Oberalpstock 3295 minus 135 HM
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Sonnenschein satt, etwas Kraxelspass und tolle Kameradschaft - auch bei minus 135 HM bis zum Gipfelglück war es ein erfahrungsreiches Hochtourenwochenende!
Samstag 15.09.2012 / Hütten-Zustieg
Mit der 11:00 Uhr Luftseilbahn ab Distentis gondelten wir - vauacht mit Schatzi Regina, Arbeitskollegin Sylvia und ich - zur Bergstation Caischavedra auf bereits 1862 Höhenmetern. Gestärkt mit braunem Heissgetränk, knusprigen Nussstangen und herzhafter Linzertorte machten wir uns auf den Weg Richtung Lag Serein P2073. Die nebelartigen Wolkenfetzen lösten sich zunehmend auf und präsentierten uns so schmackhaft den herrlichen Blick auf den Piz Medel, ein zukünftiges Gipfelziel ;-).
Alsbald erreichten wir das Block-Gelände welches noch mit einer dünnen Schneeschicht, etwas rutschig, überzuckert war. Weiter zum alpinen Einstieg, mit grossen blau-weissen Wegmarkierungen gekennzeichnet, gegen Brunnipass. Um möglichem Steinschlag vorzubeugen, setzten wir vorsichtshalber die Helme auf. Gut mit Ketten gesichert war es denn auch eine schöne Kraxelabwechslung. Wer sich eher links am Felsen hält, löst auch weniger Steine aus.
Auf dem Brunnipass dann der Augenöffner in alle Richtungen und natürlich zum erwählten Ziel, dem Oberalpstock. Hier galt es eine kleine Verweilpause einzulegen bevor es runter zum Brunnifirn ging. Der südseitige Aufstieg war zum Glück bereits fast schneefrei. Nordseitig lagen doch ca. 40 cm Neuschnee der letzten Kaltfront, der uns nach der kurzen Leiter zum vorsichtigen Abstieg rat. Die Passage ohne Schnee ist, bestens mit Ketten und Fixseilen gesichert, hervorragend zu meistern. Mit Schnee hingegen doch klein wenig heikel. Gut gegangen und alle standen auf dem Brunnifirn mit kurzer Schneetaufe von Regina und weiter, mit leichtem Gegenaufstieg, zur Cavardieras Hütte.
Die Hütte war ausgebucht und wir erwischten die letzten vier Plätze, wie mir bei der Buchung versichert wurde. Als Überraschung und Saison-Schluss wurden wir, vor den urchigen Älplermakkaronen, mit einem Flöten- und Klavierkonzert beglückt :-). Ausser uns ging noch eine 13-ner Gruppe auf den Oberalpstock, wie ich bei der Anmeldung erfuhr. In Absprache mit dem Basler Gruppen-Chef und der Hütten-Crew wurde für uns das Frühstück für 05:30 Uhr parat gemacht. Die Nachtruhe war mit einer Turnverein-Gruppe verständlicherweise nicht gleich um 22 Uhr...
Sonntag 16.09.2012 / Oberalpstock
Gestartet mit dem übliche Hütten-Morgen-Ritual: eine kleine Schale Müesli, 2 Stück Brot (es gab sogar Zopf!) und möglichst viel Tee trinken, konnte der Tourentag beginnen. Regina, als nicht bekennender Morgenmensch, brauchte etwas länger Zeit. So begannen wir den kurzen Abstieg bis zum Brunnifirn (erst) um 06:30 Uhr nach der Basler-Gruppe. Das Anseilen und zwei "Frauen-Pinkel-Pausen" waren weitere Zeitfresser - schlicht wir trödelten :-).
Die Basler-Gruppe holten wir im Einstieg bei der ersten Steil-Rampe ein. Schon unten beim Brunnifirn studierte ich den weitaus flacheren, ausholenden Aufstieg nördöstlich am Rande der Felsen zu P3028. Als ich dann die Abmühungen des Steilersten sah, entschlossen wir uns für diese Variante. Zugegeben eine Urangst von mir sind dünn zugeschneite Spalten. Die Ungewissheit "hält der nächste Schritt" - "ist hier eine tiefe Spalte?" schiessen mir Schweissperlen auf die Stirn - da bin ich ein Angsthase! vauacht realisierte umgehend meine Situation und übernahm die Seilführung. Trotz seiner Grösse und Gewichtest wusste ich, bei einem Sturz könnten wir ihn zu dritt halten. Furchtlos navigierte vauacht uns hoch. Wir schlossen zu den Basler-Gruppen auf, welche sich in der Querung und zum Felsausläufer auf 3160HM befanden.
