Der Uebergang durch die Brèche puiseux ist eine verhältnismässige einfache Skitour in einer grandiosen Umgebung. Ist man anfangs noch vom Trubel der Midi-Bahn und des Vallée Blanche umgeben, so ändert sich dies rasch mit dem betreten des Glacier des Périades vom Salle à manger aus. Schön ist zusätzlich, dass man (bis auf eine kurze Ausnahme) das gesamte Vallée blanche fährt, jedoch komibiert mit einer schönen Tour in wildem Gelände.
Von der Midi-Bahn geht auf breiten Wegen (!) eingerahmt von Seilen den kurzen Grat herunter. Dieses Stück kann schon recht nervig werden. Ab und an bildet sich ein verwirrter Bergführer samt Anhang am kurzen Seil seine eingebaute Vorfahrt ein. Ist zwar nachvollziehbar, entspannt aber die Situation zwischen 5er Seilschaften mit Steigeisen, Trageeseln mit mehreren paar Ski auf den Schultern und von hinten in die Füsse rutschenden Freeridern nicht wirklich. Zum Glück ist der Teil kurz, danach wird das Gelände so weitläufig das man bis auf eine kurze Engstelle oberhalb des Refuge de Requin ungestört seine Kreise ziehen kann.
Nach dem Abbiegen am Salle à manger war ich aber alleine. Nur etwas weiter Voraus waren andere Tourengeher zu sehen. Das Ambiente unterhalb des Dent du Geant ist gewaltig und der gezackte Grat mit Pointe Sisyphe und anderen witzigen Nadeln auf der linken Seite nicht weniger eindrücklich. Man fragt sich die ganze Zeit, wie man da drüber kommen soll denn das Zustiegscouloir zur Breche ist erst spät sichtbar. Also geht es immer weiter dem Fuss des Dent de Géant entgegen, auf der linken Seite des Gletschers. Das Couloir selbst entpuppt sich dann als 40-45° steil und ca 250m lang. Der Austieg auf den letzten 5m ist felsig, es darf einmal ordentlich hingelangt werden, II. Leider kommen von dieser Stelle auch ab und an ein paar Steine runter.
Während des Aufstiegs freute ich mich die ganze Zeit auf eine Pause dort oben, im Angesicht der Jorasses-Nordwand. Dann entpuppt sich das ganze aber als so schmal, dass man sich fast rittlings auf den Couloiraustieg setzen konnte. In der Hoffnung einen geräumigeren Platz zu kraxelte ich noch etwas weiter vom Bivouac des Périades. Dabei handelt es sich um eine kleine Holzkiste die sehr exponiert auf dem Grat liegt. Von der "Tür" hat man noch einen halben Meter und dann gehts runter. Hier schloss ich mich mit 2 Finnen und 2 Italiern kurz und wir seilten gemeinsam auf die andere Seite ab. Auch hier wieder eine beinahe angsteinflössende Umgebung. Düster thront die Jorasses-Nordwand über einem steilen, von riesigen Spalten zerissenen Gletscher. Nach einer Stärkung machte ich mich an die Abfahrt, die jedoch in dieser Umgebung zur Nebensache wurde. Man hält sich am besten links in der Nähe der Felsen. Ganz am Ende führt ein kleine Couloir auf den Glacier de Leschaux . Ab hier gehts dann zurück zum Vallee blanche und Richtung Gletscherende.
Man hat zwei Möglichkeiten: Spät im Jahr besser die Treppen zur kurzen Seilbahn und mit dem Zug zurück nach Chamonix. Oder man fährt etwas weiter bis unterhalb der Cabane des Mottets. Nach einer 10 minütigen Skitragestrecke ist diese erreicht und über den Waldweg gehts ins Tal hinab. Am besten vorher auf z.b. camptocamp.org die Verhältnisse checken.
Zum Abseilen war sowohl direkt in der Brèche, als auch am Biwak etwas eingerichtet. Vom Biwak ist es etwas weiter bis auf den Gletscher, ca 60m, Von der Brèche 50m oder etwas weniger. Hier hat es scheinbar oft ein Fixseil. Das Couloir im Aufstieg übersteigt nicht die 45°, je nach Schneelage sind die letzten 5m felsig. Die Abfahrt über den Glacier du Mont Mallet hat in dem erwähnten Couloir ungefähr 35°. Dieses ermöglicht sehr angenehm den Zugang auf den Glacier de Leschaux.
Technische Skischwierigkeit: 3.1
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