Monte Cinto (2706m)


Publiziert von أجنبي , 7. Oktober 2012 um 17:02.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Haute Corse
Tour Datum:28 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Lozzi – Petra a Casseta – Petra Sa'Lisci – Bergerie de Petra Pinzuta – Refuge de l'Erco – Monte Cinto – P. 2651 – Pointe des Eboulis – Lac du Cinto – Refuge de l'Erco – retour nach Lozzi auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Lozzi, Camping L'Arimone
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Lozzi, Camping L'Arimone
Kartennummer:LK 1:25.000: IGN 4250 OT Corte – Monte Cinto

Als wir am Sonntag von unserer schönen *Hochtour auf den Krönten nach Hause kamen und die Wetterprognosen mit unseren Ferienplänen verglichen, wurde uns schnell klar: Schnellstmöglich weg hier, das wird nix mit Hochtouren im Oberwallis, Tessin und dem Bergell! Dann ging's schnell und bald sassen wir auf der Fähre nach Korsika.

Noch am Tag unserer Ankunft kletterten wir ein paar Routen in Francardu, wo wir für die kommenden Tage unser Basislager errichteten. Tags darauf tobten wir uns bei wechselhaftem Wetter eingangs des Restonica-Tals im Klettergebiet L'Ortale aus. Für Freitag war etwas stabileres Wetter angesagt, also richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Monte Cinto, mit 2706m der höchste Gipfel Korsikas.

Für diese, wie auch unsere folgenden Bergtouren auf der Insel, welche uns auf die *Muvrella, die *Paglia Orba, den *Capu d'Orto und den *Monte Senino führten, dienten uns primär zwei Quellen als Informationsbasis. Einerseits die 2009-Ausgabe des Rother Wanderführers „Korsika“ von Klaus Wolfsperger, andererseits natürlich Hikr. Was letztere Infoquelle betrifft, möchte ich an dieser Stelle Daenu ein Kränzchen winden, der diesen Mai und Juni in Korsika herum kraxelte und darauf sehr hilfreiche Berichte auf dieser Website postete.

So hatten wir auch für die Tour auf den Monte Cinto *einen Bericht von Daenu in der Hosentasche. Morgens um 9.20 Uhr ging's beim Campingplatz L'Arimone oberhalb von Lozzi los. Die Bergschuhe hatte ich auf den Rucksack gebunden und stattdessen angemessene Trekking-Sandalen montiert. Die Tour würde lang werden, weshalb ich meine Füsse nur solange als nötig in gröberes Schuhwerk zwängen wollte.

Der Weg zum Monte Cinto führt zunächst über einfaches Gelände mässig ansteigend zur Bergerie de Petra Pinzuta. Die Schotterpiste kann meist abgekürzt werden, die Route ist offensichtlich und die Abkürzungen mit Steinmännchen markiert. Die letzte Viertelstunde aber führt unvermeidlich über das Strässchen. Hinter der Bergerie geht's hoch auf einen Hügel, danach wieder etwas hinunter zum Refuge de l'Erco, welches wir nach etwas mehr als eineinhalb Stunden erreichten.

Nach diesem etwas langen Anmarsch freuten wir uns, endlich mal den Berg und einen richtigen Anstieg vor uns zu haben. Meine Sandalen hatten ihren Dienst geleistet, nun kamen die Bergschuhe zum Einsatz. Zunächst ging's in nördlicher Richtung weiter auf ein breites, mit Grünzeug bewachsenes Geröllfeld. Hier liefen wir meist ein paar Meter neben dem Weg über gröberes Blockgestein, was etwas angenehmer war. Aufgrund der vielen Steinmännchen ist die Route nicht zu verfehlen.

