VAV 1 arretrato - Cornavosa - Poncione di Piatto - Borgna
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Mit einer gewissen Unruhe begann ich meine letzte Etappe auf dem VAV von Norden nach Süden. Zumindest hatte mir die Anstrengung der gestrigen langen Tour nicht geschadet, so dass ich gut wegkam.
Zunächst wandert man durch das offene und leichte Gelände unterhalb der Bocchetta del Venn. Die größte Herausforderung liegt hier darin, die gedachte Spur nicht allzu oft zu verlieren, ist das Gelände doch zu beliebig zu begehen. Schließlich steilt sich der Hang auf und in wenigen Kehren erreicht man den Übergang, der nicht am niedrigsten Punkt liegt, sondern links eines Aufschwungs, der sonst Probleme hätte bedeuten können. So landet man eher auf einer Schulter, als auf einem Pass. T3-, 1 h 00 min.
Wenige Minuten folgt man dem leichten, breiten Grat auf dem ein paar niedrige Stufen erstiegen werden müssen. Schließlich versperrt ein größerer Block den weiteren Aufstieg, an dem sich die blauen Routen zum Gipfel des Poncione del Venn (2477 m) links und der VAV rechts teilen. T3, 15 min.
Wer den Gipfel auslassen möchte, wendet sich also rechts und quert selbigen durch seine ganze Flanke, wobei die Grasflanken hin zum Poncione dei Laghetti an Steilheit leicht zunehmen. Von T3 bis T4-, 25 min.
Knapp oberhalb der Sella (2367 m) kann man dann den Rucksack deponieren und in einer Viertelstunde den Gipfel des Poncione dei Laghetti (2445 m) besuchen (T3+). Dies ist insofern auch schön, weil die folgenden Gipfel vom VAV nicht direkt erreicht werden. Die Gipfel erschließen sich wohl nur den wahren Kletterern.
An der Sella beginnen dann die eigentlichen Herausforderungen der VAV-Schlussetappe. Ein schmaler, steil gestufter Grat stellt sich einem entgegen, der von Ferne so unüberwindbar aussah, dass man sich schon Gedanken über das Gelingen der Tour machen kann. Doch entgegen der letzten Etappe finden sich ab hier an allen wichtigen Stellen Haltegriffe oder Seile, so dass ein Vorankommen immer möglich ist. Auf die kleine Ausnahme von dieser Regel komme ich am Ende noch zu sprechen.
Also geht es zwar exponiert, aber gut griffig abwechselnd über gesicherte Stellen und schöne Felsen einige Meter hinauf (II). Bevor es dann wild würde, weicht die Route rechts in die Flanke aus und folgt einem Band, welches erst breit und leicht ist, dann von Felsen blockiert wird. Zwischen diesen kann man aber leicht hindurch steigen (nochmals I-II) und gelangt so um die Kante der Cima del Picoll auf dessen Südseite. Jetzt geht es steil hinab durch Wiesen, wobei hier die klare Spur fehlt (T5+) und auch abschüssige Platten benutzt werden müssen. Tiefer quert man wieder zurück zum Südgrat, welcher einen nach einer weiteren Kletterstelle rechts abwärts durch eine Stufe hinab auf eine breite Wiese führt (P. 2295). T5+, II, 40 min.
Nach diesem tollen Pausenplatz geht es leicht hinauf, rechts des Grates schlüpft man leicht hindurch auf die nördliche Abdachung der Cima della Cengia delle Pecore. T3, 15 min.
Man folgt der Spur sofort auf die östliche Seite, quert den Hang bis zu einem Rücken, steigt über diesen kurz hinab und geht wieder in eine Querung über. Die Spur ist hier sehr gut und vermittelt eine sichere Passage in sehr steilem Gelände. Einmal muss man den Rucksack abnehmen, da man unter einem überhängenden Felsen hindurch muss. Der Weg verliert mehrfach an Höhe und strebt dann beinahe horizontal zu P. 2243 auf den Grat südlich des imposanten Gipfels zurück. T5-, 30 min.
Jetzt beginnt der für mich schönste Teil des Grates. Immer abwechselnd umgeht und überklettert man den aus lauter Türmen bestehenden Grat. Dieser ist hierbei auf Fotos meist schmaler, als ich ihn wahrgenommen habe. Fein dosiert sind die Bügel und Seile immer an den Stellen, an denen man sie braucht. Wenn keine da sind, so finden sich eigentlich immer genügend Optionen, damit es über eine II nicht hinausgeht (T5).
