Monte Cevedale (3769m) und Palòn de la Mare (3703m)
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Eine Genuß-Hochtour auf zwei prominente Gipfel der Ortlergruppe. Durch den Neuschnee der vergangenen Tage teilweise etwas umständlicher als gedacht. Dafür bei Traumwetter und frisch weiß eingefärbten Gletschern! Ideale Tour um Mirjam und Uli für Hochtouren zu begeistern, hoffe ich ;-)
1. Tag: Zustieg Casati-Hütte, T3
Während wir auf der Hinfahrt in den Nordalpen noch Regen hatten, war das Wetter vor Ort wie angekündigt schon recht gut aufgelockert. Sonne und Wolken wechselten sich ab und die Gipfel waren nur teilweise zu sehen. Ein idealer Tag also für den Zustieg.
Vom Parkplatz des "Rifugio Ghiacciaio dei Forni" nachmittags in dreieinviertel Stunden (inklusive Pause) gemütlich zur Casati-Hütte: Bis zur Pizzini-Hütte ist das ein gleichmäßiger Anstieg, dann geht es recht flach weiter bis zur Materialseilbahn der Casati-Hütte wo der Fahrweg endet. Jetzt steiler im Zickzack hinauf zur direkt am Gletscher gelegenen Hütte. Wer Kräfte sparen will kann auch mit einem "Alpintaxi" bis zur Materialseilbahn der Casati-Hütte fahren.
2. Tag: Monte Cevedale (3769m), WS, Stelle II, 40°
Der Neuschnee der vergangenen Tage hat sich auf dem Gletscher noch gut gehalten. Daher war der Normalweg auf den Monte Cevedale noch nicht gespurt. Wir entschieden uns also zum steilen Aufstieg auf den tiefsten Punkt des Verbindungsgrats zwischen Cima Cevedale und Monte Cevedale (35-40 Grad, etwa 60 Höhenmeter) den wir mit Fixseil abgesichert haben, war aber sehr gut gehbar. Die Felsen überwindend gelangt man in südwestlicher Richtung auf den Firngrat und über diesen zum Gipfel des Monte Cevedale (3769m). Im Felsbereich haben wir ein paar kürzere Stellen (I-II) vom Stand im Fels bzw. am T-Anker abgesichert.
Im Abstieg sind wir der selben Route gefolgt. Eigentlich hatten wir die Überschreitung hinüber zum Palon de la Mare geplant, das wäre aufgrund des erhöhten Zeitbedarfs auf den Monte Cevedale aber sehr knapp geworden. Diesen Gipfel haben wir deshalb am 4. Tag separat von der Branca-Hütte aus nachgeholt. Die meisten Seilschaften denen wir heute begegnet sind haben vor dem Gipfel umgedreht, weil ihnen entweder der steile Firn oder die Felspassagen zu mühsam waren. Am folgenden Tag (Wochenende) haben sich dann etliche Seilschaften durch den inzwischen deutlich besser gesetzten Schnee über mehrere Varianten etwa im Bereich des Normalwegs hinaufgearbeitet.
3. Tag: Übergang zur Branca-Hütte, T3
Nach dem Frühstück haben wir ganz gemütlich einen kleinen Gletscherkurs für Mirjam und Uli abgehalten inklusive Spaltenbergung, Steigeisengehen, Standplatzbau etc. Vieles hatten wir den beiden auch vorher schon gezeigt. Anschließend sind wir von der Casati- zur Branca-Hütte gewechselt: Wieder hinab zur Talstation der Materialseilbahn und weiter zur Pizzini-Hütte, dort links ab von der Fahrstraße und der Beschilderung zur Branca-Hütte folgend.
4. Tag: Palon de la Mare (3703m), WS-, 30-35°
Frühstück um 5:30 Uhr auf der Branca-Hütte. In der Morgendämmerung kurz hinab zum See, an diesem entlag und der Moräne folgend im Tal aufwärts, dem guten Steig zunächst südöstlich folgend, dann etwa nordnordöstlich. Bei einem momentan nur noch unvollständigen Wegweiser bieten sich zwei Möglichkeiten an. Der rechte teilweise rot markierte Steig, den wir für den weiteren Aufstieg benutzt haben, führt direkt zum Fuß des Gletschers der vom Palon de la Mare herabzieht. Der linke führt etwas länger am Gletscher entlang so dass man sich aussuchen kann wo genau man den Gletscher betritt. Diese Variante haben wir später im Abstieg benutzt.
