B...a(h)nalitäten – ein Wortspiel mit Abgründen
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... Um der elendiglichen Hitze zu entfliehen, wollen wir in die Berge. Hoch oben, wo's schön kühl ist, schrieb kopfsalat am Folgetag. Diesem Irrtum sitzen etliche hikr.s auf – Lerngeld die Folge. Ganz so hoch mein Ansinnen nicht – ich bleibe im Tal, das aber auch den Kreislauf belasten kann. So sind im Rucksack statt 1 ½ l das Doppelte an Wasser eingepackt sowie ein Sachet Bouillon, das ich „unbemerkt“ unter Anforderung einer Tasse Tee mir im Falle eines Falles in einer Beiz zu gute kommen lassen kann – sollte es mir vorher, was nicht zu vermeiden ist, „trümlig“ werden, lab ich pures Pulver. In beiden Fällen kann ich hier anmerken: das hilft.
... erstmals seit langer Zeit bin ich wieder mit dem IR um kurz nach sechs ab Basel in Richtung Tessin unterwegs – statt im Panowaggon setze ich mich in den renovierten Einheitswaggon IV, den ich auch sehr mag. Die neuen Kopfplätzchen an den Kopfstützen habe ich andernorts ja auch schon gelobt. Das Passagieraufkommen ist eher gering, liegt sicher auch den Ferien. Die Zeitungslektüre erwähne ich deshalb auch wieder in der Eingangsbeschreibung, weil sich die zu lesenden Blätter geändert haben. Der BaZ folgt die BZ Ausgabe Basel. Zurzeit kann ich über diese nicht meckern!
... meckern könnte ich aber laut über die Bahn-Zeitgenossen, die ihre Füsse und Schuhe wie zuhause auf dem edlen Fauteuil ausbreiten (...) und dies für normal halten. Auch der morgendliche Touch disharmonischer Wässerchen, das unter die Arme kommt oder an das ggf. frisch rasierte Gesicht, strengen die Zellen des Gehirns an, da die Kompositionen ich gerne einer ImageberaterIn vorgelegt hätte – unter Einschluss meiner eigenen möglichen Fehlentscheidung. Item, der Zug rollt aus Luzern ab.
... ich bemerke die Aussenwelt nicht, da ich im Blätterwald festgefahren bin – ich habe eine ältere Ausgabe des MAGAZINs auf den Knien liegen, die mich fesselt. Mir ist schon bei der letzten Fahrt ins Tessin aufgefallen, dass der Zug z. Z. sehr behäbig die Rampe nach Göschenen empor fährt und nicht nur an der Flucht, die den Verkehr über einen Monat aussetzen liess. In Göschenen verlasse ich den Zug für eine Stunde. Zuerst suche ich die Post auf, eine Filiale, die noch besteht, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie rege die genutzt wird – die entsprechende Frage werde ich also doch noch vor Ort mal stellen müssen. Dann nehme ich mir die bahntechnischen Anlagen um den Bahnhof vor – den Bahnhofsplatz der MGB, mit den Holzverplankungen an den Geleisen, darauf hin erkundige ich mich nach dem Weg hinüber zur alten Remise der MGB ennet der Gotthardlinie – die dort zwei alte Gebäude aufweist, die man vom Zugsfenster einsehen kann. Als ich über dem Tunnelportal den Weg gefunden habe, eröffnen sich Perspektiven auf das Reusstal dahinter und eine gänzlich andere Optik der Züge, die aus dem Tunnel rauschen und jene, die das noch vor sich haben.
... unmittelbar am Tunneleingang ist die SBB mit Siemens an Reparaturarbeiten an den Weichen und Geleisen – die Signalfarben tragenden Bauleute müssen hier auffallen, aus Sicherheitsgründen, mein Herumwuseln in ihrer Nähe wird nicht befragt, ausser ein herzhaftes „Guete Morge“ gewünscht. Ein ICN fährt gerade aus Airolo kommend auf den Bahnhof Göschenen zu.