Eine besondere Stelle sei noch erwähnt. Man könnte einmal versucht sein, eine gut 2 Meter breite Lücke im Grat zu überspringen. Einen exponierteren Sprung kann ich mir aber schwerlich vorstellen und da hier niemand eine Brücke gebaut hat, folgte ich also der markierten Umgehung rechts hinab in eine auch nicht ganz ungefährliche Steilwiese (T5+).
Schließlich erreicht man einen massigen Kopf, hinter dem der Grat im Prinzip leichter wird. Zunächst muss man aber noch entweder über eine steile Platte 2 m hinabqueren oder über eine schmale Leiste sehr luftig und ohne guten Griff diese Passage oberhalb meistern (T6-, kurz spannend).
Schließlich weicht man nach links auf eine hängende Terasse aus, die sich sehr leicht queren lässt (T3). Hier habe ich meine Mittagspause eingelegt. T5, 40 min.
Jetzt steht noch der Schlussgrat zum Poncione di Piatto an. Dieser beginnt mit einigen schönen Kletterstellen. An einer Stelle, einem Felsaufschwung mit ca. 40 cm breiten Riss, musste ich ein wenig suchen. Gerade hinauf wäre mindestens eine III, links exponiert war es kaum eine II. Genau diese Momente machen die Tour besonders spannend. Die Erbauer haben einem nicht alles abgenommen.
Kurz wird der Grat nochmals offen und leichter, dann quert er zwei Mal in die rechte Steilflanke hinaus. Hier findet sich unter anderem ein durch ein Seil abgesicherter, sehr luftiger Quergang und eine teils felsige, teils erdig verbuschte Steilstelle, die mit Bügeln und Seil gesichert ist. Die Seilsicherung ist aber für den von unten kommenden Wanderer tückisch, da sie oben über eine Felskante schrabbt und bereits angegriffen aussieht. Dies erkennt man evtl. zu spät.
Im Schlussspurt geht es dann nochmals über den Grat lustig und luftig bis auf den höchsten Punkt. T5+, anhaltend II. 45 min.
Ohne Seil und Bügel wäre es T6+, III.
Jenseits des Gipfels bleibt der Weg abwechslungsreich, wenngleich kaum mehr Kletterstellen vorhanden sind. Zunächst links des Grates in Kehren hinab, dann querend unter einen auffälligen Felsaufbau im Grat, dann über den Grat auf dessen rechte Seite, sehr luftig aber gut gespurt bis zu 2 breiten Felsspalten, die man durchquert. Schließlich erreicht man über große, lange Blöcke die Bocchetta di Leis (2230 m). T4+, 30 min.
Die Bocchetta verlässt man nach links hinab Richtung der gleichnamigen Hütte. Der Weg verliert in Kehren durch steiles Gelände ca. 150 Höhenmeter bevor er in eine Querung nach rechts übergeht (T4-). Eine Spur in die entgegen gesetzte Richtung darf nicht irritieren. Wenn man gerade etwas Fahrt aufgenommen hat in dieser horizontalen Querung, kommt abrupt das letzte Problem des Weges. Eine plattige Rinne muss ziemlich direkt erstiegen werden, wobei die Wegzeichen wenig hilfreich bei der Wahl der besten Route sind. Zunächst kann man rechts durch steile Büsche ausweichen, wobei es hier an guten Griffen mangelt (T5+), dann muss man die plattige Rinne selbst benutzen. Es fehlen aber auch hier im entscheidenden Moment jegliche Griffe (wie anfangs erwähnt ganz untypisch für den VAV). Alles geht nur auf Reibung und auf den flacheren Absätzen hatte sich auch noch feuchte braune Erde gesammelt. Letztlich gab es nur ein Durchkommen am linken Rand, wo man über Grasstufen und Felsen mit kleinen Griffen aufsteigen konnte (T6-).
Weiter oben gewinnt der Weg weiterhin an Höhe und man erreicht fast wieder die Höhe der Bocchetta bis sich endlich der Hang öffnet und auf eine breite, flache Ebene hinunterführt. Hier fand ich das erste Wasser seit der Bocchetta del Venn. T6-, 55 min.
Nach der Ebene quert man zum rot markierten Wanderweg hinüber und hinauf zur Bocchetta Cazzane (2104 m). T2, 10 min.