Von der Gletscherzunge zunächst problemlos und spaltenarm über den hier aperen Gletscher sanft aufwärts. Die Gletscher-Steilstufe ab etwa 3300m Höhe haben wir auf einer Art Rampe die von rechts (Südosten) in die Mitte zieht überwunden und dann etwas mühsam die Spaltenzone oberhalb durchquert (teilweise gesichert wo es steiler war oder die Firnauflage beginnt). Nach der Spaltenzone durchgängige Schneeauflage auf dem recht flachen Gletscher. Nach Überwinden des problemlosen Bergschrunds der die flache Zone abschließt links (nördlich) etwa 35° steil den Firnhang hinauf, kurz über ein Schneefeld und etwas Fels und dann dem Firngrat auf den Gipfel des Palon de la Mare folgend. Ein traumhafter Aussichtsberg unter anderem Richtung Ortler, Königsspitze, Monte Cevedale, Monte Vioz und Punta san Matteo! Bei dem tollen Wetter das wir erwischt haben natürlich auch weit darüber hinaus (wenn man bloß wüsste was man da alles sieht, dafür kenne ich mich in der Gegend einfach noch zu schlecht aus...).
Nach dem Gipfel zunächst im Geröll südsüdöstlich abwärts (östlich neben dem 35 Grad steilen Aufstiegsfirn). Dort haben wir kurz erkundet ob ein Wechsel auf den Forni-Gletscher für den Abstieg möglich ist, diese Möglichkeit dann aber für zu mühsam und teilweise steinschlaggefährdet befunden. Also wieder dem Gletscher der vom Palon de la Mare herabzieht folgend abwärts. Diesmal aber die Steilstufe zwischen etwa 3300 und 3400m Höhe fast ganz auf der nordwestlichen Seite nahe den Felsen überwunden nach einem kurzen Abstecher in eine Spalten-Sackgasse. Teilweise am laufenden Seil Zwischensicherungen eingehängt da ab und zu Schneeauflage die Spalten versteckte (oder verstecken könnte) und ich steiler abwärts nicht unbedingt einen Spaltensturz halten möchte. Anschließend sind wir über dem recht flachen Teil weiter abwärts gefolgt und haben den Gletscher auf etwas über 3000m Höhe westlich verlassen. Zurück zur Branca-Hütte, dort die zurückgelassenen Sachen eingepackt und nach Kaffee und Kuchen weiter hinab zur Forni-Hütte wo auch das Auto stand. Dort nochmal sehr komfortabel übernachtet.
1. Tag: Zustieg Casati-Hütte, T3
Während wir auf der Hinfahrt in den Nordalpen noch Regen hatten, war das Wetter vor Ort wie angekündigt schon recht gut aufgelockert. Sonne und Wolken wechselten sich ab und die Gipfel waren nur teilweise zu sehen. Ein idealer Tag also für den Zustieg.
Vom Parkplatz des "Rifugio Ghiacciaio dei Forni" nachmittags in dreieinviertel Stunden (inklusive Pause) gemütlich zur Casati-Hütte: Bis zur Pizzini-Hütte ist das ein gleichmäßiger Anstieg, dann geht es recht flach weiter bis zur Materialseilbahn der Casati-Hütte wo der Fahrweg endet. Jetzt steiler im Zickzack hinauf zur direkt am Gletscher gelegenen Hütte. Wer Kräfte sparen will kann auch mit einem "Alpintaxi" bis zur Materialseilbahn der Casati-Hütte fahren.
2. Tag: Monte Cevedale (3769m), WS, Stelle II, 40°
Der Neuschnee der vergangenen Tage hat sich auf dem Gletscher noch gut gehalten. Daher war der Normalweg auf den Monte Cevedale noch nicht gespurt. Wir entschieden uns also zum steilen Aufstieg auf den tiefsten Punkt des Verbindungsgrats zwischen Cima Cevedale und Monte Cevedale (35-40 Grad, etwa 60 Höhenmeter) den wir mit Fixseil abgesichert haben, war aber sehr gut gehbar. Die Felsen überwindend gelangt man in südwestlicher Richtung auf den Firngrat und über diesen zum Gipfel des Monte Cevedale (3769m). Im Felsbereich haben wir ein paar kürzere Stellen (I-II) vom Stand im Fels bzw. am T-Anker abgesichert.