... ich nehme den Folgezug nach Airolo – hier ist Sommer und etwas Hektik. Das Stossgebet, von dem ich unlängst berichtete ... der dumme Bahnhof hat offenkundig gewirkt, es ist nicht mein Dazutun dahinter versteckt. Es hängen jetzt eindeutig mehr Fahrpläne am Bahnhof- gerade mal zwei zusätzliche! Dafür sind die Postbusse derart rudimentär angeschrieben: vorne und seitlich, dazu digital: Autopostale – man könnte mehr leisten, es scheint mir, Achselzucken gesehen zu haben. Da ich die Situation etwas kenne, mische ich mich ein, und verhelfe so einigen Reisenden zu ihrem Bus. Darüber verpasse ich meinen Bus nach Dalpe. Ich wollte eigentlich in der Osteria del Telo mein Mittagessen einnehmen – das Tobi und ich im Winter kennengelernt haben.
... mit einem späteren Bus entschliesse ich mich für die Variante Chironico – im dortigen Pizzo Forno gibt es am Montagmittag gerade noch Mittagessen, bevor deren Ruhetage beginnen. Im Bus der Linie Airolo – Bellinzona viele Rucksackreisende, auch mit Kindern. Einheimische, meist ältere Frauen mit Gehbehinderungen und an Stöcken mit COOP-Taschen, bis über den Rand bepackt, steigen zu und aus. Was mich rührt, ist, dass die Chauffeure warten bis diese Fahrgäste ihren Sitz gefunden haben. In Agglos kann man solches Verhalten vergessen – die Fahrpläne sind ja so dicht. Die Schlucht bei Dazio Grande „gückslet“ hervor, ich sehe ein paar Biker. Fussreisende keine. Die breite und in Serpentinen geführte Kantonsstrasse ist aber für Flachländer aus dem Norden Europas doch auch immer eine Herausforderung. Der Bus schleicht hinter solchen unsicher wirkenden Fahrzeugen mit Wohnwagen hinterher und überholt dann zügig. In Faido bleiben immer ein paar Minuten Übergangszeit für eventuelle Fahrgäste, die weiter transportiert werden wollen. Die Lärmschutzwände aus Holz und Holcim sind beinahe fertig gestellt.
... in Lavorgo rascher Umstieg in den Mini-Bus der Post. Mit mir zwei Erwachsene mit Kind im Tragerucksack – sperrige Säcke und einige Tragetaschen. Am Boulderplatz oberhalb Nivo ein voller Parkplatz. Dagegen wirkt Chironico wie ausgestorben. Ein paar Schritte bis zum Mittagstisch auf der mit Sonnenschirmen ausgestatteten Terrasse – viel Plastik, aber wenn man weiss, dass das Pizzo Forno diesen weit hinter sich lässt, stört das nicht. Die einfache Kost aus Pasta und Salat überzeugte – der Bianco schmeckte lieblich und der Preis stimmte. Die gegenüberliegenden Höhenzüge hin zum Matro liessen Helikoptergebrumm herüber rollen. Aus der Tiefe im Tal unten hörbar das Rauschen der Autobahn.
... ich bin noch am Mittagessen, setzt sich die Familie, die im Bus nach Chironico mitgefahren ist an einen Nachbartisch mir gegenüber und bestellt Kaffee. Hernach wird umgepackt und sich wahrscheinlich für die Wanderung umgezogen – freie Sicht auf tief heruntergerutschte Shorts, die wesentlich mehr als nur den Steiss zeigen, zuviel! Zu tief und zuviel Haut – beide tun dies völlig „unaware“! Ich halte kurz inne, überlege mir ein verbales Eingreifen und hoffe auf den Patron, aber die sitzen gerade auch am Mittagstisch, wie ich später sehe. Hervorblitzende Strings und mehr als freie Steissbeine (...) sind ggf. was für Open Air-Festivitäten – an Mittagstischen stören sie mich.
