die Sonne nicht. Das Streulicht am Osthimmel beleuchtet den Boden aber schon so, dass man die Steine eindeutig differenzieren kann und man Farbunterschiede beginnt zu erkennen. Noch jemand aus unserer Gruppe muss jetzt plötzlich eine Pause einlegen, weil sich Unwohlsein einstellt. Sie ist sehr bleich, kann nach ein paar Minuten verschnaufen aber langsam weitergehen.
Wenige Minuten später erreichen wir endlich mit dem Stella Point den Kraterrand des Kilimanjaro. Gleich neben dem Schild auf dem die Glückwünsche stehen, übergibt sich eine unserer Gruppe. Ihr hat das Tempo zu sehr auf den Magen geschlagen, der nun rebelliert und alles von sich gibt. Die Arme ist vollkommen blass, erholt sich Gott sei Dank aber schnell, als sie erst einmal leer ist.
Alles angezogen. Trotzdem ist es sehr kalt!
Trotz der Unannehmlichkeiten sind wir alle erst einmal glücklich hier oben, haben jetzt aber noch einmal 150 Höhenmeter vor uns. Unser erster Patient ist übrigens zeitgleich mit uns am Kraterrand eingetroffen. Daraus lernen wir, dass das Tempo am Berg das allerwichtigste ist. Wer sich nicht nach seinen Bedürfnissen am Berg richtet, bekommt sehr schnell ein elementares Problem.
Als die Sonne aufgeht, werden wir von Euphorie überfallen!
Mit dem Weitergehen kommt nun auch die Sonne über den Horizont und taucht die schwarze Lava in ein intensives Orange, wie ich es nie zuvor gesehen habe. Hinter dem Stella Point gibt sich der Weg als Parkpromenade. Wenig Steigung, dafür eine Wegbreite von 3 bis 5 Meter. Trotzdem ist mir der Weg hier oben steil genug. Ich habe ausreichend gegessen, ich gehe so langsam wie möglich, und trotzdem merke ich, dass mein Kreislauf nun nach mehr Sauerstoff verlangt. Es geht gerade noch – aber mehr muss es auch nicht mehr sein. So kann man das in einem Satz zusammenfassen. Unsere Gruppe hat sich seit dem Stella Point von der Wurmformation befreit. Wir gehen nun als lose Haufenwolke weiter. So kann jetzt jeder während der letzten dreiviertel Stunde sein Tempo frei wählen.
Das Licht ist für wenige Augenblicke unbeschreiblich!
Wäre nicht die atemberaubende Szenerie, und die nur noch kurze Strecke bis zum Gipfel; ich weiß nicht ob ich nicht gesagt hätte, dass ich jetzt genug von der Höhe habe. Ich schlurfe langsam die Promenade nach oben und staune, was ich zu sehen bekomme. Die Gletscher leuchten, der Sand leuchtet, der Himmel leuchtet, und es ist natürlich immer noch sehr kalt. Es kommen uns schon Wanderer entgegen, die vom Gipfel zurückkehren. Diese leuchten nicht. Eher scheinen sie alle aus dem Reich der "Untoten" zu kommen. OK nicht alle, aber die allermeisten sind dermaßen blass, dass ich sie normalerweise sofort in die Klinik begleitet hätte.
Die Super-Lightshow!
Wahrscheinlich bin ich in einer Stunde auch so blass, wenn ich es nicht jetzt schon bin. Aber ich sehe es ja nicht und gehe weiter nach oben, solange es mir noch passabel geht. So kommen wir alle in der notwendigen Langsamkeit am Gipfel an. Es gibt das übliche Trara, und die Fotos und so. Absolut sagenhaft ist die Größe des äußeren Kraters und die Weite der Gipfelregion. Es mögen ca. 2 Kilometer Durchmesser sein schätze ich.
Auf dem höchsten Punkt. Uhuru Peak (5892m)
Wir verweilen sicher länger als eine halbe Stunde. All zu lange möchte ich hier oben aber nicht mehr bleiben. Mein Kreislauf ist zwar stabil, aber er ist dies nur auf dem alleruntersten noch erträglichen Niveau. Ich mache mich langsam auf, den Rückweg zum Stella Point anzutreten. Als wir dort ankommen ist es bereits so warm, dass ich mehrere Schichten der Kleidung ablegen kann. Und nach dem Stella Point wird auch mein Befinden wieder wie es sein soll. Offensichtlich bin ich gerade so mit der Akklimatisation zurecht gekommen. Ich glaube nicht, dass ich weitere 200 Höhenmeter bewältigt hätte.