Dahinter geht es leicht in offenem Gelände hinab zu den Hütten der Alpe Borgna (1912 m). T2, 25 min.
Epilog:
Die Capanna Borgna (1912 m) ist eine eher einfachere Hütte, hat aber eine tolle Lage mit Blick bis ins Wallis und auf den Lago Maggiore. Vor allem der Blick ins Wallis sollte mir beim Abstieg nach Vogorno lange erhalten bleiben.
Die alte Straße nach Corte di Fondo (1627 m) ist in einem schlechten Zustand und kann an verschiedenen Stellen abgekürzt werden. Die Wegzeiten stimmen nicht überall, die Höhenangabe in Rienza mit 1440 m auch nicht. Nach Corte di Fondo erreicht man den Wald. Der Weg ist schön und wenig steil, quert sogar auf einem längeren Abschnitt 30 Höhenmeter aufwärts. Ähnlich ergeht es einem nach Rienza, wo der Weg lange auf ca. 1330 m das Tal auswärts quert. Erst danach wird es zunehmend steiler und im unteren Abschnitt geht man lange über unzählige Stufen. Belohnt wird man mit einer schönen Schwimmstelle bei P. 646 ca. 30 min vor Vogorno. T3-, 3 h 20 min.
Die Via alta Verzasca wird mir lange in Erinnerung bleiben. Sie ist ein Kunstwerk als Weg an sich. Der geneigte Bergfreund möge aber daran denken, dass man sich speziell auf dem letzten oder je nach Wegrichtung ersten Abschnitt lange in Gelände befindet, dass Ausrutscher genauso wenig wie Erschöpfung oder Wetterwechsel verzeiht. Eine an der falschen Stelle eisige Platte, ein nasser Fels, ein gerissenes oder nicht mehr tragfähiges Seil machen aus den von mir veranschlagten T6- schnell ein T6+ bis hinzu unbegehbar. Ich hatte beste Bedingungen und wünsche sie jedem, der diesen Weg gehen möchte. Von mir ein "mille grazie" an die Erbauer!
Abschließend möchte ich noch anfügen, dass der VAV in seiner Gänze wohl einen Tick leichter von Norden nach Süden begehbar ist. Vor allem in seinen beiden Königsetappen begegnet man so den meisten wirklich kniffligen Stellen im Aufstieg, was ich persönlich für angenehmer halte.
Wer alles nochmals von vorne lesen möchte, der beginne hier!
Zunächst wandert man durch das offene und leichte Gelände unterhalb der Bocchetta del Venn. Die größte Herausforderung liegt hier darin, die gedachte Spur nicht allzu oft zu verlieren, ist das Gelände doch zu beliebig zu begehen. Schließlich steilt sich der Hang auf und in wenigen Kehren erreicht man den Übergang, der nicht am niedrigsten Punkt liegt, sondern links eines Aufschwungs, der sonst Probleme hätte bedeuten können. So landet man eher auf einer Schulter, als auf einem Pass. T3-, 1 h 00 min.
Wenige Minuten folgt man dem leichten, breiten Grat auf dem ein paar niedrige Stufen erstiegen werden müssen. Schließlich versperrt ein größerer Block den weiteren Aufstieg, an dem sich die blauen Routen zum Gipfel des Poncione del Venn (2477 m) links und der VAV rechts teilen. T3, 15 min.
Wer den Gipfel auslassen möchte, wendet sich also rechts und quert selbigen durch seine ganze Flanke, wobei die Grasflanken hin zum Poncione dei Laghetti an Steilheit leicht zunehmen. Von T3 bis T4-, 25 min.
Knapp oberhalb der Sella (2367 m) kann man dann den Rucksack deponieren und in einer Viertelstunde den Gipfel des Poncione dei Laghetti (2445 m) besuchen (T3+). Dies ist insofern auch schön, weil die folgenden Gipfel vom VAV nicht direkt erreicht werden. Die Gipfel erschließen sich wohl nur den wahren Kletterern.
An der Sella beginnen dann die eigentlichen Herausforderungen der VAV-Schlussetappe. Ein schmaler, steil gestufter Grat stellt sich einem entgegen, der von Ferne so unüberwindbar aussah, dass man sich schon Gedanken über das Gelingen der Tour machen kann. Doch entgegen der letzten Etappe finden sich ab hier an allen wichtigen Stellen Haltegriffe oder Seile, so dass ein Vorankommen immer möglich ist. Auf die kleine Ausnahme von dieser Regel komme ich am Ende noch zu sprechen.