... in Lavorgo wird der Bahnhof wie in Faido mit Lärmschutzwänden aus Holz und Pressplatten ausgestattet. Mit dem Postbus begebe ich mich nach Biasca via Biaschina und hernach mit dem IR zurück nach Basel. Auch am Bahnhof jede Menge tiefe Einblicke...in Körperwelten. Haariges und Geöltes!
... erstmals seit langer Zeit bin ich wieder mit dem IR um kurz nach sechs ab Basel in Richtung Tessin unterwegs – statt im Panowaggon setze ich mich in den renovierten Einheitswaggon IV, den ich auch sehr mag. Die neuen Kopfplätzchen an den Kopfstützen habe ich andernorts ja auch schon gelobt. Das Passagieraufkommen ist eher gering, liegt sicher auch den Ferien. Die Zeitungslektüre erwähne ich deshalb auch wieder in der Eingangsbeschreibung, weil sich die zu lesenden Blätter geändert haben. Der BaZ folgt die BZ Ausgabe Basel. Zurzeit kann ich über diese nicht meckern!
... meckern könnte ich aber laut über die Bahn-Zeitgenossen, die ihre Füsse und Schuhe wie zuhause auf dem edlen Fauteuil ausbreiten (...) und dies für normal halten. Auch der morgendliche Touch disharmonischer Wässerchen, das unter die Arme kommt oder an das ggf. frisch rasierte Gesicht, strengen die Zellen des Gehirns an, da die Kompositionen ich gerne einer ImageberaterIn vorgelegt hätte – unter Einschluss meiner eigenen möglichen Fehlentscheidung. Item, der Zug rollt aus Luzern ab.
... ich bemerke die Aussenwelt nicht, da ich im Blätterwald festgefahren bin – ich habe eine ältere Ausgabe des MAGAZINs auf den Knien liegen, die mich fesselt. Mir ist schon bei der letzten Fahrt ins Tessin aufgefallen, dass der Zug z. Z. sehr behäbig die Rampe nach Göschenen empor fährt und nicht nur an der Flucht, die den Verkehr über einen Monat aussetzen liess. In Göschenen verlasse ich den Zug für eine Stunde. Zuerst suche ich die Post auf, eine Filiale, die noch besteht, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie rege die genutzt wird – die entsprechende Frage werde ich also doch noch vor Ort mal stellen müssen. Dann nehme ich mir die bahntechnischen Anlagen um den Bahnhof vor – den Bahnhofsplatz der MGB, mit den Holzverplankungen an den Geleisen, darauf hin erkundige ich mich nach dem Weg hinüber zur alten Remise der MGB ennet der Gotthardlinie – die dort zwei alte Gebäude aufweist, die man vom Zugsfenster einsehen kann. Als ich über dem Tunnelportal den Weg gefunden habe, eröffnen sich Perspektiven auf das Reusstal dahinter und eine gänzlich andere Optik der Züge, die aus dem Tunnel rauschen und jene, die das noch vor sich haben.
... unmittelbar am Tunneleingang ist die SBB mit Siemens an Reparaturarbeiten an den Weichen und Geleisen – die Signalfarben tragenden Bauleute müssen hier auffallen, aus Sicherheitsgründen, mein Herumwuseln in ihrer Nähe wird nicht befragt, ausser ein herzhaftes „Guete Morge“ gewünscht. Ein ICN fährt gerade aus Airolo kommend auf den Bahnhof Göschenen zu.