Asche, Gletscher, Wolken und Himmel
Ab dem Stella Point sehen wir hinab auf unsere Aufstiegsroute, die wir erst jetzt im Tageslicht sehen können. Ging unsere Route im Aufstieg noch in eher felsigem bis sandigem Gelände nach oben, so ist unsere parallel verlaufende Abstiegsroute ein riesiger Sandkasten. Die Wegspur zieht sich über viele hundert Meter in einem tiefen und weichen Sandbett bergab, so dass wir zügig und heftig staubend in Richtung Barafu Camp absteigen.
Der Mawenzi begleitet unseren Abstieg
Schon im Blickfeld des Camps, es wären noch 20 Minuten gewesen sitzt plötzlich eine Inderin auf der Wegspur und bewegt sich nicht mehr vorwärts. Sie ist wahrscheinlich aus Erschöpfung gestolpert, und saß da nun und hat auf bessere Tage gewartet. Da diese nicht in Sicht waren, haben wir die Dame aufgelesen und sie zu zweit, einer links einer rechts, über die schwierigsten Stellen bestimmt 100 Höhenmeter nach unten geschleppt.
Da ich ja nun auch nicht mehr der Frischeste war, habe ich die Dame noch an einen dritten unserer Gruppe übergeben, der den Rest bis in flacheres Gelände bewerkstelligte. Nach kurzer Diskussion im Flachen sind dann wohl deren Lebensgeister wieder soweit erwacht, dass sie sich die letzten Meter auf ebenem Weg bis ins Lager selbst zutraute.
Gleich sind wir wieder am Barafu Camp
Im Lager hatten wir dann erst einmal die 10 Stunden Gehzeit voll. Wir haben uns auf Geheiß etwas in unser Zelt verzogen, da das Mittagessen noch nicht ganz fertig war. Ein kurzes Schläfchen und dann eine kernige Suppe macht aus einem müden Krieger wieder einen starken. Und tatsächlich war ich nach zwei Stunden Pause und reichlich Essen wieder gut beisammen. Es stehen nun 4 weitere Stunden Gehzeit an, bei der wir noch gut 1500 Höhenmeter absteigen müssen.
Ich denke nicht daran, dass es noch so weit nach unten ist. Der Abstieg erfolgt in loser Marschordnung. Die Gruppe zieht sich sehr weit auseinander. Wir marschieren schnell in dem fast flachen Gelände, unsere Träger haben die Zelte und die Küche auch schon abgebaut und machen sich einen Spaß daraus in Richtung Tal zu rennen (wir hätten und mit der Last nach 100 Meter die Beine gebrochen und das Nasenbein dazu!) Wir nutzen die Zeit zum Plaudern. Bei unserem Aufstieg heute Nacht wurde hingegen nur das elementarste gesprochen. So vergeht die Zeit zügig und man merkt kaum, wie man vorankommt.
Wir erreichen zuerst die Zone der kleinen Pflanzen, damit auch gleich mal wieder die Nebelzone. Es geht durch fast leere Landschaft kaum merklich nach unten. Irgendwann erscheint das erste Bäumchen und so geht es wieder los mit der Vegetation und die Rückkehr in die Welt, wo die anderen Menschen leben. Beim Millennium Camp auf 3800 Meter gibt es eine Pause im Nebel auf einer einfachen Holzbank. Der Nebel ist nicht mehr so kalt, er lässt schon erahnen, dass hier heute schon Sonne war.
Schön, wieder in "grüne Gebiete" zu kommen
Weiter geht es nach unten. Der Weg wird immer rauer. Er ist zwar breit, aber immer wieder geht es über blanken Fels, so dass man auch mal 50 cm nach unten steigen muss. Wir sehen vor uns ein Blechdach im Regenwald aufblitzen. So ist eine Marke sichtbar, bis zu der wir gehen müssen. Nach weiteren 30 Minuten sehen wir ständig fleißige Träger, die ihre leeren Wasserbehälter nach oben tragen, um sie voll wieder nach unten zu schleppen. Unsereins hätte eine Wasserleitung gebaut. Das Wasser fließt ja leicht bergab. Mit der Leitung wären aber viele Träger arbeitslos. Wir denken noch viel darüber nach und reden viel darüber.
Wir kommen schließlich in unserem Lager an. Es sieht fast aus wie ein europäischer Campingplatz. Der Weg führt geradewegs durch ein fast flaches und dicht mit Wald bestandenes Gelände, in den Lichtungen links und rechts des Weges stehen die Zelte der vielen Gruppen. Heute Abend wird uns warmes Wasser zum Waschen präsentiert. Welch ein Luxus, wir nehmen das gerne an. Zum Abendessen gibt es Wein aus einem 5-Liter-Karton, der schmeckt mehr als ordentlich.
3.10.2012
Auslaufen!