Also geht es zwar exponiert, aber gut griffig abwechselnd über gesicherte Stellen und schöne Felsen einige Meter hinauf (II). Bevor es dann wild würde, weicht die Route rechts in die Flanke aus und folgt einem Band, welches erst breit und leicht ist, dann von Felsen blockiert wird. Zwischen diesen kann man aber leicht hindurch steigen (nochmals I-II) und gelangt so um die Kante der Cima del Picoll auf dessen Südseite. Jetzt geht es steil hinab durch Wiesen, wobei hier die klare Spur fehlt (T5+) und auch abschüssige Platten benutzt werden müssen. Tiefer quert man wieder zurück zum Südgrat, welcher einen nach einer weiteren Kletterstelle rechts abwärts durch eine Stufe hinab auf eine breite Wiese führt (P. 2295). T5+, II, 40 min.
Nach diesem tollen Pausenplatz geht es leicht hinauf, rechts des Grates schlüpft man leicht hindurch auf die nördliche Abdachung der Cima della Cengia delle Pecore. T3, 15 min.
Man folgt der Spur sofort auf die östliche Seite, quert den Hang bis zu einem Rücken, steigt über diesen kurz hinab und geht wieder in eine Querung über. Die Spur ist hier sehr gut und vermittelt eine sichere Passage in sehr steilem Gelände. Einmal muss man den Rucksack abnehmen, da man unter einem überhängenden Felsen hindurch muss. Der Weg verliert mehrfach an Höhe und strebt dann beinahe horizontal zu P. 2243 auf den Grat südlich des imposanten Gipfels zurück. T5-, 30 min.
Jetzt beginnt der für mich schönste Teil des Grates. Immer abwechselnd umgeht und überklettert man den aus lauter Türmen bestehenden Grat. Dieser ist hierbei auf Fotos meist schmaler, als ich ihn wahrgenommen habe. Fein dosiert sind die Bügel und Seile immer an den Stellen, an denen man sie braucht. Wenn keine da sind, so finden sich eigentlich immer genügend Optionen, damit es über eine II nicht hinausgeht (T5).
Eine besondere Stelle sei noch erwähnt. Man könnte einmal versucht sein, eine gut 2 Meter breite Lücke im Grat zu überspringen. Einen exponierteren Sprung kann ich mir aber schwerlich vorstellen und da hier niemand eine Brücke gebaut hat, folgte ich also der markierten Umgehung rechts hinab in eine auch nicht ganz ungefährliche Steilwiese (T5+).
Schließlich erreicht man einen massigen Kopf, hinter dem der Grat im Prinzip leichter wird. Zunächst muss man aber noch entweder über eine steile Platte 2 m hinabqueren oder über eine schmale Leiste sehr luftig und ohne guten Griff diese Passage oberhalb meistern (T6-, kurz spannend).
Schließlich weicht man nach links auf eine hängende Terasse aus, die sich sehr leicht queren lässt (T3). Hier habe ich meine Mittagspause eingelegt. T5, 40 min.
Jetzt steht noch der Schlussgrat zum Poncione di Piatto an. Dieser beginnt mit einigen schönen Kletterstellen. An einer Stelle, einem Felsaufschwung mit ca. 40 cm breiten Riss, musste ich ein wenig suchen. Gerade hinauf wäre mindestens eine III, links exponiert war es kaum eine II. Genau diese Momente machen die Tour besonders spannend. Die Erbauer haben einem nicht alles abgenommen.
Kurz wird der Grat nochmals offen und leichter, dann quert er zwei Mal in die rechte Steilflanke hinaus. Hier findet sich unter anderem ein durch ein Seil abgesicherter, sehr luftiger Quergang und eine teils felsige, teils erdig verbuschte Steilstelle, die mit Bügeln und Seil gesichert ist. Die Seilsicherung ist aber für den von unten kommenden Wanderer tückisch, da sie oben über eine Felskante schrabbt und bereits angegriffen aussieht. Dies erkennt man evtl. zu spät.
Im Schlussspurt geht es dann nochmals über den Grat lustig und luftig bis auf den höchsten Punkt. T5+, anhaltend II. 45 min.
Ohne Seil und Bügel wäre es T6+, III.
