Zwei Dreitausender mit T2-Wanderweg:Mittlere(3128m) und Hintere Guslarspitze(3147m)


Publiziert von trainman , 12. September 2012 um 02:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Vent-Rofen-Hochjoch Hospiz-Guslarspitzen-Vent(24km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Linienbus oder PKW nach Vent
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Pensionen in Vent
Kartennummer:Kompass Ötztaler Alpen

Dreitausender mit Weg sind bei Wanderern,die keinen hochalpinen Ehrgeiz,dafür aber Kondition haben recht beliebt.Vor ca.30Jahren erschien Dieter Seiberts klassisches Buch"Dreitausender mit Weg",wo ich mir viele diesbezügliche Anregungen geholt habe.Die beiden hier beschriebenen Guslarspitzen fehlen in diesem Buch,vielleicht war damals der äusserst komfortable Weg noch nicht vorhanden.Hier stimmt einfach alles,der schöne lange Weg durch das Rofental,der angenehme Aufstieg und die Abwesenheit von Seilbahnen und Strassen.
Start in Vent ins Rofental auf bezeichnetem Weg,entweder links vom Rofenbach über Wiesen und dann über die Hängebrücke oder auf dem kurzen wenig befahrenen Strassenstück.Nach Rofen weiter auf einem guten Wanderweg,der an manchen Stellen leicht ausgesetzt hoch über der Schlucht verläuft.Nach ca.8.5km erreicht man das Hochjoch-Hospiz.Von hier sind eine Reihe von mehr oder weniger schwierigen Touren auf die umliegenden Dreitausender machbar,sowie ein Marsch über die Schöne Aussicht nach Südtirol.Zur Mittleren Guslarspitze sind es laut Wegweiser 2.5 Stunden,diese Angabe dürfte recht grosszügig bemessen sein,ich habe nur 63 Minuten gebraucht.Oben sollte man sich viel Zeit lassen,das Panorama geniessen und gemütlich zur Hinteren Guslarspitze hinüberspazieren,ein Gang zwischen Himmel und Erde,ohne ausgesetzte oder heikle Passagen.Zurück auf demselben Weg nach Vent.
Noch eine kleine historische Anmerkung:
Der Weg durch die Rofenschlucht heisst heute Cyprian Granbichler-Weg,zu Ehren des bärenstarken Führers und Freunds des bekannten "Gletscherpfarrers" Franz Senn.Die beiden gerieten 1868 im November auf dem Weg von Südtirol nach Vent in einen Wettersturz mit grossen Neuschneemengen.Granbichler kämpfte sich  durch das tiefverschneite Gelände und verausgabte sich beim Spuren dabei so sehr,dass er kurz vor Vent zusammenbrach und an Ort und Stelle verstarb,während Franz Senn sich mit letzter Kraft retten konnte.
Auf demselben Weg,wo ich bei angenehmer Temperatur mit 6-7km/h talauswärts marschierte,spielte sich vor 144Jahren ein Drama um Leben und Tod ab! Im Hochgebirge liegen Paradies und Hölle oft nahe beisammen...

Tourengänger: trainman


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Kommentare (5)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 12. September 2012 um 09:31
unglaubliche Geschichte....der arme Granbichler. A scheene Tour hast gmacht, ich war in Alto Adige, da war's a schee.

VLG vom Conte

maxl hat gesagt:
Gesendet am 12. September 2012 um 14:55
na, da hätten wir uns ja fast zuwinken können!
Schon schön, wie viele 3000er es gibt, wo man auch ohne T6-Fähigkeiten raufkommt....!

trainman hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. September 2012 um 15:23
Es gibt mehr davon als man glaubt,auch bei Seibert sind längst nicht alle vertreten und durch Markierungen und Bau neuer Steige kommen immer wieder weitere hinzu.

lampbarone hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Februar 2013 um 20:10
Man sollte hier mal eine Liste aufstellen, wo alle 3000er mit Weg zusammengestellt sind...

trainman hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Februar 2013 um 23:07
Sicher eine interessante Sache,aber mit diversen Problemen behaftet.Was ist genau ein "Weg"?Darüber kann man streiten,auch in Seiberts berühmten Buch dazu bleibt der Begriff vage.Darfs auch mal ein T5 sein oder nur bis T3? Können kleinere Kletterpassagen bis I bzw.II- vorkommen oder muss man den Gipfel mit den Händen in der Hosentasche erreichen können?(solche 3000er gibt es auch).Lässt man leichte Kletterei zu,dürfte die Liste sehr lang werden.
Grüsse trainman


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