Wir haben für heute noch 1400 Höhenmeter Abstieg vor uns. Das machen wir jetzt doch mit links, nach den fast 3000 von gestern, welche wir zusammen mit dem Aufstieg in 14 Stunden bewältigt haben. Unsere Träger sind alle in allerbester Laune. Geht es doch heute für viele nach Hause zur Familie, oder zumindest nach unten wo fließend Wasser und etwas Ruhe, eventuell ein oder zwei freie Tage warten. Mir tun die Fußgelenke weh, wenn ich sehe, wie die Jungs an mit vorbei rasen mit ihren Billigturnschuhen und den 4mm-Sohlen. Ich habe zu Hause nicht gezögert, meine schweren Bergstiefel mit auf die Reise zu nehmen und die leichten dort zu lassen. Es war eine gute Entscheidung.
Blick zurück. Der Gipfel ist nun schon wieder 3000 Meter über uns
Wir steigen in zügigem Tempo durch die Regenwaldzone und bleiben nur stehen, um die schönen Blumen am Wegesrand abzulichten. Die Zeit vergeht wie im Flug; lediglich die letzten zwei bis drei Kilometer erscheinen mir etwas lang, weil der Weg dort bisweilen fast schon eben ist und man hinter jeder Biegung schon auf das Gate stoßen könnte. Aber es lässt eben am Schluss doch noch etwas auf sich warten.
Die Blumen im Regenwald sind klein, aber schön
Doch dann, kaum 200 Meter vor uns taucht es dann auf. Ein Transparent über den Weg gespannt. Händler die einem die passenden "Souvenirs zum Gipfelsieg" unter die Nase halten. Es wird einem alles angeboten, was man brauchen könnte in den nächsten 50 Jahren. Wir haben nun erst einmal wieder die Aufgabe, und in dem Buch einzutragen. Also Reisepass zücken für alle. Hurra, ich kann die Nummer jetzt auswendig. Aber das Ausstelldatum und das Verfallsdatum des Dokuments habe ich mir dummerweise nicht eingeprägt.
Das Gate ist wie ein Marktplatz. Es gibt fast alles zu kaufen, es gibt Toiletten, es gibt Schuhputzservice. Die Gepäckstücke werden gesammelt und auf die Busse verteilt. Leute waschen sich und andere sitzen in der Sonne, unterhalten sich und warten eventuell auf einen Job. Wir haben eine Stunde Pause, bis sich alle ins Buch eingetragen haben und der Bus mit dem Gepäck abfahrbereit steht. Schön wars!
Ein hoch geschätzter Moment
Eine halbe Stunde haben wir Transferzeit bis zum Firmensitz der Firma KAT (Kilimanjaro Active Tours) in Moshi. Dort wird uns ein Abschiedsfest ausgerichtet. Es gibt ein sehr leckeres Mittagessen, dazu leidlich gekühltes Bier und ein Schattenplatz unter einem Partyzelt. Als wir alle wohlig satt sind und das zweite Bier getrunken haben, geht es an die Verleihung der Gipfelurkunden. Jeder wird einzeln aufgerufen, und jedem wird ein kurzes Liedchen gesungen. Alles ist sehr reizend und auch die Tansanier scheinen ihre Freude daran zu haben (obwohl die das ja wohl ständig machen). Vielleicht denken sie insgeheim aber auch. Gott, oder Allah sei Dank, dass es die verrückten Europäer gibt. Wir tragen denen ihren Krempel auf den doofen Berg. So können wir mit dem verdienten Geld unsere Familien ernähren.
Noch ein hoch geschätzter Moment
Wie auch immer, ich denke es war gut so für alle. Die Stimmung ist ausgelassen und ich kann KAT gerne jedem Aspiranten wärmstens ans Herz legen. Alles war perfekt organisiert. Insbesondere das Essen hat unsere Erwartungen bei weitem mehr als erfüllt. Einzig die Getränke waren für uns nicht optimal. Afrikanischer Schwarztee ist sehr stark für die Nachtruhe. Kaffee (nur „instant“, komisch an einem Berg der rundum mit Kaffee bepflanzt ist) ist für die Nacht auch nicht perfekt. Wasser wäre ok, ist aber am Berg nicht so schmackhaft, dass man es pur trinken möchte. Wer es mag nimmt sich sein Pulver oder einen Kräutertee mit!
Wir haben nach der Party noch einmal 1-1/2 Stunden Transfer zum Hotel. Dort machen wir zuerst einen Ausrüstungscheck und packen alle unsere Sachen um für die Safari, die morgen beginnen wird. Der Abend ist getränketechnisch vorprogrammiert. Wir bleiben bei den prima Biersorten, schwenken aber im Laufe des Abends von der Sorte Kilimajaro um auf die Sorten Serengeti und Safari – quasi als Einstimmung.