Wir verloren viel Zeit - zu viel Zeit und es war bereits 10:30 Uhr. Vor uns die letzte, jedoch steile Rampe teils Blankeis, teils mit einer vermutlich dünnen Schneeschicht überdeckt. Der Weiterweg mit der Kletterpassage hätte uns mindestens nochmals eine Stunde gekostet bis zum Gipfel und zurück. Mein Bauchgefühl siganlisierte hier STOP und überdachte das ganze Restrisiko von Zeit und Absturzgefahr. Die Verantwortung gegenüber meinen Freunden war mir zu gross. Nach einer kurzen Beratung entschieden wir uns für den Abstieg - halt ohne Gipfelhochgefühl!
Ich folgte strikt der Aufstiegsroute und die Sonne heizte nicht nur uns sondern auch dem Firn ein. Angekommen auf dem flachen Brunnifirn galt es erstmals eine Essenspause einzulegen. Genüsslich höckelten wir uns auf einen Stein und speisten. Wir behielten wohlweislich die Steigeisen an im Gegenaufstieg zum Brunnipass. Somit war der Kraxel-Spass doppelt so schön! Der weitere Abstieg ging insbesondere bei vauacht an die Energiereserven, denn seine klobigen (Ski) Schuhe drückten arg auf eine Schienbeinstelle - Autsch!
Fazit:
Persönlich habe ich viel dazu gelernt bei dieser "privaten" Hochtour. Ich werde mich noch seriöser mit einer Tourenleitung auseinander setzten und lernen. Auch ohne Gipfelerfolg waren es zwei herrliche Tage mit drei tollen Begleitungen. Hier ein grosses DANKESCHÖN!
Ja mein lieber Oberalpstock, das nächste Mal dann vermutlich mit Skiern an den Füssen :-)))
Samstag 15.09.2012 / Hütten-Zustieg
Mit der 11:00 Uhr Luftseilbahn ab Distentis gondelten wir - vauacht mit Schatzi Regina, Arbeitskollegin Sylvia und ich - zur Bergstation Caischavedra auf bereits 1862 Höhenmetern. Gestärkt mit braunem Heissgetränk, knusprigen Nussstangen und herzhafter Linzertorte machten wir uns auf den Weg Richtung Lag Serein P2073. Die nebelartigen Wolkenfetzen lösten sich zunehmend auf und präsentierten uns so schmackhaft den herrlichen Blick auf den Piz Medel, ein zukünftiges Gipfelziel ;-).
Alsbald erreichten wir das Block-Gelände welches noch mit einer dünnen Schneeschicht, etwas rutschig, überzuckert war. Weiter zum alpinen Einstieg, mit grossen blau-weissen Wegmarkierungen gekennzeichnet, gegen Brunnipass. Um möglichem Steinschlag vorzubeugen, setzten wir vorsichtshalber die Helme auf. Gut mit Ketten gesichert war es denn auch eine schöne Kraxelabwechslung. Wer sich eher links am Felsen hält, löst auch weniger Steine aus.
Auf dem Brunnipass dann der Augenöffner in alle Richtungen und natürlich zum erwählten Ziel, dem Oberalpstock. Hier galt es eine kleine Verweilpause einzulegen bevor es runter zum Brunnifirn ging. Der südseitige Aufstieg war zum Glück bereits fast schneefrei. Nordseitig lagen doch ca. 40 cm Neuschnee der letzten Kaltfront, der uns nach der kurzen Leiter zum vorsichtigen Abstieg rat. Die Passage ohne Schnee ist, bestens mit Ketten und Fixseilen gesichert, hervorragend zu meistern. Mit Schnee hingegen doch klein wenig heikel. Gut gegangen und alle standen auf dem Brunnifirn mit kurzer Schneetaufe von Regina und weiter, mit leichtem Gegenaufstieg, zur Cavardieras Hütte.