Ab etwa 2000m wurde die Sache endlich etwas kraxliger und unübersichtlicher. Das Gelände lässt oft etwas direktere Aufstiege zu, wozu wir gerne unsere Hände aus den Hosensäcken nahmen. Im felsigen Gelände trifft man hin und wieder auf neu wirkende, holzige Wegschilder und vor allem auf eine (etwas zu) grosse Anzahl Steinmänner. Auf ca. 2250m liessen wir uns von einem solchen zu einem Verhauer verleiten. Die Kletterstellen wurden interessanter und schwieriger, weitere Steinmännchen leiteten durch die Aufstiegsvariante. Irgendwann wurde uns die Sache aber etwas zu bunt und wir verabschiedeten uns hinüber auf den Normalweg.

Insgesamt halten sich die Schwierigkeiten am Monte Cinto in Grenzen. Die Kraxelstellen sind stets einfach und nirgends ausgesetzt. Kurz vor dem Gipfel verlässt man den Südostgrat und quert durch die Südflanke. Statt nun noch etwas weiter hinüber zum Aufstiegsweg vom Lac du Cinto bzw. Haut Asco zu gehen, beschlossen wir über griffige Platten direkt in Richtung Gipfel zu klettern. So stiessen wir erst kurz vor dem kleinen Plateau unterhalb des Gipfels auf den Weg. Um 13.10, also nach etwas weniger als 4h erreichten wir den Monte Cinto.

Wir waren schon vorher auf die Paglia Orba aufmerksam geworden und als wir den Berg nun vom Monte Cinto aus sahen, wurde uns definitiv klar, dass wir während unserer Ferien auch dort noch hoch wollten. Ein paar Tage später [
post57087 gelang uns dies] auch. Im Norden lag weit unter uns Haut Asco, von wo ein etwas schwierigerer Anstieg auf den Monte Cinto führt.

Während der Gipfelrast beschlossen wir, für den Abstieg den Umweg über die Pointe des Eboulis und den Lac du Cinto zu machen. Dazu folgten wir zunächst den roten Punkten, mit denen der Weg vom Monte Cinto nach Haut Asco markiert ist. Man steigt zunächst in der Südflanke des Monte Cinto etwas ab und quert danach in der Flanke von P. 2651, einer felsigen Erhebung im Südwestgrat, welche man dann schliesslich doch noch besteigt. Danach ist fertig gekraxelt und man gelangt zum Übergang, auf welchem Berggänger von Haut Asco zum Lac du Cinto gelangen.

Hier war's nun auch nicht mehr weit auf die Pointe des Eboulis, einem von oben etwas unscheinbaren Gipfel, welcher im korsischen Winter ein lohnenswertes Skitourenziel darzustellen scheint. Uns war nun nicht ganz klar, wo's zum See hinunter ging. Markiert war nichts mehr, Wegspuren und Steinmännchen gab's jedoch überall. Wir wählten daher eine zunächst etwas weniger steile Variante und holten gegen Westen aus. Danach ging's auf gut abrutschbarem Geröll recht schnell hinunter zum See. Und klar: egal wie kalt es werden würde, hier musste ein erstes Mal gebadet werden...

Nach dem doch recht kühlen Kurzbad im Lac du Cinto stiegen wir Richtung Refuge de l'Erco ab. Auch hier gibt's verschiedene Wege und Varianten. Wir bevorzugten schliesslich die recht direkte Linie über Gletscher-geschliffene Felsplatten. Nachdem wir diese hinter uns gelassen hatten, entdeckten wir im Bach ein paar schöne Badewannen, ergo: es musste nochmals gebadet werden.

Nach dem Bad landeten wir in der Annahme, auch hier gäbe es einen Pfad zum Refuge, auf der südlichen Bachseite. Keine gute Entscheidung...: ab ins kratzige Unterholz! Etwas südlich vom Refuge de l'Erco stiessen wir wieder auf den Normalweg, auf welchem wir zurück nach Lozzi liefen. Um 17.45 trafen wir beim Parkplatz ein und eine lange Tour mit recht vielen Höhenmetern nahm ihr Ende.


Tourengänger: أجنبي


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