4.10. bis 8.10.2012
Kontrastprogramm Safari
Kein Zebra gleicht dem anderen
Heute beginnt unsere 5-tägige Safari. Wir werden insgesamt drei Nationalparks besuchen. Zuerst fahren wir zum Tarangire Nationalpark. Er liegt in einer weiten Ebene gut 100 Kilometer südwestlich von Arusha und ist über die A 104 erreichbar. Wenn man sich am Ende der Trockenzeit dem Park nähert so wie wir, fragt man sich, wie hier wohl überhaupt ein Tier leben oder überleben kann. Es sieht absolut trostlos aus, es gibt zuerst keinerlei Hinweise auf Wasser. Am Entrance Gate gibt es zunächst einmal eine Pause mit den üblichen Formalitäten. Wir nutzen diese, um umher zu gehen und dem Shop einen Besuch abzustatten.
Auffallend ist, dass sich hier schon sehr viele Tiere tummeln. Besonders auffällig der Dreifarbenglanzstar, der hier überall aufgeregt umher läuft. Es gibt aber auch Affen und Reptilien auf den ersten schnellen Blick zu sehen. Wir fahren nun mit dem ab nun geöffneten Dach in den Park hinein, und sehr schnell sehen wir auch die ersten Großtiere in der wüsten Landschaft stehen und umherstreifen. Je weiter wir hineinfahren, desto zahlreicher werden die Tiere. Elefanten, Zebras, Giraffen, Gazellen und andere "typische Afrikaner".
Familienausflug
Ich glaub ich steh im Zoo!
Ich bin einigermaßen erstaunt, fast schon befremdet, wie viele Tiere wir hier plötzlich sehen. Ich stelle mir vor, dass tausende hierher getrieben und eingesperrt werden, um sie den zahlungsfähigen Touristen zu präsentieren. Als wir einige Zeit durch den Park gefahren sind, bemerken wir, dass das Herz des Parks wohl ein kleiner Fluss mit seinen kleineren Zuflüssen bildet, der nach Norden fließt und sich schließlich in den Lake Burungi ergießt (wenn dann dort noch was übrig ist). Unser Fahrer erklärt, dass der riesige Tierreichtum hier nur in der Trockenzeit vorhanden ist. Die Tiere würden aus der ganzen Umgebung kommen, weil hier bis ganz zum Ende der Trockenzeit noch Wasserreste zu finden sind. In der Regenzeit würde man hier kaum einmal ein Tier sehen.
Zu Mittag versammeln wir uns an einem schönen Aussichtspunkt oberhalb einer Flussbiegung. Unser Fahrer warnt uns vor den Affen, die auf unsere Lunchpakete scharf seien. Wir gehen mit unseren Paketen zu den Tischen und stellen in der Tat fest, dass alles voll von Affen ist. Diese sitzen in mindestens 15 Metern Entfernung von uns, und scheinen sich nicht für uns zu interessieren. Keine 90 Sekunden später wissen wir, dass wir veräppelt wurden.
Klein aber frech!
Der erste Blitzangriff war der Beste! Erst scheint der Affe unbeteiligt umher zu schlendern. In 10 Metern Entfernung dann ein rechter Winkel und in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und einem Riesensatz steht er auf unserem Tisch und krallt sich das erste Paket. Einer unsere Gruppe verpasst dem frechen Lümmel geistesgegenwärtig gleich einen Fausthieb – damit hat er nicht gerechnet! Er lässt das Paket los und türmt. Die ganze Attacke dauert keine zwei Sekunden. und das ist auch der Trick dabei.
Drei Minuten später passiert das gleiche nebenan, bei einem Tisch mit einem Koreanischen Pärchen. Dort war der Affe erfolgreich und hat gleich ein ganzes Fresspaket ergaunert. Für die Koreaner bedeutet dies heute FDH-Diät! Der freche Affe sitzt in dreißig Meter Entfernung im Gebüsch und räumt die Kiste leer. Was ihm nicht gefällt wirft er einfach über die Schulter, wo schon andere lauern. In 5 Sekunden ist die Kiste leer. Noch ein paar Streitereien im Gebüsch, dann sind die Fronten auch dort geklärt. Nichts außer dem leeren Karton bleibt übrig.
Wir sind fürs Erste gewarnt. Nicht alles was friedlich aussieht ist auch so.
Wir genießen die Ausblicke aus dem Jeep noch den ganzen Nachmittag und verlassen den Park erst, als die Sonne schon deutlich in Richtung Horizont gefallen ist. Am Ende muss es schnell gehen und unser Fahrer braust mit Vollgas durch die dämmernde Wüste. Es war wohl so, dass er noch bei letztem Tageslicht das Hotel erreichen wollte, weil er die Straße (so sagen die Tansanier dazu) dorthin kennt.