Die Hütte war ausgebucht und wir erwischten die letzten vier Plätze, wie mir bei der Buchung versichert wurde. Als Überraschung und Saison-Schluss wurden wir, vor den urchigen Älplermakkaronen, mit einem Flöten- und Klavierkonzert beglückt :-). Ausser uns ging noch eine 13-ner Gruppe auf den Oberalpstock, wie ich bei der Anmeldung erfuhr. In Absprache mit dem Basler Gruppen-Chef und der Hütten-Crew wurde für uns das Frühstück für 05:30 Uhr parat gemacht. Die Nachtruhe war mit einer Turnverein-Gruppe verständlicherweise nicht gleich um 22 Uhr...
Sonntag 16.09.2012 / Oberalpstock
Gestartet mit dem übliche Hütten-Morgen-Ritual: eine kleine Schale Müesli, 2 Stück Brot (es gab sogar Zopf!) und möglichst viel Tee trinken, konnte der Tourentag beginnen. Regina, als nicht bekennender Morgenmensch, brauchte etwas länger Zeit. So begannen wir den kurzen Abstieg bis zum Brunnifirn (erst) um 06:30 Uhr nach der Basler-Gruppe. Das Anseilen und zwei "Frauen-Pinkel-Pausen" waren weitere Zeitfresser - schlicht wir trödelten :-).
Die Basler-Gruppe holten wir im Einstieg bei der ersten Steil-Rampe ein. Schon unten beim Brunnifirn studierte ich den weitaus flacheren, ausholenden Aufstieg nördöstlich am Rande der Felsen zu P3028. Als ich dann die Abmühungen des Steilersten sah, entschlossen wir uns für diese Variante. Zugegeben eine Urangst von mir sind dünn zugeschneite Spalten. Die Ungewissheit "hält der nächste Schritt" - "ist hier eine tiefe Spalte?" schiessen mir Schweissperlen auf die Stirn - da bin ich ein Angsthase! vauacht realisierte umgehend meine Situation und übernahm die Seilführung. Trotz seiner Grösse und Gewichtest wusste ich, bei einem Sturz könnten wir ihn zu dritt halten. Furchtlos navigierte vauacht uns hoch. Wir schlossen zu den Basler-Gruppen auf, welche sich in der Querung und zum Felsausläufer auf 3160HM befanden.
Wir verloren viel Zeit - zu viel Zeit und es war bereits 10:30 Uhr. Vor uns die letzte, jedoch steile Rampe teils Blankeis, teils mit einer vermutlich dünnen Schneeschicht überdeckt. Der Weiterweg mit der Kletterpassage hätte uns mindestens nochmals eine Stunde gekostet bis zum Gipfel und zurück. Mein Bauchgefühl siganlisierte hier STOP und überdachte das ganze Restrisiko von Zeit und Absturzgefahr. Die Verantwortung gegenüber meinen Freunden war mir zu gross. Nach einer kurzen Beratung entschieden wir uns für den Abstieg - halt ohne Gipfelhochgefühl!
Ich folgte strikt der Aufstiegsroute und die Sonne heizte nicht nur uns sondern auch dem Firn ein. Angekommen auf dem flachen Brunnifirn galt es erstmals eine Essenspause einzulegen. Genüsslich höckelten wir uns auf einen Stein und speisten. Wir behielten wohlweislich die Steigeisen an im Gegenaufstieg zum Brunnipass. Somit war der Kraxel-Spass doppelt so schön! Der weitere Abstieg ging insbesondere bei vauacht an die Energiereserven, denn seine klobigen (Ski) Schuhe drückten arg auf eine Schienbeinstelle - Autsch!
Fazit:
Persönlich habe ich viel dazu gelernt bei dieser "privaten" Hochtour. Ich werde mich noch seriöser mit einer Tourenleitung auseinander setzten und lernen. Auch ohne Gipfelerfolg waren es zwei herrliche Tage mit drei tollen Begleitungen. Hier ein grosses DANKESCHÖN!
Ja mein lieber Oberalpstock, das nächste Mal dann vermutlich mit Skiern an den Füssen :-)))
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