... ich nehme den Folgezug nach Airolo – hier ist Sommer und etwas Hektik. Das Stossgebet, von dem ich unlängst berichtete ... der dumme Bahnhof hat offenkundig gewirkt, es ist nicht mein Dazutun dahinter versteckt. Es hängen jetzt eindeutig mehr Fahrpläne am Bahnhof- gerade mal zwei zusätzliche! Dafür sind die Postbusse derart rudimentär angeschrieben: vorne und seitlich, dazu digital: Autopostale – man könnte mehr leisten, es scheint mir, Achselzucken gesehen zu haben. Da ich die Situation etwas kenne, mische ich mich ein, und verhelfe so einigen Reisenden zu ihrem Bus. Darüber verpasse ich meinen Bus nach Dalpe. Ich wollte eigentlich in der Osteria del Telo mein Mittagessen einnehmen – das Tobi und ich im Winter kennengelernt haben.
... mit einem späteren Bus entschliesse ich mich für die Variante Chironico – im dortigen Pizzo Forno gibt es am Montagmittag gerade noch Mittagessen, bevor deren Ruhetage beginnen. Im Bus der Linie Airolo – Bellinzona viele Rucksackreisende, auch mit Kindern. Einheimische, meist ältere Frauen mit Gehbehinderungen und an Stöcken mit COOP-Taschen, bis über den Rand bepackt, steigen zu und aus. Was mich rührt, ist, dass die Chauffeure warten bis diese Fahrgäste ihren Sitz gefunden haben. In Agglos kann man solches Verhalten vergessen – die Fahrpläne sind ja so dicht. Die Schlucht bei Dazio Grande „gückslet“ hervor, ich sehe ein paar Biker. Fussreisende keine. Die breite und in Serpentinen geführte Kantonsstrasse ist aber für Flachländer aus dem Norden Europas doch auch immer eine Herausforderung. Der Bus schleicht hinter solchen unsicher wirkenden Fahrzeugen mit Wohnwagen hinterher und überholt dann zügig. In Faido bleiben immer ein paar Minuten Übergangszeit für eventuelle Fahrgäste, die weiter transportiert werden wollen. Die Lärmschutzwände aus Holz und Holcim sind beinahe fertig gestellt.
... in Lavorgo rascher Umstieg in den Mini-Bus der Post. Mit mir zwei Erwachsene mit Kind im Tragerucksack – sperrige Säcke und einige Tragetaschen. Am Boulderplatz oberhalb Nivo ein voller Parkplatz. Dagegen wirkt Chironico wie ausgestorben. Ein paar Schritte bis zum Mittagstisch auf der mit Sonnenschirmen ausgestatteten Terrasse – viel Plastik, aber wenn man weiss, dass das Pizzo Forno diesen weit hinter sich lässt, stört das nicht. Die einfache Kost aus Pasta und Salat überzeugte – der Bianco schmeckte lieblich und der Preis stimmte. Die gegenüberliegenden Höhenzüge hin zum Matro liessen Helikoptergebrumm herüber rollen. Aus der Tiefe im Tal unten hörbar das Rauschen der Autobahn.
... ich bin noch am Mittagessen, setzt sich die Familie, die im Bus nach Chironico mitgefahren ist an einen Nachbartisch mir gegenüber und bestellt Kaffee. Hernach wird umgepackt und sich wahrscheinlich für die Wanderung umgezogen – freie Sicht auf tief heruntergerutschte Shorts, die wesentlich mehr als nur den Steiss zeigen, zuviel! Zu tief und zuviel Haut – beide tun dies völlig „unaware“! Ich halte kurz inne, überlege mir ein verbales Eingreifen und hoffe auf den Patron, aber die sitzen gerade auch am Mittagstisch, wie ich später sehe. Hervorblitzende Strings und mehr als freie Steissbeine (...) sind ggf. was für Open Air-Festivitäten – an Mittagstischen stören sie mich.
... in Lavorgo wird der Bahnhof wie in Faido mit Lärmschutzwänden aus Holz und Pressplatten ausgestattet. Mit dem Postbus begebe ich mich nach Biasca via Biaschina und hernach mit dem IR zurück nach Basel. Auch am Bahnhof jede Menge tiefe Einblicke...in Körperwelten. Haariges und Geöltes!
Tourengänger:
Henrik
Communities: Touren und Tafeln
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