Über diese Straße sollen wir zu unserer Tented Lodge kommen. Diese liegt nicht "gleich an der Hauptstraße" wir fahren so sicher über 20 Minuten
Die sogenannte Straße lässt in uns eher die Idee aufkommen, dass es sich um eine Touristenentführungsszene in einem amerikanischen Spielfilm handelt, als dass wir hier ein chices Hotel ansteuern würden. Keine Ahnung, wie man das Hotel anfahren kann, wenn Regenzeit ist. Das mindeste sind dann wohl Schneeketten oder andere geeignete Hilfsmittel um dorthin zu kommen.
Aber es kommt dann doch so wie geplant, es war keine Entführung; es kam doch das chice Hotel. Rhotia Valley Tented Lodge ist mein absoluter Favorit. Zwar nicht unsere Preisklasse, aber eingebettet in ein Gesamtreisepaket erfährt man den Preis ja erst einmal nicht sondern nur, wenn man sich hinterher darum bemüht. Wir verbringen einen tollen Abend und eine herrliche Nacht. Laut Eigenauskunft werden die Gewinne aus dem Hotelbetrieb in das angegliederte Kinderheim investiert. Wenn das alles so stimmt, dann macht das genießen des Luxus noch mehr Spaß.
Die Lodge empfängt uns mit kolonialer Gastlichkeit. Wir sind freudig überrascht, denken aber doch gleich an die Verhältnisse draußen vor den Toren dieser "Insel"
Am nächsten Morgen steht die lange Fahrt bis in den Serengeti-Nationalpark an. Die Straße ist für dortige Verhältnisse erst einmal sehr gut. Der erste Halt ist am Gate zum Ngorongoro Nationalpark. Nach den halbstündigen Formalitäten geht es weiter. Die Straße ist ab nun nicht mehr asphaltiert, aber da heute von Süden dichte feuchte Bewölkung am Berg anliegt, staubt es auch nicht.
Es geht immer höher hinauf und der Nebel wir immer dichter und nasser. Schließlich endet die Steigung in etwa auf 2300 Meter Höhe. Nach einer Weile wird der Nebel heller und wir sehen die ersten sonnigen Inseln im Nebel auftauchen.
Plötzlich fahren wir hinaus in die Sonne. Wir umrunden in unserem Jeep die Südseite des Ngorongoro-Kraters. Am westlichsten Punkt führt die Straße ganz dicht an den Kraterrand, wo es eine herrliche Aussicht gibt. Drunten, ein flacher See und eine riesige Weite mit trockenen Wiesen. Am Südende des Kraters sehen wir wie eine riesige Nebelwalze, die über den Kraterrand schwappt und sich im nach unten fallen auflöst.
Die Wolken fallen in den warmen Ngorongoro-Krater und lösen sich dabei auf
Wir verweilen einige Minuten zum Fotografieren und fahren dann weiter in Richtung Serengeti. Die Fahrt ist lang und die Straße wird ab jetzt von Minute zu Minute schlechter. Vom Kraterrand, der etwa 2200 Meter hoch liegt fällt die Straße langsam ab bis auf etwa 1700 Meter. Mit jedem Meter den es bergab geht wird es trockener und heißer. Als wir die Berge und Hügel hinter uns gelassen haben kommen wir in eine Ebene die im wahrsten Sinne bis zum Horizont reicht. Und dieser Horizont ist hier weit weg! Nicht nur, dass das Land hier vollkommen platt und trocken ist, es ragt auch keine Pflanze mehr als kniehoch in den Himmel hinein. Das Wort Serengeti ist abgeleitet aus der Massai-Sprache und bedeutet „das endlose Land“. Recht haben sie!
Der etwas kurvenreichere Teil der Südserengeti
Unsere Fahrgeschwindigkeit mag so um die 60 km/h liegen. Seit gut einer Stunde kam keine nennenswerte Kurve mehr. In der Weite verstreut gibt es zwei auffällige Tierarten. Die Thomsongazelle ist die eine, die andere kenne ich nicht mit Namen, dürfte aber auch eine Gazelle oder etwas ähnliches sein. Falls es noch weitere Tiere gab, so waren diese entweder so klein, oder so grau, oder aber beides, sodass wir sie vom fahrenden Auto nicht sehen konnten. Endlich erscheint ein kleiner Hügel in der Ferne – die Straße hält ohne einen Schlenker direkt darauf zu. Wir kommen zum Naabi Hill, hier werden wir eine Pause einlegen.
Der Naabi Hill ist ein schöner Aussichtsplatz von dem man weit ins flache Land blicken kann. Es gibt jede Menge Vögel, welche die Nähe zu den Lunchpaketen suchen. Zumeist sitzen sie unter den Bänken und Tischen und warten auf ihr persönliches "dropdownmenü". Es ist halbschattig unter den Bäumen und wie es aussieht, macht jeder Serengetibesucher seine Mittagspause hier. Es gibt eine schöne Aussicht, die über einen kleinen Rundweg erschlossen wird. Dies sollte man auf keinen Fall versäumen, weil es außer ihr auch wunderschöne Reptilien zu sehen gibt, die nicht wegen der Aussicht auf den höchsten Felsen sitzen.