Im Abstieg sind wir der selben Route gefolgt. Eigentlich hatten wir die Überschreitung hinüber zum Palon de la Mare geplant, das wäre aufgrund des erhöhten Zeitbedarfs auf den Monte Cevedale aber sehr knapp geworden. Diesen Gipfel haben wir deshalb am 4. Tag separat von der Branca-Hütte aus nachgeholt. Die meisten Seilschaften denen wir heute begegnet sind haben vor dem Gipfel umgedreht, weil ihnen entweder der steile Firn oder die Felspassagen zu mühsam waren. Am folgenden Tag (Wochenende) haben sich dann etliche Seilschaften durch den inzwischen deutlich besser gesetzten Schnee über mehrere Varianten etwa im Bereich des Normalwegs hinaufgearbeitet.
3. Tag: Übergang zur Branca-Hütte, T3
Nach dem Frühstück haben wir ganz gemütlich einen kleinen Gletscherkurs für Mirjam und Uli abgehalten inklusive Spaltenbergung, Steigeisengehen, Standplatzbau etc. Vieles hatten wir den beiden auch vorher schon gezeigt. Anschließend sind wir von der Casati- zur Branca-Hütte gewechselt: Wieder hinab zur Talstation der Materialseilbahn und weiter zur Pizzini-Hütte, dort links ab von der Fahrstraße und der Beschilderung zur Branca-Hütte folgend.
4. Tag: Palon de la Mare (3703m), WS-, 30-35°
Frühstück um 5:30 Uhr auf der Branca-Hütte. In der Morgendämmerung kurz hinab zum See, an diesem entlag und der Moräne folgend im Tal aufwärts, dem guten Steig zunächst südöstlich folgend, dann etwa nordnordöstlich. Bei einem momentan nur noch unvollständigen Wegweiser bieten sich zwei Möglichkeiten an. Der rechte teilweise rot markierte Steig, den wir für den weiteren Aufstieg benutzt haben, führt direkt zum Fuß des Gletschers der vom Palon de la Mare herabzieht. Der linke führt etwas länger am Gletscher entlang so dass man sich aussuchen kann wo genau man den Gletscher betritt. Diese Variante haben wir später im Abstieg benutzt.
Von der Gletscherzunge zunächst problemlos und spaltenarm über den hier aperen Gletscher sanft aufwärts. Die Gletscher-Steilstufe ab etwa 3300m Höhe haben wir auf einer Art Rampe die von rechts (Südosten) in die Mitte zieht überwunden und dann etwas mühsam die Spaltenzone oberhalb durchquert (teilweise gesichert wo es steiler war oder die Firnauflage beginnt). Nach der Spaltenzone durchgängige Schneeauflage auf dem recht flachen Gletscher. Nach Überwinden des problemlosen Bergschrunds der die flache Zone abschließt links (nördlich) etwa 35° steil den Firnhang hinauf, kurz über ein Schneefeld und etwas Fels und dann dem Firngrat auf den Gipfel des Palon de la Mare folgend. Ein traumhafter Aussichtsberg unter anderem Richtung Ortler, Königsspitze, Monte Cevedale, Monte Vioz und Punta san Matteo! Bei dem tollen Wetter das wir erwischt haben natürlich auch weit darüber hinaus (wenn man bloß wüsste was man da alles sieht, dafür kenne ich mich in der Gegend einfach noch zu schlecht aus...).
Nach dem Gipfel zunächst im Geröll südsüdöstlich abwärts (östlich neben dem 35 Grad steilen Aufstiegsfirn). Dort haben wir kurz erkundet ob ein Wechsel auf den Forni-Gletscher für den Abstieg möglich ist, diese Möglichkeit dann aber für zu mühsam und teilweise steinschlaggefährdet befunden. Also wieder dem Gletscher der vom Palon de la Mare herabzieht folgend abwärts. Diesmal aber die Steilstufe zwischen etwa 3300 und 3400m Höhe fast ganz auf der nordwestlichen Seite nahe den Felsen überwunden nach einem kurzen Abstecher in eine Spalten-Sackgasse. Teilweise am laufenden Seil Zwischensicherungen eingehängt da ab und zu Schneeauflage die Spalten versteckte (oder verstecken könnte) und ich steiler abwärts nicht unbedingt einen Spaltensturz halten möchte. Anschließend sind wir über dem recht flachen Teil weiter abwärts gefolgt und haben den Gletscher auf etwas über 3000m Höhe westlich verlassen. Zurück zur Branca-Hütte, dort die zurückgelassenen Sachen eingepackt und nach Kaffee und Kuchen weiter hinab zur Forni-Hütte wo auch das Auto stand. Dort nochmal sehr komfortabel übernachtet.
Tourengänger:
steindaube,
Kraxlerin
Communities: Hochtouren in den Ostalpen
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