Jenseits des Gipfels bleibt der Weg abwechslungsreich, wenngleich kaum mehr Kletterstellen vorhanden sind. Zunächst links des Grates in Kehren hinab, dann querend unter einen auffälligen Felsaufbau im Grat, dann über den Grat auf dessen rechte Seite, sehr luftig aber gut gespurt bis zu 2 breiten Felsspalten, die man durchquert. Schließlich erreicht man über große, lange Blöcke die Bocchetta di Leis (2230 m). T4+, 30 min.
Die Bocchetta verlässt man nach links hinab Richtung der gleichnamigen Hütte. Der Weg verliert in Kehren durch steiles Gelände ca. 150 Höhenmeter bevor er in eine Querung nach rechts übergeht (T4-). Eine Spur in die entgegen gesetzte Richtung darf nicht irritieren. Wenn man gerade etwas Fahrt aufgenommen hat in dieser horizontalen Querung, kommt abrupt das letzte Problem des Weges. Eine plattige Rinne muss ziemlich direkt erstiegen werden, wobei die Wegzeichen wenig hilfreich bei der Wahl der besten Route sind. Zunächst kann man rechts durch steile Büsche ausweichen, wobei es hier an guten Griffen mangelt (T5+), dann muss man die plattige Rinne selbst benutzen. Es fehlen aber auch hier im entscheidenden Moment jegliche Griffe (wie anfangs erwähnt ganz untypisch für den VAV). Alles geht nur auf Reibung und auf den flacheren Absätzen hatte sich auch noch feuchte braune Erde gesammelt. Letztlich gab es nur ein Durchkommen am linken Rand, wo man über Grasstufen und Felsen mit kleinen Griffen aufsteigen konnte (T6-).
Weiter oben gewinnt der Weg weiterhin an Höhe und man erreicht fast wieder die Höhe der Bocchetta bis sich endlich der Hang öffnet und auf eine breite, flache Ebene hinunterführt. Hier fand ich das erste Wasser seit der Bocchetta del Venn. T6-, 55 min.
Nach der Ebene quert man zum rot markierten Wanderweg hinüber und hinauf zur Bocchetta Cazzane (2104 m). T2, 10 min.
Dahinter geht es leicht in offenem Gelände hinab zu den Hütten der Alpe Borgna (1912 m). T2, 25 min.
Epilog:
Die Capanna Borgna (1912 m) ist eine eher einfachere Hütte, hat aber eine tolle Lage mit Blick bis ins Wallis und auf den Lago Maggiore. Vor allem der Blick ins Wallis sollte mir beim Abstieg nach Vogorno lange erhalten bleiben.
Die alte Straße nach Corte di Fondo (1627 m) ist in einem schlechten Zustand und kann an verschiedenen Stellen abgekürzt werden. Die Wegzeiten stimmen nicht überall, die Höhenangabe in Rienza mit 1440 m auch nicht. Nach Corte di Fondo erreicht man den Wald. Der Weg ist schön und wenig steil, quert sogar auf einem längeren Abschnitt 30 Höhenmeter aufwärts. Ähnlich ergeht es einem nach Rienza, wo der Weg lange auf ca. 1330 m das Tal auswärts quert. Erst danach wird es zunehmend steiler und im unteren Abschnitt geht man lange über unzählige Stufen. Belohnt wird man mit einer schönen Schwimmstelle bei P. 646 ca. 30 min vor Vogorno. T3-, 3 h 20 min.
Die Via alta Verzasca wird mir lange in Erinnerung bleiben. Sie ist ein Kunstwerk als Weg an sich. Der geneigte Bergfreund möge aber daran denken, dass man sich speziell auf dem letzten oder je nach Wegrichtung ersten Abschnitt lange in Gelände befindet, dass Ausrutscher genauso wenig wie Erschöpfung oder Wetterwechsel verzeiht. Eine an der falschen Stelle eisige Platte, ein nasser Fels, ein gerissenes oder nicht mehr tragfähiges Seil machen aus den von mir veranschlagten T6- schnell ein T6+ bis hinzu unbegehbar. Ich hatte beste Bedingungen und wünsche sie jedem, der diesen Weg gehen möchte. Von mir ein "mille grazie" an die Erbauer!
Abschließend möchte ich noch anfügen, dass der VAV in seiner Gänze wohl einen Tick leichter von Norden nach Süden begehbar ist. Vor allem in seinen beiden Königsetappen begegnet man so den meisten wirklich kniffligen Stellen im Aufstieg, was ich persönlich für angenehmer halte.
Wer alles nochmals von vorne lesen möchte, der beginne hier!
Tourengänger:
basodino
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