Der Dreifarbenglanzstar
Oben auf dem Naabi Hill angekommen, haben wir das Glück auf eine farbenprächtige Agame zu stoßen, von der ich unzählige Bilder mache. Auch andere Kleinreptilien finden sich hier oben in den Felsen in großer Zahl. Die meisten können ihre Artgenossen nicht leiden, zumindest nicht die, welche auf den guten Sonnenplätzen Platz genommen haben. So gibt es immer wieder mal Zoff und des öfteren einen "strategischen Standortwechsel".
Eine Agame
Wir fahren weiter; sicher noch eine Stunde vergeht im Geradeaus-Modus, bis wir den wirklich sehenswerten Teil der Serengeti erreichen. Aber es lohnt sich, den weiten Weg hier her zu machen. Wir sehen alle namhaften Tiere, die man landläufig mit Afrika in Verbindung bringt. Und natürlich auch noch weitere.
Löwenfamilie döst und hechelt in der Nachmittagssonne
Wir übernachten heute im Ikoma Tented Camp. Dies liegt in unmittelbarer Nähe der Nationalparkgrenze. Bevor dies aber soweit ist, bringen uns die beiden Fahrer zu einem anderen Zeltcamp, das sehr provisorisch daher kommt. Dort schaut das Personal verdutzt, weil keine Reisegruppe gebucht war. Nach einem kühlen Getränk und ein paar Minuten im Sessel, schwirrt auch der Camp-Manager herbei, der mit den Fahrern die Sachlage klärt. Offensichtlich gab es ein Kommunikationsproblem zwischen den Büros, die die Buchungen tätigten.
Sonnenuntergang über Afrika. Wie im Film!
Wir bestiegen dann also nochmals unsere Jeeps und kommen nach einer weiteren halben Stunde bei unserem eigentlichen Buschcamp an. Ikoma Tented Camp ist ein sehr weitläufiges Gelände. Weil dies so ist, wird man bei Dunkelheit von bewaffnetem Personal begleitet, wenn man zum Restaurant geht oder dieses verlassen will. Am Schlüssel hat man auch eine Trillerpfeife, die man kräftig blasen soll, wenn man einem Wildtier begegnet. Von den beiden Sheriffs, die wir zu Gesicht bekommen, ist einer ganz traditionell mit Pfeil und Bogen bewaffnet, der andere hat ein altertümliches Maschinengewehr mit einem schmucken Rundmagazin. Beide haben aber auch eine sehr leistungsstarke Taschenlampe, mit der man fast bis Timbuktu leuchten kann (alle Achtung, was ist meine Stirnlampe für ein Spielzeug denke ich).
Wir wissen nicht, wie viele Tiere er schon erlegen musste, um seine Touristen sicher ins Bett zu bringen.
Unsere begleiteten Gänge in der Nacht verliefen ruhig. Einzig eine große Fledermaus umkreiste uns. Sie hat sich einer fotografischen Dokumentation aber erfolgreich entzogen.
In der Nacht schrecke ich plötzlich hoch. Ein Geräusch hat mich geweckt. Bei den Tented Lodges ist es so, dass in der Regel eine feste Wand die Badinstallation trägt. Darüber ist ein mehr oder minder festes Dach. Die verbleibenden drei Seiten sind mit Zeltstoff umspannt. So schläft man einerseits im Haus, aber doch irgendwie im Zelt. Ich finde das sehr angenehm.
Sehr schön gestaltete Bad-Ecke
Damit es in der Nacht nicht so warm wird, haben wir unsere Zeltfenster immer weit aufgesperrt, einzig die Moskitonetze am Fenster bilden so eine Barriere nach draußen. So hatten wir in allen Tented Lodges immer ein angenehmes Schlafklima. Ich sitze im Bett und starre durch die Moskitonetze nach draußen in die pechschwarze Nacht. Das streifen sicherlich mehrere größere Tiere um unsere Hütte. Es raschelt hier es knickt ein Ast dort. Aber ich sehe nichts in der Nacht. Nach einigen Minuten der Nachtbeobachtung lege ich mich wieder nieder und lausche dem Treiben da draußen. Nach einer knappen halben Stunde ist plötzlich wieder Ruhe. Ich nehme an, dass eine Gruppe von Tieren vorbeigezogen ist. In der Tat treffen wir beim Gang zum Frühstück auf einige frische Haufen (hier: eher große Kugeln). Es wurde bei der morgendlichen Erörterung zu Tisch allgemein auf Giraffen getippt. Wir nehmen es wohlwollend zur Kenntnis ohne uns an der Entscheidungsfindung zu beteiligen.
Wir haben heute eine ganztägige Serengetikreuzfahrt auf dem Programm. Gleich zu Beginn – wir waren gerade einmal fünf Minuten gefahren, bekommen wir mit einem Hyänenfrühstück, ein echtes Wildnis-Highlight präsentiert. Und gleich wird uns bewusst, wie nah unser "Hotel" von letzter Nacht in der tierreichen Wildnis liegt; eigentlich mittendrin! Es war wohl ein Wasserbüffel oder ähnliches, der in der Nacht von Löwen oder anderen Großräubern gerissen wurde. Jetzt machen sich Tüpfelhyänen gerade mal 30 Meter neben der Straße über die Reste her. Bereit steht auch schon ein Geier, der mit der noch gebotenen Rückhaltung auf seinen Zeitpunkt wartet.
Auch während der Mahlzeit immer ein Auge in Richtung "Feind"
Die Serengeti hat uns ihren gesamten Tierreichtum gezeigt, nur das Nashorn bleibt bisher unsichtbar. Wir hielten auch intensiv Ausschau nach einem Leoparden, die tagsüber immer in den Bäumen ruhen. Wir mussten uns aber mit einem Stück Leopardenschwanz begnügen. Diesen sahen wir eine ganze Weile in einem dicht belaubten Baum hin und her baumeln. Leider gab es aber keine weitere Show an diesem Nachmittag. Wir fuhren dann weiter um weitere Tiere zu beobachten.
Unsere zweite Nacht in Ikoma Tented Camp war angenehm und ruhig. Nach dem Frühstück verzögert sich der Beginn unserer Fahrt allerdings etwas, weil einer der beiden Jeeps ein Problem mit dem Kühler hat. Der Hotelmonteur wird zu Rate gezogen. Nach einer halben Stunde, die wir im Hotelshop, in der Sonne und rund um den Jeep verbringen, werden wir zum Einsteigen gewunken. Wir erfahren, dass das Problem nicht ernsthaft ist, aber auch nicht behoben.
Wir Touren nochmals durch die tierreiche Landschaft und verlassen dann die Serengeti wieder über die gleiche endlos lange und staubige Straße. Was nun kommt ist eigentlich ein Spielfilmklassiker. Der vollbesetzte Jeep fängt mitten in der Wüste an zu kochen und bleibt schließlich mit einer fetten Dampfwolke über der Motorhaube am Straßenrand liegen. – Da war es wieder, unser Problem von heute Morgen. Gleich sind auch ein paar bunt gekleidete Einheimische da und wollen etwas von ihrem Schmuck an uns verkaufen. Derweil kümmern sich unsere Fahrer um den defekten Kühler.
Was wir nun zu sehen bekommen hat aber noch keiner von uns in einem Spielfilm gesehen. Nachdem der Kühler so weit abgekühlt war, dass man sich ihm nähern konnte, zücken unsere Fahrer aus der Lunchbox ein paar Teebeutel und werfen diese in den Kühler hinein. Mit einem Lächeln und dem Blick der Wissenden, kommen dann noch einige Liter unseres kostbaren Trinkwassers darüber und schwubs ist der Schraubverschluss wieder zu.
Bisher wussten wir nicht, dass der Teebeutel in den mobilen Werkstattkoffer gehört
Man trommelt uns wieder zusammen und die Fahrt kann weitergehen. Unser Fahrer teilt uns mit, dass der Tee feine Risse im Kühler verstopft und in der Tat schaffen wir die anstehenden Höhenmeter bis hinauf zum Ngorongoro-Krater zwar in langsamer aber stetiger Fahrt, ohne dass der Motor einen Schwächeanfall erleidet.
Blick in den Ngorongoro-Krater aus Nordwesten
Heute nun fahren wir über einen steilen Weg hinunter in den Ngorongoro-Krater. Es ist ein Einbruchkrater und er entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrach. Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 Meter Seehöhe, die Seitenwände sind zwischen 400 und 600 Meter hoch, so dass die Kraterkante auf etwa 2300 Meter liegt. Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer. Insgesamt hat der Krater eine Fläche von 26.400 Hektar. Er beheimatet rund 25.000 Tiere, darunter die höchste Raubtierdichte Afrikas. Besonders groß ist die Zahl an Zebras, Büffeln, Gnus, Elenantilopen sowie Grant-Gazellen und Thomson-Gazellen. Sie werden gejagt von Löwen, Fleckenhyänen und Leoparden.
Von dem möchte ich keinen Fußtritt bekommen!
Im Bereich des zentralen Sees und der anderen kleineren Seen sahen wir auch eine große Vielfalt an Sing-, Raubvögeln und anderen Vögeln. Daneben gibt es im Krater unter anderem Elefanten und, ungewöhnlicher Weise Flusspferde, die in dem kleinen See im Ostteil des Kraters genügend Wassertiefe zum Leben vorfinden. Es existieren noch zwischen zehn und 15 Exemplare der bedrohten Spitzmaulnashörner, deren Population in den 1960er Jahren noch über hundert Tiere betrug. Die großen Tierwanderungen in der Serengeti führen auch durch den Ngorongoro-Krater.
Ein Kronenkranich
Zwei der seltenen Nashörner haben wir auch entdecken können. Sie waren allerdings sehr weit von uns entfernt. Nur durch das Fernglas konnten wir uns ein ordentliches Bild von diesen beeindruckenden Tieren machen.
Blick in den Ngorongoro-Krater aus Südosten
Am späten Nachmittag verlassen wir den Krater über einen Fahrweg in östliche Richtung und umfahren danach die Ostseite des Kraters, bis wir wieder auf der "Hauptstraße" am Südrand sind. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu unserem letzten Nachtquartier, der Endoro Lodge. Diese ist sicherlich die luxuriöseste Unterkunft, in der wir je genächtigt haben. Wir genießen den Luxus sehr, obwohl deutlich weniger auch noch mehr als genug gewesen wäre!
Einfache aber klassische Behausung für Einheimische
Gehobene klassische Behausung für Touristen
Nach dem Frühstück wird uns ein sehr herzlicher Abschied in der Endoro Lodge bereitet. Es geht nun wieder zurück nach Arusha. Auf dem Rückweg machen wir einen mehrstündigen Besuch im Lake-Manyara-Nationalpark.
Im Westen wird der Park durch die hohen Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs begrenzt. Der Manyara-See nimmt den östlichen Teil des Parks ein. Rund um den See gibt es einen sehr tierreichen Grundwasserwald, den wir in den nächsten Stunden mit dem Jeep durchstreifen. Der Lake-Manyara-Nationalpark besitzt mutmaßlich die größte Biomasse-Dichte (Gewicht pro Gebiet) an Säugetieren weltweit. Daran haben die Elefanten mit 6 Exemplaren pro Quadratkilometer und Afrikanische Büffel mit einer Anzahl von 18 Stück pro km² den größten Anteil. Eigentümlicherweise haben wir diese Büffel nicht gesehen. Aber viele verschiedene Affenarten in sehr großer Anzahl haben uns die Zeit im Fluge vergehen lassen. Ebenso sind Zebras, Flusspferde und Giraffen häufig zu sehen.
Der See ist extrem flach. Seine Ausdehnung ändert sich mit dem Wechsel zwischen Regenzeit und Trockenzeit stark. Jetzt in der Trockenzeit ist das Wasser zum Teil so weit entfernt von der Regenzeituferlinie, dass wir es nicht sehen. Auf dem riesigen Strand sehen wir Giraffen wandern. Unser Fahrer erzählt uns, dass die Tiere den längeren Weg über den trockenen Strand wählen, weil Sie bei ihren Wanderungen so sicher sind vor Raubtieren.
Mit dem Fernglas sehen wir am anderen Ufer des Sees eine große Anzahl an Flamingos. Leider sind wir heute wohl nicht am richtigen Ort um diese schönen Tiere zu beobachten. Wir müssen uns mit einem rosaroten Hitzeflimmern begnügen.
Ein letzter Gruß vom höchsten freistehenden Berg der Welt
Die weitere Rückfahrt zu unserer Lodge wird im dicht besiedelten Gebiet um Arusha noch einmal recht interessant. Wir erleben Arusha während der Hauptverkehrszeit am Nachmittag, was uns zwar etwas Zeit kostet (wie überall in der Rush Hour) aber es gibt auch viel zu sehen, was sonst allzu schnell vorbei gerauscht wäre.
Der Rest ist schnell erzählt. Wir verbringen noch einen schönen Abend in der Meru Simba Lodge, den wir mit allen Tansanischen Biersorten begehen. Am nächsten Tag packen wir gemütlich zusammen, denn wir haben noch einige Stunden bis zu unserem Abflug. Die letzten Stunden verbringen wir lesend vor unseren Hütten. Und der letzte Tag wäre nicht ein Tag in Afrika, wenn nicht noch eine Rasselbande von etwa 15 Affen bei uns vorbeigeschaut hätte. Die ziehen übermütig miteinander spielend und tobend durch den Hotelgarten und sagen uns noch einmal eindringlich: Lass bloß nichts vor deiner Hütte stehen. Wir spielen mit allem was lose herumliegt und verschleppen auch einzelne Schuhe. Und sei der Bergstiefel noch so verschwitzt!
Lieber Joe,
danke für diese schöne Reise!
Du musst wieder mit uns rechnen...
Tourengänger:
schimi
Communities: Volcanoes of the World
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